M-Audio Firewire 410
Mikrokosmos
Der „moderne“ Komponist und Produzent lebt heute offensichtlich in einer Zweizimmerwohnung, ist ständig auf Reisen und bekommt schon beim Anblick eines Reisekoffers einen Schwächeanfall. Wie sonst wäre es zu erklären, dass der Lap-Top inklusive der All-In-One Software unter Musikern langsam aber sicher eine Monopolstellung gewinnt.
M-Audio (damals unter dem Label Midiman) hat schon vor Jahren als einer der ersten die Zeichen der Zeit erkannt und erfolgreich innovative Produkte für diesen Markt entwickelt. Vor allem den Minimixer mit 24 Kanälen incl. Aux-Sends und Returns in der Größe einer Schokoladentafel, hatte ich seinerzeit sofort ins Herz geschlossen.
Der Ruf verpflichtet, und so hat M-Audio nun der steigenden Nachfrage nach Fire-Wire Audio-Schnittstelle Rechnung getragen und auf einer Höheneinheit mit nur halber Breite ein Interface entwickelt mit 4 Ein- und 10 Ausgängen.
Mit Energie gespeist wird das stabile und gut verarbeitete Silberkästchen über die Fire-Wire Schnittstelle. Im Studiobetrieb kann aber zusätzlich ein externes Netzteil die Stromversorgung übernehmen.
Bahnhof
Trotz seiner kompakten Abmessungen ist das „Firewire 410“ ein richtiges Anschlusswunder.
Auf der Rückseite befinden sich: Midi In/Out (auch auf THRU umschaltbar), der Anschluss für das externe Netzteil, zweimal Firewire, SP/DIF Digital In und Out, 8 analoge Ausgänge sowie zwei analoge Eingänge für Line-Eingangspegel.
Von vorne sind zugänglich zwei XLR Eingänge die mit einem Mikrofonvorverstärker ausgestattet sind, sowie zwei Ausgänge für Kopfhörer – sehr lobenswert, dass findet man sonst kaum.
Wer nun denkt, zwei analoge hinten und zwei analoge Eingänge vorne macht gleich vier analoge Eingänge, liegt falsch. Leider lassen sich die beiden analogen Pärchen nicht gleichzeitig verwenden, sondern nur in Kombination mit den 2 digitalen Eingängen.
Alle Wandler arbeiten mit einer Auflösung von 96kHz/24Bit.
Alle Bedienelemente wie Knöpfe und Potis sind trotz der kleinen Abmessung sehr griffig und gut bedienbar. Damit sollten selbst Bassisten und Schlagzeuger klar kommen ;-)
Hell leuchtende, rote und grüne LED´s signalisieren selbst im Live-Betrieb bei schlechten Lichtverhältnissen, den Status diverser Einstellungen sowie den Ein- bzw. Ausgangspegel.
Luxus Pur ist schließlich eine kostenlos mitgelieferte Mischer-Software die es erlaubt die virtuellen Ausgänge der Host-Software (z.B. Cubase oder Logic) auf die physikalischen Ausgänge des „Firewire 410“ zu routen. Über den Software-Mischer lassen sich auch zwei beliebige Hardware-Ausgänge als Aux-Sends definieren um externe Effektgeräte einzuschleifen. Der Haken an der Sache: Um das Effektsignal wieder in die Mischung einzuspeisen benötigt man zwei weitere Eingänge, sind die ersten beiden „analogen“ Eingänge belegt, bleiben nur noch die zwei digitalen Eingänge übrig. Trotzdem eine feine Sache!!!
Schnellstart
Die Installation der Treiber gestaltete sich vollkommen problemlos. Das „FireWire 410“ war bereits nach wenigen Minuten funktionsbereit.
Unser Testlauf unter Cubase lief reibungslos ab. Interne Plug-Ins lieferten die Basis für das Demo und wurden durch eine externe Gitarrenspur und Vocals ergänzt. Schon nach kurzer Einarbeitungszeit ging alles recht flott von der Hand und das „Firewire 410“ war „verschwunden“! – Ähh, meine, es war so in den Arbeitsablauf integriert das es eine perfekte Symbiose mit dem PC und externem Equipment einging. Es gibt nichts schlimmeres als ein Audiointerface mit Profilneurose das immer wieder auf sich aufmerksam macht. Das „Firewire 410“ erledigte seine Aufgaben klaglos und tadellos – wunderbar!
FAZIT
Für 599,– Euro (empf. VK) erhält man mit dem Firwire 410 ein hochwertiges und vielseitiges Audiointerface auf dem neuesten Stand der Technik. Dank der schnellen Firewire Schnittstelle sind 8 gleichzeitig benutze Ausgänge in 24Bit/96kHz kein Problem (wie bei vielen USB Interfaces).
Wer heute die Wahl hat zwischen USB und FIRE WIRE Interface hat, dem rate ich dringend zu der Firewire-Variante. Im Preisvergleich zu direkten „Firewire“-Mitbewerbern schlägt M-Audio seine Konkurrenten wieder einmal aus dem Feld. Das zuvor beschriebene Leistungsspektrum und Qualität bietet in dieser Preisklasse derzeit nur das „Firewire 410“.
Deshalb: Eine klare Rundum-Empfehlung!!!!!
Plus:
– Firewire Schnittstelle
– Sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis
– Unkomplizierte Installation
– Mitgelieferter Software-Mischer
– Zwei Mikrofonvorverstärker mit symetrischen Anschlüssen
– Zwei Kopfhörerausgänge
– Alle Analog Wandler 24 Bit/96 kHz
Minus:
– nur zwei analoge Eingänge
Die Firewire 410 ist eine feine sache, doch mit dem Windows Vista 32Bit Beta-Treiber hat man noch viele störende Knackser !!!!!!!!!
Hoffentlich wird das nächstens behoben.
Schade, sollte bei diesem Professionellen Gerät nicht sein !!!!!!!!
das Interface wird ja mit einem 6-poligen Kabel geliefert, ich habe an meinem Laptop aber nur ein 4-poligen anschluss. funktionert es trotzdem wenn ich einfach einen adapter anbringe?
Die Anfrage ist zwar schon ein Jahrhundert her und firewire kommt langsam aus der Mode, aber falls jemand nach dieser Antwort sucht:
Die 2 pins mehr beim 6 poligen Anschuß dienen der Stromversorgung (12V/1A), d.h. verwendet man einen 4 poligen firewire Stecker, muß das Interface extern durch Steckernetzteil etc. mit Strom versorgt werden.
Von einem Adapter rate ich ab, firewire Kabel sind i.d.R. steif und schwer und mit dem Adapter zusammen, belasten sie das 4 polige Notebook Buchser zu sehr…
Es gibt aber ebenso Adapter Kabel in vernünftigen Längen, z.B. 3m, im Fachhandel oder günstiger beim Chinesen deines Vertrauens :=