Sound/Praxis
Wie klingt sie denn nun, die neue POD-Generation? Beim Durchhören der Presets fällt wie so oft bei diesen „All-In-One“-Lösungen auf, dass die vom Werk eingestellten Presets oft mit zu viel Effekten überladen wirken. Aber klar, man ist ja stolz auf die neueste Entwicklung und möchte zeigen, zu was diese Kistchen alles fähig sind.
Nach „Abspecken“ der Presets zeigt sich der POD HD500 dann als universal einsetzbares Multi-Talent mit nur wenigen Schwächen. Die Effektauswahl ist gigantisch und bringt einem auch hier wieder mal „die Qual der Wahl“. Ebenso wie die Effekte des von uns ja bereits getesteten M13 Effektboards, können auch die Modulationseffekte des HD500 begeistern und lassen beim Nutzer kaum einen Wunsch offen.
Im Preamp-Bereich hat man bei der Entwicklung der HD-Reihe dagegen mehr auf Qualität denn auf Quantität gesetzt. Anstatt einer endlose Anzahl von „halbgaren“ Emulationen besitzt der HD500 „nur“ sechzehn Preamps, was in der Regel aber ganz sicher ausreichen sollte. Integriert, beziehungsweise emuliert werden die Sounds folgender Klassiker:
- Bogner Uberschall
- Divided by 13 JRT 9/15
- Dr. Z Route 66
- ENGL Fireball 100
- Fender Bassman
- Fender Blackface Deluxe Reverb
- Fender Twin Reverb
- Gibson EH-185
- Hiwatt Custom 100 (DR103)
- Marshall JCM-800 (2204)
- Marshall JTM-45 MkII
- Mesa/Boogie Dual Rectifier
- Park 75
- Supro S6616
- Vox AC-15
- Vox AC-30 (Top Boost)
Im Vergleich zur letzten POD-Generation ist die erweiterte Rechenleistung des Gerätes schon zu vernehmen. Gerade bei Sounds, welche nicht einen recht einfach zu kreierenden High-Gain-Sound besitzen, kann man schon eine deutlich besseren, nuancenreicheren und dynamischeren Ton spüren. Spüren lässt sich aber leider auch bei gewissen Effektkombinationen, bei welcher die Rechenleistung an ihre Grenzen stößt, eine Latenz, dort speziell bei intensiver Nutzung ressourcenfressender Effekte wie etwa dem Pitch-Shifter. Hier sollte man also genau aufpassen und das Effekt-Setup bei Bedarf etwas ausdünnen.
Auch wenn der Artikel nicht gerade kur geraten ist, empfinde ihn eher als eine Produktbeschreibung, denn als wirklich brauchbaren Praxistest. Auf die scheinbar stark erweiterten integrierten Möglichkeiten das Gerät als MidiController zu nutzen wird gar nicht eingegangen; was an einem Looper so neu sein soll verstand ich als M-Serie-User schon in der Werbung nicht und die Beschreibung des Klanges bei den Amps hätte ein wenig mehr ins Detail gehen können. Ich verstehe auch nicht, wieso nicht mal ein Vergleich zu Amplitude oder GuitarRig gemacht wird.
Ich warte gespannt auf mein Exemplar: Als Bassist interessiert mich die Modellinggeschichte nur wenig, ich bin aber sehr an den verschiedenen und flexiblen Bedienungsmöglichkeiten interessiert und kann gleichzeitig meine Synths mit den Tastern und Expressionpedalen steuern… vorausgesetzt die Bedienungsanleitung verspricht nicht zu viel.