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Test: Loopmasters – Full Cycle Drum & Bass Collective

Drum&Bass Collective

15. April 2010

Loopmaster - Full Cycle Drum & Bass Collective

Loopmaster – Full Cycle Drum & Bass Collective


Es war 1997, als ich in einem englischen Musikmagazin blätterte und über das aufsteigende Talent Roni Size stolperte. Der war damals aber schon seit 5 Jahren ein Gründungsteil des britischen Full Cycle-Labels. Das andere Gründungsmitglied war DJ Krust. Das war noch während der Zeit als Adam Fs „Circles“ vom  Metalheadz-Label (gegründet von Goldie und Kemistry & Storm) die Tanzflächen füllte. Beide Labels sind aus der Drum ’n‘ Bass-Geschichte nicht mehr wegzudenken. Zufälligerweise war „Circles“ auch der letzte Remix von Size, bevor er sich auf sein „New Forms“-Album konzentrierte und damit das meistverkaufte Drum ’n‘ Bass von 1997  produzierte. Ein Jahr zuvor lernte er D Product kennen, der seitdem mit den produktionstechnischen Aspekten von Alben wie „Ultra Obscene“ über „In The Mood“ bis hin zu „New Forms 2“-Tour einen Fixpunkt im Label-Katalog darstellte.

Von einer Jerusalemer Marschkapelle, über Jazz Big Bands und Auftrittsgelegenheiten in Brasilien und einem Musikstudium von World-Rhythmen landete Uvray 1984 in New York. Dort arbeitete er mit Musikern wie Suzanne Vega, David Byrne und Lauryn Hill zusammen. Die Band Soul Coughing infizierte ihn schließlich mit dem Jungle-Virus. Die Inkubationszeit endete aber erst mit „The Warning“ von Roni Size und „Jazz Note“ von DJ Krust. Diese Stücke ließen ihn endgültig auf die Seite der elektronischen Musik überlaufen. Oder besser gesagt überfliegen – und zwar von Brooklyn nach Bristol. Dort fanden seine World-inspirierten Beats ihren Weg auf DJ Krusts „Coded Language“-Album und die er auch auf der Tour live spielte. Tatsächlich war er auch der Live-Drummer für alle Live-Projekte von Full Cycle.

Full Cycle Drum & Bass Collective stellt nun eine Zusammenarbeit von D Product, Uvray dar, die von Roni Size und DJ Krust nur noch den letzten Schliff erhalten hat. Was man erwarten darf, ist also amtlicher Bristol D&B. Was geliefert wird, ist eine DVD für folgende Dateiformate:

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Wav,
Acid,
Rex2,
Reason Refill,
Live Pack (nicht kompatibel mit Live Intro)
Apple Loops,

Halion, Kontakt, EXS, SFZ
,
Stylus RMX,
Live Presets,
NNXT,
CD-DVD und

GarageBand

Dabei hat jedes Format 578MB mit optimierten 44kHz/16Bit Samples, bestehend aus:


34 Bass Loops, 

83 Drum Breaks,

43 Music Loops, 

11 Fx and Vocal Loops,

46 Percussion Loops,

77 Bass Stabs,
70 Drum Hits,

20 Instrument Shots,

68 Vox and Fx Samples, sowie
47 fertigen Patches for Kontakt, Halion, EXS24, SFZ und Reason NNXT

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Die PBM-Zahl liegt einheitlich bei 175BPM. Bei den Drum-Loops gibt es auch noch 170PBM zur Auswahl.
Manche der Music- und Bass-Loops liegen in mehreren Tonhöhen vor.

Was den Sound angeht, ist der Eindruck ähnlich vielfältig. Die Produktionsqualität ist gemäß der Erwartungen makellos. Endlos Tiefe Bässe, knallige Drums und disharmonisierende Loops halten die Fackel hoch für das, wofür Drum & Bass steht. Das Problem ist nur: Die Loops mögen zwar original produziert sein, aber originell sind sie ganz sicher nicht mehr. Vergleichbares Material gibt es auf Dutzenden von Breakbeat etc. Sampling CDs und solchen, die es gerne sein möchten und die seit dem Jahr 2000 wenig Entwicklung erfahren haben. Die Loop-Bibliothek verschwände also leicht unter „ferner liefen“, wenn es nicht ein kleines „aber“ gäbe, das sie von den andern abhebt.
Das ist die Tatsache, dass sie von dem Label stammt, das DEN Bristol Drum & Bass Sound geprägt hat und den jeder bewusst oder unbewusst inzwischen kennt, weil er schon einmal irgendwo verwurstet wurde.
Der Old-School-Touch ist nicht zu verleugnen. Doch ist er mit der Erfahrung und der Technik von 2009 produziert, was wiederum ein Pluspunkt ist. Glücklicherweise wurden dabei nur die wenigsten der Samples überproduziert, so dass man mit Beatslicing und aktuellen modernen Samplern den Loops noch einiges mehr an Wert abgewinnen kann als billiges Zusammenkleben.

„Wir versuchten euch eine Sammlung von Samples zu geben, die man wieder und wieder verwenden kann, auf die du sich verlassen kannst, wenn du schnell mal diesen Sound brauchst, um den kreativen Prozess am Laufen zu halten“, D Product zu diesem Produkt. Mehr will Drum & Bass Collective nicht sein, und viel treffender kann man es nicht ausdrücken. 



Dabei hab ich mir das Musikmagazin eigentlich nur wegen der darin getesteten Sherman Filterbank gekauft.
So schließt sich der Kreis.

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Plus

  • gute Produktion

Minus

  • Darf man einer Sampling CD die Stagnation eines Genres vorwerfen?

Preis

  • Preis: 38,- Euro
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Klangbeispiele
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