Sound & Praxis
Im Test wurde ein iPad Mini 2 mit dem Amplifi TT genutzt. Über die immensen Vorteile einer solchen grafischen Benutzeroberfläche beim Editieren der Sounds muss man kein Wort verlieren, ein riesiger Vorteil für die Amplifi Serie von Line6! Nach ein paar Sekunden sind iPad und Amplifi gepaart, das Gerät am Mischpult angeschlossen und die ersten Sounds geladen.
Das Durchhören der Werks-Presets gestaltet sich leider eher enttäuschend. Wer meinen Testartikel über den Line6 AmpliFi gelesen hat, kann sich bestimmt daran erinnern, dass ich damals bereits den Grundsound des Verstärkers als eher dürftig empfand. Leider ist das Bild bei unserem Testgerät auch nicht viel besser. Quantität schlägt hier eindeutig Qualität und so wird man erst einmal erschlagen von den enormen Möglichkeiten mittels der App, gleichzeitig erfolgt aber beim Spielen mit den Sounds prompt oft die klangliche Ernüchterung. Das betrifft auch hier vornehmlich die Overdrive-Sounds, die nicht nur sehr künstlich klingen, sondern sich darüber hinaus auch im Spielverhalten dynamisch sehr zäh zeigen. Vielleicht ganz o.k., um mal ein Metal-Riff in den Computer zu braten, „atmende“ und dynamische Crunchsounds sollte man hier aber keinesfalls erwarten.
Einige der Clean-Sounds hingegen sind ganz brauchbar, zumindest wenn sie mit „Breitmachern“, also Modulationseffekten, aufgepeppt werden. Das ist auch bei einem Großteil der Werks-Presets schon so, die allerdings das eine oder andere Mal in ihrer Effektanzahl und Intensität schon über das Ziel hinausschießen. Da hilft also nur gezieltes Ausdünnen, ohne den ohnehin nicht gerade fetten Grundsound nicht zu arg zu beschneiden.
Ich hatte das Ding ca einen Monat im Test und habe es enttäuscht wieder abgegeben. Insgesamt deckt sich meine Meinung mit der euren.
Die Sounds sind einfach nicht gut. (Punkt)
Die Möglichkeiten zu viele. Es muss nicht alles über App, Handy, Tablet etc laufen. Weniger ist einfach mehr. Ich werde zukünftig ohnehin auf jede Art von Modellern verzichten.