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Test: KORG multi/poly Analog Modeling Synthesizer

Der flexibelste aller KORG Synthesizer?

22. Januar 2025
Korg multi/poly Analog Modeling Synthesizer Aufmacher

Test: KORG multi/poly Analog Modeling Synthesizer

Der KORG multi/poly Analog Modeling Synthesizer spielt schon mit seinem Namen auf einen berühmten Vorfahren an, den KORG Mono/Poly. Anders als sein analoger Urahn ist der KORG multi/poly allerdings ein digitaler Synthesizer. Was es mit dem neuen Synth auf sich hat, erfahrt ihr in diesem Testbericht.

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KORG multi/poly Analog Modeling Synthesizer

KORG multi/poly VA-Synthesizer Draufsicht

Die Optik des KORG multi/poly ist nicht wirklich identisch zum berühmten KORG mono/poly

Korg setzt mit dem KORG multi/poly erstmals auf eine neuartige Analog-Modeling-Technologie. Der KORG multi/poly Synthesizer ist dabei kein digitaler Klon des KORG mono/poly, sondern verbindet dessen Konzept der Klangerzeugung mit modernen Features. Ein ähnliches Prinzip findet man auch beim ROLAND Jupiter-X, Jupiter-Xm und Juno-X.

Wichtige Merkmale

Die Tastatur des KORG multi/poly umfasst drei Oktaven und ist anschlag- und release-dynamisch. Die halbgewichteten Tasten lassen sich gut spielen.

Zwei Holzseitenteile verleihen dem Synthesizer ein schickes Äußeres. Sofort stechen neben dem Modulations- und Pitch-Rad, das Kaoss Pad und die vier MOD Knobs ins Auge, das dann weiter über die zahlreichen Regler und Taster auf der Oberfläche schweift.

Die wichtigsten Parameter lassen sich nämlich beim KORG multi/poly in Echtzeit verändern und die Reglerbewegungen auch aufzeichnen (dazu später mehr). Die einzelnen Sektionen des Synthesizers sind optisch hervorgehoben und die Regler entsprechend gruppiert. Schon nach kurzer Eingewöhnung findet man sich auf der Oberfläche gut zurecht.

Korg multi/Poly Regler auf der rechten Seite des Synths: Filter, Hüllkurven, LFOs, Effekte

Auf der rechten Seite des Synthesizers finden wir Regler für die Filter, Hüllkurven, LFOs und Effekte sowie die 16 Taster für Setlist, Sequencer und Kategorien

Die meisten Regler und Taster besitzen Doppelbelegungen. Die Zweitbelegung ist jeweils farblich abgesetzt unter dem Regler notiert, während die Beschriftung der Erstbelegung über dem Regler angesiedelt ist.

Wie auch bei anderen Synthesizern von KORG oder auch ROLAND teilen sich die Kategorie- und Klangauswahl sowie der Step-Sequencer eine Reihe von 16 beleuchteten Tasten, die hier in vier Gruppen à vier Tasten angeordnet sind.

Korg multi/poly Regler auf der linken Seite mit MOD Knobs, Oszillator, Kaoss Pad, Pitch- und Modulationsrad

Auf der linken Seite finden wir das KAOSS Pad, Modulations- und Pitch-Rad, die Oszillator-Sektion sowie vier MOD Knobs

Wie es sich für einen modernen Synthesizer gehört, gibt es natürlich ein Display. Wie auch bei den anderen Synthesizern mit 37 Tasten wie KORG opsix oder wavestate MKII ist das Display monochrom und etwas klein geraten. Mehr lässt sich aber auch bei der Fülle an Reglern auf der kleinen Oberfläche nicht unterbringen.

Synthesizer Display

Das Display des KORG multi/poly Synthesizers

Der Synthesizer hat eine maximale Polyphonie von 60 Stimmen. Auf der Rückseite befinden sich alle wichtigen Anschlüsse: MIDI In/Out (DIN), USB, Damper, L/mono und R Klinkenausgänge, Kopfhörerausgang, Anschluss für das 12 V Netzteil. Auch der Netzschalter ist hier zu finden.

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Klangarchitektur

Wie für Korg typisch, ist die oberste Schicht in der Klangarchitektur die Performance. Performances lassen sich in Setlists organisieren, um zum Beispiel schnell alle benötigten Performances für einen Song oder einen Bühnenauftritt zusammen zu haben.

Jede Performance besteht aus bis zu vier Schichten (Layers). Jeder einzelne Layer hat eine eigene Lautstärke, einen MIDI-Kanal, MIDI-Eingangsfilter sowie Key- und Velocity-Zonen.

Innerhalb eines Layers befindet sich außerdem ein Sound-Programm (Program). Ein solches Program besteht aus einer Voice und drei Insert-Effekten. Innerhalb der Voice findet die eigentliche Klangerzeugung für das Program und schlussendlich auch für einen Layer statt. Das folgende Schaubild von KORG veranschaulicht diese komplexe Klangarchitektur:

KORG multi/poly Klangarchitektur Darstellung

Die Klangarchitektur des neuen KORG multi/poly Synthesizers

Schauen wir uns nun den Aufbau einer Voice genauer an.

Oszillatoren

Wie schon beim Mono/Poly setzt auch der KORG multi/poly auf vier Oszillatoren. Diese digitalen Oszillatoren bieten drei verschiedene Oszillatortypen:

  • Classic (Analog Modeling mit 11 Einzel- bzw. Dual-Schwingungsformen)
  • Digital (Wavetable mit bis zu 64 Schritten, 200 Werks-Wavetables und Import)
  • Waveshaper (mehr als 90 Shaper-Typen)

Auf diese Weise gelingen schon mit dem Ausgangsmaterial Klänge, die mit dem Korg Mono/Poly so niemals möglich gewesen wären. Jeder Oszillator hat seinen eigenen Oszillatortyp, sodass auch das Mischen der einzelnen Typen möglich ist. Zusätzlich zu den Oszillatoren finden wir noch einen Rauschgenerator, der sogar über ein eigenes Filter plus Sättigung verfügt.

Der Korg multi/poly ist außerdem mit einem Ringmodulator ausgestattet sowie Oszillator-Sync und Crossmodulation für die Oszillatoren.

Filter

Zahlreiche verschiedene Filtermodelle sorgen für die Formung der Schwingungsformen aus den Oszillatoren. Es finden sich typische Vintage-Filter, die denen bekannter Synthesizer oder Hersteller nachempfunden sind. Darunter natürlich das bekannte Ladder-Filter, wie es bei Moog zum Einsatz kam, Prophet 5-Filtermodell, ein Modell des Mono/Poly und des KORG MS-20 Filters und mehr. Außerdem Hochpass, Bandpass und vieles mehr in jeweils verschiedenen Varianten.

Das Multi-Filter von KORG ermöglicht Mischformen verschiedener Filtermodi, die sich sogar modulieren lassen. Also Modulator dienen jeder Oszillator oder der Ringmodulator. Während die Vintage-Filter bereits die analoge Sättigung simulieren, steht zusätzlich noch eine Drive-Schaltung zur Auswahl.

Eine Besonderheit des KORG multi/poly Analog Modeling Synthesizer im Filterbereich ist die Möglichkeit, zwei Filter gleichzeitig zu verwenden. Diese können entweder seriell oder parallel verschaltet werden.

KORG multi/poly Filterschaltung als grafische Darstellung

KORG multi/poly Filterschaltung

Verwirklicht wurde das über zwei Filter-Slots A und B, die für die Klangquellen Oszillator, Rauschgenerator und Ringmodulator über eine Balance-Schaltung angesprochen werden können. Das ermöglicht viele kreative Möglichkeiten und Klänge, die mit kaum einem anderen Synthesizer möglich sind.

So lässt sich zum Beispiel der Ausgang einer Oszillatorgruppe per Balance im seriellen Filtermodus entweder zu 100 Prozent Filter A zuführen, dessen Ausgang dann dem Eingang von Filter B zugeführt wird, oder aber für einen einstellbaren Anteil Filter A umgehen. So könnten 50 Prozent des Signals Filter A und dann Filter B durchlaufen, während die anderen 50 Prozent nur Filter B zugeführt werden.

Im parallelen Filtermodus regelt Balance den Anteil des Signals zwischen Filter A und Filter B. Die Ausgänge der Filterstufe münden schließlich in der Amp & Drive-Sektion.

Modulation

Der KORG multi/poly Synthesizer stellt zahlreiche Modulationsmöglichkeiten zur Verfügung. Dazu gehören vier DAHDSR-Hüllkurven, die sich auch loopen lassen. Fünf LFOs und sechs Modulationsprozessoren (vier innerhalb einer Voice, zwei innerhalb des Programs), Motion-Sequencing 2.0 mit mehreren Spuren pro Stimme sorgen für ordentlich Bewegung im Klang.

Der KORG multi/poly Synthesizer besitzt zahlreiche Steuerungsmöglichkeiten für die Modulation, die wir gleich genauer betrachten. Schauen wir zunächst einmal auf die Hüllkurven:

DAHDSR steht für Delay, Attack, Hold, Decay, Sustain, Release. Es handelt sich hier also um eine deutliche Erweiterung der sonst üblichen einfachen ADSR-Hüllkurve. Eigentlich müsste die Hüllkurve sogar DAHDSRR heißen, denn neben der Release-Time lässt sich auch das Release-Level einstellen. Dieser letzte Parameter steht jedoch für die AMP-Hüllkurve nicht zur Verfügung, weshalb Korg verallgemeinernd von DAHDSR-Hüllkurven spricht.

Verschiedene Hüllkurven-Presets simulieren bei Bedarf die Hüllkurven verschiedener Synthesizer. Als Preset stehen zur Auswahl:

  • Custom (separate Attack, Decay, Release Curve Parameter)
  • Mono/Poly
  • MS-20 EG 1
  • MS-20 EG 2
  • Odyssey ADSR
  • Odyssey AR
  • Mini (Minimoog)
  • Pro (Prophet-5)
  • Linear

Es stehen zahlreiche Trigger-Optionen wie verschiedene Modulationsquellen, Trigger-Threshold, Trigger at Note-on oder Loop zur Auswahl. Diese alle aufzuführen, sprengt den Rahmen dieses Testberichts. Ich empfehle hier das Studium der Anleitung oder das Ausprobieren am Synth selbst im Musikgeschäft.

multi/poly MOD Knobs

Die vier MOD-Knobs

LFO

Die fünf LFOs haben ebenfalls viele Möglichkeiten, um den Klang zu modulieren. Normalerweise ist es nicht meine Art, Parameterlisten in Testberichten herunterzubeten, allerdings sind die LFOs im KORG multi/poly Synthesizer sehr mächtig und die folgende Liste zeigt deutlich, warum:

  • Tempo (Synchronisation zum Systemtempo oder einstellbarer Frequenz)
  • Base Note (Notenwert von 1/32 bis doppelter Brevis, verfügbar, wenn Synchronisation zum Systemtempo eingeschaltet ist)
  • Multiplikator (Faktor x zur Multiplikation mit dem unter Base-Note eingestellten Notenwert)
  • Frequency (0,001 bis 32.000 Hz, wenn Tempo auf off steht)
  • Waveform (19 Schwingungsformen)
  • Start Phase (-180, +180)
  • Random Start Phase (ein, aus, Beginn ab einer zufälligen Stelle der Schwingungsform)
  • Offset (Veränderung der 0-Position der LFO-Schwingung nach oben oder unten)
  • Curve (rundet die Basisschwingungsform ab)
  • Fade (Einblenden der Schwingungsform)
  • Sync Notes (ein, aus, separater Start der LFOs pro Note oder Synchronisierung)
  • Sync Notes Mode (Free Run: alle Noten verwenden denselben LFO, Sync Notes: jede Note mit eigenem LFO)
  • Curve Mode (Asymmetric, Symmetric, beeinflusst Curve)
  • Delay (0-22 Sekunden)
  • Trigger (Off, On)
  • Trigger Source (Quelle, mit der der LFO ab Start-Phase neugestartet wird)
  • Trigger Threshold (Modulationswert, ab dem der LFO getriggert wird)

Die LFOs sind eine der großen Stärken des KORG multi/poly und ein mächtiges Werkzeug für die Klanggestaltung. Gemeinsam mit den Modulationsprozessoren ermöglichen sie Klänge, wie sie sonst nur mit großen modularen Synthesizern möglich sind.

Modulationsprozessoren

Wie erwähnt, verfügt der KORG multi/poly Analog Modeling Synthesizer über insgesamt sechs Modulationsprozessoren. Diese wirken auf das Modulationssignal und formen es um. Es gibt Modulationsprozessoren auf Programmebene und auf Performance-Ebene. Diese unterscheiden sich zum Beispiel in den Modulationszielen. Erneut sind diese zu komplex, um sie hier einzeln aufzulisten oder ins Detail zu gehen und ich verweise auf das (deutschsprachige) PDF-Handbuch.

Virtuelle Voice Cards

Der Korg multi/poly Analog Modeling Synthesizer ist für jede Stimme mit einer virtuellen Voice-Card ausgestattet, so wie man es auch von analogen Synthesizern kennt. Auf diese Weise werden ähnliche Schwebungen durch Varianzen zwischen den einzelnen Stimmen erzeugt wie es bei einem analogen Synthesizer der Fall wäre. Die Stärke dieser Varianzen lässt sich für zahlreiche Parameter einstellen. Zusätzlich finden wir Oszillator Drift für das Erzeugen fetter Analog-Sounds.

Effekte

Es stehen diverse Effekte zur Auswahl, von denen sich drei Effekte auf der Program-Ebene befinden, sowie ein EQ und Halleffekt auf der Performance-Ebene. Die Effekte auf der Program-Ebene unterteilen sich in PRE FX, MOD FX und DELAY. Die Effekte lassen sich in vielen Parametern den eigenen Bedürfnissen anpassen. Hier fehlt es meiner Meinung nach an nichts. Die Effekte sind von guter bis sehr guter Qualität und heben den ohnehin schon sehr guten Grundklang auf eine noch höhere Stufe.

PRE FX

Für die PRE FX-Sektion stehen 10 Effekte zur Auswahl. Hier finden sich vor allem Effekte wie EQs, Kompressoren, aber auch Distortion-Effekte:

  • Decimator: erzeugt den Effekt von LoFi-Digitalgeräten mit reduzierter Sampling-Rate und Wortbreite
  • Graphic EQ
  • Parametric EQ
  • Modern Compressor
  • Red Compressor (Simulation eines Effektpedals)
  • Guitar Amp
  • Ring Modulator
  • Tremolo
  • Wave Shaper
  • Vintage Distortion (Valve, Fuzz, Driver, Scream)

MOD FX

Viele Sounds verlangen geradezu nach einem Modulationseffekt wie Chorus, Phaser oder Flanger. In der MOD FX-Sektion stehen 17 solcher Effekte zur Auswahl:

  • Black Chorus/Flanger
  • Black Phase
  • CX-3 Vibrato/Chorus
  • EP Chorus
  • Harmonic Chorus
  • Modern Chorus
  • Modern Phaser
  • Orange Phase
  • Orange Phase V2
  • Polysix Ensemble
  • Small Phase
  • Talking Modulator
  • Vintage Chorus
  • Vintage Flanger
  • Vintage/Custom Wah
  • Vox Wah
  • CX-3 Rotary Speaker

DELAY

Fünf verschiedene Delay-Effekte vom L/C/R-Delay über Reverse-Delay bis zum Tape-Echo sind hier zu finden. Interessant ist das Multiband-Modulation-Delay, mit dem sich das Eingangssignal in vier Frequenzbereiche unterteilen lässt, die dann anschließend jeweils einem modulierbaren Delay zugeführt werden. Die Delay-Sektion ist solide Standardkost und bietet eigentlich alles, was man im Alltag so benötigt.

Master Reverb und Master EQ

Der globale Reverb-Effekt hat zwei Algorithmen, aus den gewählt werden kann: Early-Reflections für kleinere Hallräume und Gated-Reverbs sowie Overb für größere Räume und lange, dichte Hallfahnen. Nur zwei Algorithmen mag dem einen oder anderen Leser zu wenig vorkommen. Durch die weitreichenden Möglichkeiten der beiden Algorithmen lässt sich aber eigentlich fast alles verwirklichen, was auch mit anderen Synthesizern möglich ist.

Der Master EQ ist ein vollparametrischer 4-Band-EQ, mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Motion Sequencing 2.0

Motion Sequencing 2.0 ist eine Erweiterung vom Wave Sequencing 2.0 des Korg wavestate. Motion Sequencing 2.0 wirkt auf jede einzelne Stimme.

Motion Sequencing 2.0 arbeitet mit Zeilen zum Beispiel für Step-Sequence (A bis D), Timing, Pitch und Shape. Jede Zeile kann unterschiedlich viele Schritte beinhalten, Schleifenpunkte für Loops besitzen, vorwärts oder rückwärts laufen und so weiter. Reglerbewegungen lassen sich aufzeichnen.

Der Motion Sequencer ist extrem mächtig und verfügt über dermaßen viele Parameter, dass spätestens hier die Grenzen dessen erreicht sind, was das kleine Display des Synthesizers darstellen kann. Glücklicherweise lässt uns KORG nicht im Regen stehen und bietet mit dem multipoly Editor eine Lösung an, mit der sich der Synth komplett programmieren lässt.Korg multi/poly KAOSS

Kaoss Physics Engine

Die Kaoss Physics Engine, die seit dem KORG Kaoss Pad KP-1 und nunmehr 26 Jahren in zahlreichen KORG-Produkten zu finden ist, stellt das physikalische Modell einer Kugel dar. Diese Kugel wird über eine Oberfläche bewegt.

Diese Oberfläche ist keinesfalls eben, sondern enthält Unebenheiten wie Bodenwellen, Hügel oder „Schlaglöcher“. Von Wänden prallt die Kugel ab. Diese „Unebenheiten“ lassen sich mit verschiedenen Parametern einstellen und bestimmen, wie die Kugel sich auf der Oberfläche verhält.

Die Position der Kugel, die Distanz, die sie zurückgelegt hat, und ihr Winkel im Verhältnis zu X-Achse erzeugen Modulationsparameter. Diese lassen sich für die interne Klangerzeugung nutzen, aber auch per MIDI ausgeben und aufzeichnen.

Die Kaoss Physics Engine ist sehr mächtig und es empfiehlt sich das Studium der Bedienungsanleitung. Sie ist ein mächtiges Modulations-Tool und in dieser Form einzigartig.

Arpeggiator, Chord, Layer Rotate

Der Arpeggiator erzeugt fünf verschiedene Patterns: Up, Down, Alternierend 1, Alternierend 2 und Random. Die einstellbaren Parameter sind Resolution (1/32-Triole bis Viertelnote), Swing, Oktavraum (1 bis 4 Oktaven), Sort (On, Off, Notenreihenfolge), Gate, Sync Notes (On, Off, Synchronisation), Latch (On, Off).

Chords ermöglicht, mit einem einzigen Tastendruck bis zu acht Töne gleichzeitig zu spielen. Chord wird auf der Program-Ebene gespeichert. Die Eingabe der Töne kann auch über die Tastatur erfolgen.

Layer Rotate ist eine interessante Funktion, mit der mit jedem Tastenanschlag ein anderer Layer innerhalb einer Performance abgespielt wird. So lassen sich die Layer vorwärts oder rückwärts der Reihe nach abspielen, weitere Möglichkeiten sind vorwärts, dann rückwärts und eine zufällige Auswahl der Ebene beim Tastenanschlag. Die Funktion lässt sich über eine eigene Taste ein- und ausschalten.

Praxis

Nun sind schon rund 2000 Worte geschrieben und doch kratze ich gerade an der Oberfläche dessen, was mit dem KORG multi/poly Synthesizer möglich ist. Doch halten wir uns nicht weiter mit Features auf und begeben uns hinein ins Getümmel: Wie funktionierrt der Synth in der Praxis und wie klingt er?

Wir es sich für einen virtuell-analogen Synthesizer gehört, laden die zahlreichen Regler und Schalter zum Schrauben von Sounds geradezu ein. Gut gelöst ist, dass die wichtigsten Parameter stets auf der obersten Ebene der doppelt belegten Regler zu finden sind. So verändern wir schnell die Cutoff-Frequenz des Filters, drehen die Resonanz rein oder bearbeiten Attack, Decay, Sustain und Release der Hüllkurve.

Durch vier Schalter in der Hüllkurvensektion lässt sich sehr schnell anwählen, ob die Hüllkurve für Filter A, Filter B, Amp oder Pitch bearbeitet werden soll. Die seltener benötigten Funktionen Delay, Hold und Release Level der DAHDSR-Hüllkurve sind als Zweitfunktionen untergebracht.

Insgesamt wirkt die Oberfläche des KORG multi/poly gut durchdacht und man findet sich schnell darauf zurecht.

Mit den vier MOD KNOBS und dem Kaoss Pad bringen wir zusätzlich Bewegung in den Klang und auch die Position von Modulations- und Pitch-Rad samt der darunter liegenden Oktavschalter ist gut gewählt. Man kann die linke Hand prima beim Solospiel auf der linken Holzleiste ablegen und mit dem Daumen die beiden Räder erreichen.

Das mittig angeordnete Display ist sehr scharf und lässt sich gut ablesen. Für tiefergehende Klangforschungen würde ich aber doch lieber auf den kostenlosen Mac/Windows-Editor zurückgreifen. Die Navigation mit Page-, Page+ sowie den beiden Pfeiltasten ist auf die Dauer schon etwas ermüdend.

Korg multi/poly Editor

KORG multi/poly Editor

Natürlich lebt der Sound des KORG mono/poly insbesondere von dessen Klangarchitektur mit vier Schichten, die jeweils ein komplexes Program enthalten können. Obwohl neben Layer-Sounds hier natürlich auch Split-Sounds möglich sind, sind diese nur dann sinnvoll, wenn man eine zweite, größere Tastatur per MIDI an den Synthesizer anschließt.

Ich hoffe, dass KORG wie beim KORG Wavestate und opsix geschehen auch noch eine Version mit 61 Tasten nachliefert, denn die Sounds sind sehr mächtig und Synthesizer-Fans werden ihre wahre Freude daran haben: Von klassischen Sounds subtraktiver Synthesizer über Wavetable bis hin zu Effektklängen, von warm bis schrill oder schneidend ist alles möglich.

Der KORG mono/poly schlägt in die gleiche Kerbe wie die übrigen 37-Tasten-Synthesizer von KORG: Er ist der perfekte Synthesizer für die zweite Ebene, vielleicht über einer Workstation wie Yamaha Montage M oder Roland Fantom.

Korg multi/poly als Synthesizer auf einer KORG Orgel

Perfekter Bühnen-Synth für die zweite Keyboard-Ebene

Gerade aber in Verbindung mit einem Nord Stage 4 oder Nord Electro 6 macht sich der KORG mono/poly sehr gut und erweitert deren Klangfundus beträchtlich. Ein auf Bühnen oft gesehener Synth auf der zweiten Keyboard-Ebene war lange Zeit der Access Virus TI2 in den Versionen Polar oder Dark Star. Und genau hier könnte ich mir den Korg multi/poly als perfekten Ersatz für den schon lange nicht mehr erhältlichen Access Virus TI2 vorstellen.

Der flexibleste KORG Synthesizer?

Durch die vielfältigen Oszillatoren ist die Bezeichnung als „Analog Modeling Synthesizer“ durch KORG eigentlich irreführend, denn es steckt so viel mehr in diesem Synth als nur der x-te digital modellierte Aufguss einer subtraktiven Synthese. Das hört man deutlich, wenn man die sehr guten Presets durchhört. Die meisten VA-Synthesizer wären schlichtweg nicht in der Lage, diese Sounds zu erzeugen. Punkt. Und hier wird es spannend:

Der KORG multi/poly Synthesizer erzeugt neben sehr guten analog anmutenden Sounds eben auch erstklassige digitale Sounds, die klanglich oft in Richtung FM gehen (z. B. sehr dynamische und drahtige Synth-Bässe). Außerdem kommt durch Wavetable und die vielen Modulationsmöglichkeiten wie Motion-Sequencing sowie Layer-Rotate viel Bewegung ins Spiel, wie man es zum Beispiel von einem Korg wavestate her kennt. Statische Klänge waren gestern, hier wird moduliert, was das Zeug hält. Das macht den KORG multi/poly Synthesizer zu einem sehr flexiblen Instrument, das deutlich mehr Klangpotential besitzt als andere KORG Synthesizer wie KORG wavestate, opsix oder modwave.

Für mich ist der neue KORG multi/poly Synthesizer deshalb der klanglich flexibelste aller KORG Synthesizer. Ich möchte deshalb die Namensgebung auch gerne in diese Richtung deuten: „multi“ steht für mich für die riesige Flexibilität und Wandelbarkeit des kleinen Synthesizers.

Auch als Korg multi/poly Software

Kurz vor der Fertigstellung dieses Testberichts erreicht mich mit allen weiteren NAMM 2025 News die Nachricht, dass der Korg multi/poly auch als Software-Synthesizer erhältlich sein wird. Besitzer der Hardware können die Software für 49,- Euro erstehen, der reguläre Preis des multi/poly Software-Synthesizers liegt bei 199,- Euro. Das ist ein faires Angebot und macht den Kauf der Hardware sogar noch einmal interessanter.

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Fazit

Obwohl es im Testzeitraum kaum möglich war, in die Tiefen der Klangerzeugung vorzudringen, hat mich schon länger kein Synthesizer mehr so sehr begeistert und zum Spielen eingeladen wie der Korg multi/poly. Allein die Preset-Sounds machen schon Spaß und lassen sich sofort auf der Bühne einsetzen. Mit wenigen Handgriffen entstehen daraus ganz neue Klangwelten.

Den Synthesizer als Analog Modeling Synth zu bezeichnen, ist eine Untertreibung, denn mit Wavetable und Waveshaping stehen gleich zwei weitere mächtige Syntheseformen zur Auswahl. Mit der Option, den Synthesizer auch im Studio innerhalb der DAW als Software einzusetzen, öffnen sich weitere Türen.

Und was gibt es zu kritisieren? Eigentlich nichts. Mir persönlich hätte die Tastatur etwas strammer sein können. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau und außerdem reine Gewohnheitssache. Die Tasten repetieren gut. Aftertouch habe ich aufgrund der vielen anderen Modulationsmöglichkeiten nicht vermisst.

Ich empfehle euch, diesen Synthesizer einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Ich habe viele Stunden allein mit den Presets zugebracht, die immer wieder neu inspirieren. Für den Test solltet ihr also etwas Zeit mitbringen. KORG darf gratuliert werden: endlich wieder ein spannender Synthesizer, der mich auch nach vielen Stunden noch fesseln konnte und den ich sofort mit auf die Bühne nehmen würde.

Plus

  • sehr flexible Klangerzeugung
  • weitaus mehr als VA-Synthese
  • viele Modulationsmöglichkeiten
  • durchdachte Benutzeroberfläche
  • erstklassige Preset-Sounds
  • KAOSS Physics Engine integriert
  • tolle Optik

Preis

  • 925,- Euro
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Korg multi/poly
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    SynthNerd AHU

    „tolle Optik“ hab ich im Test zum Modwave nicht gelesen.
    Erstaunlich, was zwei Holzleisten und etwas geänderte Farbgebung der Oberfläche ausmachen. Und das meine ich gar nicht so ironisch, wie es klingt.
    Mir gefällt das Ding. Lust zu Testen hab ich allemal.
    Außerdem weiß ich jetzt, warum ich beim cyberweek GAIA-2 Schnäppchen unter 500€ nicht zugeschlagen und bisher auch auf Wavestate, Modwave und Opsix verzichtet habe: Ich hab auf diesen KORG gewartet. 😀

    • Profilbild
      Filterpad AHU

      @SynthNerd Geht mir genauso. Beim Gaia2 war ich ebenfalls kurz davor zuzuschlagen. Plötzlich war dann der Multipoly aufgetaucht der prinzipiell alles liefert, was man sich vorstellt. Besonders das XY-Touchpad und die Layerfunktion hat es mir angetan. Die schätzungsweise 1cm dicken Holzseitenteile sind schon ein wenig ne‘ Farce! Aber Korg dachte sich wohl: „daran müssen wir sparen, aber verzichten wollen wir nicht!“ Blöd nur das es jetzt laut Bericht wieder einen Grund zum warten gibt: Eine 61 Tastenversion, die mich auch reizen würde. Der Platz fehlt zwar, aber ein polyphoner Synthesizer muss mindestens 49 Tasten besitzen. Ein gutklingender und optisch ansprechender Korgler unter 1k. Lohnt!

      • Profilbild
        SynthNerd AHU

        @Filterpad Dass an der Dicke der Holzteile viel Geld zu sparen ist, denke ich nicht. Mir genügt die Dicke. Funktionell braucht man das Holz nicht. Ich mag es trotzdem. Irgendwie werten die Holzteile die Optik auf. Erst beim dritten Ansehen bemerkte ich, dass die Bedienoberfläche mit der des Modwave weitgehend identisch ist. (Wurzelholz im Auto finde ich dagegen überflüssig bis dekadent, Wurzelholzimitat aus Kunststoff einfach nur scheußlich – ist aber alles Geschmackssache.)

        Ob man auf die 61er Variante warten will, kann oder muss, hängt auch davon ab, wie viele 61+x Tastataturen man schon hat. Da kann auch die Modulversion interessant sein. Beim B-Kobol wollte ich eigentlich auf die Version mit Tastatur und Speicher warten und hab mich doch für’s Modul entschieden. Bei dem Preis ein „no brainer“ und die Keyboard Version lässt auf sich warten.

        Preis unter 1k€ scheint für das Gebotene und in Relation zum Startpreis des KingKorg Neo wirklich fair. Wer warten kann bekommt ihn irgendwann vielleicht unter 750 (, wenn nicht die Inflation verrückt spielt).

        • Profilbild
          Filterpad AHU

          @SynthNerd Interessant weil ich vergliche die Preislage aktuell auch immer mit dem Korg King Korg Neo, der eindeutig für das gebotene etwas too much ist (ist preislich gesunken aber irgendwie passt es immer noch nicht).

  2. Profilbild
    ffx

    Für mich das Highlight des Jahres. Endlich ist Korg wieder „in Spur“, d.h. macht ein modernes Workstation VST. Warte auf diese Software-Version. Die wird aber ähnlich gut wie Opsix Native werden. Sound Qualität ist auch überragend, das einzige, was mir fehlt, ist ein Comb-Filter ;)

  3. Profilbild
    Flowwater AHU

    Als ich die Features des »Multi/Poly« im November 2024 erfahren habe, bin ich schier ausgeflippt:

    — verschiedene Oszillator-Engines
    — 4 Oszillatoren
    — verschiedene Filtermodelle
    — 4 Envelopes und 5 LFOs
    — zwei Filter
    — 4 Layer mit jeweils eigenen Effekten und eigenen Motion-Sequencern
    — durchschalten der Layer pro Anschlag
    — … und, und, und …

    Das ist für mich schon sehr sehr nahe an einem Traumsynthesizer.

    Warum ich ihn mir (im Moment noch) nicht kaufe? Weil inzwischen ein anderes Mitglied der Korg-Familie hier bei mir Einzug hielt: Der Korg »Z1«. Irgend wann muss auch mal gut sein. 😀

    PS: So ein ganz klein wenig ereilt mich der Verdacht, dass ich mir den »Argon8« zu früh gekauft habe. Aber psst … nicht dass der das mitbekommt … ich habe trotzdem sehr viel Spaß mit dem.
    💖💖💖

  4. Profilbild
    Viertelnote AHU

    Der Klang holt mich leider nicht ab.
    Die Features lesen sich „traumhaft“ schön, nur befürchte ich, daß die
    Bedienung zu Menülastig ist, was ja an der Fülle von Möglichkeiten nicht zu vermeiden ist.
    Controllerbox kann man ranhängen, klar, aber das gilt für alle Synthesizer.

    Der Preis ist angemessen. Die Tastatur sieht mir allerdings etwas rutschig aus, gerade bei langen
    (längeren) Fingernägeln. Der Nautilus und der Multiboy hier als Desktop…hm, ja das gänge vielleicht.

    freundlichst netter lieber Gruß🙂

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      @Viertelnote
      >[…] nur befürchte ich, daß die Bedienung zu Menülastig ist […]

      Ich glaube, dass das noch eine freundliche Untertreibung ist. 😀

      Was mich persönlich aber noch nie gestört hat. 🙂

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @Viertelnote Es gibt für das tiefe Eintauchen ja einen Editor. Ich sehe den Synth klar auf der Performance-Seite und da ist alles dran, was man benötigt. Klänge lassen sich schnell in die richtige Richtung biegen und teils sogar mit den vielen Reglern drastisch verändern. Natürlich muss man, möchte man den Synth in all seinen Einzelheiten ausschöpfen, ins Menü. Aber zeig mir einen Synth, der so vielfältig ist, bei dem man das nicht muss? Es ist halt nicht nur EIN Synth, sondern es sind viele. Ich habe hier auch hauptsächlich Sounds für die Demos ausgewählt, die eher in die Performance-Richtung gehen. Der Synth kann aber auch ganz anders. Für das Studio würde ich aber Plug-in oder Desktop-Version nehmen (die ja beide angekündigt sind und zügig kommen).

      • Profilbild
        Flowwater AHU

        @Markus Galla Also, ganz im Ernst: Den jetzt in einem größeren Gehäuse mit vernünftiger 61er-Tastatur, Poly-Aftertouch, Controller wie beim »Z1« links neben die Tastatur (davon ist er ja jetzt schon nicht weit entfernt) … und es IST mein Traumsynthesizer. 😀

        • Profilbild
          Tai AHU

          @Flowwater Dann nimm doch das PlugIn zum Z1, der Combo fehlt nur Poly AT, oder geht die Software nicht mehr auf Win7?

          • Profilbild
            Flowwater AHU

            @Tai Ähm … ich meinte nicht die Klangerzeugung des Z1 (jetzt sowieso nicht mehr, hehe), ich will CONTROLLER links neben der Tastatur wie beim Z1. Und zusätzlich Poly-Aftertouch und 61 Tasten. Wenn es einen »Muli/Poly« mit diesen Features gäbe, dann wäre er mein Traum-Synthesizer.

            • Profilbild
              Tai AHU

              @Flowwater Oh, da habe ich mich aber undeutlich ausgedrückt. Natürlich meinte ich, du solltest den Z1 als Tastatur nehmen (oder hast du den nicht mehr) und das PlugIn als Tonerzeugung. Da du ja den Z1 als Controller ideal findest, fehlt nur noch die Tonerzeugung. Die bringt das PlugIn. Und Poly AT natürlich. Ich gehe mal davon aus, du bist kein Live Musiker.

              • Profilbild
                Flowwater AHU

                @Tai Ach so herum, alles klar, da war ich jetzt auf dem falschen Dampfer. Ja, klar, das geht natürlich.

                Und …

                >[…] Z1 als Tastatur nehmen (oder hast du den nicht mehr) […]

                Jetzt wieder. (*megafreu*) 😎

  5. Profilbild
    whywebern

    Ist das Netzteil und der Anschluss dafür eigentlich der gleiche wie beim Minilogue XD oder ist das ein Standard-12V-Hohlstecker?

    • Profilbild
      Numitron AHU

      @whywebern ich hab viele korg netzteile, aber leider nur bei 2 davon den roland/boss/ibanez standard… nummer eins ein OG microkorg, (muss ich endlich dem käufer von 2022 schicken :-) und ein erst kürzlich erworbenes auch circa 20 jahre altes kaoss pad 2 (ja, das mit aluhülle)

      mein minilogue hat wohl denselben wie dein minilogue xd.

      die volcas (mittlerweile alle verkauft) haben auch einen stecker mit gelbem plastikring. denselben wie das mini kaosspad2. aber nicht den vom minilogue,,, :-(

      leider ist dieser bei meinen 0815 universalnetzteilen nimmer dabei,
      hab zum glück aber noch 4 in reserve,,,
      es ist etwas kompliziert…
      bitte mehr usb c in zukunft…
      danke!
      sorry, konnte deine frage auch nicht beantworten..

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    Kazimoto AHU

    Danke für den schönen Test! Momentan scheint mir etwas zu viel Shift und Display beim Programmieren nötig zu sein, wobei man das ausprobieren muss ob es für einen selbst funktioniert.
    Wenn die Hardware nicht Standalone funktioniert, dann brauche ich weder diese noch eine Softwareversion, denn es gibt hundert andere Plugins mit gleichen oder ähnlichen Features.
    So schlimm scheint der auf den ersten Blick aber nicht zu sein, ich würde dem eine Chance geben, auch weil diese „one knob per feature Synths“ einen oft nicht weit bringen. Nach der Schelte mit dem Kronos 3, Korg macht oder versucht immerhin was.

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    MK D-J

    Danke für den Test. Wie hier einige schon geschrieben haben, war das erste was mir damals gleich aufgefallen ist, die identische Oberfläche zum Modwave. Die Metalldeckplatte ist nun aber gewinkelt und auch die Wanne etwas abgeändert. Die Tastatur das selbe Segment-Teil, nur diesmal mit daruntergeklebten Gewichten. Die Holzseitenteile mit den Bohrungen an der Oberseite retten da für mich auch nichts mehr. Meinen Wavestate habe ich lange verkauft, weil ich mir keine Hardware zulege, um festzustellen, dass Ding dann mit einem Editor programmieren zu müssen. So toll ich den Klang und die Möglichkeiten finde, kommt mir so eine Kiste nicht mehr ins Haus. Wie ich immer wieder erwähnt habe zeigt Modal Electronics, wie man einen Synth in dieser Größe bauen kann. Mit einem echten Metallgehäuse und einer Tastatur, die den Namen als solche auch verdient hat. Die derzeitige Preisvorstellung von Korg für dieses Ding, lass ich mal komplett außen vor.

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      Kazimoto AHU

      @MK D-J Beim Korg hast du immerhin 4 Sounds pro Performance, das ist bei Modal für mich immer der Dealbreaker. Auch hast du kein VST mit dem programmierte Sounds auf die DAW ausgelagert werden können.
      Die Preisgestaltung bei Korg ist natürlich etwas drüber, 750€ fände ich angemessener, wer aber außer Behringer noch andere am Markt haben will, dem sollte es das Wert sein.
      Was mir häufig fehlt sind Macros, die mehrere Sounds/Layer gleichzeitig modulieren können, das bietet nur die Serie von Korg.

      Scheint also für jeden was bei zu sein.

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        MK D-J

        @Kazimoto Das stimmt natürlich. Ich wollte das Gerät auch nicht schlecht machen, weil ich Korg an sich wirklich sehr mag. Ich finde es nur einfach sehr schade, dass da an den falschen Stellen gespart wird. Korg macht es mit seinen SE Modellen doch vor und könnte in der Qualität doch auch die 37er Keys bauen. Das wäre großartig. Was die Klangqualität und die Möglichkeit angeht, ist der Multi/Poly m.M.n. bis auf die Bedienung ein Traum.

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          Markus Galla RED

          @MK D-J Hast du den Synth denn schon ausprobiert? Ich finde den großartig zu bedienen. Er macht für den Live-Musiker genau das, was sonst ein Nord Stage macht. Und wie gesagt: Im Studio würde ich ohnehin die Software-Version verwenden oder den Editor. Ich finde die Modal-Instrumente da nicht unbedingt besser. Und bei den vielfältigen Klangerzeugungen ist das von Korg genial gelöst.

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      Markus Galla RED

      @MK D-J Ich habe einige Modal Synths getestet. Die Synths sind wirklich gut, aber von der Programmierung her finde ich den Zugang beim KORG multi/poly wesentlich besser.

      Würde ich mir den KORG multi/poly für das Studio kaufen? Nein! Da wäre es eher die Software.
      Würde ich mir den KORG multi/poly für die Bühne kaufen? Unbedingt! Schneller Zugriff auf alle wesentlichen Parameter, toller und vielfältiger Sound und eine kleine, leichtgängige Tastatur als Ergänzung zum Hauptinstrument mit 88 Tasten und Hammermechanik, auf der sich super Synth-Soli spielen lassen.

      Und genau hier waren mir Instrumente wie KORG wavestate oder KORG modwave zu eingeschränkt. Gerade einmal den Korg opsix hätte ich hier gelten lassen, weil sich dessen Sound noch gut auf der Bühne einsetzen lässt und gut mit Samples eines anderen Hauptinstruments ergänzt.

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        MK D-J

        @Markus Galla Wie schon gesagt, wollte ich das Gerät nicht schlecht machen. Ich finde es nur schade, weil Korg bei den SE Modellen zeigt was möglich ist. Warum geht das nicht auch mit diesen schönen, kompakten 37 Keys, die ich wie viele andere vom Format so mag. Ich finde den Sound des MP großartig und habe auch mit dem Preis keine Probleme. Aber in Verbindung mit der Kunststoffwanne und dieser Segmentkeyboardtastatur schon. Da bin ich pingelig und hoffe auf den SE.

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        TobyB RED

        @Markus Galla , ich tendiere auch eher zur Kombi Rack und Software. Rack weils Platz spart und ich meine „Stamm-Tasten“ spielen. Wobei in meinem Kopf schliesse ich grade den Embodme Erae II an.

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        LunaSynth

        @Markus Galla Danke für den Test und das Feedback.

        Ich hab mir das Modul bestellt und teste, ob ich damit
        * klanglich mein Cobalt8m und mein Blofeld ersetzen kann (so grob zumindest)
        * gleichzeitig für mich eine eingängige Hands-on Bedienung bekomme.

        Und reue mich,
        * ein eigenständiges VST für 50€ dazu kaufen zu können.
        * auf Waveshaping Oscillatoren
        * mächtigen Modulation und Step sequenzing (hoffe das ist besser bedienbar als beim Blofeld)

        Ich wenn das passt habe ich lange Spaß mit VA, Wavetable und Waveshaping.

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      HOLODECK Sven

      @MK D-J Sehe ich alles eins zu eins , brauche also das Ganze nicht noch mal neu zu schreiben, danke ;-) 👌

      Meine Zusammenfassung:
      Entweder Hardware, die eine geniale Bedienung als Vorteil gegenüber Software bietet, oder Software die Alleinstellungsmerkmale aufweist.
      Beide sehe ich mit diesem Produkt nicht.

  8. Profilbild
    dAS hEIKO AHU

    U1.000 ist ja für Korgverhältnisse eher günstig. 60 Stimmen sollten auch mit Layers und Musltis noch gut ausreichend sein. Im Klang vertrau ich da mal dem Ruf, der Korgs vorauseilt.
    Jetzt noch das ganze in ein min. 49-Tastegehäuse. Dazu wünschte ich mir das alte TrinityTouchinterface mit moderner OLED Technik – vorzugsweise monochrom…hauptsache kein Mäusekino. Und vielleicht dennoch unter 1500.

    träumen darf man ja.

  9. Profilbild
    masterBlasterFX

    Hallo Markus Galla

    Danke für den guten Test.

    Dieser Synth ist von der Bedienung her sehr durchdacht, finde ich.
    Wenn du sagst er sei für Live zu empfehlen, hätte ich sicher im Studio extrem viel Spass ….
    Klar, für den Preis dürfte er aber schon eine bessere Tastatur haben.
    Dass es 3 verschiedene Versionen plus PlugIn geben wird, ist vorbildlich.
    Die flexible Klangerzeugung und der Sound sind absolut nach meinem Geschmack.

    Gruß masterBlasterFX

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