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Test: Lexicon Lambda + Alpha USB Audio Interface

Lexicons neue Audio-INterfaces

15. Dezember 2006
Test: Lexicon Lambda + Alpha USB

Test: Lexicon Lambda + Alpha USB

Lexicon LAMBDA

Die Firma Lexicon lässt in den meisten Gemütern stets wolkige Assoziationen mit weichen und schönen Hallräumen wachsen. Als Tochter des Harmann Konzerns lebt Lexicon durch diesen Ruf schon seit den frühen 80er Jahren. Produkte wie das 480L, die PCM- und MPX-Reihe, sowie das 960L sind aus der Tonstudio-Szene gar nicht wegzudenken. Doch auch Lexicon hat schon weniger erfolgreiche Produkte erlebt, vor allem wenn es darum ging die hervorragenden Lexicon Reverbs in DAWs zu integrieren. Kaum jemand kennt Produkte wie das CORE 32 System oder das CORE 2 System. Seit geraumer Zeit bewegt sich Lexicon aber wieder in die Richtung Mac und PC und so stellt man USB 1.1 Audio Interfaces namens Lambda und Alpha her, die sich natürlich gegenüber der Konkurrenz abheben müssen um zu bestehen.

„Wie jetzt? Einfache USB 1.1 Audio-interfaces von Lexicon?“, hörte man so manchen Branchenkenner bei der Neuvorstellung wundern. Und in der Tat, so ist es. Dem Lambda und Alpha wird aber natürlich ein Cubase LE und das VST Hall-PlugIn Lexicon Phantheon beigelegt, womit man es dann schon mit einem kompletten kleinen Tonstudio zu tun hat, von Mikrofonen, geeigneten Räumlichkeiten und Aktiv-Monitoren mal abgesehen.

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LEXICON Alpha

Test: Lexicon Lambda + Alpha USB

Features

Das Lexicon Lambda wartet mit zwei Mikrofon-PreAmps (48V) samt Inserts, zwei Line-Eingängen, zwei Line-Ausgängen und einem MIDI I/O auf. Digitale Anschlüsse sind nicht vorhanden und die Stromversorgung erfolgt ausschließlich über den USB-Port. Auf der Front kann man die beiden Line und Mikrofon-Eingänge getrennt pegeln und auch Mono schalten, damit beim Monitoring die Spuren mittig angeordnet sind. Das Monitoring erfolgt auf analogem Weg mit einem für diese Art von Audio-interfaces üblichen Direct/Playback Regler.

Dabei wird zwischen dem direkten Signal, welches an den Eingängen anliegt und dem Signal, welches von Rechner kommt, übergeblendet. So kann sich der Musiker ohne störende (von den Treibern und den Wandlern erzeugte) Latenz gleichzeitig mit dem Playback selber hören. Auf der Front befindet sich zusätlich noch ein Intrumenten-Eingang, der bei eingeführtem Stecker Line 1 ersetzt und ein ‚profiresistenter‘ 3,5 mm Kopfhörerausgang. Leider gibt es für den Kopfhörerausgang kein extra Poti, sodass direkt angeschlossene Aktivmonitore immer erst ausgeschaltet werden müssen. Die Kunststoff-Gehäuse machen einen soliden Eindruck. Die übrige Verarbeitung lässt kaum zu wünschen übrig, ich hätte nur gerne 6,3 mm Kopfhöreranschlüsse gesehen.
Das lexicon Alpha begnügt sich mit einem Mikrofon-Preamp und verzichtet auf MIDI. Dafür ist es ungleich kompakter und auch günstiger.

3_lambda_back_large.jpg

Software

Die Treiberinstallation verläuft auf unserem Rechner ohne Probleme. Zusammen mit dem Treiber wird gleichzeitig das PlugIn Pantheon installiert. Nach der Installation haben wir den Direct-Sound-Treiber erfolgreich mit dem Winamp und dem MediaPlayer getestet. Während der Winamp oder der MediaPlayer läuft, schalten wir bei jedem Audio-Interface Cubase SX zu und prüfen somit die Multiclient-Fähigkeit des Treibers. Das Lambda beantwortet dies leider mit digitalem Datenmüll bei 0 dBFS, also Vollaussteuerung. Dabei können gut und gerne mal die Boxen und auch Ohren des Anwenders kaputt gehen, wenn man auf hoher Lautstärke fährt. Eigentlich ein no-go bei Audio-Interfaces und ein Indiz für verbesserungswürdiges Qualitätsmanagement. Der ASIO Treiber und der Direct-Sound-Treiber / WDM-Treiber funktionieren also nur alternativ. Beim Umschalten zwischen beiden Betriebsarten sollte man unbedingt acht geben! Die Abtastrate lässt sich zwischen 44,1 und 48 kHz umschalten, während es sich mit den Latenzeinstellungen, sagen wir mal „interessant“ verhält. Üblicherweise bieten Audio-Interfaces ausgangsseitig Latenzen von unter 10 ms an. Das Lambda und das Alpha bieten jedoch für den Ausgang immer weit höhere Latenzen als für den Eingang an:

Wir haben das Interface von „außen“ über einen anderen Computer durchgemessen, um exakte Werte zu erhalten. Die Angezeigten Werte haben wir Cubase SX3 entnommen.
Im Lexicon Control Panel gibt es sieben Stufen.

Gemessene Latenzen bei 44,1 kHz und 24 Bit:

  • In + Out gemessen = 229 ms – angezeigt In 35,8 / Out 87,3
    In + Out gemessen = 119 ms – angezeigt In 10,8 / Out 87,3
    In + Out gemessen = 78 ms – angezeigt In 10,8 / Out 50,3
    In + Out gemessen = 78 ms – angezeigt In 10,8 / Out 50,3
    In + Out gemessen = 55 ms – angezeigt In 6,8 / Out 73,7
    In + Out gemessen = 42 ms – angezeigt In 4,5 / Out 55,5
    In + Out gemessen = 49 ms – angezeigt In 2,2 / Out 35,6

Für die beiden untersten Stufen haben wir noch mal extra die Ausgangslatenz gemessen:

  • In 2 ms – Out 40 ms
    In 19 ms – Out 28 ms

Diese Latenzen beinhalten die zusätzliche Latenz des Windows generischen USB-MIDI-Treibers, die bei jedem USB-MIDI-Keyboard anfallen.

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Für die Messungen ist der Treiber V1.0.1 benutzt worden.

Zum virtuosen oder generell zum musikalischen Echtzeit-Spielen von VST-Instrumenten sind die Lexicon Interfaces mit diesem Treiber also nicht zu gebrauchen. Ein Umstand, der bei einem rennomierten Hersteller stutzen lässt. Glücklicherweise gibt es aber den frei erhältlichen ASIO4ALL Treiber, mit dem auch kürzere Latenzen von immerhin noch 16 ms (inklusive USB-zu-MIDI-Treiber) perfekt mit dem Lambda und Alpha funktionieren… Zudem sind die Latenzen dann symmetrisch und im 2^x Format, also 256, 128, 512, ect…

4_lexicon_alpha_rear.jpg

Lexicon Pantheon Reverb

Der kleine Pantheon Hall spiegelt in etwa die Qualität eines MPX100 wieder. Die Algorithmen klingen durchweg ausgewogen und können (richtig eingesetzt) auch Profis überzeugen. Wenn man sich die mitgelieferten Reverbs der Audio-Sequenzer anhört, so möchte man doch eher zum Pantheon greifen. Bei genauem Hinhören merkt man allerdings, dass zu einem PCM90 selbstverständlich noch ein weiter Weg ist. Hören Sie das PlugIn unten in den Klangbeispielen.

Audioqualität von Lexicon Lambda und Alpha

Bei einem Preis von 250 Euro für das Lambda kann man in diesem Punkt schon etwas erwarten. Jedoch gibt Lexicon schon in den technischen Spezifikationen offen zu, dass es sich zwar treibertechnisch um 24 Bit Interfaces handelt, diese aber aufgrund des Rauschabstandes von nur 96 dBrms (entspricht ca. 100 dBA) nie erreicht werden können. Übrigens ist dies bei allen uns bekannten Audio-Interfaces der Fall, die ausschließlich den USB-Port als Stromquelle benutzen. Der Hintergrund ist rein technischer Natur: für gute Rauschabstände ist eine saubere Spannungsversorgung unerlässlich. Die USB-Ports von Computern liefern meist eine mit von Computer-internen Clocks „verseuchte“ 5V-Spannung.

Aber auch wenn die 5V aus dem USB-Port „clean“ wären, ließen sich mit 5V Spannung keine wirklich guten Rauschabstände erzielen. Dafür wären 15 V bis 18 V nötig, die man theoretisch mit einem DC/DC Konverter erzeugen könnte. Da diese Bausteine aber recht teuer sind, möchte sie kein Hersteller in günstigen Produkten einsetzen. Zudem verbrauchen sie recht viel Strom, sodass auch die 2,5 A des USB Ports eventuell übefordert wären. Zum „Beweis“ habe ich ein MP3-File angehängt, welches das stark verstärkte Rauschspektrum deutlich aufzeigt. Man hört Pfeifgeräusche des Laptops durch. Vermeiden könnte man dies durch das Ausweichen auf ein externes Netzteil, doch dazu müsste auch das Platinenlayout und die Schaltung darauf ausgelegt sein. Doch zurück zum Lambda und Alpha: für Homerecording sind sie gut zu gebrauchen, da hier effektive 16 Bit meist ausreichen. Auch die Mikrofonvorstufen sind für Homerecording ausreichend gut.

5_messung.jpg

Mitbewerber

Nun, in diesem Bereich tummelt sich so einiges von Herstellern wie M-Audio, Tascam, Alesis, Tapco und Co. Wenn ich ausschließlich nach den Treibern urteilen müsste, würde ich jedes andere Interface vorziehen. Preislich ebenso. Jedoch bietet das Lexicon Lambda vier regelbare Eingänge, ein Feature, das sonst kein anderes Interface bietet. Lässt man die Lexicons also mit dem sowieso kostenlosen ASIO4ALL-Treiber laufen, kann man sie durchaus empfehlen.

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Fazit

Durchwachsen“ beschreibt das Testergebnis wohl am besten. Auch wenn der große Name Lexicon Großes ahnen läßt, holt einen die Realität schnell wieder ein. Während der Treiber alles andere als ausgereift ist, können die Features und die Audioqualität für Homerecording überzeugen. Zudem gibt es den Lexicon Pantheon Hall und ein Cubase LE als Software obendrauf.

Plus

  • Phantomspeisung 48V
  • Stromversorgung über USB Port
  • Lambda: vier Eingänge (nur zwei gleichzeitig nutzbar)
  • Mono Schalter für Line und Mikrofon
  • Cubase LE
  • Pantheon Reverb

Minus

  • keine digitalen Anschlüsse
  • kein getrennter Regler für Kopfhörer
  • Treiber nicht multiclient-fähig
  • Treiber erzeugt 0dBFS Digitalmüll (s.o. !)
  • niedrige Ausgangslatenzen nur mit ASIO4ALL

Preis

  • Lambda: 250 Euro
  • Alpha: 170 Euro
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Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Guten Tag – hatte Latenz-Probleme mit dem Lambda – habe die neuen Treiber installiert und nun funktioniert das Gerät einwandfrei (V2.5 Windows XP and Vista Herbst 2008) http://www.....roductID=8

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