Abschließend seien soundtechnisch noch die Orgel-Klänge erwähnt. Neben der V.A.S.T. Klangerzeugung finden sich im Kurzweil noch Sounds, die auf Basis der sogenannten KB3 Tone Wheels erzeugt werden. Hierbei handelt es sich um Sinus-Oszillatoren, die die verschiedenen Orgel-Sounds emulieren. Das Prinzip funktioniert sehr gut und Standard-Orgeln sind mit dem PC3 LE gut zu spielen. Schaltet man den Kurzweil in den Orgel-Mode, so kann man mit Hilfe der Taster/Drehregler auch die einzelnen Drawbars regulieren oder aber den Rotor, Percussion und Brake kontrollieren. Auf Grund der nicht vorhandenen Fader ist das sicherlich eine gute Alternative. Das Kurzweil das auch anders regeln kann, sieht man an den größeren Brüdern – PC3, PC3X und PC361 bieten jeweils 9 Fader, über die die Drawbars einfach und intuitiver gesteuert werden können.
Extras
Natürlich hat der PC3 LE noch einiges mehr auf dem Kasten. Der integrierte Sequencer mit maximal 16 Spuren bietet die Möglichkeit, schnell und einfach mehrere Spuren aufzunehmen und für die weitere Bearbeitung vorzubereiten. Die Funktionen umfassen das bei Sequencern übliche wie bspw. Quantisierung, Swing, Loop und Punch-In. Ein kleiner Mixer ist ebenfalls integriert, und somit steht der schnellen Aufnahme nichts im Weg.
Zusätzlich findet sich im PC3 LE ein voll funktionsfähiger Arpeggiator. Besser gesagt sind es mehrere dieser Art, denn theoretisch kann pro Stimme ein unabhängiger Arpeggiator eingesetzt werden. Bei 16 dieser Art ist jedoch Schluss, was für die meisten Anwendungen jedoch voll ausreichend sein sollte. Zur Auswahl stehen die unterschiedlichsten Vorlagen, die jeden Anwender zufrieden stellen sollten. Aber auch eigene Patterns können kreiert und abgespeichert werden.
Eine weitere schöne Funktion des PC3 LE versteckt sich hinter dem Namen „Riff“. Hierunter versteht Kurzweil musikalische Passagen oder ganze Songs (bspw. MIDI Files), die im internen Sequencer des Gerätes aufgezeichnet wurden. Diese Riffs können auf der gesamten Tastatur auf einzelne Zonen verteilt werden oder aber auch mit Hilfe der Pads abgefeuert werden. Änderungen in Form von Tempo, Tonhöhe, Loop etc. sind möglich, und im Handumdrehen kann man bestimmte Passagen eines Songs per Tastendruck abspielen. Eine sehr schöne Funktion die vor allem im Live-Betrieb ihre Anwendung finden wird.
An dieser Stelle möchte ich nochmals kurz auf die 8 anschlagsdynamischen Pads eingehen. Wie bereits an Workstations/Keyboards anderer Hersteller zu sehen war, sind solche Pads bisher bei den Anwendern sehr gut angekommen. Gerade in Zusammenhang mit der beschriebenen Riff-Funktion wird dem Spieler beim PC3 LE ermöglicht, mehrere Funktionen und Aufgaben schnell und einfach zu erledigen. Einen Sound oder ein ganzes Arrangement über die Pads abfeuern, dazu mit der linken Hand einen Synth Bass spielen und die rechte Hand ist frei für schöne Soli. Verschiedenen Kombinationen bspw. auch mit simultanen und live erzeugten Filterkurven sind hier denkbar. Die freie Belegbarkeit der Hardware Controller tut ihr übriges dazu, dass jeder Spieler seine eigenen Ideen umsetzen kann.
Zum Abschluss dieses Tests seien noch die integrierten Effekte genannt. Pro Programm gibt es einen Insert Slot, der einen Effekt bzw. eine Effektkette beherbergen kann. Allerdings hat Kurzweil an der Maximalanzahl der Inserts gespart. Bei der LE Serie sind insgesamt nur noch 10 Inserts möglich, PC361 und PC3 warten an diesem Punkt mit insgesamt 16 Inserts auf. Neben den essentiellen Presets wie Reverb, Chorus und Delay finden sich hier auch teils sehr extravagante Effektketten, die rundum gut klingen. Zusätzlich bietet der PC3 LE zwei Master Aux Effektwege. Der Anteil des Sounds, der mit Effekt versehen werden soll, wird auf klassische Weise über Send gesteuert. In der Effektsektion gibt es somit nichts zu kritisieren. Es klingt gut und funktioniert einwandfrei.
Konkurrenz
Der PC3 LE ist entgegen seiner größeren Brüder PC3, PC3X und PC361 nicht ganz so flexibel und bietet bei weitem nicht so detaillierte und umfassende Möglichkeiten der Klanggestaltung. Ein klares Plus der LE Serie sind die Pads, die bei den Brüdern aus dem eigenen Haus nicht zu finden sind. Im direkten Vergleich bietet die LE Serie auch mehr Controller. Kurzweil gibt als Anzahl insgesamt 41 frei belegbare Controller (Pads, Taster, Drehregler) an, wobei die Brüder (PC361, PC3) „nur“ 29 Controller bieten. Dafür bieten die beiden letzteren wiederum 9 frei belegbare Fader.
Ein kleines Manko gegenüber den Brüdern ist auch das Fehlen eines Software-Editors. Obwohl die größeren Brüder dies bieten, wird offiziell kein Editor für die LEs angeboten. Ich nehme an, dass dies an den unterschiedlichen Möglichkeiten der Klangbearbeitung liegt. Aber hier bleibt zu hoffen, dass Kurzweil bald einen passenden Editor nachliefert.
Auch außerhalb des eigenen Lagers muss sich der PC3 LE zunächst einmal behaupten. Durch die bei Kurzweil sonst übliche tiefgehende Klangbearbeitung verliert der LE einen großen Pluspunkt, so dass Vergleiche mit der Konkurrenz ein wenig härter ausfallen könnten. Korg schickt im direkten Vergleich bspw. seinen M-50 ins Rennen und bietet ein größeres Display und aktuellere Sounds. Auch Roland und Yamaha haben ähnliche Geräte im Angebot, die zum großen Teil auch preislich interessanter sind.
Hmmmmm …. den Soundbeispielen nach zu urteilen, klingt das PC3 LE nicht besser als ein Korg Micro X.
Dieses Ding klingt irgendwie so schlecht, wie sein Name …
Ich liebe diese Tastatur (LE6 –> 61 Waterfall).
Ein für mich phantastisches Anschlagsverhalten, und auch über Midi —> man spiele mit dieser Tastatur einen JX8P!
Die 1000 Presets-Sounds (wie beim Matrix 1000) sind auch klasse, besonders die Piano/E-Piano und die Klassik-Orchester-Sounds sind super mit dieser Tastatur zu spielen.
K aus L
Also, wenn das repräsentative Klänge sein sollen, bin ich echt enttäuscht. DAS ist der sagenumwobene Kurzweil-Sound? Armselig!
hm Schade den hätte sich kurzweil sparen können ,und weiter den PC3 bauen bis der k3000 fertig ist hm
Hmmm, das mit den Soundbeispielen muss ich zustimmen. Der Pianosound klingt super, aber die anderen? Da klingen ja die Orgelsounds von meinem inzwischen 18 Jahre alten Keyboard noch besser das ich übrigens immer noch sehr gerne verwende :) Ich bin auch Hardwareverfechter aber in diesem Fall lohnt sich ja schon fast ein Key VST Plug – in. Sehr schade für ein neues Keyboard…..Gruß
Ist zwar ein alter Test, aber über Google beim Stichwort PC3LE sofort zu finden, daher mein Beitrag als PC3LE Besitzer:
– die Soundbeispiele sind extrem schlecht gewählt. Das Keyboard kann wesentlich mehr. Die Orchestersounds sind sehr gut, die Orgel beinahe so gut wie von Clavia (und besser als bei der 1er Serie von Clavia).
Wer ein Super-resonierendes-256Hammergeräuschsamples-pro-Taste-Piano erwartet, wird allerdings enttäuscht. Die Kurzweil Sounds sind dafür gemacht, sich gut im Mix bzw. in der Band einzufügen und sich trotzdem gut durchzusetzen.
– mit der neuesten Software sind übrigens auch fast alle Bereiche zu editieren und es gibt auch einen (mäßigen) Software-Editor.
– die Tastatur ist in der Tat zu schwergängig – besonders fürs Orgeln. Dafür ist sie – wie das ganze Keyboard – roadtauglich verarbeitet, nicht so ein Plastikgerät
– die Bedienung des Gerätes ist teilweise genial (auch für Livebetrieb), z.B. Quick Access Zugriff auf vorbestimmte Sounds, Textsuche in den Patches; an vielen anderen Stellen muss man allerdings vom Musiker zum Programmierer mutieren, und es wird extrem unübersichtlich bzw. umständlich. Für den Live-Betrieb muss man sich alle Einstellungen vorher als Setup zurechtmachen, mal eben auf die schnelle wirds schwierig. Und im Studio kann das Ding zwar alles Mögliche, aber nur um bspw. ein Einschwing-Delay auf einen LFO zu bekommen, fühlt man sich wie ein Ingenieurlehrling im Atomkraftwerk. Für Einsteiger ist das Teil nicht zu empfehlen.
Es handelt sich um einen seltsamen Zwitter aus Live- und Studiokeyboard – nicht schlecht, aber auch nicht überragend (obwohl, wie gesagt, sehr gute Sounds – auch im Bereich VA – damit möglich sind).
@WOK „Ist zwar ein alter Test, aber über Google beim Stichwort PC3LE sofort zu finden, daher mein Beitrag als PC3LE Besitzer:
– die Soundbeispiele sind extrem schlecht gewählt.“
Nicht nur schlecht gewählt, sondern auch sehr schlecht gespielt. Es ist leider nicht das erste Instrument, bei dem das auf dieser Seite passiert.
Das Keyboard kann wesentlich mehr. Die Orchestersounds sind sehr gut, die Orgel beinahe so gut wie von Clavia (und besser als bei der 1er Serie von Clavia).
Zustimmung. Nord=überbwertet + überteuert. In 10 Jahren geht es denen wie mit ddrum…
@1st-take „Zustimmung. Nord=überbwertet + überteuert. In 10 Jahren geht es denen wie mit ddrum…“
Hallo,
da wäre ich mal ganz vorsichtig! Clavia hat mit der ersten Orgelengine aus ihrem Hause ganz und gar nicht die breite Masse angreifen wollen, sondern die positive Beurteilung kam durch die User weltweit zustande. Clavia hat das zum Anlass genommen um diese Engine bis dato zur C2D weiter zu entwickeln und gilt zusammen mit den digitalen Hammonds (a´la SK) als beste digitale Umsetzungen.
Anderer Hersteller liegen aber recht dicht dahinter, selbst die günstigsten digitalen electromech. „Tonzungen-synthesen“ klingen eig. immer vom Grundsound her ganz gut, das muss man wissen, wenn man hier so viel Bla raushaut!
Deswegen, warum sollte sich da ein stell dich ein passieren? DDrum? Na? Was hat das denn damit zu tun? Abgesehen davon, das DDrum lebt doch wieder…
Das soll Dich nicht angreifen, nur Deine Meinung begleiten.
Grüße Zierenberg
@WOK Hallo – schön das hier noch Leben ist!
Ich habe schon relativ viele Soundmöglichkeiten und suche nach einem anderen Klang, der mein Setup abrundet. Dabei bin ich jetzt im Nachhinein auf den Kurzen gekommen. Wenn ich die Youtube-Demos schaue, höre ich ganz anderen Sound, als hier in den Demos. Der Unterschied klingt für mich wie eine komplette Preseteinstellung (Youtube) hin zu Initsounds mit abgeschalteten Rest des Keyboards (hier).
Falls die Leute das nicht wissen: das kann dann nicht anders klingen, da der Kurze über die Masse Monosamples verwendet. Genauso klingen Yamaha, Roland, Korg und co – dann auch, so lange sie keine Stereosamples verwenden (je nach Alter der Samplesengines).
Ich habe recht aktuelle japanische, schwedische und deutsche Soundmaschinen. Der Kurzweil PC3LE6 ist derzeit meine Wahl. Der amerikanische Soundcharakter ist der Inbegriff von Fett. Ich verstehe nicht warum man immer alles mit allem vergleicht. Die besten Orgelsounds, die besten Pianosounds, etc…
Das geht überhaupt gar nicht auf! Ganz einfach: der Kurze hier ist was für die Bühne und ein fetter Zuspieler im Studio mit astreinen Retroklängen, also eher klassischen Samplefutter. Wer keine electr. Orgelsimulation und noch keine VA sein Eigen nennt, bekommt hier erst mal einen Anfang integriert, wenigstens vom Sound her, dank der Synthesen, authentisch.
Dabei ist er (der Synthesizer) eher die Presetschleuder. Derzeit für 750 Euro, wartet mal ich schaue noch mal nach – denn ich kann es nicht glauben…
…tatsächlich.
Grüße Zierenberg
@Zierenberg Willkommen im Club.
Ich hab schon viele Geräte gehabt, von allem möglichen Herstellern, und letztlich meinen Ensoniqs bissl nachgetrauert, aufgrund deren Anfälligkeiten im Alter aber die Finger davon gelassen und mir vor 3 Jahren einen PC361 angeschafft und es keine Sekunde bereut – ist auch heute noch mein Haupt- und einziger Synth.
Dieser Test wird von den Soundbeispielen dem Instrument wirklich nicht gerecht, leider werden es ein Großteil der Werkssounds auch nicht, besonders nicht die „Analogen“. Wer wirkluch mal hören will, was diese Dinger können, der sollte sich die Soundsets von Stéphane Garangio aka „barb“ für die PC3- und LE-Serie anhören, gerade die Synthisounds sind klasse.
Für den LE hat er sozusagen eine Synth-Oberfläche „Kephren“ erstellt, die sich wie ein analoger Synthesizer bedien läßt und verdammt gut klingt:
http://www.....phren.html
Wer mehr Klassiker will, der höre sich das Set „Keys of Gold“ an, das gibts sowohl für den LE als auch für den Großen:
http://www.....ndset.html
Ich hab beide und finde sie genial, genau wie die anderen Sets „Vortex“ und „Moose Attack“.
Reinhören lohnt absolut, und diese Sets sind wirklich jeden Cent Wert!
@microbug Danke für diesen Tip, die Soundsets von Stéphane Garangio sind wirklich eine gute Ergänzung zu den Werk-Presets.
Man muß nicht immer gleich ein neues Instrument kaufen um neue Sounds zu bekommen. Für den Waldorf Blofeld habe ich mir ebenfalls ein neues Soundset besorgt. Jetzt liegt er nicht mehr in der Ecke rum, denn er wird wieder benutzt.
Die allgemein schlechte Meinung zur Kurzweil LE Serie kann ich nicht nachvollziehen. Ich finde die Instrumente besser als diverse andere aktuelle. Okay für Techno sind sie nicht besonders gut geeignet, aber für alles andere schon. Ich habe zum Beispiel mein Roland XV3080 und meinen Korg TR Rack ausgelistet weil der Kurzweil mir wesentlich besser gefällt. Die alten Kurzweils (K2000) haben einen viel digitalern Sound gehabt als die neuen PC3 Serien. Bei Vintage Sounds sollte man auch andere Instrumente wie den Nord Electro als Alternative in Betracht ziehen. Am Besten man hat beide zur Verfügung.