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Test: M-Audio M-Track 8X4M, USB-Audiointerface

Die neue Einsteigerrefrenz?

3. Dezember 2018
M-Audio M-Track 8X4M

M-Audio M-Track 8X4M

Das M-Audio M-Track 8X4M ist ein USB2.0 192 kHz, 24 Bit Audio-/MIDI-Interface, das mit einem attraktiven Preis und einfacher Bedienung in der Einsteigerklasse der computergestützten Musik punkten will. Schon Kollege Matthias Steinwachs war von dem kleineren M-Track 2X2M sehr angetan. Sehen wir uns also mal an, was das Gerät zu bieten hat.

Auspacken des M-Audio M-Track 8x4M

M-Audio-M-Track-8x4M-Inhalt

M-Audio-M-Track-8x4M Inhalt

In dem Karton befinden sich neben dem 1,8 kg schweren und 8,22 x 25,9 x 18,9 cm großen Interface das zum Betrieb obligatorische Netzteil mit 12 VAC, 2 A (center-positive) und eine knappe, aber inhaltlich ausreichende gedruckte Bedienungsanleitung. Für den Anschluss an den Rechner gibt es die USB-C-Buchse sowie ein USB-C-Verbindungskabel und ein USB-C auf USB-A-Adapterkabel. Aber man sollte sich nicht täuschen lassen, trotz USB-C Buchse ist das M-Track 8X4M ein USB 2.0-Interface und man kann es eigentlich gar nicht oft genug sagen: USB-C ist ein Steckerformat und kein Datenprotokoll.

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Dem M-Track 8X4M liegt eine Download-Karte für das enthaltene Software-Paket bei und umfasst Folgendes:

  • Pro Tools First | M-Audio Edition
  • Eleven Lite, enthält hochwertiges Gitarren-Amp- und Effekt-Modeling
  • Ableton Live Lite AIR Music Technology
  • Creative FX Collection (20 berühmte AU/VST FX-Plugins, bekannt von Pro Tools®) AIR Music Technology
  • Xpand!2 AIR Music Technology
  • Mini Grand AIR Music Technology
  • Strike 2 GB Touch Loops – Sound-Library

Das M-Audio M-Track 8X4M Gehäuse besteht aus einer Aluminiumwanne als Unterseite. Die Rückseite ist ebenfalls eine Metallplatte, an der die Komboanschlüsse wie auch die Klinkenbuchsen verschraubt sind. Das sieht man gerne. MIDI-Ein- und Ausgang sind über zwei 3,5 mm Klinkenanschlüsse realisiert. Die benötigten Klinke-nach-DIN-Adapter sind dem Gerät beigelegt. Die flache Vorderseite ist aus Hartplastik und die Klinkenbuchsen für die beiden Kopfhöreraus- und Instrumenteneingänge sind nicht verschraubt, sitzen aber sicher an ihren Plätzen.

Die Oberseite mit den Bedienelementen ist aus schwarzen Hochglanzplastik (Plexiglas) und damit ziemlich anfällig für Fingerabdrücke und Kratzer zu sein scheint, ähnlich wie beim Roland JD Xi. Deswegen ist bei Auslieferung auch eine Schutzfolie auf der Frontplatte. Die Neigung der Frontplatte ermöglicht ein sehr angenehmes Arbeiten am Tisch.

Für den Betrieb auf Windows wird ein Treiber von der M-Audio-Website benötigt. Für MacOS und iOS ist das M-Track 8X4M USB-klassenkompatibel und benötigt keine Treiber.

Anschlüsse & Bedienung des M-Audio M-Track 8x4M

M-Audio M-Track 8X4M Rückseite

M-Audio M-Track 8X4M Rückseite

Das M-Audio M-Track 8X4M bietet acht Eingänge und vier Ausgänge. Für die Eingänge 1 bis 6 gibt es für jeden Kanal einen eigenen Gain-Regler zur Anhebung des Eingangssignals, dessen Lautstärke über vier LEDs bei -20, -6, -3 und 0 dBFS angezeigt wird. Beim Einpegeln sollte man tunlichst darauf achten, nicht zu übersteuern. Denn ab -3dB FS, gerade wenn die orangenen LED am Verstärkungsregler zu flackern anfangen, beginnt das Interface recht schnell und recht drastisch zu verzerren.

Die Eingänge 1 bis 4 sind als XLR-Klinken-Komoboanschlüsse für Mikrofone und Line-Signale ausgelegt. Bei den Mikrofonverstärkern kann per Schalter jeweils paarweise noch Phantomspeisung zugeschaltet werden. Die Mikrofoneingänge haben einen Dynamikumfang von 113 dB (A-gewichtet) und einen Frequenzbereich von 20 Hz – 20 kHz. Der maximale Eingangspegel liegt bei +14 dBu. Die Gain-Regler der Kanäle lassen eine Verstärkung bis zu kräftigen 62 dB zu.

Die Line-Eingänge 1 bis 4 sind symmetrisch und sind mit einem Dynamikbereich von 113 dB (A-gewichtet) angegeben. Sie verkraften einen maximalen Eingangspegel von +30 dBu. Hat man ein zu schwaches Eingangssignal, kann es mit bis zu 61 dB verstärkt werden. Auch hier gilt, bei orange ist Schluss mit lustig.

Bei den ebenfalls symmetrischen Line-Eingängen 7 und 8 wird der Dynamik- und Frequenzumfang zwar identisch angegeben, aber die Stärke des Eingangssignals darf maximal +17 dBu betragen.
Die unsymmetrischen 6,3 mm Klinkenbuchsen der Instrumenteneingänge 5 und 6 haben einen Dynamikbereich von 110 dB (A-gewichtet), einen Frequenzbereich von 20 Hz – 20 kHz und sind für eine Eingangsimpedanz von 1 Megaohm ausgelegt. Ihr maximaler Eingangspegel darf +16 dBu betragen. Der Verstärkungsbereich liegt bei 59 dB.

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An Ausgängen gibt es vier symmetrische Klinkenbuchsen und zwei (unsymmetrische) 6,3 mm Stereoausgänge für Kopfhörer mit großer Klinke.

M-Audio M-Track 8X4M Vorderansicht

M-Audio M-Track 8X4M Vorderansicht

Die Hauptausgänge 1 bis 4 sind identisch mit einem Dynamikbereich von 112 dB (A-gewichtet), einem Frequenzbereich von 20 Hz – 20 kHz und einem maximalen Ausgangspegel von + 17dBu angegeben.

Die Kopfhörerausgänge haben einen Dynamikbereich von 111 dB (A-gewichtet bei einer 32 Ohm Last) und liefern eine Leistung bis zu 160 mW bei 32 Ohm, was sich in einem +15 dBu Ausgangspegel niederschlägt. Es können aber auch Kopfhörer bis zu einer Impedanz von 600 Ohm angeschlossen werden und für jeden Kopfhörerausgang gibt es einen eigenen Lautstärkeregler. Über zwei Schalter an der Frontseite können jeweils getrennt die Ausgänge 1/2 oder 3/4 latenzfrei auf die Kopfhörerausgänge geschaltet werden.

M-Audio M-Track 8X4M Draufsicht

M-Audio M-Track 8X4M Draufsicht

Das latenzfreie Abhören geschieht über den Monitor-Mix-Regler, der stufenlos zwischen dem Direktsignal, das am Interface anliegt und dem Audiosignal aus dem Computer übergeblendet werden kann und am Hauptausgang 1/2 als auch den Kopfhörerausgängen anliegt. Bei 100 % Linksstellung am Direkt-Regler liegen die Summen der Kanäle 1 bis 7 und 2 – 8 jeweils auf dem linken bzw. rechten Kanal am Hauptausgang an. Da das M-Track 8X4M auch ohne USB-Anbindung funktioniert, lässt es sich so auch als Standalone-Mischpult benutzen. Über einen Schalter kann das gesamte Ausgangssignal auch von Stereo auf Mono summiert werden, so dass an beiden Hauptgängen dasselbe Signal anliegt.

Während die Eingangs- und die Kopfhörerregler ein sattes Drehgefühl haben, ist mir der gummierte Hauptlautstärkeregler viel zu leichtgängig und erinnert mich mehr an ein Jog-Shuttle, aber das ist Geschmacksache.

Latenzen und Frequenzen des M-Audio M-Track 8x4M

Da bei meinem K-Mix im Round-Trip-Test realistische Audiolatenzen angezeigt werden und sich mit denen aus dem damaligen Test decken, liegt es wohl nicht an MacOS Mojave und Reaper 5.x, dass beim M-Track 8X4M sehr unrealistische Werte angezeigt werden. Da ist wohl eine Treiberangelegenheit im Gange, die da zu kompensieren versucht. Dementsprechend kann ich mich nur auf das berufen, was derzeit in Ableton Live 10 (Lite 10.0.4.) angezeigt wird.
Das wären für Audio:

  • 44 k @ 64 Samples Puffer: 3,51 ms (nur Ausgang)
  • 44 k @ 256 Samples Puffer: 7,87 ms (nur Ausgang)
  • 96 k @ 64 Samples Puffer: 3,48 ms (nur Ausgang)
  • 96 k @ 256 Samples Puffer: 4,68 ms (nur Ausgang)

MIDI war leider genauso unstetig zu messen, denn 16 Samples erscheinen mir nicht realistisch. Ich kann da nur sagen, in der Praxis hat das Interface beim MIDI-Keyboard-Spielen und beim Sequenzen von Synthesizer-Plugins ein absolut direktes Gefühl.

Dafür sieht der Frequenzgang bis +3 dB des M-Audio M-Track 8X4M sehr gut aus. Wird das Signal lauter und die orangene LED fängt an zu blinken, setzen die üblichen Verzerrungen ein.

 

M-Track 8X4M Frequenzgang 0dBFS

M-Track 8X4M Frequenzgang 0 dBFS

 

M-Track 8X4M Frequenzgang +3dBFS Orange

M-Track 8X4M Frequenzgang +3 dBFS orangene LED

 

M-Track 8X4M Frequenzgang >3dBFS Rote LED

M-Track 8X4M Frequenzgang >>0 dBFS rote LED aktiv

Mit dem neuen Werkzeug DDMF PluginDoctor lassen sich nun auch Phasenlage zwischen den Ein- und Ausgängen messen. Bei dem Schaubild ist die pinke Linie die Abweichung von 0 DEG Phasenlagen. Alles was oberhalb und unterhalb der Nulllinie liegt, weicht vom Ideal ab. Beim M-Track 8X4M ist the Phasenverschiebung zwischen den verschiedenen Ein- und Ausgängen ziemlich konstant.

M-Track 8X4M Phasenlage der Augänge

M-Track 8X4M Phasenlage der Ausgänge 7/8 (hellblau/grün) / 3/4 (violett/gelb)

Im Bild zeigt die pinke Linie (Ausgänge 1/2) den Durchschnittsunterschied zwischen dem Ausgang 1/2 zu den Eingängen 7/8 (blau/grün) und den Ausgängen 3/4 (violett/gelb) zu den Eingängen 7/8.

Die pinke Kurve verhält sich fast völlig identisch von den Ausgängen 1/2 zu den Eingängen 1, 2, 3 und 4.

Die THD und THD+N Verzerrungen, die ab dem Aufleuchten der roten LED einsetzen, sind für die Preisklasse den Interfaces unauffällig.

M-Track 8X4M THD+N bei -30dBFS Sinus

M-Track 8X4M THD+N bei -30 dBFS Sinus

 

M-Track 8X4M THD+N bei 0dBFS Sinus

M-Track 8X4M THD+N bei 0 dBFS Sinus

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Forum
  1. Profilbild
    Tai AHU

    Gefällt mir gut. Richtig Platz zum Bedienen, LEDs/Kanal, 2 Kopfhörer 4+4 in und ClassCompliant für 300€. Das deckt fast alles für den schnellen Einsatz ab. Live Recording mit 4 Mikes oder der Einsatz als Audio Zentral ohne Mixer, alles möglich.

    Ach ja, 12 VAC, 2 A (center-positive) widerspricht sich ;) und 2A finde ich relativ heftig, ich hoffe, das Interface zieht nicht alles beim Betrieb, sonst wäre das auch noch eine Heizung.

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      @Tai „12 VAC, 2 A (center-positive)“ steht so im Handbuch. Die Wärmeentwicklung ist aber gering. Ich schätze die 2A kommen nur daher weil diese Standardnetzteile im Einkauf billger waren. :)

  2. Profilbild
    mjam

    Mag sein, dass dieses Gerät seinen Zweck ganz gut erfüllt, aber wie lange? Habe hier einen ProjectMix von MAudio, ein wirklich tolles Gerät, war mit dem Gerät immer zufrieden, ja wenn, wenn die Sache mit der Unterstützung bei den Treibern nicht gewesen wäre. Die Treiberpflege seitens MAudio war immer miserabel, wenn nicht grottenschlecht. Seit einigen Jahren wird überhaupt keine Unterstützung mehr geboten. Das bedeutet, ich habe auf einer Partition ein uraltes System mit einem „etwas“ älterem Logic laufen, damit ich überhaupt noch arbeiten kann. Ich behaupte hier mal, eine gute Firma mit guten Produkten erkannt man daran, wie gut sie auch ihre älteren Produkte unterstützt und pflegt, und nicht nur die Verkaufszahlen im Auge hat.

    • Profilbild
      Tai AHU

      @mjam Ja mjam, bin da ganz bei dir, dürfte hier aber nicht zutreffen, da das Interface ohne zusätzliche Treiber am Mac funktioniert. Das ist immer die beste Option. Gäbe es zusätzlich noch optimierte Treiber, würde auch niemand protestieren.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @mjam Hallo,

      USB Klassenkompatibel braucht keine Treiber. Project Mix sollte zumindest bis Mac OS Sierra laufen. Deswegen würde ich eher HW kaufen, die Standards wie USB Klassenkompatibel beherrscht.

  3. Profilbild
    TobyB RED

    Hallo Markus,

    sauber! Mir scheint das ein recht ordentliches Interface zu sein. USB Klassenkompatibel macht es ja schon mal interessant.

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      @TobyB Als ich muss schon sagen ich war recht beeindruckt von dem Teil. :)

      Das einzige woraul man achten muss ist die Eingänge nicht zu übersteuern, da ist es wirklich empfindlich. Bei Orange ist Schluss, Rot is absolutes NoGo.

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