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Test: Line6 Pod XT Live, Gitarren Effektgerät

(ID: 4061)

In der Praxis

Natürlich ist es nicht möglich in diesem Test alle Verstärker-, Boxen-, und Effektmodelle vorzustellen. Dennoch wird der Line6 Pod XT Live in fünf unterschiedlichen Musikstilen, mit der jeweilig typischen Equipmentauswahl, in Hinsicht auf seine Studiotauglichkeit getestet. Dementsprechend hoch sind die Erwartung besonders an die A.I.R.Technologie. Die Ergebnisse sind sehr überzeugend.
Aber zunächst noch etwas zu den Routingmöglichkeiten. Es gibt drei Dynamikeffekte, deren Platz im Signalfluss festgelegt ist. Angenommen man aktiviert alle, so durchfließt das Gitarrensignal als erstes ein Gate. Hinter der Ampsimulation folgt ein Kompressor, beruhend auf dem klassischen Studiogerät Urei LA-2A. Schließlich kommt noch ein Equalizer mit vier Bändern. Die Reihenfolge der Effektsektion ist bis auf das Volumenpedal, die Modulations- und die Delayeffekte fest gegliedert. Leider lassen sich nur diese drei vor oder hinter den simulierten Verstärker schalten. Die Stompeffekte (welche viele bekannte Verzerrpedale und diverse Syntheffekte beinhalten) und das Wahpedal, haben ihren festen Platz natürlich vor dem Amp. Für die Dynamikeffekte wäre ein flexibleres Routing wünschenswert, man möchte ja auch mal gerne den Equalizer vor den Kompressor legen oder gerade bei richtigen Metalsounds auch mal ein Gate hinter den Verstärker schalten.

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-- Amp Tone-Control Panel --

— Amp Tone-Control Panel —

Nun aber zu dem ersten Klangbeispiel. Hierbei handelt es sich um einen klassischen Bluesrock Sound. Beim Einspielen wird eine Les Paul in Stegposition und als Verstärker ein Marshall JCM800 mit einer 1978er 4×12 Box verwendet. Den sehr charakteristischen Sound dieses Amps erhält man durch einen geringen Driveanteil. Etwas mehr Wärme bringt das ausgewählte Kondensatormikrofon mit geringem Raumanteil, damit der Sound schön trockenen bleibt. Eine leichte Kompression und ein bisschen mehr Höhen machen den Sound druckvoller. Den letzten Schliff erhält der Klang durch einen Tiled Room Reverb, der in Zusammenhang mit dem geringen Raumanteil sehr gut funktioniert. Die Simulation des JCM 800 erfasst auf jeden Fall die Charakteristik des Vorbildes, wobei das Driveverhalten beim Original sich doch ein wenig anders verhält.

Das zweite Klangbeispiel widmet sich dem Funk. Der vordere Singlecoil einer Telecaster eignet sich für diesen Sound sehr gut. Zuerst durchläuft das Gitarrensignal ein Wahpedal, dann einen Line 6 eigenen Phaser, ein sehr kurz eingestelltes analoges Delay, und gelangt schließlich in einen `58er Fender Bassman 4×10 Combo. Zuletzt wird der Sound noch leicht komprimiert und mit einer mittleren Vintageplate angereichert.
Hierbei zeigt sich, dass das Wahpedal sehr sauber klingt. Den rotzig warmen Sound eines Dunlop WahWahs kann es wirklich nicht erreichen, aber wer will, kann sein altes Pedal ja auch vor den Pod XT Live in die Verkablung einbinden. Der Line 6 Phaser ist ebenfalls leicht steril und eignet sich für glatte Poproduktionen besser als für einen Vintagesound. Auch bei dem Fender Bassmann wird das typische Klangbild gut simuliert.

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Für NuMetal Klänge scheinen einige der Line 6 eigenen Verstärker regelrecht programmiert worden zu sein. Wieder kommt die Les Paul in Stegposition zum Einsatz und ein Gate wird zwischen Gitarre und den Line 6 Spinal Puppet geschaltet. In Off Axis- Position nimmt das Mikrofon eine Marshall 1996er 4×12 Box mit mittlerem Raumanteil ab.
Dieses mal wird der Kompressor ein wenig härter eingestellt und ein breites Stereodelay erledigt den Rest. Das Ergebnis ist sehr beeindruckend. Für überzüchtete Metallwände bietet der Pod XT Live genügend Möglichkeiten. Interessant wäre an dieser Stelle noch ein Gate hinter dem Amp, aber der Sound setzt sich auch so durch.

Das nächste Klangbeispiel, ein Gitarren-Synthsound, wirkt sicherlich ungewöhnlich, muß aber unbedingt auf Grund des vorinstallierten und sehr umfangreichen FX Junkie-Packs demonstriert werden. Wieder dient die Les Paul zur Klangerzeugung, wobei die Gitarre an dieser Stelle keine große Rolle mehr spielt. Der FX-Synth Lead simuliert alte analoge Moog oder ARP-Instrumente. In seinen Einstellungen wird der echte Gitarrenanteil ausgeblendet, so dass nur noch der Synthanteil zu hören ist. Es folgt ein Line 6 eigener Flanger der an ein leicht angezerrtes Soldano SLO-100 Top angeschlossen ist. Mit einem mittelgroßen Raumanteil wird eine `78er Marshall 4×12 wieder Off Axis abgenommen, gelangt dann in einen hart eingestellten Kompressor und endet schließlich in einm Lux Spring Reverb.
Im Gegensatz zu vielen Gitarrensyntheffekten, die bisher nur durch billigen Klang und zu langsames Triggern Aufmerksamkeit erregten, kann man mit dem FX Junkie-Pack schon sehr hochwertige Synthsounds basteln. Wirkt ein Synth doch noch zu billig oder steril, gibt es genügend Möglichkeiten, den Klang durch die Wahl eines warm klingenden Verstärkers zu kaschieren. Gerade die vielen Filter und Synths laden regelrecht dazu ein, das Fußpedal im Tweak-Modus zu benutzen, da dann jeder beliebige Parameter eines Effektes per Fuß gesteuert werden kann. Hierzu aber mehr beim letzten Klangbeispiel.

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