Test: KOCH Pedaltone, Gitarren-Preamp

Fangen wir einmal mit dem cleanen Sound an. Was Viele wahrscheinlich nicht wissen ist die Tatsache dass Koch einen sehr guten Ruf bzgl. ihres cleanen Sounds haben. Einige Endorser benutzen tatsächlich nur den cleanen Kanal der Amps und erzeugen alle weiteren Sounds über Bodenpedale. Auch im Pedaltone ist der cleane Sound (Kanal 1) über alle Zweifel erhaben. Warm, weich, ein Hauch des legendären Fender-Ambientes weht aus den Lautsprechern. Ihr habt eine sperrige Transistorhupe, welche nur einen eckigen, respektive klinischen Clean-Sound liefert? Den Pedaltone vor den Amp geschaltet und ihr werdet euch wundern wie warm euer Amp klingen kann. Der zusätzlich Enhanced Schalter verleiht dem Sound bei Bedarf einen hohen Sparkle-Anteil, sehr schön für clean gezupfte Sachen oder Funky Riffs. Bei voll aufgedrehtem Volume geht auch Kanal eins in die Sättigung und erste harmonische Verzerrungen werden eingeleitet.

Gehen wir in den zweiten Kanal, verändert sich die Ansprache des Boards grundlegend. Es geht deutlich komprimierter zu als im cleanen Bereich, auch ist die Klangentfaltung durch die Dreiband-Klangregelung deutlich flexibler. Leicht angezerrte bis kräftig verzerrte Kaliber sind hier konfigurierbar. Ein gleichmäßiger Regelweg sorgt für einen nahtlosen Übergang innerhalb des Zerrgrades. Tritt man nun noch den Boost-Schalter, setzt die Distortion Fraktion ein. Abhängig vom einspeisenden Instrument ist ein gleichmäßiges Röhrenbrett, was dennoch Durchsichtigkeit garantiert, das Ergebnis.

Kommen wir aber nun zum Novum des Pedals, der Endstufe. Auch wenn bisher alle Sounds voll überzeugen konnten, so blieb dennoch außer Frage dass es sich bisher lediglich um einen großartig klingenden Preamp handelt, welcher jedoch wie alle Preamps mit eingeschränkter Dynamik auskommen muss. Wer einmal versucht hat aus einem Preamp, oder aber einem moderat aufgedrehten Röhrenamps einen AC/DC- Sound a la JTM45 zu entlocken, wird schnell feststellen dass solche Versuche meist in undynamischer Vorstufen-Verzerrung versumpfen. Macht euch den Spaß und hört euch Kanal 1 in cleaner Einstellung mit voll aufgedrehter Endstufe an. Ich sage nur: verdammt nah dran! Natürlich kann eine knuffige 12AX7 nicht den Hub einer der dicken Flaschen a la EL34 oder 6L6 wiedergeben, aber dass ein solcher Sound überhaupt mit einem Floorboard möglich ist bedarf einer sehr lobenden Erwähnung! Ganz großes Kino auch bei dem zweiten Kanal plus zusätzlicher Endstufe, der Sound verhält sich exakt wie bei einem ausgewachsenen Topteil inklusive Sättigung und Dynamik. Hier ist alles vom leichten Crunch bis schweren Hardrock drin.

Aufpassen muss man bei der „All-TheWay-Through“ Einstellung, sprich Kanal 2 plus Boost plus Endstufen Sättigung, hier kann es gerade bei Humbucker gestützten Gitarre hin zum Matsch abgleiten, da es einfach zuviel des Guten in Sachen Verzerrung kommt.

— Anschlussbeispiele für den Pedaltone —