Ich hatte ca. eine Woche Zeit, mich mit der Korg Wavedrum 2 Global Edition auseinander zu setzten, was aufgrund der zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten viel zu wenig ist. Mein Fazit fällt daher an der einen oder anderen Stelle vielleicht etwas zu harsch aus, spiegelt aber meine ersten Eindrücke wider.
Beim Spielen mit Drumsticks hatte ich das Gefühl, als würde ich eher auf einen Pappkarton schlagen. Die Möglichkeit, das Fell zu stimmen, hat dabei nicht dazu geführt, dass ich besser mit der Wavedrum zurecht kam.
Meine Versuche, die Wavedrum als Schlagzeug Practice Pad zu nutzen, scheiterten daran, dass das Spielen mit Drumsticks doch sehr laut ist und mich meine Nachbarn wahrscheinlich zum Teufel gewünscht hätten.
Die ersten Versuche, die Wavedrum mit bloßen Händen zu spielen, waren allerdings sehr positiv. Die Haptik ist wirklich sehr gut und die Ansprache selbst leisester Schläge und anderer Handbewegungen werden detailliert von der Wavedrum wiedergegeben.
Was mich zu gute Letzt verwundert ist, dass Korg auf MIDI-Anschlüsse verzichtet hat. Es ist schließlich ein elektronisches Instrument, das mit Sicherheit bei vielen auch zum Aufnehmen gedacht sein dürfte.
So muss man sich mit den Klinkenausgängen zufrieden geben, was meiner Meinung nach eher eine unglückliche Lösung ist.
Plus
- sehr gute Haptik
- realistische Spielweise
- hochwertige Sounds
- Fell ist stimmbar
Minus
- keine MIDI-Anschlüsse
- Preis
Preis
- UVP: 713,- Euro
- Straßenpreis: 599,- Euro
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Schade, ein Pad ohne MIDI-Anschluss fällt wohl bei (fast allen) Studioanwendern aus der Auswahl. Bei dem Preis hätte ich mehr erwartet. Aber, offenbar will Korg hier nur Drummer als Kunden…
@AQ Sehe ich ganz anders. Habe soeben einem Erfahrungsbericht dazu verfasst (siehe oben). vg Peter
@Tyrell Ich finde MIDI und/oder USB zum editieren der sounds wäre schon sehr praktisch.
@Tyrell Ich kann Deine Begeisterung für das Ding verstehen, aber so ist nicht mal eine vernünftige Synchronisation mit einer DAW möglich – einfach nur schade.
So faszinierend die Klangerzeugung und das Spielgefühl auch sind, das „Interface“ ist furchtbar und die Vielseitigkeit durch den fehlenden USB/Midi Anschluss deutlich verringert.
Ein dreistelliges LED Display war 1990 vielleicht noch cool, 2013 ist es einfach eine verschenkte Möglichkeit. Aus dem Handbuch habe ich erfahren was eigentlich mit der internen Synthese alles geht, aber das will ich doch nicht mit 6 Buttons und zwei Reglern bedienen müssen.
Auch wenn ich die Philosophie ein Stück weit verstehe und respektiere, ich persönlich empfinde es für 600 Euro eine Zumutung, keinen USB/Midi Anschluss zu liefern und keine Editor Software.
Sonst hätte ich vermutlich schon eine :-)
Das ist mal wieder die alte Diskussion, obs ums Produzieren oder ums Musizieren geht: Geht’s um ein Produktionswerkzeug oder ein Musikinstrument? Es gibt einen Haufen Leute, die die ausgefeiltesten Rhythmen in ihre Drumcomputer klicken und trotzdem nicht wissen, wie Hammergeil es ist, selbst zu trommeln. Dieses unglaubliche Gefühl, wenn man mit seinen Händen Töne, Rhythmen und Melodien live hervorbringt, das ist der eigentliche Sinn von Musik. Ich hoffe jeden Tag, dass ein paar Leute sich dauerhaft daran erinnern, worum es wirklich geht und ein paar Hersteller auch. Die anderen produzieren und konsumieren halt. Eine Gitarre hat auch keinen Midi-Anschluss und trotzdem würde ich jederzeit ein paar Tausend Euro dafür ausgeben, weil es ein Musikinstrument ist.
Es geht ja auch (zumindest mir) weniger darum, einen Rhythmus in die DAW zu klopfen, um ihn dort zu Tode zu quantisieren. Aber die Ansteuerung eines anderen Klopfgeistes wäre z.B. schon eine tolle Sache.
Meinen alten ADX1 (dessen Sound ich nach wie vor sehr mag) bespiele ich via eines noch älteren SPD6. Kann man machen, ist mir Stick auch mehr oder minder OK, aber per Hand wäre es halt noch schöner. Und es wäre (ebenfalls zumindest bei mir) durchaus ein Grund, mir das Ding näher anzuschauen.
Wäre doch schon nett, diverse Parameter darüber zu steuern.
Aber „nur“ die Steuerung der internen Sounderzeugung? Ist (ich wiederhole mich: zumindest für mich) bei dem Preis doch zu wenig.
wüsste jetzt auch nicht wozu man eine trommel mit der DAW syncen sollte. wenn ich einen grid beat will, dann kann ich mir den auch zurecht klicken, dafür brauche ich dann keine e-trommel mit schlagfell. trotz alle dem sollte im jahre 2013 eine schnittstelle an einem gerät dieser preisklasse standard sein. es ist schon schade, dass wenn man einen tollen groove getrommelt hat, ihn dann „nur“ recorden kann. ein export als midi um den groove auf andere signale übertragen zu können, wäre schon wünschenswert. dann könnte die wavedrum tatsächlich dem klassischen drumcomputer konkurrenz machen, aber so wird das eher nix. schade eigentlich…
@Haymaker Die Möglichkeit einen nicht quantisierten Track mit Stöcken auf das Pad zu trommeln und dies parallel zu den anderen Spuren auf der DAW, ist eben genau das, was hier nicht möglich ist. Für perfekt quantisierte Tracks brauche ich so ein Ding sicher nicht.
@AQ Hm, genau dafür ist dieses Instrument doch geradezu prädestiniert ::
Ich find die Wavedrum klasse, kein MIDI/USB stört mich nicht wirklich. Vieleicht ist es gerade diese Limitierung die das Training fördert. Sinnvoll wäre USB als Editor Schnittstelle. Beim SV1 ist das wirklich gut gelöst und funktiniert reibungslos. Ich spiele mit dem SV1 fast alles direkt als Audio ein obwohl das Gerät auch MIDI kann.
Eventuell lässt sich MIDI out nachrüsten. ;)
Eine E-Gitarre hat auch kein Midi, daher stört mich das auch bei der Wavedrum nicht. Dafür gibt es ja auch genug Alternativen, z. B. die HPDs von Roland oder die Wavedrum 1.
Der „Meister-Drummer“ in diesem Test will die Wavedrum auf ein Practice-Pad reduzieren???
Eigentlich sollte sie als vollwertiges und eigenständiges Musikinstrument verstanden und eingesetzt werden.
Ende der „70er“, als die Drumcomputer langsam, aber sicher den Markt eroberten, jammerten viele Drummer, dass sie arbeitslos würden? Bis auf wenige und Phil Collins, der integrierte Anfang der „80er“ die „CR-78“ in einen Welthit, wie wir (fast) alle wissen!
Mal sehen und hören, ob das auch mit der Wavedrum gelingt?
Ich habe einige Zeit in Ghana verbracht und dort Trommeln und Tanzen gelernt, die Trommeln dort haben ALLE kein Midi oder USB!
Die Wavedrum mit Hand oder Hand/Stock gespielt ist ein schönes elektronisches Instrument welches ich als eine Erweiterung meiner Trommelsammlung sehe und gerne nutze.
Im Heimstudio hat sie ihren festen Platz, für Midisachen steht da genug anderes Geraffel rum, passt schon…