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Test: Lin Plug CronoX3

Lin Plug CronoX3

1. Februar 2006

Seit dem Jahr 2000 sind LinPlug aus Berlin im Bereich der Software Instrumente tätig und konnten sich durch Produkte wie den Softsynth Albino, das Drum Modul RM IV oder den CronoX Sample Synthesizer eine Stellung am Markt erkämpfen. Letzterer geht nun mit der Version 3.0 in die nächste Runde und verspricht auf den ersten Blick schon mal einiges an Möglichkeiten für engagierte Soundfreaks. Geboten werden vier Klangerzeuger (Generators), zwei Stereofilter, sechs Effektmodule sowie ausgiebige Modulationsmöglichkeiten und Spielereien. Die Vielseitigkeit des CronoX3 offenbart sich am deutlichsten durch die gebotene Alternative, ihn sowohl als Synthesizer wie auch als Sampler einsetzen zu können. Das Ganze gibt es zu einem mehr als fairen Preis von ca. 109 Euro. Zeit also, dass wir dem gelben Ungeheuer mal auf den Zahn fühlen.

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Die Installation
Die Mindestvoraussetzungen für den problemlosen Betrieb sind zunächst einmal eine Dose mit mindestens 1 GHz CPU und 512 Mb Ram oder einen Mac mit OSX 10.2.6 oder höher, 1 GhZ CPU und ebenfalls 512 Mb RAM. Außerdem braucht man natürlich einen VST oder AU kompatiblen Host Sequenzer, um dem gelben Ungetüm ein entsprechendes Heim zu bieten. Die Installation ist dann auch kurz, schmerzlos und idiotensicher. Einfach die dll Datei des CronoX3 von der ersten Installations-CD in den altbekannten VST Plugin Folder kopieren und dann die Preset Files von CD2 (etwa 800 MB) in einem beliebigen Verzeichnis ablegen. Beim ersten Start des CronoX3 in der jeweiligen VST Host Applikation muss nun nur noch das Presetverzeichnis angegeben werden und kann danach direkt loslegen. Schade ist allerdings, dass das Handbuch im Moment ausschließlich in Englisch verfügbar ist. An einer deutschen Übersetzung wird, so wurde es von LinPlug zugesichert, im Moment gearbeitet.

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Das Instrument
Auf den ersten Blick macht der CronoX3 schon mal eine gute Figur, denn er ist recht ansprechend und vor allem übersichtlich gestaltet. Man hat die Wahl zwischen sieben Tabs, um entsprechende Einstellungen vorzunehmen. Das neu gestaltete Hauptfenster (Bild 1) ermöglicht die Kontrolle über die wichtigsten und gebräuchlichsten Funktionen des Instruments, seien es die Generators, die Filter oder die Effektsektion. Will man doch mehr ins Detail gehen, kann man per Mausklick auf die Fenster Generator 1+2, Generator 3+4, Filters, Effects, Modulation oder Settings umschalten.

Der CronoX3 agiert, wie schon gesagt, als Synthesizer und/oder  Sampler mit 32facher Polyphonie. Seine Hauptbestandteile sind zunächst einmal die vier Generators, also Klangerzeuger, die sowohl als herkömmliche Oszillatoren (Sinus -> Säge) betrieben werden können, aber auch samplebasiertes Arbeiten erlauben. Jeder dieser generators kann in drei verschiedenen Modi (Oscillator, Time Sampler, Schrader) betrieben werden. Generator 1 und 2 bieten zusätzlich noch die Möglichkeit des Betriebs als Loop Sampler. Der Oszillator Modus beschäftigt sich, wie der Name schon nahe legt, mit herkömmlicher subtraktiver Synthese. Der Time Sampler Generator hingegen erlaubt es, beliebige WAV oder AIFF Dateien einzuladen und ähnlich wie in einem Sampler zu bearbeiten. Der Schrader Generator ermöglicht die Wavetable Synthese, während der Loop Sampler Generator, wie die Bezeichnung schon deutlich macht, das Bearbeiten bestimmter Samples als Loops ermöglicht.

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Die Klänge der einzelnen generators können auf verschiedene Art und Weise kombiniert werden. Man hat die Wahl, entweder alle vier in den Mix zu geben oder mit den generators 1 und 3 die Frequenz oder Amplitude der Generators 2 und 4 zu modulieren. Alle vier können schließlich in allen erdenklichen Kombinationen an die zwei Filter weitergeleitet werden, von wo aus sie in die sechsköpfige Effektsektion gelangen.  Effekt 1 und 2 sind parallel geschaltet, wobei Effekt 1 mit dem Filter 1 zusammenarbeitet und Effekt 2 gleichermaßen mit Filter 2. Die übrigen vier Effektmodule können anschließend je nach Bedarf in Reihe geschaltet werden. Die Filter Sektion des CronoX3 beinhaltet alle gängigen Filtertypen wie Low Pass (12 & 24 dB), High Pass (12 & 24 dB) und Band Pass (24dB). Sehr interessant ist aber vor allem der zusätzlich zur Verfügung stehende Free Filter, der eine stufenlos regelbare (326 Grad Regler) Kombination aller Filtertypen ermöglicht. Als Effekte stehen Delay, Stereo Delay, Ping Pong Delay, Chorus, Phaser, Filter, Reverb, Flanger, Gate, Stereo Enhancer, ein parametric EQ und Bit Reduction zur Auswahl.
Wie man erkennen kann, bleiben also kaum Effektwünsche offen. Zu guter Letzt wird die Summe des CronoX3 schließlich als Stereospur oder wenn gewünscht auch als 5.1 Surround Klang an den Mixer des Sequenzers ausgegeben. In den so abgeschlossenen Signalweg kann man zusätzlich durch Verwendung der im CronoX3 großzügig gestalteten Modulationsmöglichkeiten eingreifen und den Sound so nach Herzenslust verbiegen. Zur Verfügung stehen an dieser Stelle fünf verschiedene Envelopes, vier LFOs, eine Modulationsmatrix und ein Arpeggiator.  Alles kann zudem natürlich durch jeweils zugewiesene MIDI Controller gesteuert werden.

Der CronoX3 in der Praxis
Wie schon erwähnt kommt der Cronox3 mit einer großen Anzahl an Presets daher. Die Sammlung ist vorsortiert in zahlreiche Untergruppen wie Bass, Brass, Drums oder Pads. Wie leider so oft bei VSTis, klingen diese aber vielerorts mager. Um die wirklich guten Presets zu finden, muss man darum schon ein wenig stöbern. Zu gebrauchen ist sicherlich einiges. Klar, mit Presets arbeiten ist vielen vielleicht zu einfach, oft bieten diese aber sehr gut ausbaufähige Ansätze. Gerade der Cronox3 lädt dazu ein, Klänge völlig zu verbiegen und klingt für ein VSTi sehr analog. Sowohl der Oszillator Synth als auch der Schrader sind dabei überaus wirkungsstark. Schon nach kurzer Einarbeitungszeit ist man in der Lage, sehr intuitiv und effizient zu arbeiten. Die satt klingenden Filter und die üppige Effektsektion runden das Ganze schließlich perfekt ab. Auch in Punkto CPU Leistung scheint man sich bei LinPlug Gedanken gemacht zu haben, denn der Cronox3 arbeitet fehlerfrei, ohne dabei unnötig Ressourcen zu verbrauchen.  Sowohl auf meinem Pentium 4 als auch auf meinem Ibook G4 läuft das VSTI unter Cubase SX 3.1 wie am Schnürchen.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem anständigen Software Synth ist und zudem einiges an Geld sparen will, dem kann ich den Cronox3 wärmstens ans Herz legen. An die großen Vorbilder wie zum Beispiel Native Instruments` Absynth kommt er zwar nicht ganz heran,  bietet aber dennoch eigentlich alles, was das Herz begehrt. Viel Spaß beim Schrauben!

PLUS
+++     Flexibles Konzept
+++     gute Effektsektion
++       VA- und Sample-Oszillatoren
++       Modulationsmatrix

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