Des Weiteren findet sich auch noch ein Sampler mit 16 Slots im Torq, (der hardwareseitig fehlt), der entweder von außen oder mit Versatzstücken der aktuellen Performance gefüttert werden kann. Die gesamte Performance lässt sich übrigens aufzeichnen und später noch einmal einsetzen, wie sich auch sämtliche Controllereinstellungen als Snapshot sichern lassen. Die automatische bpm-Bestimmung funktioniert in den allermeisten Fällen sehr gut, hin und wieder (bei ganz extremen Breakbeats) muss man helfend mit dem Tapmodus eingreifen. Mit der Version 1.5 wurde die Beat-Detection noch einmal deutlich verbessert, so dass derartige Manöver jedoch die absolute Ausnahme sind. Ebenfalls neu in der 1.5er ist das „Auto Gain“-Feature, das dafür sorgt, dass Songs mit gänzlich unterschiedlicher Lautstärke einander angeglichen werden, so dass niemand durch einen Pegelsprung von der Tanzfläche geweht wird. Und schließlich können die mitgelieferten Effekte auch zu Ketten verknüpft werden, was ganz neue Bearbeitungsmöglichkeiten eröffnet.
Torq unterstützt die Dateiformate MP3, AIFF, WAV, WMA, Apple Losless und AAC, auch die iPod-Datenbank lässt sich einbinden. Dateien sind schnell mit dem Touchpad und den Maustasten geladen, da gibt’s ein deutliches Plus gegenüber der reinen Tastensteuerung der Konkurrenz. Auch sonst funktioniert das Zusammenspiel von Hardware und Software blendend; da merkt man deutlich, dass der Xponent ganz für Torq entwickelt worden ist.
Fazit
Torq und Xponent ergänzen sich sinnvoll und bilden eine durchgehend homogene Einheit. Trotz der relativ dicht gedrängten Controller verliert man bei der Arbeit auch nie den Überblick, die Gewöhnungsphase ist angenehm kurz. Schnell weiß man die durchdachten Kleinigkeiten zu schätzen: Die Song-Fortschrittsanzeige, das Touchpad oder die beleuchteten Buttons, die man in den Optionen wahlweise auch im Rhythmus blinken lassen kann, um den Beat auch zu sehen – das sind Dinge, bei denen man immer das Gefühl hat, dass dieses Duo von Leuten entwickelt wurde, die aus der Praxis kommen.
Umso unverständlicher, dass man sich bei M-Audio nicht zu einer etwas hochwertigeren Bauweise und ein paar Line/Phone-Ins durchringen konnte; letztere finden sich sogar noch im preiswerteren Connectiv-Modell; zu dem gibt es dann auch extra Control-Vinyls und -CDs. So bleibt am Ende die Frage nach der Zielgruppe: Der Straßenpreis von rund 600 Euro richtet sich klar an die Profis – nur dass die inzwischen mit der neuen Hercules DJ Console RMX für knapp die Hälfte eine gute Alternative haben. Zwar sind die Kontroll-Möglichkeiten da nicht ganz so zahlreich, doch gibt’s dafür ein Audio-Interface mit ungleich mehr Aus- und vor allem Eingängen und außerdem ein hochwertiges und schön gestaltetes Metallgehäuse. Wer auf Design verzichten kann, keine externen Turntables anschließen will und zudem nicht so aufs Geld schauen muss und dafür das perfekte Zusammenspiel beider Komponenten und die vielfältigen Control-Möglichkeiten zu schätzen weiß, ist mit dem Duo Torq Xponent bestens bedient. Alle anderen sind mit der DJ Console RMX besser bedient.
PLUS
++ Homogene Einheit von Hard- und Software
++ ReWire und VST-PlugIn-Support
++ Touchpad als MIDI-Pad und Mausersatz
++ Hardwareseitige Song-Fortschrittsanzeige
+ Performance kann gespeichert werden
+ Snapshot-Funktion für Controller-Einstellungen
+ Eingebautes Audio-Interface
+ Viele durchdachte Kleinigkeiten in der Bedienung
+ Hardware nutzbar mit jeder Software mit MIDI-Learn-Funktion
+ 16 Slot-Sampler (Softwareseitig)
MINUS
— Audio-Interface ohne Eingänge
— Gehäuse aus Kunststoff
– Vergleichsweise teuer
Herstellerpreis
675 €, (Straßenpreis: ca.595 €)
Hersteller:
M-Audio
Version 1.5 ist bislang noch gar nicht offiziell erschienen. Es gibt nur Version 1.05.
Das ist richtig – ich hatte mich da etwas missverständlich ausgedrückt. Die neue Version 1.5 wurde bereits auf der letzten NAMM ausführlich vorgestellt; darauf bezog sich die Aufzählung der neuen Features. (Es müsste also heißen: "Wird" statt "wurde", sorry) Aktuell ist noch die Version 1.04 (für XP und MacOS) bzw. 1.05 (Vista). Am 11.7. wird die Version 1.07 als kostenloses Update erscheinen. Die Nummer 1.5 befindet sich derzeit noch in der Entwicklung; der Upgradepreis wird 49 Dollar betragen, wer Torq nach der NAMM gekauft hat, bekommt es kostenlos. Das als Update zum Artikel.