Effekte
Im Bereich der Effekte ist der Artis SE genauso gut ausgestattet wie sein größerer Bruder. 16 Effektblöcke stehen zur Verfügung, eine Unmenge an Presets sorgt dafür, dass der Wunschsound auch im richtigen Licht ertönt. Bearbeiten lassen sich diese zwar wieder nur über den Software Editor, aber über den Edit-Mode kann man sich eins der 3.494 (!) vorgefertigten Presets pro Zone auswählen. Ich weiß nicht, wer im Leben all diese knapp 3.500 Presets durchsteppen will, aber klar ist auch hier, dass sich eine Einordnung in Kategorien sicher gut bewähren würde. Aber gut, der Artis SE ist einfach so aufgebaut, dass man viele Sachen zwar im Direktzugriff hat, aber wirklich detaillierte Arbeiten sollte bzw. muss man einfach per Software Editor lösen. Das ist ür meinen Geschmack auch absolut in Ordnung bei einem ansonsten sehr flexiblen Stage Piano.
Auf der Bedienoberfläche gibt es zur Beeinflussung des Master Outputs abschließend noch einen 3-fachen Master EQ. Im Gegensatz zum Artis fehlt hier die Möglichkeit, die Mitten durchzustimmen, die Frequenzen sind hier fest auf 98 Hz, 1,4 kHz und 6,6 kHz eingestellt.
Wie man sieht, ist der Artis SE ein sehr gutes und vor allem im Live-Betrieb sehr flexibel einsetzbares Stage Piano. Wer auf detaillierte Bearbeitung am Gerät selbst verzichten kann, bekommt hier wirklich ein Top-Gerät geboten. Aber: Der größere Bruder Artis ist für rund 400,- Euro mehr zu haben und bietet deutlich mehr Funktionen und eine komfortablere Bedienung. Klanglich sind die beiden identisch bzw. bietet der Artis doppelt so viele Multis. Aber vier Slider und vier zuweisbare Druckschalter, durchstimmbare Mitten für den EQ, ein 240×60 Pixel Display samt einfacherer Bedienung, da würde ich persönlich nicht drauf verzichten wollen. Ebenso eine Alternative, die technisch dem „großen“ Artis gleich ist, aber eine Oktave weniger Tasten bietet, ist der Artis 7. Wem also 76 Tasten reichen, sollte unbedingt die 100,- Euro Mehrpreis für den Artis 7 in Kauf nehmen und diesen dem Artis SE vorziehen. Kurzweil schneidet sich da irgendwie selbst in eigene Fleisch, denn preislich ist der Artis SE somit nicht wirklich interessant.