Feeling der Bedienelemente
Bei einem Controller wie dem Base II, mit dem man (hoffentlich) oft und lange arbeitet, ist das Feeling der Bedienelemente ein entscheidender Bestandteil, um sich vom Bildschirm des Laptops auf der Bühne oder auch im Studio loszureißen, um die Haptik eines Software-Instruments oder einer DJ-Software wieder in die analoge Welt zu bringen.
Hier ist der Livid Base II ein Vertreter, der einen Spagat zwischen Haptik und Unzerstörbarkeit versucht, denn es gibt keine beweglichen Teile, weder Fader noch Potentiometer.
Wer mit seinem Equipment viel unterwegs ist kennt das Problem, dass man immer Angst haben muss, seinen Controller in Einzelteilen aus dem aufgegebenen Koffer auszupacken. Dieses Problem und die Angst davor löscht der Base II aus, denn selbst die rabiateste Behandlung wie das Herumwerfen des Koffers am Flughafen, wie man es sich vorstellt, kann dem Livid Base II nichts anhaben.
Die Fader des Base II – die Touchstrips
Das Fehlen beweglicher Bedienteile schafft wiederum aber ein Problem: Das blinde Bedienen eines Faders ist nur bedingt möglich, denn die Touchstrips geben nur optisch über die Position des Faders Rückmeldung. Bevor man also blind einen Fader bewegen kann, bleibt der Blick auf den Controller unabdingbar, denn ohne softwareseitiges Softtakeover springen die Fader sofort auf die berührte Stelle auf dem Touchstrip, auch wenn das nicht gewünscht war. Was sich einerseits als Problem darstellt, birgt natürlich auch wieder Vorteile, denn die Fader lassen sich im Online-Editor in verschiedene Modi versetzen. Man kann z.B. den Nullpunkt des Faders in die Mitte versetzen, um so z.B. einen DJ-Equalizer oder -Filter wie gewohnt bedienen zu können. Das Fehlen mechanischer Bedienelemente erhöht also auch die Flexibilität erheblich.
Jeder muss also für sich entscheiden, ob man auf das blinde Bedienen des Controllers zu Gunsten von Flexibilität und extremer Haltbarkeit verzichten kann.
Online Editor & Mappings zum Download
Apropos Flexibilität: Mit dem Online-Editor lassen sich alle Bedienelemente in ihrer Funktion und die Farbe von allen LEDs einstellen. Auch die MIDI-Note oder MIDI-CC-Messages, die die Bedienelemente an den Computer senden, sind frei wählbar.
Der Online/Offline-Editor für den Base II
Der Online-Editor erkennt auch die auf dem Controller installierte Firmware und ob diese aktuell ist oder ein Update benötigt. Zum Aktualisieren der Firmware wird allerdings ein extra Programm benötigt, das man aber einfach auf der Livid Instruments Internetseite findet und herunterladen kann. Alle benötigten Schritte zur Aktualisierung sind Schritt für Schritt und einfach in einer Anleitung erklärt.
Nun fragt sich der aufmerksame Testberichtleser aber, wie man seinen Livid Base einstellen kann, falls man kein Internet zur Verfügung hat. Auch daran hat Livid Instruments gedacht, denn man kann den Online-Editor auch herunterladen und dann auch ohne Internet im Browser der Wahl lokal nutzen.
Um nicht erst stundenlang Parameter auf seinen Base II mappen zu müssen, bietet Livid Instruments auf der Internetseite für einige Musik-Programme wie Ableton Live, Native Instruments Traktor, aber auch für VJ- und Lichtsteuer-Programme vorgefertigte Mappings zum Download an und erklärt in dazugehörigen Anleitungen, wie diese Mappings in die jeweiligen Programme geladen werden. So kann man sofort loslegen und hat eventuell auch einen Ausgangspunkt für eigene Mappings.