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Test: Mackie 402 VLZ3 Mischpult

Mackie 402 VLZ3

5. September 2008

Kennen wir diese Problematik nicht alle aus eigener Erfahrung? Instrumental Equipment für den Proberaum beziehungsweise das Rehearsal Studio ist im Überfluss vorhanden, nur eine minimale Gesangsanlage mit den wichtigsten Funktionen fehlt mal wieder. Die einzige Konsole, welche zur Verfügung steht, ist das 64 Kanal Monster vom F.O.H. Platz, welches für diesen Einsatz nicht nur völlig überdimensioniert ist, sondern auch noch schön verpackt in einem Flightcase sicher verstaut im Band-Lkw ruht. Alles sehnt sich nach einem Kleinstmischer, welcher zum einen über einen guten audiophilen Klang verfügt, alle wichtigen Anschlüsse besitzt, aber dennoch von seinen Abmessungen her in einen kleinen Koffer, oder besser noch in eine kleine Aktentasche passt. Um diese Ansprüche zu befriedigen, hat die Firma Mackie den Zwergenmischer 402-VLZ3 ins Leben gerufen, ein Produkt, welches vom Anspruch her in der anspruchsvollen Linie der VLZ Produkte steht, sich jedoch von seinem Einsatzgebiet nur auf die wichtigsten Punkte einer Mischkonsole beschränkt. Neben dem oben genannten Einsatzbereich kann eine solche Produktlinie insbesondere im Broadcast Bereich punkten und läßt sich im Zusammenspiel mit einem leistungsstarken Laptop binnen kürzester Zeit zu einer Broadcast-Workstation ausbauen, welche auch in modernen Übertragungsbereichen wie zum Beispiel Audio- und Videopodcasts Verwendung finden kann. Das Gerät wurde in den USA entwickelt, wird aber in China zusammengebaut.

 

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Mackie 402-VLZ3

Mackie 402-VLZ3

 

Konstruktion

Mit gerade einmal niedlichen 1,1 Kilogramm Kampfgewicht kann man bei dem 402 fast gar nicht von Gewicht reden. Das Gerät passt locker in eine kräftige Männerhand und ist mit den Abmessungen 15 Zentimeter Breite, 19 Zentimeter Länge und 4 Zentimeter Höhe wirklich mehr als handlich. Das Gerät kommt in einem silberfarben eloxierten Gehäuse daher und macht verarbeitungstechnisch einen guten Eindruck. Die Gehäuse Einheit wird mit einem Bodenteil an acht verschiedenen Stellen mittels Kreuzschlitzschrauben fixiert. Ein Frontteil deckt den Zugang zur Elektronik ab, auf der Stirnseite befinden sich der Anschluss für das Netzteil, zudem ein einfacher On/Off Schalter, um das Gerät zu aktivieren. Alle weiteren Regler und Anschlussmöglichkeiten befinden sich auf der Oberseite des Gehäuses.

Von den Kanal-Zügen her handelt es sich primär um einen zweikanaligen Mischer, welcher um einen Line-In Stereo Eingang ergänzt wurde. Bei den Hauptkanälen eins und zwei handelt es sich um vollwertige Mikrofonzüge, welche in der Eingangssektion zwischen XLR und Klinke wählen können. Eine Phantomspeisung für den Kondensatorbetrieb ist global für die beiden Mikrophonkanäle über einen Druckschalter aktivierbar. Oberhalb der Eingangsempfindlichkeitsregler befinden sich zwei Druckschalter, mit denen man zum einen den Trittschallfilter aktivieren und zum anderen die Eingangsempfindlichkeit für den Line Betrieb (Gitarrenpreamp) einstellen kann. Anhand des Gain Reglers läßt sich das Eingangssignal wahlweise um fünfzehn db absenken, respektive um 45 db anhebt. Wie immer gewährleistet Mackie mit seiner „U“ Markierung eine eindeutige optische Kontrolle, wann das anliegende Signal in seiner Vorverstärkung ohne weitere Bearbeitung durchgeschliffen wird. Ich kann mich noch gut erinnern, wie vor ca. 25 Jahren ein Kollege von mir erstmals mit einem Mackie Mischer zu einem kleinen Club-Gig erschien und mir den bis dato unbekannten U-Regler vorführte. Was sich seinerzeit für mein ungeschultes Auge und Ohr als eher lästig darstellte, hat sich über die Jahre zu einer der besten Kontrollmöglichkeiten in Sachen Vorverstärkung für mich entwickelt. Um den Mischer von seinen Abmessungen her so klein wie möglich zu halten, hat sich Mackie auf eine Zweiband Klangregelung konzentriert. Die Shelving Equalizer haben ihre Center Frequenzen bei 12 kHz für den Höhenbereich, respektive 80 Hz für den Bass-Bereich. Bei beiden Equalizern kann man eine Verstärkung plus/minus 15 db einstellen. Über Drehregler wird die jeweilige Lautstärke des Kanals eingestellt. Ein Druckschalter, welcher sich zwischen den beiden Kanälen eins und zwei befindet, gewährleistet die Möglichkeit die beiden Mono Kanäle zu einem Stereokanal mit einer Rechts/Links Splittung zu konvertieren.

Mackie 402-VLZ3

Mackie 402-VLZ3

Die Kanäle drei und vier sind zu einem Stereokanal zusammengefasst. Das zugeführte Signal wird über zwei wahlweise symmetrisch oder unsymmetrisch geschaltete Klinkenbuchsen angelegt. Eine Vorselektion der Vorverstärkung mittels eines Gainreglers ist nicht möglich. Hier werden vorzugsweise Instrumente mit hohem Linepegel angeschlossen, wie zum Beispiel Keyboards oder aber MP3 Peripherie. Oberhalb der Eingangsbuchsen liegen in Form von Klinkenbuchsen die Ausgangssignale des Mischers an, ebenfalls wahlweise in symmetrischer oder unsymmetrischer Signalführung. Über insgesamt vier Cinch-Buchsen kann man externe Geräte wie einen MP3 Player oder einen Kassettenrekorder auf den Mischer drauf, respektive vom Mischer weg routen. Eine Standardkopfhörer 6,35 Millimeter Stereoklinkenbuchse ist auf der rechten Seite des Gerätes angebracht. Die Kopfhörerlautstärke kann über einen separaten Regler fixiert werden.

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Mackie 402-VLZ3

Zwei LED Ketten geben mittels jeweils acht LEDs Auskunft über den endgültigen Pegel des Ausgangssignals. Eine kleine grüne LED gibt Auskunft darüber, ob das Gerät eingeschaltet ist. Vier kleine Gummifüße auf der Unterseite des Kurses geben ausreichend Halt auf einer ebenen Fläche. Über drei kleine Bohrungen kann der Mischer auch auf einem Mikrofon-Stativ montiert werden. Bei solchen Gehäuseabmessungen ist es natürlich nicht mehr möglich, den Transformator im Gehäuse unterzubringen, daher wird der 402 mit einem externen Netzteil betrieben. Das externe Netzteil wird über einen dreipoligen Stecker mit dem Gehäuse verbunden und liefert eine Betriebsspannung von 18,5 Volt mal zwei bei einer Leistungsaufnahme von 18 Watt. Befestigt wird das Netzteil mit einem leicht hakelig arbeitenden Schnappverschluss, welcher am Gehäuse einrastet.

Mackie 402-VLZ3

Praxis

Gleich zu Anfang interessierte mich natürlich hauptsächlich, ob auch die 402er Variante aus der VLZ Serie die hohen klanglichen Standards halten kann, die man von den anderen Produkten in dieser Linie her kennt. Ich selber arbeite seit vielen Jahren mit einem 1202 Mischer aus der VLZ Serie und habe insbesondere den Klang des Vorverstärkers und der Filter sehr schätzen gelernt. Auch war ich sehr daran interessiert, ob der fehlende Mittenfilter, welcher sonst bei 2,5 kHz mit einem geschmackvollen Q-Faktor ins Geschehen eingreift, kein Problem darstellt. Mit einem leisen Einschaltknacks meldet der Mischer seinen Betriebszustand an. Gleich zu Anfang wurden die Gainregler einer intensiven Prüfung unterzogen. Eine gleichmäßige Signalanhebung und die erwähnte Qualität der Vorverstärker wurde glücklicherweise genauso festgestellt wie auch bei den großen Brüdern der Serie. Auch bei der kleinen 402er Serie zeichnen sich die Vorverstärker dadurch aus, dass sie eine weiche Sättigung oberhalb der 0 db Grenze generieren. Leichte Peaks bis zu plus fünfzehn db werden gutmütig in die Kompression gefahren und zeichnen für eine angenehm zunehmende Verdichtung des Signals verantwortlich. Die als Drehregler ausgeführten Kanallautstärkeregler absolvieren einen gleichmäßigen Regelweg bis hoch zu plus 12 db. Die Equalizer verrichten in ihrem Frequenzbereich eine gutmütige und unspektakuläre Arbeit, jedoch tut sich im Mittenbereich ein recht großes Frequenzloch auf, welches auch nicht nachgeregelt werden kann. Dies sollte man bei seiner Arbeitsweise berücksichtigen und ein mittentechnisch ausgeglichenes Signal einspeisen. Ähnlich eines HiFi Verstärkers kann man bei dem 402er nur den Hoch- und Tieftonbereich in seiner Färbung beeinflussen, echte Klangverbiegung, wie sie in der höheren Klasse gewährleistet ist, kann man mit diesen Zweiband-Equalizer erwartungsgemäß nicht vollbringen.

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Fazit

Mackie liefert mit seinem 402 VLZ3 Mischer einen Kleinstmischer, der genau in eine Lücke vorstößt, die es in vielen Situationen zu füllen gilt. Kompakte Abmessungen, hochwertiger Grundsound und eine ordentliche Verarbeitung machen aus dem Produkt ein optimales Arbeitsgerät, bei dem schnelle Handhabung und einfachster Transport ein wichtiges Kriterium darstellen. Ein sehr empfehlenswertes Gerät.

Plus

  • Sound
  • Handhabung
  • Produktlinie

Minus

  • fehlender Mittenfilter

Preis

  • 149,-€
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