Styles
Ebenso gut gelungen ist auch die Style-Abteilung. Mit über 400 Styles ist die LE-Version des Pa3X zwar etwas kleiner ausgestattet als das Top-Modell, verfügt aber trotzdem über viele wirklich gut arrangierte Begleitrhythmen. Der Fokus liegt dabei auf allen erdenklichen Stilen, die man für einen Live-Auftritt benötigt. Egal ob Walzer, Foxtrott, Disco oder aktuellere Musikstile, das Pa3X LE ist auf alle Fälle gut aufgestellt. Viele Rhythmen erinnern an bekannte Chart-Klassiker, da ist die Ähnlichkeit nicht wegzureden. Aber um so besser, so kann man die entsprechenden Songs auch wirklich authentisch rüberbringen. Ist man nicht ganz zufrieden mit den internen Rhythmen, lassen sich alle Styles individuell bearbeiten und auf zusätzlichen 800 Speicherplätzen ablegen.
Jeder Style verfügt über vier unterschiedlich dicht arrangierte Variationen, dazu passende Fills, einen Break sowie jeweils drei Intros und Endings. Klanglich gibt es auch hier absolut nichts zu meckern. Nahezu alles kommt sehr authentisch und durchdacht rüber, auch wenn natürlich die üblichen Schwachstellen nicht zu überhören sind. Gitarren und teilweise auch das Schlagzeug sind nun mal nicht so leicht zu reproduzieren.
Praxis
Korg hat mit seiner Songbook-Funktion schon länger ein richtig gutes Live-Werkzeug an Bord seiner Entertainer-Keyboards. Bis zu 9.999 Einträge fasst das Songbook und dieses schafft intern eine Verbindung zwischen MIDI-Files, MP3s und eigenen Song-Registrationen. Alles kann unter dem Namen des Songs abgespeichert werden und beispielsweise lassen sich auch Song-Reihenfolgen für Auftritte zusammenstellen. Ebenso kann eine Verknüpfung zwischen den Single-Touch-Settings (STS), die pro Style vier passende Sound- und Effektkombinationen bieten, hergestellt werden. Etwas anders sind die Performances aufgebaut, die zwar ebenfalls fertige Sound- und Style-Settings bieten, allerdings sortiert nach Instrumentenkategorie. Maximal 320 dieser Performances können intern abgespeichert werden. Ebenso dabei sind wieder die Pads, mit denen man fertige Loops und Soundschnipsel abfeuern kann. Der nächste Karnevals-Tusch ist somit nur ein Pad-Druck entfernt.
Wie die anderen Pa-Keyboards auch, verfügt das Pa3X LE über den Korg-typischen XDS-Doppelsequencer. Sowohl MIDI- als auch MP3-Files können hier nach Herzenswunsch geladen, überblendet und abgespielt werden. Galante Übergänge lassen sich mit dem mittig positionierten Crossfader gestalten. Songtexte und Akkorde können entweder im TFT-Display dargestellt oder über den Video-Ausgang an einen externen Monitor ausgegeben werden.
Eigene Aufnahmen können entweder mit dem MIDI (16 Spur)- oder dem Akkord-Sequencer bewerkstelligt werden. Darüber hinaus zeichnet das Pa3X LE auch gerne das fertige am Stereoausgang anliegende Signal als MP3 auf. Dabei wird auch gleich das Signal des Stereoeingangs mit aufgezeichnet.
Ich hab da mal ne Frage. Bei dieser Gerätekategorie handelt es sich doch praktisch um eine Workstation mit umfangreicheren Sequenzerfunktionen und fehlender Sound-Editierbarkeit, oder?
Gibt es denn Geräte die beide Welten verbinden? Ich fände eine Workstation mit Styles echt prima. Eigene Styles als Alternative zum „normalen“ Sequenzing. Bieten moderne Roland oder Korg Synthesizer-Workstations ähnliche Features?
@Atarikid Ich könnte mich irren, aber bietet der Roland Jupiter-80 nicht so etwas ähnliches!?
@Atarikid Der Korg OASYS wäre glaub so ein Teil was du suchst.
@Atarikid Mit KARMA im Kronos geht schon eine Menge in dieser Richtung. Es klingt weniger nach Begleitautomatik, eher individuell. Ist so eine Mischung aus monophonem und polyphonem Arpeggiator, Bassline Maschine, Guitar Riff und Strummer. Man muss sich allerdings ganz gut reinarbeiten, denn es kann auch Murks rauskommen, wenn es fehltbedient oder missverstanden wird. Dazu die Drum Machine des Kronos. Die Korgies selber grenzen sich mit der Kronos Konzeption absichtlich von den Portables ab. Also ich benutze KARMA durchaus als dieses Zwischending und es klingt eben nie nach Portable Keyboard, sondern eher als Mixtur aus Band, Step Sequencer, Arpeggiator, Strummer usw. In meinem Lepleja Soundtrack kann man sich das ja direkt auch anhören, wie ich damit umgehe. Da sich das sehr gut individualisieren lässt, klingt das auch ziemlich eigen und eben nicht nach Konfektion wie bei den Portables.
@Atarikid Ich glaube, dass die Sounds komplett editierbar sind. Jedenfalls ist das beim PA500 so gewesen. Ich glaube nicht, dass Korg das aufgibt. Es gab für das PA500 sogar ein Triton Set, welches gut funktionierte, weil die Samples enthalten waren und die Parameter der Klangerzeugung größtenteils identisch.
@Atarikid Nach Durchsicht des Manuals handelt es sich dabei technisch um ein Pa900 ohne integrierten Lautsprechern, aber mit erweiterter Tastatur.
Plus: Wie gewohnt (seit Triton) gibt es einen vollwertigen Soundeditor und einen voll ausgestatteten Sampler.
Minus: Wer ein Vorgängermodell besitzt und vorwiegend mit dem Styleplayer spielt, wird allerdings den Chord-Recognition-Mode Fingered3 vermissen und den Fill-Mode.
Mit dem Fill-Mode war pro STS und Performance einstellbar, zu welcher Variationen die Fill-Ins überleiten sollten.
Mit Fingered-3 mußte ein Akkord mindest mit drei Noten gespielt werden, damit er als Akkord erkannt wurde, ein- und zweistimmiges Spielen war damit im Lower-Bereich möglich, ohne die Automatik neu zu triggern.
Die Styles klingen nicht viel besser, als vor 10 Jahren.
@vssmnn Kommt das 50 Hertz Brummen welches in den Klangbeispielen zu hören ist aus dem Korg oder aus der Aufnahmekette des Testers?