Test: LinPlug Spectral 1.01, Synthesizer Plug-in

Ein „Manhattan“-Filter

Und so klingt es mit Sägezahn:

Diese Abteilung ist also genauso ergiebig wie die Oszillatoren, aber etwas knifflig. Das additive Filter liegt nicht hinter den Oszis im Signalweg, wie man aufgrund der Anordnung auf der Bedienoberfläche vermutet, sondern ist Teil der additiven Wellenformerzeugung und bearbeitet die Ausgangswellenformen im Oszillator vor der AM/FM/PM- und Wave Symmetry-Sektion, nur das Subsequent ist konventionell nachgeschaltet und dient der Höhendämpfung bei extremer FM. Vereinfacht dargestellt sieht das so aus:

Filterschaltung des Spectral

Das ist einerseits technisch bedingt, denn es handelt sich bei dem additiven Filter ja nicht um ein FFT-Filter, sondern genau genommen nur um die Emulation eines solchen wie bei additiven Synths üblich. Ein Echtzeit-Resynthese-FFT-Filter wäre auch möglich, bräuchte aber ein Vielfaches an Rechenleistung, worauf das Handbuch auch hinweist, zumal es gerade für FM/PM-Sounds eine enorm hohe Auflösung benötigen würde.

Andererseits ist das auch musikalisch durchaus sinnvoll, denn man kann so sehr eigenständige Obertonstrukturen in einen AM/FM/PM-Sound zaubern, die ganz anders als klingen als bei nachträglicher Filterung. Außerdem ist das Filter ja wieder seinerseits frequenzmodulierbar, also ein vollwertiger FM-Operator.

Hier ein Audiobeispiel mit moduliert gefilterter FM: