ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: LD Systems Roadbuddy 10, mobiler Lautsprecher

Signalverwaltung Deluxe im Droiden Look

21. April 2017

LD Systems Roadbuddy 10

Viele meiner Kollegen trauern ja immer noch verschiedenen Dekaden hinterher, in denen sich in Sachen Kreativität und Handwerkskunst geradezu goldene Zeiten für den Musiker und Künstler allgemein auftaten. Auch wenn in aktuellen Zeiten der fertig produzierten Loops, Grooveerkennungssoftware und Melodyne nebst Konsortien das Schaffende in einen Nebenbereich abdriftet, die Entwicklung in Sachen Beschallung dürfte auch dem größten Skeptiker ein Lächeln auf die Lippen zaubern.

Insbesondere in der mobilen Beschallungsbranche ist ein regelrechter Boom ausgebrochen, auf dass der Künstler/Musiker/Entertainer möglichst jede Form der Beschallung in einer möglichst kleinen, aber dennoch gut klingenden Kiste unterbringen kann. Was man früher vielleicht noch in den Fußgängerzonen verschiedener Großstädte unter Zuhilfenahme von abenteuerlichen Konstruktionen im Autobatteriebereich erblicken konnte, erlebt heutzutage mittels Funktechnik und Hochleistungsakkus einen neuen Aufschwung.

ANZEIGE

Kaum ein Hersteller im Beschallungsbereich, der nicht ein Trolley-artiges Gefährt in seinem Portfolio führt, so wundert es auch nicht, dass die Firma LD Systems mit ihrem LD Systems Roadbuddy 10 eine ebenso konstruierte Mini-P.A. auf den Markt gebracht hat.

LD Systems Roadbuddy 10 – Zubehör

Konstruktion

Knuffig kommt er daher, der Roadbuddy 10, um ehrlich zu sein, eine kurze Assoziation zum „niedlichen“ Starwars Droiden R2D2 kam mir unweigerlich in den Sinn, insbesondere wenn man sich die Rückseite es LD Systems Roadbuddy 10 betrachtet, auf der sich alle Bedienungselemente befinden. Der als Trolley konzipierte  Multi-Funktions-Verstärker verfügt einem Rollkoffer gleich über einen ausziehbaren Teleskopgriff und zwei gummierte Rollen. Wie auch bei einem regulären Koffer ist hier ebenfalls der Teleskopgriff etwas wackelig, die leichtgängigen Rollen hingegen vermitteln auch auf glatten Oberflächen in Kurven einen guten Halt.

Konzeptionell handelt es sich bei dem LD Systems Roadbuddy 10 um einen transportablen Lautsprecher, welcher auch im Akkubetrieb laufen kann. Laut Hersteller hält eine Akkuladung bis zu acht Stunden. Vier LEDs auf der Rückseite des Gehäuses geben über den Ladezustand Aufschluss. Parallel hierzu kann er aber auch regulär mittels Kaltgerätestecker betrieben werden. In Sachen Leistung teilen sich ein 10 Zoll Basslautsprecher und ein 1 Zoll Hochtontreiber eine 120 Watt (RMS) Class D Endstufe bei einem SPL (1W/1m) von 96 dB.

LD Systems Roadbuddy 10 – Seitenansicht 1

Zwecks Schutz vor äußeren Einflüssen wurde vor dem Basslautsprecher ein stabiles schwarzes Metallgitter platziert, der Hochtöner hingegen wird nur durch seinen Hornversatz in den hinteren Gehäuseteil geschützt. Für Sprachwiedergabe und akustischen Gitarren mit Gesang ist dies eine passable Leistung, man sollte sich aber vor Augen führen, dass Instrumente wie E-Bass oder womöglich noch Drums hier in Sachen PA-Beschallung fehl am Platze sind. Für ein besseres Abstrahlverhalten ist an der Unterseite ein 35 mm Flansch verbaut, der das Platzieren auf einem Stativ ermöglicht.

Den Roadbuddy gibt es in zweierlei Ausführung, einmal als LD Systems Roadbuddy 10 mit einem mitgelieferten Handheld Funkmikrofon und als LD Systems Roadbuddy 10 HS mit einem Headset und Bodypack. Beide besitzen hingegen den gleichen Aufbau. Zum einen befindet sich auf der Oberseite des stabilen Kunststoffgehäuses eine Druckklappe, welche neben der Lagermöglichkeit der UHF Antenne (anmeldefreien 863 – 865 MHz-Bereich) und allerlei Kleinkram auch eine Vertiefung für das mitgelieferte Handheld Mikrofon beinhaltet, wobei man das Ganze um ein zweites Funksystem aufrüsten kann.

LD Systems Roadbuddy 10 – Aufsicht

Für den Instrumenten- und externen Mikrofonbereich (schaltbar) verfügt der LD Systems Roadbuddy 10 über zwei verriegelbare Kombibuchsen (XLR/TRS), die getrennte Volumeregler aufweisen. Ein separater Aufholverstärker ist nicht verbaut, die angeschlossenen Geräte müssen mit der werkseitig eingestellten Eingangsempfindlichkeit klarkommen. Für den AUX-Bereich stehen zwei monosummierte RCA-Buchsen und eine 3,5 mm Miniklinke zur Verfügung.

Als dritter Signalweg wurde ein Bluetooth-fähiger Player verbaut, der die Formate MP3, WMA und WAV wiedergeben kann. Neben einer Bluetooth-Übertragung kann auch ein USB- respektive SD-Kartenslot für die Musikwiedergabe verwendet werden. Alle Eingangsquellen werden über einen zweifach Equalizer geregelt. Auf der Rückseite runden ein On/Off-Schalter, ein Spannungswahlschalter und ein Line Out für einen Daisy Chain Betrieb das für einen Verstärker dieser Größenordnung recht umfangreiche Anschlussfeld ab.

ANZEIGE

LD Systems Roadbuddy 10 – Seitenansicht 2

Bluetooth

Fangen wir doch einfach mal mit dem Bluetooth-Player an. LD Systems Roadbuddy 10 einschalten, iPhone einschalten, LD System wählen, fertig! Einfacher geht es wirklich nicht mehr. Das Pairen funktionierte reibungslos, wobei im Anschluss das Device im Display des Players als Signalquelle angezeigt wird. Wir füttern den Verstärker zunächst mit ein paar Loops, einer fertig gemasterten Akustikgitarre, einem E-Bass Sample und zum Schluss mit einer fertig gemasterten Referenz-Rock-Produktion.

Klang

Sofort fällt auf, dass der LD Systems Roadbuddy 10 für seine Größe ein unerwartet hohes Bass-Volumen hat. Selbst bei linear eingestelltem Equalizer drückt der Bass sehr schön bis an die schätzungsweise 150 Hz. Der vom Hersteller angegebene Frequenzgang bis auf 55 Hz erweist sich einmal mehr als nette Promoaussage, allerdings hätte ich dieses Volumen, zumal auch noch angenehm weich im Ausklang, nicht erwartet.

Der Hochtontreiber hinterlässt ebenfalls einen guten Eindruck, wenngleich er ein wenig harsch um die 2 kHz erscheint, was sich allerdings im Rahmen hält und ebenfalls weit über der Klangqualität liegt, die ich erwartet hätte. Alle Signale werden druckvoll abgestrahlt und kommen erst bei übermäßigem Equalizer Einsatz an ihre Grenzen in Sachen matschigem Bass und beißenden Höhen. Im kleinen Rahmen dürfte der LD Systems Roadbuddy 10 auf für DJs interessant sein, wenngleich er natürlich keine Discothekenbeschallung generieren kann.

In Sachen Anschlussfeld dürfte man ggf. mit einem Pre-Mischer aber genügen Eingänge zur Verfügung haben, um eine kleine Party zu bespaßen. Möchte man einen USB-Stick als Klangquelle verwenden, so ist darauf zu achten, dass der Stick in FAT32 formatiert ist, da es sonst zu Leseproblemen kommen kann. Bei Bedarf kann der Player auch durch eine mitgelieferte Remote-Einheit ferngesteuert werden.

LD Systems Roadbuddy 10 – Rückseite

Mikrofon

Als nächstes nehmen wir das mitgelieferte Mikrofon in Augenschein, das mit zwei Batterien, Typ AA betrieben wird und laut Herstellerangaben über eine Betriebsdauer von ca. 10 Stunden verfügt. Mikrofon einschalten, Kanal am Verstärkerteil einstellen, fertig! Auch hier glänzt der LD Systems Roadbuddy 10 durch eine sehr einfache Konfiguration. Das gummiummantelte, aus Aluminium gefertigte und nur 285 Gramm leichte Mikrofon liegt gut und sicher in der Hand, neigt aber aufgrund seiner leichten Bauweise zu einer etwas erhöhten Körperschallübertragung.

Der Nahbesprechungseffekt ist moderat ausgelegt, allerdings geht das Mikrofon bei Lippenkontakt schnell in einen eher muffigen Klang über. Den Nahbesprechungseffekt der Shure SM 57/58 Kapsel wird man hier nicht finden. Überhaupt hat man den Eindruck, das Mikrofon wurde primär für Sprache ausgelegt, weniger für große dynamische Hübe, wie sie im Gesang vorkommen. Diesen Bereich deckt das Mikrofon jedoch mit einem angenehm neutralen Klang ab, der sowohl bei männlichen als auch weiblichen Stimmen funktioniert.

Auch zeigt sich das Mikrofon bei hohen Lautstärken als sehr Rückkopplungs-unempfindlich, was insbesondere im Stativbetrieb ein sehr wichtiges Kriterium darstellt. 16,5 kg auf ein Stativ zu wuchten ist zwar nicht ganz locker aus der Hüfte zu wuppen, stellt für einen normal kräftigen Mann aber auch keine unlösbare Herausforderung dar. Was hingegen für einen Minuspunkt sorgt, ist das mitgelieferte Handbuch, das an Unübersichtlichkeit schwerlich zu überbieten ist. Hier sollte LD Systems etwas mehr Sorgfalt walten lassen.

LD Systems Roadbuddy 10 – Front

ANZEIGE
Fazit

Mit dem LD Systems Roadbuddy 10 befindet sich ein echter Alleskönner in Sachen Signalverstärkung auf dem Markt. Der vergleichsweise kleine Trolley überzeugt mit einem voluminösen Klang, einer allumfassenden Input-Peripherie und einem Konzept, das ihn für Sprecher, Alleinunterhalter, DJs und Straßenmusiker gleichermaßen interessant macht.

Das Produkt hinterlässt in jeder Richtung einen rundum sehr guten Eindruck, lediglich der Echo-Effekt stellt meines Erachtens ein unnötiges Extra dar, da er außer über einen Mischregler über keine weiteren, einstellbaren Parameter verfügt und man nur Gefahr läuft, sein Klangmaterial unnötig zu verwaschen.

Plus

  • Klang
  • Verarbeitung
  • Anzahl Inputs
  • Flexibilität

Minus

  • unübersichtliches Handbuch

Preis

  • Ladenpreis: 599,- Euro
ANZEIGE
Forum

Es sind momentan noch keine Kommentare für diesen Artikel vorhanden.

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X