LAG JM 200
Das die französische Küche zu einer der besten der Welt gehört, ist unumstritten. Doch wie sieht es mit Musikinstrumenten aus dem Land der Weine und Käse aus? Ähnlich bezaubernd im Geschmack oder doch ganz anders – wegen der chinesischen Köche?
Um der Sache näher zu rücken und einen Einblick in die eher rar gesäten LAG-Instrumente zu bekommen, betritt nun die LAG Jet JM 200 das Amazona-Testlabor. Eine günstige Rockgitarre die im fernen Osten unter den hohen westlichen Standards von LAG/France gefertigt wird und die mit ihrem Kampfpreis vornehmlich die Einsteiger anvisiert oder sich aber für den Professional als zuverlässiges Zweitinstrument empfiehlt.
Zutaten
Eindeutig punkten kann die JM 200 schon beim Entschälen aus der Verpackung. Ihr futuristisch gestalteter Korpus mit dem Metallstyle-Pickguard verleiht dem Instrument schon das gewisse Etwas und macht einfach neugierig auf mehr.
Das Material des schön geformten Korpus besteht aus Erle – aus wie vielen Stücken er gefertigt wurde, läßt sich aufgrund der mattschwarzen Lackierung nicht so ohne weiteres feststellen. Erhältlich ist das Instrument aber auch in vielen anderen Lackierungen, wobei meiner Meinung nach jede von diesen Farbvarianten schöner wirkt als das schlichte, matte Schwarz des Testinstrumentes. Aber über Geschmack läßt sich ja bekanntlich streiten!
Der Hals der JM 200 besteht aus Ahorn und ist mit einem von LAG patentierten System mittels einer Metallschiene in den Body verschraubt. Dies soll zur Stabilität und Verwindungssteifheit beitragen. Leider wurde die Montage nicht ganz sorgfältig betrieben, denn an meinem Testinstrument ist am Hals/Korpus-Übergang ein Stück Lack abgeplatzt.
Ein Novum ist weiterhin der doppelte Halseinstellstab im Innern, der zusätzlich bessere Einstellmöglichkeiten bieten soll.
Auf den Hals aufgeleimt findet sich das aus indischem Ebenholz gefertigte Griffbrett mit seinen 24 Medium-Bünden. Die Verarbeitung kann man als durchaus OK bezeichnen, den letzten Schliff beim Abrichten der Bundstäbchen hätte man vielleicht noch intensiver ausführen können. Dennoch bietet der Hals nicht zuletzt wegen seinem matten Finish an der Rückseite ein sehr schönes Spielgefühl.
Die an der ebenso optisch gelungenen Kopfplatte angebrachten sechs Tuner aus mattem Chrom verrichteten währen der Testdauer problemlos ihren Dienst. Auffallend ist hier nur, dass die Bohrung der Mechanik der tiefen E-Saite nicht optimal ausgeführt wurde, denn die Saitenführung hinter dem Sattel verläuft nicht ganz so parallel wie die der übrigen Saiten.