All in one Box
Als früher noch jeden Tag in kleinen Kneipen um die Ecke Livemusik gespielt wurde, waren sie sicherlich notwendiger als heute. Aber woran es wirklich liegt, dass die Keyboard Hersteller nur noch höchst selten aktive Lautsprecherboxen auf den Markt bringen, weiß man nicht so recht. Sicherlich haben viele Musiker und Bands mittlerweile ihre eigene PA im Proberaum stehen, aber dass man die aktiven Lautsprecherboxen dennoch verkaufen kann, möchte Korg mit dem neuen MMA130 beweisen. Und um es vorwegzunehmen, den MMA130 nur als Keyboardverstärker zu bezeichnen wäre sicherlich dem Produkt nicht gerecht.
Überblick
Wie eingangs erwähnt, haben die meisten Bands sicherlich sowohl für den Proberaum als auch für Auftritte eine eigene PA bzw. bei Auftritten wird dann oft vom Technikverleiher das entsprechende Equipment geliehen. In vielen Fällen haben die Live-Clubs bzw. Veranstaltungsräume/-hallen auch eigene PAs. Wofür also noch eine aktive Lautsprecherbox anschaffen? Fakt ist, gegenüber sonstigen aktiven Lautsprechern haben die Pendants der Keyboarder zumeist mehr als einen Eingang und bieten zumindest rudimentäre Klangregelungen. Und genau so einer ist der Korg MMA130.
Sehr kompakt mit den Maßen 320 x 285 x 485mm und einem Gewicht von rund 13 kg ist der Verstärker sehr gut verarbeitet. Durch den seitlichen Tragegriff lässt sich die Box ohne weiteres transportieren. Auf der gegenüberliegenden Seite der Box befindet sich ein Flansch für einen Boxenständer, so dass man den MMA130 nicht nur liegend oder stehend auf dem Boden betreiben kann, sondern auch auf eine angenehme Ohr-Höhe stellen kann. Ebenso kann mit einem passenden Ständer das Ganze auch anders herum positioniert werden, bspw. mit dem MMA130 unten am Boden und oben drauf die Wavedrum. Durch die abgeschrägten Ecken kann der MMA130 passenderweise auch als Floor Monitor mit zwei verschiedenen Neigungswinkeln betrieben werden. Da hat jemand mitgedacht, sehr schön.
Alle Bedienelemente sowie die Anschlüsse sind seitlich (bzw. je nachdem wie man die Box stellt auch oben) angebracht. Dabei schaut keiner der Regler oder Anschlüsse über die Gehäuseseite hinaus. Sehr wichtig und vor allem ein guter Schutz vor Beschädigungen, gerade auch im harten Live-Betrieb.
Für einen noch festeren Stand liefert Korg für den MMA130 noch eine extra Bodenplatte mit, die mit einigen wenigen Schrauben an der Box befestigt werden kann. Auf unebenem Boden steht dann alles noch mal einen Tick fester und die Box wird dadurch auch vor Nässe und Dreck geschützt.
Anschlüsse
In Sachen Verbindung zur Außenwelt ist der MMA130 gut ausgestattet. Zur Verfügung stehen zunächst zwei Kombibuchsen XLR/Klinke (Channel 1 und 2) sowie zwei weitere Line-Eingänge im Klinkenformat. Alle vier Kanäle lassen sich unabhängig voneinander in der Lautstärke regeln, so dass jeder Kanal über seinen eigenen Volumeregler verfügt. Die ersten beiden Kanäle lassen sich per Schalter von Mic auf Line umschalten, und jeder Kanal verfügt über eine Clip-LED, die vor zu lauten Signalen und Übersteuerungen warnt. Ein fünftes Poti regelt die Gesamtlautstärke.