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Test: Linplug MorphoX

(ID: 1720)

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Die Filtersektion ist etwas weniger spektakulär. Es gibt die drei bekannten Modes: Lowpass, Bandpass und Highpass. Das Besondere daran ist, dass nicht zwischen den Modes umgeschaltet wird, sondern die drei Filterausgänge einzeln anliegen und gemischt werden können. Das Prinzip ist auch logisch, denn wie sollte denn sonst ein stufenloses Scene-Morphing zwischen unterschiedliche Filtermodes stattfinden können? Eine ADSR-Hüllkurve ist dem Filter direkt angegliedert, ebenso sind Keyboardtracking und Filter-FM durch Oszillator 1 möglich. Laut Linplug ist das Filter kein Derivat aus einem anderen Plug-in, sondern eine komplette Neuentwicklung.

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Den Klang kann man durchaus als eigenständig beschreiben. Wenn man die Oszillatoren mit hohem Pegel ins Filter schickt, setzt ein Drive-Effekt ein, der sich gut dosieren lässt. Weniger sagt mir jedoch die Resonanz bei hohen Werten zu. Über einen weiten Weg arbeitet die Resonanz ziemlich zurückhaltend und klingt dann noch angenehm. Ab einem gewissen Punkt setzt ein Filterpfeifen ein, das recht wenig mit einer analogen Selbstoszillation gemein hat, es wirkt eher aufgesetzt. Nicht mein Geschmack, ich ziehe hier die Resonanz lieber wieder etwas runter.

 

Tief-, Band- und Hochpass liegen gleichzeitig an

Tief-, Band- und Hochpass liegen gleichzeitig an

 

Mit einem einfachen Chorus und einem Stereodelay kann der Sound noch ein bisschen aufgepeppt werden. Beim Delay lassen sich für Vorverzögerung und die beiden Kanäle getrennt verschiedene Hosttempo-abhängige Werte auswählen, mit Stereospread sowie High- und Lowpass-Filter kann der Sound angepasst werden.

 

Modulatoren

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Neben der Filter-Hüllkurve gibt es noch eine Amp- und eine Mod-Hüllkurve. Letztere ist für die freie Verwendung gedacht, aber über die Modulationsmatrix können alle drei Hüllkurven beliebigen Zielen zugewiesen werden. Ebenso lassen sich die vier LFOs frei routen. LFO 1 und 2 sind identisch und mit der heutzutage üblichen Ausstattung versehen. Sie verfügen über sieben Wellenformen und Delay sowie Attack für eine Einsatzverzögerung. Sie können frei laufen oder zum Hosttempo synchronisiert werden.

LFO 3 liegt etwas abseits auf der Oberfläche und ist abgespeckt. Er hat sechs Wellenformen und läuft temposynchron. Gleich daneben findet sich der ebenfalls Tempo-gebundene Stair-LFO, ein Treppenmodulator also. Seine Parameter sehen zunächst verwirrend aus, da gibt es Werte wie 2-2, 5-8 oder 17-32. Es ist aber ganz einfach. Die erste Zahl zeigt die Anzahl der Level an, die zweite Zahl die Anzahl der Steps, die ein Zyklus dauert. Bei einer 1/16tel Auflösung braucht ein Zyklus 17-32 also zwei Takte, während 5-8 schon nach einem halben Takt durch ist. Die Treppchen laufen hier immer auf und ab, andere Muster gibt es nicht.

 

Über die Modulationsmatrix werden Quellen und Ziele verknüpft

Über die Modulationsmatrix werden Quellen und Ziele verknüpft

 

Individuelle rhythmische Modulationen lassen sich mit dem Arpeggiator erzielen, der nicht nur Noten erzeugt, sondern auch als Modulationssequenzer mit bis zu 16 Steps agieren kann. Jeder Step ist frei programmierbar und kann auch deaktiviert werden. Neben den üblichen Up/Down-Bewegungen von bis über zu 4 Oktaven ist alternativ auch ein Chord-Trigger verfügbar.

Um die Modulatoren und einige ausgewählte MIDI-Controller auf die Ziele zu routen, gibt es eine Matrix mit zehn Slots. Diese begrenzte Anzahl reicht angesichts des Funktionsumfanges von MorphoX meiner Meinung nach völlig aus. Wer mit zehn Modulationsverbindungen keinen guten Sound hinbekommt, schafft es wohl auch mit zwanzig nicht ;-) Eine Besonderheit ist die Modulationsquelle Constant, die, wie der Name besagt, einen konstanten Wert zur Verfügung stellt. Das benötigt man z.B. für Intervallverstimmungen bei den Oszillatoren. Bei den Zielen erreicht man noch weitere Parameter, die auf der Plug-in-Oberfläche nicht zu finden sind, wie Panorama oder globales Tune. Anderseits ist aber nicht jeder Parameter hier adressierbar. So fehlen wie oben erwähnt Wave-Mix von den Oszillatoren aber auch Glide Time oder die Vorverzögerung der LFOs. Doch hier kann man sich mit der fixen Zuweisung von MIDI-Controllern behelfen. Darüber lässt sich sogar die LFO-Wellenformauswahl automatisieren.

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