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Test: M-Audio – DUO

M-Audio - DUO

18. Juli 2002
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Das USB Audio-Interface Duo der Firma M-Audio ist ein Spezialist für Mikrofonaufnahmen der sich auch im Homestudio-Alltag souverän behauptet.

M-Audio Duo USB & Stand-Alone Mic Preamp A/D Converter für Mac/PC

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USB als Schnittstelle für Audio-Anwendungen war lange Zeit als unprofessionell und unzuverlässig verschrien – zu gering sei die verfügbare Transferrate, zu hoch die Prozessorbelastung. Emagic stellte mit dem Audio-Interface EMI 2|6 die erste Recording-Lösung auf USB-Basis vor, die zu Recht von der Fachpresse, und wichtiger noch, den Usern gelobt wurde. Einen Mangel hat das EMI allerdings: Es bietet keine Anschlussmöglichkeit für (Großmembran-) Mikrofone. So war man hier noch immer auf einen Channel-Strip angewiesen, um seine Vocals in den Rechner zu übertragen. Doch ein Channel-Strip ist teuer. Und eine meist auch überflüssige Anschaffung: moderne Sequenzer-Programme wie Logic Audio Platinum 5 oder Cubase SX bieten von Haus aus die Funktionalität, die man auch von einem ausgewachsenen Channel-Strip erwartet. Die enthaltenen Plug-Ins bieten Dynamikfunktionen ebenso wie DeEsser und weitere Funktionen zur Bearbeitung von Gesang und Sprachaufnahmen.

… und Praxis

Wann stellen Soundkarten mit USB-Schnittstelle eine Alternative zu etablierten Produkten basierend auf der PCI oder PC-Card Schnittstelle dar ? Konservativ betrachtet: Entweder hat man keinen freien PCI-Steckplatz oder man möchte das Gerät an einem Notebook betreiben. Aber meine Erfahrungen mit USB-Audio waren bis jetzt so positiv, so dass ich ein USB-Interface auch als vollwertige Alternative zu PCI-Karten empfehlen kann. So hat man im Rechner Steckplätze für andere PCI Karten, beispielsweise DSP-Karten wie die TC PowerCore zur Verfügung.

Folgend die wichtigsten Testkriterien:

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– Zuverlässigkeit der Treiber und Hardware. Kommt es zu Clicks oder Störgeräuschen?

– Qualität der verwendeten Wandler-Bausteine. Subjektiv: Wie klingt die Karte?

– Ausstattung/Anwendungsspektrum

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In allen drei Punkten schlägt sich das M-Audio Interface gut. Noch im Audiosport-Mehrkanal Interface wurden für Mac und PC separate Varianten des Gerätes angeboten – mit dem Duo ist nun alles besser. Denn das Gerät ist Crossplattform-kompatibel. Das Duo wurde unter Windows XP/Professional getestet. Natürlich bietet M-Audio auf der mitgelieferten CD auch Treiber für MacOS an (für OS ab 9.1 – inklusive MacOS X ab Version 10.1).Die Installation der Treiber ist einfach, so wie es bei einem USB-Gerät auch sein soll. Es stehen EASI, ASIO und MME-Treiber zur Verfügung – so kann jedes Sequenzer- und Audio-Editing Programm von Cubase über Logic bis hin zu Sonar oder etwa Cool Edit angesprochen werden. Volle Punktzahl also für die Unterstützung unterschiedlicher Treibermodelle. Als störend habe ich die Umschaltung zwischen dem Windows Sound-Treiber und den Spezialisten ASIO/EASI für Sequenzer-Audio via Quick-Launch Anwendung in der Taskleiste empfunden: Ich benutze meinen Rechner auch häufig zur Wiedergabe von Audio-CDs und DVD-Video, so dass die manuelle Umschaltung auf Dauer nervend ist. Das Duo klingt neutral, verfälscht das Signal in keinster Weise. Im Zusammenspiel mit meinem Rode NT-1 Mikrofon ließen sich im Handumdrehen gute Sprachaufnahmen erstellen. Das Anwendungsspektrum deckt den Bedarf eines Homerecording-Studios ab: Hier verrichten meist nur noch selten mehrere Hardware-Synthesizer Ihren Dienst gleichzeitig. Im Normalfall werden Playbacks mit Softwaresamplern und Synthesizern erstellt, die mit der ein oder anderen Spur aus dem „Lieblingssynthesizer“ aufgepeppt werden. Das funktionierte im Test auch hervorragend im Zusammenspiel mit einem Yamaha FS1r und einem Midex 3 MIDI-Interface unter Logic 5. Die Mehrbelastung der USB-Schnittstelle durch das MIDI-Interface verursachte hierbei keine Probleme – trotzdem ist es empfehlenswert das Duo an einen separaten USB-Bus zu hängen (zwei unabhängige Schnittstellen à zwei Ports sind auf den meisten Mainboards Standard).

Zusätzlich werden im Heimstudio noch häufig Gesangsspuren aufgenommen – auch dies geht mit dem Duo fix von der Hand. Und Gitarren? Für die benötigt man eine DI-Box – dann kann das Signal auch durch das Duo gewandelt werden. Im Zusammenspiel mit einem Software-Amp wie dem Warp VST eine effektive Art Gitarrenspuren flexibel im Rechner zu arrangieren und zu bearbeiten. Die PlugIns meiner TC PowerCore Karte, speziell des Channel-Strips „Voicestrip“ waren ohne Probleme nutzbar. Die gemessene Latenz beim Einspielen von VST-Instrumenten liegt bei 11ms auf einem P IV @ 2.2 Ghz. Dies ist in der Praxis ein noch akzeptabler Wert. Bei hoher Prozessorlast, also beim Einsatz vieler Software-Instrumente und PlugIns, kann es zu Clicks kommen, die nur durch einen größeren Sample-Puffer, d.h. höherer Latenz verhindert werden können. Dieses Problem tritt aber auch bei PCI-basierten Karten auf – ist also nicht USB-spezifisch.

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Das Duo bietet, nomen est omen, zwei Ein- und Ausgänge. Die beiden Eingangskanäle können symmetrisch oder unsymmetrisch beschaltet werden. Es stehen zwei 6,3 mm Klinkenbuchsen für den Anschluss von Line-Quellen bereit – Mikrofone finden Anschluss via XLR inklusive schaltbarer Phantomspeisung. Zudem befinden sich auf der Rückseite des Gerätes folgende Anschlüsse: ein S/PDIF Ausgang, der den Line-Augang digital ausgibt, der obligatorische USB Anschluss, ein analoger Line Level Ausgang zum Anschluss an die Endstufe/Verstärker /Aktivmonitore und ein 9 Volt Anschluss für das mitgelieferte Netzteil. Auf das Netzteil kann leider in keinem Betriebsmodus verzichtet werden: Während das bei Betrieb mit Phantomspeisung noch zu verschmerzen ist, hätte ich mir für den mobilen Einsatz zumindest einen netzteillosen Wiedergabemodus gewünscht. Auf der Front findet sich ein regelbarer Kopfhörerausgang, der das Eingangssignal spiegelt – somit kann man latenzfrei mithören. Die Mikrofon-Abteilung ist mit einem Gain-Regler einer LED zur Visualsierung eines anliegenden Signals und je einer Clip-LED ausgestattet, die vor Übersteuerung warnt. Mit dem Pad-Taster lässt sich das Eingangsignal um -20dB abschwächen. Der Wandler lässt sich im Übrigen auch ohne Computer im Stand-Alone Modus betreiben – die gewünschte Sampling-Frequenz muss dann über DIP-Schalter an der Unterseite des Gerätes vorgewählt werden.

Fazit

Während sich für Mehrkanalanwendungen USB 1.1 durchaus als Nadelöhr erweisen kann, sind die Reserven für zwei Aufnahme und Wiedergabekanäle vorhanden. Das M-Audio Duo hinterließ im gesamten Test-Zeitraum einen guten Eindruck. Die Treiber verrichteten Ihren Dienst, auch wenn das Handling zwischen Windows-Treibern und ASIO/EASI-Schnittstelle nicht ganz optimal gelöst wurde. Für den mobilen Einsatz am Notebook vermisste ich eine Alternative zum Steckernetzteil – ein Adapter für den Anschluss an eine Autobatterie wäre vielleicht die Lösung. Aber: Das Duo ist momentan konkurrenzlos, und bietet dem ambitionieren Homerecordler die Möglichkeit Gesang, Sprache und Line-Quellen in professioneller Qualität aufzunehmen – und einen PCI-Steckplatz zu verschonen…

Plus

+ 96 kHz

+ Stand-Alone Modus

+ solide Verarbeitung

+ gute Qualität der Wandler

Minus

– Netzteil hinderlich beim mobilen Einsatz am Notebook

Lieferumfang:

Duo Audio-Interface

Netzteil

USB-Kabel

englischsprachige Anleitung

Audio CD „m-powerd artists volume 1“

Treiber CD

Unity Piano Demo-CD

zwei Prospekte der Firmen Midiman und M-Audio

UVP: EUR 459.-

Straßenpreis: ca. EUR 370.-

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Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    super ueberblick, kurzes und auf den punkt gebrachtes fazit! Ergo, kaufentscheidung getroffen. Wirklich gut! Danke.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    befindet sich das M-Audio Duo USB immer noch auf einem qualitativ konkurrenzfähigen niveau im vergleich zu den neuen interfaces wie Focusrite Saffire 24 oder ProFire 610?
    ich habe die möglichkeit das getestete interface gebraucht zu erwerben und möchte es mit dem Rode NT5 und K2 verwenden. die anzahl der eingänge/ausgänge ist erstmal sekundär, vielmehr geht es um die qualität der verstärker und latenzen.
    mfg

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