Überblick
Das Herz der Syntheseengine sind vier identisch aufgebaute Oszillator-Filter-Blöcke mit je zwei Hüllkurven für Amplitude und Cutoff, dazu kommen drei Modulationshüllkurven plus eine für Master-Lautstärke sowie fünf LFOs. Am Ende des Signalwegs befindet sich eine umfangreiche Effektsektion mit sechs gleichzeitig nutzbaren FX und für Automatikfahrer ist noch ein ausgetüftelter Arpeggiator/Sequencer nebst Chordfunktion eingebaut. Die Größe des GUI ist einstellbar, von notebooktauglich bis Kinoformat.
Oszillatoren
Jeder Oszillator ist per Rechtsklick auf die Wahlschalter aktivierbar und kann zwei verschiedene überblendbare Wellenformen (A/B) generieren oder laden, vorgefertigte finden sich in der Bibliothek. Klickt man auf das Wave-Display, öffnet sich der dazugehörige additiv arbeitende Maschinenraum mit bis zu 256 frei editierbaren Teiltönen, bei denen Amplitude und Phasenlage einstellbar ist. Die Oktaven sind hell/dunkel gekennzeichnet.
Modulationen sind auf dieser Ebene nicht vorgesehen, aber es gibt neben der Option, den Obertonverlauf frei mit der Maus zu zeichnen (das Display ist zoombar), umfangreiche Bearbeitungsfunktionen. Mit Even/Odd selektiert man die geradzahligen/ungeradzahligen, mit Pattern ein einstellbares Muster aus allen Teiltönen. Die dazugehörigen Regler und Schalter arbeiten dabei als Selektor.
Mit Oktave +/- spreizt oder staucht man das Spektrum, mit Edit Frame (der Schalter mit den Kästchen) aktiviert man einen variablen Rahmen (rosa-blau), mit dessen Edit-Points man Kurven und Kerben in den Obertonverlauf zeichnen kann und der auch für die Macro-Funktionen hinter dem Schraubenschlüssel gilt (Init, Randomize, Swap, Normalize, Copy, Paste). Außerdem lässt sich ein ladbares Spektrum addieren, subtrahieren oder überblenden, und natürlich sind erstellte Spektren bzw. Wellenformen auch speicherbar.
Pro Oszillator ist das Ganze zweimal vorhanden. Da das A/B-Mischverhältnis modulierbar ist, sind Überblendungen zweier Spektren per Velocity, Modwheel o.ä. schon mit einem Oszi ganz simpel machbar. Nicht jeder additive Synth bietet diese Möglichkeit, und so nebenbei gehört damit auch einfache Wavetable-Synthese zum Repertoire des Spectral. Unharmonische Obertöne kann er nicht generieren, aber mit bis zu vier gegeneinander verstimmbaren Oszis ist auch das kein Problem.
Das sind reichlich Werkzeuge, mit denen man zügig arbeiten und gut klingende Spektren erstellen kann. Als additiver Synth macht der Spectral schon mal eine ganz gute Figur, aber das ist ja noch nicht alles.
Sehr Interesante Software. Was ich noch vermisse ist eine Resynthese.
Tja die ist nicht mit im Konzept des Spectral. Aber soweit ich weiß, gibt es noch gar keinen Resynthesizer mit FM.
@h.gerdes Yep. Ein klassischer Fauxpas. Bitte meinen Dilentantismus zu entschuldigen. Gemeint war natürlich die Möglichkeit Wellenformen importieren zu können die dann in Spectren konvertiert werden.
Tja das geht definitiv nicht, auch nicht auf Umwegen. Die Wellenformen werden zwar einzeln abgespeichert, aber in einem Spezialformat, das man so nicht mit einem Wav-Editor bearbeiten kann. Dafür hat er ein Paket ab Werk, und selbst welche zu erstellen geht recht fix. Macht auch mehr Spaß ;-)
Hier sind noch ein paar Demosongs von einem der Mitwirkenden:
https://soundcloud.com/xenox-afl/fn-spect-r-acular
https://soundcloud.com/xenox-afl/linplug-spectral-demosong
und
http://www.....p?t=397984
Interessanter Synth! Allerdings crasht bei mir der Audiotreiber nach ein paar Minuten unter Ableton Live 9.1.2 mit der Demo mit einem schrillen Ton!
@tuonodriver Bugs am Besten direkt an LinPlug mailen, und natürlich OS angeben…
Super Testbericht! Hab vor circa 2 Wochen schon mal die Demos auf der Herstellerseite angehört und war schon begeistert :) Werd demnächst mal das Demo antesten :)
Das nächste Update wird auch ein paar neue Features und Verbesserungen haben, zB eine größere Modulationsmatrix. Damit entfällt einer der Kritikpunkte :-)