Gut verpackt
Doch zunächst einmal wird das All-In-One Array System Maui 11 Mix sozusagen mit 0 Kilometern jetzt vorgestellt und natürlich auch getestet. Dazu reicht ein System, auf der Bühne sind allerdings zwei im Einsatz. Die Anlage ist brandneu und noch sicher für den Versand in getrennten Kisten verpackt – also das Cuttermesser herausgeholt und los geht’s.
Zum Vorschein kommen ein Subwoofer mit den Abmessungen 256 x 650 x 355 mm (B x H x T), gefertigt aus 15 mm Sperrholz und mit robustem Strukturlack versehen, und eine recht lange Säule mit den Abmessungen 94 x 1300 x 95 mm (B x H x T). Sie ist aus Aluminium und wiegt deshalb nur 6,6, kg. Im Unterschied dazu zeigt die Waage beim Subwoofer immerhin 17 kg an; stabiles Holz hat nun mal sein Gewicht.
Der Subwoofer beherbergt zwei 6,5-Zoll Tieftöner in V-Anordnung, das Endstufenmodul samt DSP und die bei der Maui 11 Mix jetzt integrierte Mixereinheit. In der schlanken Aluminium-Säule finden sich acht 3-Zoll Lautsprecher und an oberster Stelle ein Hochtonhorn mit 1-Zoll-Treiber. Vier der acht Lautsprecher übertragen hier den Mittenbereich von 180 Hz bis 1500 Hz, die übrigen vier sind für die oberen Mitten zuständig und reichen von 180 Hz bis 7000 Hz. Das Horn übernimmt ab 7000 Hz und geht bis an die Grenze des menschlichen Hörbereichs von 20000 Hz. Der Subwoofer arbeitet in einem Frequenzbereich von 50 Hz bis 180 Hz.
An Verstärkerleistung stehen für die Bässe 200 Watt (RMS) zur Verfügung, die Säule wird mit 70 Watt (RMS) für die Mitten bis 1500 Hz und 70 Watt (RMS) für die übrigen Frequenzen versorgt. Wir haben es also hier mit einem echten 3-Wege-System zu tun. Class D-Technik mit Schaltnetzteil schafft seitens der Verstärkereinheit keine unnötigen Pfunde und sorgt für geringen Kühlbedarf. Einige kleine Schlitze oben und unten im hinten eingesetzten Modul reichen für die nötige Luftzirkulation aus. Da sich Verstärkerleistungen bekanntlich addieren, leistet die Maui 11 Mix als Gesamtsystem 340 Watt (RMS) womit laut Hersteller ein max. SPL von 114 dB erzeugt werden kann – oder 122 dB Peak. Als maximale Verstärkerleistung (Peak) gibt LD Systems eine Gesamtleistung von 680 Watt an.
Subwoofer und Säule hinterlassen in puncto Verarbeitungsqualität direkt einen guten Eindruck, die stabilen Frontgitter bieten guten Schutz für die Lautsprecher. Der gute Tragegriff lässt den Subwoofer prima hantieren. Beide Teile können ruck-zuck zusammengesetzt werden. Dazu wird die Säule mit ihren stabilen Stahlstiften einfach in die passenden Aufnahmen im Subwoofer gesteckt. Ganz automatisch werden hierbei dann auch direkt die Signal-Verbindungen hergestellt. Jetzt wird nur noch das Netzkabel angeschlossen und es kann schon losgehen. Betriebsbereit sieht die schlanke Anlage mit ihrer Gesamthöhe von 1,95 Metern richtig elegant aus. Dank ihrer geringen Grundfläche von nur 256 x 355 mm nimmt die Maui 11 Mix weniger Raum in Anspruch als ein ordnungsgemäß aufgebauter Hochständer. Trotzdem steht die Anlage fest auf dem Boden.
Ich erinnere mich an ein bizarres Erlebnis bei einem Musikinstrumenten-Händler.
Besitze eine Bose L1 compact und wollte wissen, wie im Vergleich dazu die MAUI 11 klingt.
Der Händler schloss beides an und sagte „Merken Sie, dass die MAUI schlechter klingt?“
Ehrlich gesagt merkte ich nur, dass sie anders klingt, etwas wärmer, vielleicht etwas weniger luftig, dafür aber ist die Gefahr nicht gegeben, dass sie zu spitz klingt.
Der Verkäufer führte dann einem anderen Kunden eine konventionelle PA vor, die teurer war, aber fast genauso klang, wie die MAUI. Und auf einmal war der Sound dieser Anlage gut.
Mehr als seltsam.
Damals, als ich meine Bose L1 compact kaufte, war die MAUI-Serie gerade angekündigt, eine MAUI 11 oder 5 noch lange nicht in Sicht und HK Audios leichteste Anlage war die LUCAS smart.
Inzwischen sieht das Angebot anders aus und es ist nicht mehr so klar, ob meine Wahl auf die Bose L1 compact fallen würde, denn die MAUI 11 schafft es, für einen Preis, der vielleicht maximal 2/3 der Bose kostet, doch eine Menge zu bieten.