Der Odyssey mit "ohne Tasten"
Lange erhofft, nun endlich lieferbar, das ARP Odyssey Module von Korg – nun eben mit „ohne Tasten“. Wir blicken zurück.
Als vor knapp zwei Jahren die Neuauflage des Odysseys auf der Winter NAMM vorgestellt wurde, mischte sich Begeisterung mit Enttäuschung: Was um alles in der Welt haben sich die Leute von Korg dabei gedacht, einem der wichtigsten Solo-Synthesizer eine Miniatur-Tastatur zu spendieren? Da könnte man auch eine super edle Strat mit verkürzter Mensur bauen, um sich danach zu wundern, dass nicht alle Gitarristen davon überzeugt sind. Auch wenn einige Tester der Meinung waren, dass sie die kleinen Tasten nicht “groß stören” würden, waren die geschrumpften Außenmaße nicht jedermanns Sache. Gerade diejenigen Musiker, die den Odyssey so einsetzen wollten, wie sie es sich von früher gewohnt waren, nämlich für virtuose Soli und Basslinien, wurden vor den Kopf gestoßen. Frei nach dem Motto: “Same same, but different (and smaller).”
Den Odyssey über MIDI anzusteuern ist nur eine mäßig befriedigende Alternative, denn wer will schon für ein Keyboard mitbezahlen, das er weder spielen noch besitzen möchte? Und außerdem versteht der Odyssey weder Pitchbend noch Modulations MIDI-Signale. Pitchbend ist nur über die (leider auch geschrumpften) PPC Taster möglich. Verständlich, dass viele Keyboarder höchst erfreut waren, als der Odyssey als Modul angekündigt wurde.
Ich würde mich auch zur Fraktion derjenigen Keyboarder zählen, für die die Größe und Qualität der Tastatur von fundamentaler Bedeutung für das eigene Spiel ist. Es geht hier nicht um die simple Frage, ob sich etwas “bequem” anfühlt und dass man sich doch bloß ein bisschen anstrengen müsse, um sich umzugewöhnen. Aus meiner Sicht hat die Art und Weise, wie ich als Musiker mit einem Instrument interagieren kann, sehr viel mit Kreativität und Effizienz zu tun. Vereinfacht ausgedrückt: Wenn sich ein Instrument gut anfühlt, kommen die guten Ideen wie von selbst. Und da liegt beim neuen ARP Odyssey (mit Tasten) einiges im Argen. Mit dem Korg ARP Odyssey Module ist dies alles kein Thema mehr und dennoch ist mein Urteil bedeckt. Obwohl ich es dem neuen ARP Odyssey Module wirklich gönnen würde, ist dieser Test keine Lobeshymne geworden. Manches hat mich gestört und der Klang konnte mich auch nicht restlos überzeugen. Wer genauer wissen möchte weshalb, der lese diesen Test.
First Contact
Zugegeben, ich war sehr aufgeregt und gespannt, als der Paketbote klingelte und das Korg ARP Odyssey Module brachte.
Ein ARP Odyssey!!! Seit meiner Jugend war ich von diesem Synthesizer fasziniert. An dieser Stelle wäre es angebracht, einen kleinen Dank auszusprechen an den Keyboards Autor Matthias Becker, dessen wunderbares Buch Synthesizer von Gestern mich Tage und Nächte lang träumen ließ. Ich konnte mir die Synthesizer damals nicht leisten, aber in Gedanken überlegte ich mir Patches, stellte Vergleiche auf und konnte mich stundenlang mit der Frage aller Fragen beschäftigen: Minimoog oder Odyssey? Meine Antwort tendierte zum Odyssey. Er kann einfach mehr. Viel mehr. In der Zwischenzeit hatte ich mehrmals die Gelegenheit, einen zu spielen, sehr zu meiner Begeisterung.
Und jetzt steht also ein Korg ARP Odyssey Module vor mir. Sorgfältig packe ich ihn aus und schließe ihn an. Kopfhörer drauf und ein paar Töne gespielt. Und? Er lässt mich kalt. Kein Boah, Wow, Krass, Haut mich weg! Sondern ein simples: Aha. Klingt nicht schlecht. Bin ich zu alt und abgestumpft, zu verwöhnt und verdorben? Kann ich mit all den Plug-ins, Samples, VAs den wahren, reinen Synthesizer-Klang nicht mehr wertschätzen?
Leider nein. Neben dem Odyssey stehen zwei andere monophone Analog-Synthesizer, die dem Odyssey zumindest auf dem Papier hoffnungslos unterlegen sind: ein Pittsburgh Modular System 1 (mit nur einem Oszillator und Hüllkurve) und ein Moog MG-1, der zwar immerhin zwei Oszillatoren hat, die sich jedoch kaum modulieren lassen und nur zwei feste Schwingungsformen bieten. Beide klingen auf Anhieb druckvoller, wärmer, organischer. Was ist da los? Mein Weltbild beginnt zu wanken. ARP war für mich jahrelang ein Synonym für edle, klare und fette Klänge.
Ich muss vorausschicken, dass ich sehr wohl die Pegel angeglichen habe. Der ARP klingt ohne Effekte stets ein bisschen flacher als die beiden anderen Synthesizer. Sobald ich ein bisschen Hall dazuschalte, strahlt der ARP (und mein Gesicht) und alles ist, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Die Rückseite des ARP besticht durch einen symmetrischen Audioausgang sowie Gate- und Trigger-Anschlüssen. Der Kopfhörerausgang ist über ein eigenes Poti in Miniaturgröße regelbar.
Aufbau des Korg Odyssey Module
Der Korg ARP Odyssey Module ist sehr logisch aufgebaut und bietet von links nach rechts folgende klar voneinander abgetrennte Einheiten:
- zwei Oszillatoren
- eine Modulationssektion mit LFO und Sample&Hold
- ein VCF (Tiefpass) sowie ein manuelles Hochpassfilter
- zwei Hüllkurven
Links außen findet sich ein Regler zur Steuerung des Portamentos, ein Transpostionsschalter für plus/minus zwei Oktaven sowie drei Gummipads, die Proportional Pitch Control. Kurz PPC. Sie waren in den 70er Jahren die ARPsche Antwort auf die Pitch- und Modulationsräder von Moog und hatten durchaus ihre Vorteile. Die Intensität der Modulationen war sowohl druck- wie positionsabhängig und ließ sich mit ein bisschen Übung sehr intuitiv und feinfühlig bedienen. In der Neuauflage fühlt sich alles etwas klobiger und ungenauer an. Oder anders ausgedrückt: Die neuen Pads sind beinahe unbrauchbar, da viel zu klein. Selbst nach fünf Tagen Übung wollen mir subtile Bendings einfach nicht gelingen. Es gilt stets das Alles-oder-Nichts Prinzip. Hier hätte Korg etwas genauer hinschauen können. Erfahrungen mit Touchpads hat man in dieser Firma ja genug.
Oszillatoren
Die beiden VCOs des ARP Odyssey Module bestechen durch eine schon fast unglaubliche Stimmstabilität. Kaum eingeschaltet, halten sie die Stimmung felsenfest. Kein Vergleich zu Moog. Interessant ist, dass beide VCOs unabhängig voneinander moduliert werden können und zwar sowohl in der Tonhöhe (exponentielle FM) als auch in der Pulsbreite. Die beiden Grundschwingungsformen Sägezahn und Rechteck klingen druckvoll und bringen ordentlich Pegel ins Mischpult (bei voll aufgedrehtem Filter). Sie lassen sich synchronisieren und ringmodulieren. Zusätzlich kann VCO 1 auch als LFO genutzt werden. Also alles bestens? Leider nein. Es gibt bei den VCOs zwei eklatante Probleme: Tuning und FM-Intensität. Die beiden Regler für Grob- und Feinstimmung bringen Laborfeeling und machen bestimmt bei extremen Ringmodulationen Spaß. Für alles andere, insbesondere den Livebetrieb, wäre man hingegen mit Fußlagenschaltern besser beraten. Einen Oszillator mal schnell eine oder zwei Oktaven höher zu stimmen, ist schwerer als man denkt.
Ähnlich verhält es sich mit der Frequenzmodulation, die etwas schwierig zu dosieren ist. Die subtilen Bereiche, die beispielsweise für Stringsounds so wichtig sind, liegen nämlich derart knapp über der Nullstellung, dass man beinahe zu Lupe und Pinzette greifen möchte.
Filter
Eine Besonderheit des neuen ARP Odyssey Module sind seine drei Filter, die den verschiedenen Baureihen nachempfunden sind. Das erste ist ein 12 dB Filter mit strahlendem Sound, dessen Resonanz bis knapp an die Selbstoszillation heranreicht. Das zweite Filter ist eine Art Moog-Nachbau: ein 24 dB Filter in Kaskadenschaltung. Moog sah darin seine Rechte verletzt, so dass ARP ein neues 24 dB Filter entwickeln musste, das unter der Bezeichnung 4075 bekannt wurde. Neu ist auch eine Drive Schaltung. Dem Filter nachgeschaltet ist ein manuell stimmbares Hochpassfilter, das beispielsweise für die Erzeugung von Snare Sounds (aus weißem Rauschen) sehr hilfreich ist. Übrigens besitzt der Odyssey auch einen Audioeingang zwecks Filterung externer Signale. Schade, dass die Lautstärke des Eingangs nicht regelbar ist.
Modulation
Die wahre Stärke des ARP Odyssey Module liegt in den Modulationen, die die Möglichkeiten eines Minimoog bei Weitem übersteigen. Angefangen beim LFO mit einem Frequenzgang von 0,2 bis 20 Hertz und Sinus- und Rechteckschwingungsformen, die stets parallel zur Verfügung stehen. Der LFO fungiert auch als Taktgeber der internen Sample&Hold Schaltung und diese ist gewiss eine der Interessantesten ihrer Art: In einem eigenen Mischer können Signale beider Oszillatoren und des Rauschgenerators geregelt werden. Anschließend werden daraus die getakteten Werte gewonnen, nach Wunsch auch von einem Lag-Prozessor geglättet. Das geht weit über die üblichen “S/H-Zufallsgeneratoren” aus, die man von anderen Synthesizern kennt. Übrigens kann auch der Ausgang des S/H Mischers, also die Signale beider VCOs und des Rauschgenerators, als Modulationsquelle genutzt werden. Somit können sich die Oszillatoren auch selbst modulieren. Weitere Modulationsquellen sind die ADSR-Hüllkurve und ein externes Signal (“Pedal”). Die Besonderheit des Odysseys (im Gegensatz zu Moog) ist, dass die Modulatoren gleichzeitig genutzt und mit sechs verschiedenen Zielen verbunden werden können.
Was hier alles möglich ist, erschließt sich erst nach einiger Zeit und Erfahrung. Für den schnellen Überblick habe hier eine kleine Tabelle aller Modulationsziele und -quellen:
Modulationsziel | Modulator |
VCO1 Frequenz | LFO Sinus oder Rechteck |
Sample&Hold oder ADSR | |
VCO2 Frequenz | LFO Sinus, SH Mixer oder Pedal |
Sample&Hold oder ADSR | |
VCO1 Pulsbreite | LFO Sinus oder ADSR |
VCO2 Pulsbreite | LFO Sinus oder ADSR |
Filter Cutoff | Keyboard CV, SH Mixer oder Pedal |
Sample&Hold oder LFO Sinus | |
ADSR oder AR | |
VCA | ADSR oder AR |
Praxis
Hinsetzen, einschalten, loslegen. Man findet sich schnell zurecht am ARP Odyssey Module. Das Layout ist sehr durchdacht, die Leute von ARP haben damals sehr viel richtig gemacht. Auf überschaubaren Ausmaßen kriegt man eine stattliche Auswahl an Baugruppen geboten und beinahe unzählige Kombinationsmöglichkeiten. Jeder Schalter (mit Ausnahme des VCF-Types, der ohnehin erst beim Reissue hinzugekommen ist) wählt zwischen zwei Audio- oder Modulationsquellen aus. Dies ist gerade im Live-Betrieb ein Segen, um mit wenigen Handgriffen einen neuen Sound einzustellen. Die Kombinationsmöglichkeiten gehen ins Unendliche, der Odyssey ist bezüglich Flexibilität (beinahe) mit einem Modularsystem vergleichbar. Einiges löst Stirnrunzeln aus. Erstaunlicherweise gibt es kein Mastervolume und dass der Kopfhörerausgang mit einem Dreimillimeter-Poti auf der Rückseite ausgestattet wurde, bringt uns auch nicht viel weiter. Auch muss man sich damit abfinden, dass gewisse Kombinationen nicht möglich sind. Beispielsweise Rauschen und Ringmodulator, die man hie und da gerne zusammen aktivieren würde für Percussion Sounds.
So reizvoll es sein mag, dass wir es hier mit einer quasi Eins-zu-Eins Kopie zu tun haben, ist es dennoch schade, dass man auf manche Annehmlichkeit der modernen Zeit verzichten muss. Zum Beispiel auf Aftertouch. Diesen gab es 1972 noch nicht und niemand hatte ihn am Original Odyssey vermisst. Doch für einen Solosynthesizer ist er eine sinnvolle Sache, was man unter anderem auch bei Moog verstanden hat. Der neue Minimoog bietet sowohl Aftertouch als auch Anschlagdynamik, während der Odyssey mit solchen MIDI-Signalen nichts anzufangen vermag. Dies ist für ein Performance-Instrument keine besonders weise Entscheidung.
Störend ist auch, dass der flexible und ausdrucksstarke Sample&Hold Generator nicht extern getaktet werden kann. Eine simple Sync-Buchse hätte schon genügt, um den Odyssey im Takt einer Drummachine grooven zu lassen. Schade, dass man darauf verzichtete, denn kompliziert oder teuer wäre dies kaum gewesen. Vom Frequenzbereich des LFOs bin ich auch nicht zu hundert Prozent überzeugt. 0,2 bis 20 Herz erfüllen gerade so die Mindestvoraussetzungen. Audiomodulationen sind nur über die VCOs selbst (über den Umweg des SH-Mischers) möglich.
Eine Anmerkung hätte ich noch zur viel gerühmten Duophonie: Der Odyssey ist stets duophon, der VCO1 folgt einer lowest note priority, VCO2 hat highest note priority. Das heißt, sobald zwei Noten gespielt werden, teilen sich die Oszillatoren auf. Schnelle Läufe klingen dadurch weniger abgehackt. Und wer möchte, kann bei Sync-Sounds durch duophones Spiel direkt den Sound steuern. Eine spannende Sache. Dennoch wünschte ich mir, dass sich diese Funktion auch ausschalten ließe, denn häufig wünschte ich mir, dass die Oszillatoren sich eben nicht aufteilen, sondern stur auf einer Note beharren, beispielsweise bei Ring- und Frequenzmodulationen.
ARP oder MOOG?
Der Odyssey stand immer im Schatten des Minimoogs, obwohl er zweifellos mehr zu bieten hat. Die Gründe dafür sind aus meiner Sicht zwei Dinge: Zum einen ist der Mini für den Livebetrieb geeigneter. Seine Spielhilfen Pitch- und Modulationsrad waren intuitiver zu bedienen als die PPCs von ARP. Die Tastatur läuft etwas besser, das hochklappbare Bedienpanel ist übersichtlich gestaltet. Und überhaupt glänzt der Mini durch eine sehr sinnvolle Auswahl an wichtigen Parametern, während auf einiges (bewusst) verzichtet wird. Reduce to the max, würde man heute sagen.
Doch ist dies nur die halbe Wahrheit. Ich denke, dass der wahre Grund für die Dominanz von Moog im Grundklang der beiden Instrumente zu suchen ist. Der Mini verfügt nun mal über diesen eigenständigen Sound, der sowohl sanft und kraftvoll ist und auch in aggressiven Einstellungen einen Tiefgang und Wärme behält, die ihresgleichen suchen. Moog ist kein Synonym für Variabilität, doch spielt dies für viele Musiker keine große Rolle, da sie ohnehin, diesen Sound wollen.
Der ARP Odyssey Module klingt stets eine Spur kühler, diskreter und neutraler. Manche attestieren seinem Filter einen akustischen Klang, ich würde eher von “neutralem” Grundklang sprechen, der sich in manche Richtung verbiegen lässt. Dass hier drei Filter verbaut sind, ist natürlich eine tolle Sache und macht mich trotzdem nicht ganz glücklich: keines der drei Filter überzeugt mich auf Anhieb. Sie haben für mich zu wenig Tiefe und Räumlichkeit und daran kann auch die gut klingende Overdrive Stufe nicht viel ändern. Aus meiner Sicht fehlt ihnen das gewisse Etwas, das man nebst bei Moog beispielsweise auch in einem Oberheim SEM (Original und Neuauflage) findet.
Ja, man muss ihn schon mögen den ARP :)… Der ist soweit weg vom Moog wie Currywurst von Feinstrumpfhosen. Aber genau das ist ja das Geile: Moog und ARP treten sich soundtechnisch kaum auf die Füße und ergänzen sich prima. Das mit den Effekten stimmt schon, das gilt aber auch für die meisten anderen Synthesizer. Ich mag den Moog auch noch lieber wenn da noch was hinten dran hängt :)…
Ich mochte der ARP-Sound schon immer (den Moog-Sound auch) und hatte mich auf die Neuauflage gefreut, nur:
So etwas im neuen Jahrtausend ohne Speicherplätze herauszubringen: Nix für mich. Das war mir dann doch ein bisschen zuviel Retro und der eigentliche Grund, nichts dergleichen zu kaufen.
Sehr schöne Entwicklung, warum nicht gleich so? Macht es den Synthesizer beim Bauen wirklich so viel billiger wenn er als Mini Version gebaut wird? Oder ist das Marketing? Ich finde das gut dass jetzt jeder selbst entscheiden kann welche Tastatur er bespielen will und der preis ist ja mal eine Ansage! Ja zum Glück kein Moog. Als Kongurrenz wäre da noch der polyphone Prodessey von Creamware zu nennen, okay kostet dafür gebraucht etwas mehr und hat glaube ich sogar 12 Stimmen und klingt unglaublich gut. Natürlich gibt es sehr viele Presets und alles Midi steuerbar und umgekehrt kann er auch als Midikontroller herhalten.
Das ist interessant, dass Du dieses Fazit ziehst. Hatte ihn mir auch bestellt und nach 2 Tagen aus genau den gleichen Gründen wie Du wieder zurück gehen lassen. Der Sound war einfach nicht so meins und m.E. geben andere Synths syntheseseitig mehr her. Aber jeder wie er mag. Das Preis-Leistungsverhältnis ist gar nicht schlecht und wer den ARP Sound mag, sollte sicher zugreifen.
Danke Martin für Deinen sehr persönlich gehaltenen Test. Der Traum Deiner Jugendtage entzaubert. So kann es einem ergehen. ARP und Moog sind wirklich zwei Paar Schuhe und der ARP klingt tatsächlich analytischer, vielleicht auch kühler als der Moog. Bei den Vergleichen Original-Reissue hatte bereits Marko hervorgehoben, dass der KARP noch einen Tick sauberer klingt, also etwas weniger Charakter mitbringt als das Original. Bestimmte Nachteile wie die Mini-PPC’s werden erst mit der angekündigten Ausgabe in Originalgröße gelöst werden. Die werde ich mir genau anschauen und dann entscheiden, ob es ein KARP oder doch ein Original aus den 70ern wird. (Denn ich persönlich bin ein großer Fan des ARP-Klangs) Bis dahin tröste ich mich mit AXXE, Pro Soloist und Creamware Prodyssey ;-)
Damals
lange Haare: Minimoog
Brille: Odyssey
Läuft der LFO nun bei den Teilen frei oder wieder im sync? Normal sollte Frei und Sync wählbar sein, jedoch beim „Neuen“ war dieses nie machbar.
Bug? gewollt? hmm…
ARP Sound ist schon mächtig. Love
Zitat: „ARP war für mich jahrelang ein Synonym für edle, klare und fette Klänge.“
Die falsche Erwartungshaltung ist bestimmt nicht die Schuld des Odysseys — ARP-Synthesizer klangen i. d. R. klarer und analytischer als die Zeitgenossen von Moog und waren um Längen stabiler, was Tuning und Oktavreinheit angeht. „Fett“ war nur der 2600, und auch da gab es Versionen, die keine Wurst vom Teller zogen.
Ich bleibe dabei: Die VCOs, die im Korg Odyssey ihr Werk verrichten, sind die Entwürfe aus den späteren Revisionen, die technisch zwar perfekter, klanglich aber unergiebiger sind. Das macht sich bestimmt auch beim ersten Spielen negativ bemerkbar.
Carlos Santana (!) meinte mal, daß der Mini Moog der männlich klingende Synthesizer sei, während der Odyssey sein weibliches Pendant sei. Interessant.
Wo gibt es denn aktuell die weiße Variante zu kaufen? Meine „üblichen Verdächtigen“ listen nur die schwarze Version als lieferbar :-/
Ohne Mastervolume – Häää? Wie wäre es mit einem Synthesizer ohne Klang?
Sehr persönliche und subjektive Tests sind im Prinzip ja okay, wenn sie als solche gekennzeichnet sind (was hier ja klar der Fall ist). Und Geschmäcker sind natürlich verschieden – was auch absolut okay ist.
Aber so ein paar Sachen aus diesem Test kann ich trotzdem nicht so richtig nachvollziehen:
Z.B.: Wieso ist das mit der nicht abschaltbaren Duophonie ein Problem? Wenn ich die nicht nutzen will, muss ich doch lediglich jeweils nur eine Taste drücken?!?!
Und wieso fehlt ein Volume Poti? Die Lautstärke bestimmt man doch über die Reglerstellung der Hüllkurve zum VCA (und/oder über die Eingangslautstärke der Quellen im Mischer).
Und dann verstehe ich nicht so richtig wie Filter (!) eine Tiefe haben/erzeugen können sollen. Naja, vermutlich verstehen viele Leute unter so eher „blumigen“ Begriffen was anderes…
Dass auf die Möglichkeiten bei Nutzung der CV Eingänge (freilaufender LFO, einfache Nutzung von Velocity/Aftertouch, …) nicht weiter eingegangen wurde, empfinde ich als Versäumnis.
Hallo,
netter, ehrlicher Test.
1. Frage: Versteht das Modul denn nun Pitchbend und Modulation befehle von einer externen Tastatur ?
Wenn ja, waere ja das Problem mit den PPC Pads nicht mehr so schlimm und man koennte ja evtl. sogar die KARP minitastatur version mit einem Firmware update entsprechend aufwerten.
2. Frage: Sendet das Modul auch noch immer keine MIDI CC’s ?
Danke !
Schöne Audiobeispiele. Danke!
Ich durfte vor 35 Jahren mal auf einem Orange/Schwarzem Odyssey spielen. Ein Prachtstück. Vor allem im Vergleich zu meinem MS-20. Ich vermisse den klaren, etwas unterkühlten, ja immer irgendwie hochnäsigen Klang des alten Arp. Aber mit Sparen fange ich erst an wenn ein Nachbau in Originalgröße in den Läden steht …
Was mir in letzter Zeit deutlich aufgefallen ist, dass Amazona Tests – eine wenn auch meist zugegebene – stark subjektive Komponente enthalten. Amazona Tests unterscheiden sich hier ziemlich von z.B. Bonedo oder Printmedien Testberichten. Ich weiß nicht, ob das von der Redaktion so beabsichtigt nd im Hinblick auf die beträchtliche mediale Präsenz von Amazona auch der richtige Weg ist. Ich finde es – sorry für das Ausdruck – einfach unprofessionell und dazu mühselig, wenn sich der Leser erst einmal Gedanken über die subjektive Präferierung des Autors machen muss, um dann noch zu einer „objektiven“ Würdigung des Testobjekts zu gelangen. Unabhängig davon bringen natürlich unvollständige Tests als Schnellschüsse nachhaltig gesehen überhaupt nix, der Amazona Yamaha Montage Test ist bis jetzt immer noch wenig brauchbar, so daß man sich leider hier bei den anderen Mitbewerbern im Netz kundig machen muss.
Dagegen ist es mE ziemliche Ressourcenverschwendung,sich monatelang breit über einen noch nicht absehbaren, aber nicht mehr als durchschnittlichen Billig-Synth auszulassen. Leider ist Amazona für mich damit nicht mehr die erste Wahl, was ich recht schade finde.
Ein KArp ist kein Moog oder gar MS20 … und das ist gut so! Das einzige was mich wirklich anstinkt ist, dass Korg erst jetzt mit dem Modul rüber kommt. Diese Miniklappertastur ist furchtbar! Modul und FullSize vom Start weg!
Betr.: fehlende(r) Oktavschalter bei dem/den Oszillator(en)
Alter Trick beim originalen Odyssey, sollte bei der Neuauflage sicherlich auch klappen: Fußschalter an den ext. Filtersteuerungseingang anschließen. Fußschalter betätigen und den/die Schieberegler beim dem/den gewünschten Ziel(en) um den gewünschten Wert erhöhen. Fertig. Nicht ideal, aber man kann sich helfen. Bei der Verwendung eines Fußtasters lassen sich während des Spiels auch spontan beliebige feste Verstimmungen eines Oszillator bewerkstelligen. Auch gut.
@Martin: Zu deinem Test kann ich Dich nur beglückwünschen, ein echtes Highlight. Fundiert, nachvollziehbar, da stimmt fast alles. Hattest Du die Chance, in das Gehäuse zu schauen? Könnte man die CV-Buchsen ohne viel Aufwand auf die Frontplatte umziehen?
Gruss
Hallo Martin,
ich meld mich mal aus dem Krankenstand und geb einen Toby ab. Klasse geschrieben und die Beispiele sind Klasse.
In einem Test,-und Erfahrungsbericht sollten
technische Eigenschaften und Specs., Kritik, Lob,die eigene Meinung und eine angenehm strukturierte Schreibweise, zu finden sein. Die Mischung machts aus.
Und wenn der Tester/User auch noch sein Handwerk versteht, dann ist alles super.
Ich denke, das finden wir hier.
Enstpannen wir uns und Korgeln noch ein wenig:)
Patch mal ein paar Sachen aus den Patchbooks der Odyssey Seiten und dann schreib ob du bei diesem Fazit bleibst.
Ich kann es mir kaum vorstellen.