Lightworks 10
Heute geht unsere Testreihe für aktuelle Schnittsoftware in die vorerst letzte Runde – und zwar mit einem ganz besonderen Schmankerl. Beim heutigen Testobjekt handelt es sich um ein absolutes Profitool: Editshare Lightworks 10. Das Beste daran gleich vorweg: Das Ding ist kostenlos, aber ganz und gar nicht umsonst. Wie kam es dazu, dass eine Schnittsoftware, mit dem weltweit unzählige Profi-Cutter Hollywood-Streifen produzieren, plötzlich als Open Source-Projekt für jedermann frei zugänglich ist?
Lightworks wurde Ende der Achtziger Jahre in enger Zusammenarbeit mit führenden Cuttern entwickelt und orientiert sich mehr als andere Programme an klassischen Schnitttischen. Nach dem Kauf im Jahre 2009 durch Editshare, die vor allem Hardware für Schnittprojekte im Netzwerkverbund anbieten, wurde 2010 angekündigt, Programm und Quellcode schrittweise öffentlich zu machen. Natürlich ist wie bei vielen Schnittprogrammen auch bei Lightworks der Kauf zusätzlicher Hardware sinnvoll, was sicher für Editshare mit ein Grund für die Freigabe sein dürfte. Dennoch ist das Tool auch als reine Software eine zwar nicht unkomplizierte, aber sehr mächtige Lösung für Prosumer mit schmalem Geldbeutel.
Lightworks liegt zum Test in der Public Beta 10.0.4 vor und läuft derzeit nur unter Windows. Die Hardware-Anforderungen sind vergleichsweise moderat, die Installation verlief problemlos. Für die Arbeit mit dem Programm müssen zusätzlich die freien Matrox Video for Windows Codecs installiert werden. Der Testkandidat beschwert sich auf dem leicht betagten Test-MacBook, dass nur 2GB RAM vorhanden sind, dies führte bei kleineren Projekten aber nicht zu weiteren Problemen. Für den kostenfreien Download ist die Anmeldung bei Lightworks erforderlich, die gleichzeitig den Weg auf das sehr aktive Forum und diverse weitere Downloads freigibt. Für die erste Nutzung des Programms reicht zunächst das Studium des gut 30 Seiten umfassenden Quick Start Guides. Sehr hilfreich ist weiterhin ein inoffizielles PDF mit Hints&Tips. Das komplette Manual umfasst über 300 Seiten.
Kann es sein, dass Lightworks derzeit noch nicht Open Source ist?
@Nostradamus Das stimmt, ich greife da im Titel etwas vor: „Some time in the middle of 2011, we hope to reach our next milestone – releasing the source code to any developer who wants to build upon what we started.“ Fakt ist, die Software ist in der Grundversion derzeit als Public Beta kostenlos erhältlich, wie es mit dem Quellcode weitergeht, werden die nächsten Monate zeigen.