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Test: Lethal Audio, Lethal, Software Synthesizer

Ein Rompler für alle Fälle?

1. Juni 2016

Lethal nennt sich der neue Rompler aus dem Hause Lethal Audio. Die 5 GB große Library umfasst 1200 Instrumente und Presets, 2140 Percussion- und Drum-Samples sowie kostenfreie Expansionpacks bis Juni 2017. Damit sagt Lethal Audio seinem härtesten Konkurrenten reFX Nexus den Kampf an. Aber kann Lethal soundtechnisch mithalten? Wir haben das neue Plug-in für euch getestet.

Das User Interface von Lethal aus dem Hause Lethal Audio

Das User Interface von Lethal aus dem Hause Lethal Audio

Lethal unterstützt die Schnittstellen VST, AU und AAX und ist mit allen Betriebssystemen ab Mac OSX 10.9 und höher oder Windows 7/8/8.1/10 kompatibel. Der Download der 5 GB großen Library und die Installation gehen sehr schnell von der Hand. Nach Aktivierung über den Softwarelizenzschlüssel kann es auch direkt losgehen. Positiv fällt das aufgeräumte, minimalistische User Interface auf. Alle Parameter sind übersichtlich angeordnet, so dass man sich schnell zurechtfindet. Das Herzstück – der Zugang zur Soundlibrary – findet sich zentriert in der Mitte. Unterteilt werden die Sounds nach den zwei Überkategorien „Core Library“ und „User Presets“. Folgende Presetkategorien sind aktuell enthalten:

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  • Bass
  • Bass Stabs
  • Guitar
  • Leads
  • Live Instruments
  • Pads
  • Percussion & Drums
  • Piano & Keys
  • Plucks
  • Strings
  • Synth
  • Vox & FX
  • Wave

Die Ambition war es laut Lethal Audio einen Rompler zu schaffen, der direkt einsetzbare Sounds liefert, ohne dass weitere Plug-ins zur Soundbearbeitung notwendig sind. Und tatsächlich klingen die Presets durch die Bank weg sehr präsent und druckvoll, so dass man direkt loslegen kann. Der folgende Track beinhaltet ausschließlich Presetsounds von Lethal ohne jegliche Nachbearbeitung und besteht aus insgesamt 10 Instrumentenspuren. Was dabei sofort auffällt: Lethal ist wahnsinnig resourcenschonend. Die CPU zeigt kaum einen Ausschlag.

Lethal – Demo 1:

Was beim Einspielen aller Instrumente und auch beim Anhören der Demo 1 sofort ins Ohr springt: Es fehlt bei den meisten Presets Aftertouch, auch die sonst gewohnte Parameterzuordnung zu den Modulationsrädern des MIDI-Keybords bis auf Pitch-Shift fehlen. Dadurch fallen leider trotz der Präsenz der Klänge die Sounds ziemlich leblos aus. Zwar kann man den Sounds durch manuelle Modulationen und Automationen etwas „Leben“ einhauchen, aber an die Synthifunktionen und Soundprogrammierungsperfektion von reFX Nexus reicht Lethal leider noch nicht heran. Hier gibt es noch viel Luft nach oben.

Für den nächsten Demosong schauen wir uns einmal die Arpeggiator-Sektion genauer an. Auch hier fällt das einfach zu bedienende User Interface positiv auf. Neben Standardparametern wie Taktrate, Patternlänge und Spiel-Modi kann man dem ausgewählten Pattern über die Shuffle-Funktion mehr Groove verleihen.

Lethal Audio - Arp

Lethal – Arpeggiator

Lethal – Demo 2 (Arpeggiator):

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Lethal – Demo 2 (Arpeggiator + Shuffle):

Die FX-Sektion wartet mit insgesamt 7 Effekten auf:

  • Reverb
  • Delay
  • Chorus
  • Phaser
  • Distortion
  • Equalizer
  • Bitcrusher

Damit bildet die FX-Sektion zwar eine ausreichende Basis, aber mit dezidierten FX-Plug-ins können die Effekte nicht mithalten. Der Reverb klingt dafür zu metallisch, was auch in Demo 2 am Ende anhand des Dubstep-Basssounds zu hören ist, und auch Chorus und Phaser fehlt es an emulierter analoger Wärme.

Lethal Audio - FX

Lethal Audio – FX

Auch wenn sich unter der Sektion Live-Instruments Instrumente wie Trompete, Flöte und Tropic Instruments befinden, so ist Lethal definitiv auf elektronische Musik ausgerichtet. Das zeigen auch die stakkatoartigen Pianosounds oder die Live-Instrumente, die bei der Tropical Dance Demo zum Einsatz kamen.

Lethal – Demo 3 (Piano):

Lethal – Demo 4 (Tropical Dance):

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Fazit

Lethal richtet sich an Musik-Neueinsteiger, die auf der Suche nach Brot-und Butter-Sounds für elektronische Musikproduktionen sind. Out of the box bekommt man hier eine Vielzahl direkt spielbarer Presets, die soweit vorbearbeitet sind, dass man sie ohne große Kenntnisse direkt in einem Musik-Track einsetzen kann. Wer allerdings ohne manuelle Automation nur auf Sounds von Lethal setzt, landet am Ende bei einem ziemlich statisch und langweilig klingenden Dance-Track. Da der Rompler sehr wenig CPU in Anspruch nimmt, läuft das Plug-in auch solide auf Rechnern, die nicht extra für die Musikproduktion ausgelegt sind. Es bleibt abzuwarten, wie sich Lethal weiterentwickelt und was die nächsten kostenfreien Expansions für Sounds mit sich bringen.

Plus

  • präsenter, cripser Klang der Presets
  • kostenlose Expansions bis Juni 2017
  • CPU-schonend
  • Library Umfang

Minus

  • überwiegend kein Aftertouch
  • überwiegend keine Paramterzuweisung zu den Modulationsrädern
  • statische Soundprogrammierung

Preis

  • 199.- USD
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Drums und Perc klingen gut, die in den Demos zu hörenden Klänge kommen zuweilen etwas beliebig und starr rüber, obwohl man da mit diversen EQs und FX sicher noch nachbessern kann. An sich nicht schlecht, es gibt allerdings solche all-in-one-Zusammenstellungen auch als Samplepacks für weniger Geld. Da die Modulationsmöglichkeiten des Lethal-Plugins offenbar sowieso relativ dürftig sind, scheint mir der Preis etwas zu hoch zu sein.

  2. Profilbild
    ukm

    Zumindest für Sound-/Songskizzen wäre so etwas vielleicht interessant. Wenn es dann aber so klingt, wie das hier zu hören ist, kann man sich die Mühe sparen.

  3. Profilbild
    8-VOICE AHU

    Sicher ein interessantes „Gerät“ welches man vorher aber in einer Demo Version testen sollte. Gibt es eine Modulationsmatrix?
    Besser klingende Effekte hat meistens jeder zur Not in seiner DAW. REFX Nexus lief bei mir nie befriedigend wegen dieser ganzen Dongle License Geschichten…. Ich kaufe generell keine ilok u.ä. geschützte Software mehr…..

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