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Test: KORG KR-11, Drumcomputer

Rhythmus gefällig?

4. April 2025
Drumcomputers KR 11 test

KORG KR-11, Drumcomputer

Die Marke Korg liefert seit Jahrzehnten interessante große, aber eben auch kleine Instrumente und Helferlein fürs Tonstudio. Diese kleinen Maschinen haben bei Korg Tradition. Heutzutage kennt man natürlich die Volca-Serie und die kleinen NTS-Geräte. Eines der ersten Produkte aus dem Hause Korg war die Doncamatic, eine Rhythmusmaschine mit fertig programmierten Drum-Patterns, um andere Instrumente zu begleiten. Mit dem KR-11 bietet Korg nun einen kompakten, kleinen Drumcomputer für unterwegs an.

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Konzept des KORG KR-11

Der Korg KR-11 ist in erster Linie als Übungsbegleiter für Instrumentalisten konzipiert. Ohne viel Kenntnisse können blitzschnell Genre-typische Drum-Patterns abgespielt werden. Wer mag, kann die Drum-Sounds auch anschlagsdynamisch live spielen und sogar eigene Patterns aufnehmen und speichern.

Als nützliche Tools stehen zahlreiche Metronomvariationen mit vielen unterschiedlichen Vorgaben, Einzähler und Referenztöne zur Instrumentenstimmung zur Verfügung.

korg kr 11 drumcomputer test

Erst Eindruck vom Korg KR-11

In einem überraschend kleinen Päckchen wird der KORG KR-11 bei mir angeliefert. Nach dem Öffnen der Verpackung finde ich im Karton neben dem KR-11 lediglich eine Schnellstartanleitung in mehreren Sprachen. Weder Batterien (4x Typ AA), noch ein Netzteil liegen bei. Eines davon wird aber für den Betrieb benötigt. Das Netzteil muss 9 V Spannung (bis max. 1.300 mA) zur Verfügung stellen und kann optional bei Korg erworben werden.

Auf Korgs Website kann das Handbuch im PDF-Format in unterschiedlichen Sprachen heruntergeladen werden. Die Anleitung in deutscher Sprache ist leicht verständlich und sehr hilfreich, da einige Funktionen nur über bestimmte Tastenkombinationen erreichbar sind, die sich nicht automatisch erschließen.

KORG KR-11 test drumcomputer

Korg KR-11

Der Korg KR-11 verfügt über ein stylisches, weißes Kunststoffgehäuse und wirkt auf den ersten Blick sehr übersichtlich. Mit den Reglern, Tastern, dem Display und der Lautstärkeregelung an der Seite erinnert fast ein wenig wie ein altes, portables Transistorradio aus den 80ern.

Das Gerät wirkt trotz des Plastikgehäuses robust und unempfindlich. Das ist wichtig, denn es ist als mobiles Gerät konzipiert und mit knapp unter 300 g sehr leicht.

Es verfügt über einen eingebauten Lautsprecher, der besonders darauf ausgerichtet wurde, tiefe Bassdrum-Sounds übertragen zu können. Das klingt ehrlich gesagt aber vielversprechender als es in Wirklichkeit ist. Dennoch besteht zumindest die Möglichkeit, ohne zusätzliches Equipment wie Mixer oder Lautsprecher, das Gerät zum Klingen zu bringen. Und der Tiefgang und Druck der Bassdrum ist tatsächlich zu hören. Trotzdem klingt der Sound aus dem eingebauten Lautsprecher eher mäßig.

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Anschlüsse

Um den KR-11 mit der Außenwelt zu verbinden, verfügt er über einen 3,5 mm Kopfhörer-/Line-Ausgang. Dies ist der einzige Weg nach draußen. Hier verhält sich der Drumcomputer analog zu Volcas oder den NTS-Geräten.

korg kr 11 drumcomputer test

Auf der Rückseite des Gehäuses befinden sich zwei 6,3 mm Klinkenbuchsen. Hier können zwei Fußschalter angeschlossen werden. Während des Spielens im Pattern-Modus werden damit Patterns weitergeschaltet, die Start- und Stopp-Funktion oder Fill-ins ausgelöst.

Im Pad-Modus können über die Fußschalter werkseitig die Bassdrum und HiHats gespielt werden. Im Menü kann man die Einstellung auf jeden beliebigen Sound pro Basis-Rhythmus ändern.

KORG KR-11 test drumcomputer

Korg KR-11, Schnittstellen

Die Bedienoberfläche des KORG KR-11 Drumcomputers

Der Korg KR-11 ist übersichtlich aufgebaut. Auf der linken Seite ist er mit einem Drehgeber ausgestattet, mit dem der Basis-Rhythmus ausgewählt wird. Korg nennt es Genre. Es geht los mit dem Standard 8-Beat Rhythmus. Es folgen 16-Beat, Country, Island, Rock, Blues/R&B, Jazz/Latin, EDM, 3/5/7 (andere Taktarten als 4/4 Takt), Metronome und User. Kein Lambada.

Der Encoder auf der rechten Seite der Bedienoberfläche stellt das Tempo im Bereich zwischen 30 bis 252 bpm ein. Mit der Tap-Taste kann das Tempo auch eingeklopft, die Swing-Funktion kann in mehreren Stufen geregelt werden.

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Die dreistellige 7-Segment-Anzeige in der Mitte des Gerätes informiert über das aktuelle Tempo oder die Swing-Intensität.

Im unteren Drittel der Bedienoberfläche befinden sich 16 Pads. Über die ersten 14 werden vorprogrammierte Pattern-Variationen pro Basis-Rhythmus, sowie zwei Fill-Variationen ausgewählt. Ergänzt wird der Bereich mit einer großen Start/Stopp-Taste. Ich hätte mir persönlich noch eine Intro/Ending-Funktion mit entsprechender Taste gewünscht. Insgesamt stehen 126 Patterns als Presets zur Verfügung.

Pad-Modus des Korg KR-11

Rechts neben dem Tempo-Encoder kann zwischen dem standardmäßig eingestellten Pattern- und dem Pad-Modus umgeschaltet werden. Dann stehen die 16 Pads jeweils mit einem eigenen Drumsound zum Selberspielen zur Verfügung. Dabei kann nach Herzenslust auf dem Drumcomputer herumgeklopft werden.

KORG KR-11 test drumcomputer

Korg KR-11, Pad-Modus

Aber was ist das? Beim Klopfen auf den Pads kommen die Sounds nur statisch aus dem Ausgang. Gibt es doch keine Anschlagsdynamik? Auf der Website des Herstellers wird dies doch als Feature angepriesen?

Ein Blick ins Handbuch des KORG KR-11 verrät die Lösung. Die Anschlagsdynamik ist in der Werkseinstellung deaktiviert, was mir ein wenig überrascht. Aber mit wenigen Tastendrücken in den globalen Einstellungen lässt sich die Dynamik dann in 15 Schritten an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Anschließend klappt es auch mit dem dynamischen Spielen.

Aber der Spaß währt nicht lange, denn im Gegensatz zu ausgewachsenen Drumcomputern sind die Pads zum Spielen einfach zu klein. Die Anordnung ist auch nicht ergonomisch gestaltet und ein Umsortieren im Sinne der eigenen Ergonomie ist nicht vorgesehen. Für mich bleibt es daher eher eine Gadget-Funktion und ersetzt keine echte Drummachine.

Wie klingt der Korg KR-11?

Die Drum-Samples sind den Genres fest zugeordnet. Wer elektronische Sounds mag, wählt als Genre also beispielsweise EDM. Die anderen Sets klingen überwiegend nach akustischen Drum-Samples, mit einigen Variationen in der Auswahl der Schlaginstrumente.

Schade ist, dass die Samples recht kurz sind, was gerade bei den Becken-Sounds und bei langsamen Tempi auffällt, da die Sounds einfach zu schnell ausklingen. Die Samples klingen irgendwie matt und statisch, es fehlt die Brillanz und der Klang hat die Anmutung von günstigeren Home-Keyboards. Für Recording-Zwecke ist das leider nicht geeignet, aber letztlich ist das auch nicht der Fokus dieses Gerätes.

Patterns aufnehmen

Wer mag, der kann bestehende Patterns an den eigenen Geschmack anpassen oder von Grund auf neue Patterns erstellen. Das ist eine tolle Sache, denn nicht jedes Pattern ist so, wie man es sich vorstellt. Nervt die HiHat oder das Ride-Becken? Dann raus damit! Das groovige Pattern, das ich brauche, ist nicht an Bord? Dann erstelle ich es mir einfach selbst.

Korg KR-11 im Recording-Modus

Nun, das alles geht, aber nur in einem gewissen Rahmen. So ist die Auswahl der Drumsounds in einem Set durch den Basis-Rhythmus stets vorgegeben. Und es gibt keine Step-Eingabe, nur das Einspielen in Echtzeit ist möglich. Aber immerhin gibt es Overdub und es können sowohl die Quantisierung als auch der Swing-Faktor im Pattern mitgespeichert werden. Einzelne Noten können wieder gelöscht werden, sofern das Ergebnis nicht überzeugt.

Ohne Bedienungsanleitung kommt man hier allerdings nicht klar, da muss man sich kurz einlesen, was aber aus meiner Sicht vollkommen ok ist. Das Prinzip ist schnell erklärt. Die eigenen Kreationen werden im Genre User gespeichert.

Alternativen zum Korg KR-11

Der Korg KR-11 ist in seinem Bereich nicht allein auf dem Markt. Aus dem eigenen Hause gibt es den KR Mini als Konkurrenz. Dieser Drumcomputer ist ebenfalls sehr kompakt, batteriebetrieben und etwas günstiger. Er bietet die gängigen Basis-Rhythmen und jeweils sechs Variationen, also nicht ganz so viele wie der KR-11. Dafür gibt es einen Pattern-Chain-Modus, was für manchen Anwendungsfall sicherlich ganz reizvoll sein kann.

Vom Konzept her interessant ist der Mooer Stereo Drummer X2. Dieser kommt in einem kompakten und sehr robusten Format als Gitarrenpedal daher und bietet – wie der KR-11 – die schnelle Auswahl von Genre und Pattern. Allerdings ohne Batteriebetrieb, bei ähnlichem Preis.

Preislich ein paar Euro drüber ist der Alesis SR-16 Drumcomputer. Er bietet mehr Drum-Samples und Drum-Sets und hat neben Stereoausgängen Anschlussmöglichkeiten für Fußschalter und auch für MIDI-Geräte. Dafür ist dir SR-16 nicht ganz so kompakt und benötigt zum Betrieb ein Netzteil.

Wer noch ein paar Euro drauflegt, könnte sich die Roland AIRA Compact T-8 Beat-Machine anschauen. Diese verfügt über einen eingebauten Akku (als Alternative zum Netzteilbetrieb), Schnittstellen zur Synchronisation und die Möglichkeit, die Sounds klanglich zu beeinflussen. Hier ist der Fokus jedoch schon auf einer anderen Zielgruppe ausgerichtet.

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Fazit

Der Korg KR-11 Drumcomputer ist eine preiswerte kleine Übungsmaschine für Instrumentalisten, die zum Musizieren einen rhythmischen Begleiter benötigen. Dank kompakten Maßen, geringem Gewicht und Batteriebetrieb ist der KR-11 ein praktisches Gerät für unterwegs und den Übungsraum. Standard-Rhythmen lassen sich schnell auswählen, es gibt viele Pattern-Variationen und es stehen zahlreiche Metronom-Funktionen zur Verfügung. Eigene Drum-Patterns lassen sich programmieren.

Klanglich kann das Gerät aber leider nicht überzeugen. Die Samples sind zu kurz, klingen mittig und matt. Leider fehlt es auch an Schnittstellen zur Synchronisation mit anderen Geräten.

Plus

  • klein, leicht, kompakt
  • Batteriebetrieb
  • einfache Bedienung

Minus

  • kurze Samples
  • nur mittlere Klangqualität
  • keine Synchronisation mit anderen Geräten möglich

Preis

  • 129,- Euro
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Korg KR-11
Korg KR-11
Kundenbewertung:
(3)
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    PossumVla

    Den SR-16 kann man immer noch gebraucht für ca 60€ leicht finden wegen seiner langen Produktionslaufzeit. Dadurch viel günstiger möglich als der KORG. Der Korg Drumcomputer sieht nur (imo) aber um einiges schicker aus.

  2. Profilbild
    Andreas

    Hmm… Da hat man wohl jemanden eingestellt, der vorher Baby-Phones gestaltet hat??
    Nein, wirklich. Ein Gerät muß schon ein wenig „sexy“ aussehen. So ein „Spielzeug“ möchte ich mir einfach nicht hinstellen.
    Beim SR-16 habe ich schon oft überlegt, aber ich habe auch einen Boss DR 880, dem ich schon viel zu selten wirklich nutze. Habe mir irgendwann ein Piano mit Begleitautomatik geholt. Ist dann doch irgendwie komfortabler :)

  3. Profilbild
    Sudad G

    Sieht für mich zu sehr nach myToys aus – es sei denn Korg wollte damit eine bestimmte Kundenklientel, sagen wir mal Altersgruppe 3-8 Jahre, ansprechen. Wobei selbst als Achtjähriger hätte ich mir schon ein etwas erwachseneres Design gewünscht. Gut mal was Anderes so nach dem Motto „Baby-Phone goes Drum Machine“.

  4. Profilbild
    chardt AHU

    Als Begleitung zum Üben genau richtig, dazu einfach zu bedienen – und die Klänge sind für den Zweck auch besser geeignet als lange Samples mit „fetterem“ Sound es wären, so kann ich mein Instrument *und* den Klopfgeist besser hören. IMHO hat Korg hier einfach alles richtig gemacht.

    • Profilbild
      luap

      @THo65 Und wie mein Vorredner schon erwähnt. Ohne Sync/Midi ist das Teil für die Tonne. Wer kauft sich sowas?
      Korg kann das doch eigentlich besser.
      Aber momentan kommen immer wieder so kleine Spielsachen raus.
      Next please

      • Profilbild
        chardt AHU

        @luap Kleiner Tipp: Das Teil ist für einen anderen Einsatzzweck vorgesehen, als Du denkst – und dabei sind Sync und Midi eher Geldverschwendung.
        Großer Tipp: Manchmal haben andere Menschen andere Anforderungen an ein Gerät als Du.

        • Profilbild
          THo65 AHU

          @chardt Bzgl. der Anforderungen hast du sicherlich recht.
          Aber wenn ich mir zum Vergleich die Volca drum oder beats anschaue, gibt es zum gleichen Preis wesentlich mehr…
          Kommt mir ein wenig wie die Milka-Schokolade vor. Weniger drin, höherer Preis

  5. Profilbild
    ollo AHU

    Es ist halt wirklich ein Gerät, was nur dann sinnvoll ist, wenn Musiker für’s Üben einen Drummer brauchen und grade kein echter zur Stelle ist. Eingeschaltet, Genre und Tempo ausgewäht und fertig.

    Vielleicht kann man das Metronom noch für 80er Jahre Casio-Klänge ala DaDaDa gebrauchen, Beispiel 4 hat ja was in die Richtung.

  6. Profilbild
    Filterpad AHU

    Es ist in der Tat so das Schlagzeuger gerne gesucht werden. Auch diese werden mal krank und fallen für die Bandprobe aus. Oder, etwas böse formuliert und mit Ironie gewürzt, man bräuchte manchmal einen „exakteren“ als der vorhandene. Für solche Bedürfnisse sehe ich den KR-11. Was ich mir auch richtig gut vorstellen kann ist einfach als Begleitung für jedes (akustische) Melodie-Soloinstrument im eigenen Haus. Also sprich Gitarre, Klarinette, Flöte, Klavier etc., quasi als besseres Metronom. Nicht zuletzt tatsächlich auch für Kids! Zum üben (als Metronom für angehende Drummer) oder tatsächlich als Spielzeug. Ich denke aber für typische Jamer mit mehreren Drummachines und Synthis oder gar DAW-Producer ist das nichts was ernsthaft in Frage kommt. Zu wenig Anschlüsse (Midi, CV, USB), wenig Möglichkeiten und ein verhältnismäßig unspektakulärer Sound. Für mich persönlich keine zwei Minuten Gedankenprotokoll wert. Sehe aber angesichts des günstigen Preises und der kleinen, gar „lieblichen“ Gestaltung und nicht zuletzt einfachen Bedienung durchaus Kundenklientel. Für 129€ ist das schnell mal gekauft, Batterien rein und fertig ist die akustisch anmutende Begleitautomatik. Günstiger als jedes Entertainment-Keyboard.

  7. Profilbild
    caseflipper

    Das Design ist cool, irgendwie so typisch japanisch. Und als Drum Begleitung für Gitarre und Pianos zum Üben reicht das. Leider nur wenige Rhythmen, ich hätte mir viel mehr Latin und African gewünscht.
    Auch manches Keyboard kann mehr simple Rhythmen zur Begleitung spielen und da kann man oft noch ein zwei Pads im Hintergrund schweben lassen.

    • Profilbild
      Filterpad AHU

      @Baeno Interesasnter Einwand. Würde zumindest das Kistchen interesannter machen wenn etwa 4 oder 6 lateinamerikanische Rhythmen dabei wären. Rumba, Samba, Lambada, Merengue etc. Das konnten schon die Ace Tone Drummachines (später Roland) aus den 60ern. Bei manchen Geräten bekommt man irgendwie den Eindruck, es läuft technisch wieder Rückwärts. 🤷

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