Wie klingt die PLAY 12A?
Die grundlegende Klangcharakteristik ist knackig, die Mitten und Höhen kommen gut, wenn auch etwas nervös, es fehlt in diesen Frequenzbereichen eine gewisse Souveränität. Dennoch ist der Klang insgesamt in sich geschlossen und kann im Großen und Ganzen überzeugen, wenn man die Messlatte nicht zu hoch anlegt. Der Klang neigt etwas zur Kühle, was sich aber bei Erhöhung des Basspegels wieder relativiert, zudem lässt sich dies mit den beiden getrennten EQ-Sektionen recht gut abändern.
Der Bassbereich ist in der Neutralposition des Bassreglers etwas verhalten, lässt sich aber durch eine dezente Erhöhung gut und praxisgerecht kompensieren.
Die PLAY 12A kann erstaunlich laut und verarbeitet auch die Dynamik gut, es dauert schon seine Zeit, bis es hörbar zerrt oder der Basslautsprecher bzw. die Bassreflexröhre anfängt zu pumpen.
Interessant ist, dass die Box immer besser klingt, je lauter sie gefahren wird. Zimmerlautstärke hat mich bei weitem nicht so angesprochen wie ordentlich „Gas“.
Was gibt es zu meckern?
Die Box hat gleich nach dem Einschalten ein hörbares Grundgeräusch, welches eine Mischung aus Rauschen und einem leichten Netzbrummen ist. Dieses Störgeräusch ist selbst bei geschlossenen Lautstärkereglern stets vorhanden und hat mich im Test schnell genervt.
Die Klangregler haben eine Mittenrasterung, welche auf 12 Uhr stehen sollte, hier aber mal weiter rechts, mal weiter links steht. Zwar kein Drama, aber bei der Montage nicht schön ausgeführt.
Was nützt ein mitgeliefertes Netzkabel, wenn dieses so kurz ist, dass ich die Box nicht auf einen Boxenständer montieren kann? Da schüttelt der Onkel Sigi mal wieder sein schütteres Haar …
Was besonders auffiel
Die Drehregler haben einen angenehmen Widerstand, wie man es von teureren Geräten her kennt. Auch die Schieberegler des 5-bandigen EQs sind vom Anfassgefühl gut, das gilt ebenso für die restlichen Bedienelemente. Das ist bei einer so preiswerten Box auf jeden Fall erwähnenswert.
Der Gesamtklang ist äußerst „dehnbar“ und Änderungen auch für Anfänger leicht realisierbar. Die Kombination aus 2-bandigem Master-EQ und 5-bandigem Graphic-Equalizer ist gelungen und lässt viel Spielraum für den „eigenen“ Sound.
Die Anleitung ist zwar sehr knapp, aber dafür auch auf deutsch und leicht zu kapieren. Dennoch hätte ich mir ein paar Anschlussbeispiele sowie Anwendungstipps für die Anfänger unter uns vorstellen können.
Für wen ist die PLAY 12A richtig?
Sie ist tatsächlich ein richtiger Allrounder und gerade für den mobilen Einsatz in Kirchen, Schulen, bei Sportveranstaltungen und Präsentationen ein brauchbares Werkzeug. Im rein musikalischen Bereich ist sie eher für alle hobbymäßigen bzw. semiprofessionellen Anwendungen und Veranstaltungen tauglich. Klanglich und von der Vielseitigkeit sowie Robustheit her könnte sie grundsätzlich auch einem Profi gefallen, nur den dürfte das hörbare Grundrauschen schon merklich stören. Das ist schade, dass ein insgesamt gut durchdachter Lautsprecher sich dadurch selbst ausbremst, allerdings muss man stets den Willi-Winzig-Preis in seinem kritischen Auge behalten. Da mir die Box grundsätzlich gefallen hat, kann ich jedem Interessierten nur raten, sich diese selbst einmal anzuhören. Wer mit dem Grundrauschen leben kann, könnte mit ihr glücklich werden.
