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Test: Lexicon MPX 200

Lexicon MPX 200

28. Juli 2001

Lexicon MPX 200    
Das MPX 200 bietet gegenüber dem MPX 100 deutlich erweiterte Funktionen und Editiermöglichkeiten. Mit 24 Bit und seinen digitalen Anschlüssen braucht es sich vor der weitaus teureren Konkurrenz nicht zu verstecken

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Lexicon MPX 200
 
 
Effektiv

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„Lexicon MPX 200 24-Bit Dual Channel Effekt Prozessor with Compressor & Digital I/O“ – Lexicon musste schon sehr klein schreiben, um diese Worte auf die Front seines neuen Low-Price Effektgerätes zu bekommen. Dennoch ist dieser Schriftzug natürlich zutreffend, womit sich das MPX 200 deutlich von der breiten Masse abhebt. Für ca. 800 DM bekommt man nämlich ein „echtes Lexicon“ mit SP/DIF Ein- und Ausgang und hochohmigem Instrumenteneingang für z.B. Gitarre. Die analogen Ausgänge sind so ausgeführt, dass man auch einen Kopfhörer anschließen kann. Der digitale Kompressor ist immer zusätzlich zum Effektprozessor verfügbar und ist diesem Sinnvollerweise vorgeschaltet. Man kann zwischen Single- und Dual-Modus wählen, wobei sich die Effekte im Dual-Modus den Prozessor teilen müssen und somit verständlicherweise nicht die Qualität des Single-Modus erreicht wird.

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Rundgang

Die Front ist Lexicontypisch in schwarz mit einem blauen Streifen gehalten. In der Mitte thront eine bunte LED-Tafel, auf der die aktuellen Zustände des MPX dargestellt sind. Die linke Seite der Tafel beherbergt eine dreistellige Aussteuerungsanzeige für die Eingänge und die Gainreduction-Anzeige des Kompressors. Leuchtet hierbei die gelbe Diode, ist der Threshold erreicht, und der Kompressor beginnt zu arbeiten. Die Routing LEDs geben über die interne Verschaltung der Effekte im Dual-Modus Auskunft, während die Edit-LEDs anzeigen, welcher Parameter zur Zeit mit dem Dial editiert wird. Sehr schön für diese Preisklasse ist auch das eingebaute Netzteil mit fronseitigem Netztschalter, von welchem allerdings ein leises Brummen ausgeht, was durch das Gehäuse noch etwas verstärkt wird. Dieses Brummen ist aber rein mechanischer Natur und nicht im Audiosignal wiederzufinden.
Auf der Rückseite finden wir die unsymmetrischen Analoganschlüsse, die MIDI-Buchsen ( In und Out/Thru ), das coaxiale ( Chinch ) SP/DIF Interface, sowie eine Fußschalter-Stereoklinke.

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Das SP/DIF Interface

Ich habe das MPX 200 während der Testphase mittels der Creamware LUNA II in ein Setup eingeschleift und war positiv überrascht, das Syncronisationsprobleme ausblieben. Die Datenübertragung erfolgt mittels 24-Bit und 44.1 kHz. Schade dass die meisten digitalen Mischpulte (noch) nicht die Möglichkeit bieten, das MPX 200 digital einzuschleifen.

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Der Kompressor…

….bietet – wie zu erwarten – nur rudimentäre Eingriffsmöglichkeiten, die aber für den normalen Homerecordingalltag vollkommen ausreichen. Mit Ratio, Threshold, Attack und Release können sie den Kompressor an Ihr Klangmaterial anpassen. Durch einfachen ( wiederholten ) Druck auf die Edit-Taste springt die Edit-LED auf den entsprechenden Parameter, den Sie dann mit dem Adjust-Dial anpassen können.

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Effekt-Klassen

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Im allgemeinen unterscheiden sich die Effekte der MPX Klasse nicht ( Ausnahme: MPX-1 ). D.h. MPX 100/200/500 klingen identisch, wenn man von den verschiedenen Wandlern absieht, und die Editiermöglichkeiten außer Acht lässt. Das MPX 100 hat als einziges „nur“ 20-Bit Wandler und keinen digitalen Eingang.

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Die Hallalgorithmen teilen sich in Plate, Hall, Gate, Room, Chamber und Ambience auf, die jeweils nur in einem Parameter zu editieren sind. Das MPX 500 bietet da schon mehr Möglichkeiten. Die klanglichen Resultate sind erste Sahne in der Preisklasse, wobei der Charakter eher ins Warme geht. Der T.C. M-One klingt dagegen etwas kühler, analytischer.
Im folgenden habe ich ein paar Klangbeispiele angefertigt:

 
Die ebenfalls sehr guten Modulationseffekte sind eher unaufdringlich und wenig schneidend, was sie für extremen Einsatz ausschließt. Für dezentes andicken von Gitarren oder Vocals sind sie aber Ideal. Besonders hervorzuheben ist der sechsstimmige Chorus, der besonders cleane Gitarren schön dick klingen lässt.
Die Delays kann man per MIDI-Clock syncronisieren, oder mit der Hand eintappen. Da die Eingriffsmöglichkeiten des MPX 200 jedoch stark eingeschränkt sind, kann ich den Delays im Verhältnis zum Hall nicht so viel abgewinnen. Nur für Echos ist das MPX sowieso zu schade. Die Domäne liegt eindeutig im Hall-Bereich.
Des weiteren gibt es noch Rotary und Tremolo die allerdings nicht so recht überzeugen, da eine Verzerrerstufe fehlt.

 

Alltag

Herrlich unkompliziert, möchte man sagen, denn durch die eingeschränkten Edit-Funktionen hat man einfach keinen Stress mit dem Gerät. Einfach anschließen, Effekt auswählen und loslegen. Die Presets sind so umfangreich, dass man fast immer den passenden Effekt findet. Da die meisten Mischpulte in den FX-Returns keine Klangregelung haben, wird man sich über den eingebauten EQ freuen, mit dem man hübsch den Klang anpassen kann. Am ehesten wurde ich den MPX für Hall oder mit dem exzellenten Ambient-Algorithmus verwenden. Hier spielt es seine Stärken aus.

Fazit

Das MPX 200 Schließt die Lücke zwischen MPX 100 und MPX 500. Der verwendete DSP Lexichip ist jeweils der gleiche, weshalb sich auch die Hallalgorithmen nicht unterscheiden. Viele Programme sind aus den teuren Geräten ( PCM 60/70/80 ) übernommen, was den klanglich-professionellen Anspruch unterstreicht. Konkurrenz bekommt das MPX vor allem vom T.C. M-One, was nur ca. 200 DM teurer ist, aber auch einen anderen Klangcharakter hat. Schade, dass das Handbuch nur in Englisch ist. Auch die deutsche Übersetzung auf CD-Rom müsste noch mal überarbeitet werden. An vielen Stellen befinden sich noch englische Passagen, und diese sind leider oft fehlerhaft oder gar falsch übersetzt.

+ Guter Klang
+ SP/DIF Interface
+ Eingebauter Kompressor
+ Übersichtliche Bedienung
+ eingebautes Netzteil
+ Kopfhörerausgang
+ Hochohmiger Instrumenteneingang

– Handbuch

Thorsten Walter
www.Ministry-Of-Trance.de

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