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Test: Mackie Big Knob Studio Plus, Monitorcontroller

2-in-1 Kombi: Interface und Controller

1. März 2019
mackie big knob studio plus

Mackie Big Knob Studio Plus

Vorwort

Wie uns der Hersteller Mackie im Januar 2022 mitteilte, wurde der Big Knob Studio Plus technisch verändert, so dass alle ab 2022 ausgelieferten Geräte nur noch als 24 Bit / 96 kHz Interface arbeiten, höhere Sample-Raten werden nicht mehr unterstützt. Optisch gibt es dagegen keinerlei Änderungen.

Test Mackie Big Knob Studio Plus

Anlässlich der NAMM Show 2017 erneuerte und erweiterte der Hersteller Mackie seine Big Knob Monitorcontroller-Serie. Die größte und am weitest reichend ausgestattete Variante ist der Big Knob Studio Plus und diesen haben wir uns kürzlich einmal genauer angeschaut. Zu den beiden kleineren Versionen Big Knob Passive und Big Knob Studio (ohne Plus) findet ihr bei AMAZONA.de bereits eigene Tests, auch für unserem großen Vergleichstest Monitorcontroller haben wir die Passive-Variante hinzugenommen.

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Äußere Werte des Mackie Big Knob Studio Plus

Solide ist der Big Knob Studio Plus allemal verarbeitet. Der Monitorcontroller steckt in einem robusten Metallgehäuse, das die Außenmaße 302 x 173 x 81 mm aufweist, das Gewicht liegt bei 2,1 kg. Das Gehäuse besteht aus zwei Einzelteilen, die fest miteinander verschraubt sind. Alle Schrauben sind ins Gehäuse eingelassen, so dass keine scharfen Kanten überstehen. Das hat alles Hand und Fuß, so wünscht man sich das. Alle Bedienelemente bestehen aus Kunststoff, lassen sich gut anfassen und können haptisch überzeugen. Das große Volume-Rad liegt schön in der Hand und bietet mit einem Durchmesser von etwas mehr als 4 cm genügend „Angriffsfläche“. Direkt darüber befindet das 2×16 LED-Meter, das in den Farben Grün, Gelb und Rot den anliegenden Eingangspegel anzeigt. Unterhalb des Volume-Rads befinden sich die Buttons Mono, Mute (-60 dB) und Dim (-20 dB). Alle Buttons des Big Knob Studio Plus machen einen guten Eindruck, klicken deutlich, aber nicht zu laut.

mackie big knob studio plus

Die rechte Seite des Monitorcontrollers dient zunächst zur Lautstärkeregelung der rückseitigen Stereoausgänge A, B und C. Bis zu drei Pärchen Studiomonitore lassen sich also am Big Knob Studio Plus betreiben, alternativ kann man einen der Ausgänge auch für einen Subwoofer nutzen und diesen vom Monitorcontroller an- und ausschalten. Alle drei Ausgänge können gleichzeitig aktiv sein und lassen sich bequem von der idealen Abhörposition lautstärke-technisch um bis 12 dB im Pegel absenken und somit aufeinander abstimmen. Die Regler arbeiten absolut sauber und störfrei, was im Übrigen für alle Bedienelemente des Controllers gilt. Auch hinsichtlich der Audioqualität der Ausgänge gibt es nichts zu kritisieren. Im direkten Vergleich mit meinem eigenen Monitorcontroller Drawmer CMC2 kann ich keine Unterschiede feststellen, alle Funktionen werden sauber ausgelöst, knacksfrei, keine Verfälschungen im Klangbild, super.

Talkback- und Kopfhörersektion des Mackie Big Knob Studio Plus

Gegenüber dem Vorgänger wurde das interne Talkback-Mikrofon des Monitorcontrollers verbessert. Die Sprachverständlichkeit ist für meinen Geschmack etwas höhenreich, was aber dem Sinn eines Talkback-Mikrofons nicht entgegensteht. Hauptsache man wird in der Aufnahmekabine verstanden. Auf Wunsch lässt sich auch ein externes Mikrofon nutzen, hierfür bietet der Big Knob Studio Plus auf der Rückseite einen XLR-Eingang samt Schalter zum Wechsel zwischen internem und externem Mikrofon. Die für die beiden Eingangskanäle schaltbare Phantomspeisung ist für das Talkback-Mikrofon nicht vorgesehen, Kondensatormikrofone lassen sich hier also nicht betreiben. Dafür lässt sich ein Pedal anschließen, um das Mikrofon hierüber an- und auszuschalten. Unterhalb der drei Monitorausgangsregler A, B und C befindet sich die zum Talkback passende Sektion. Neben der Lautstärke lässt sich mit den zwei Buttons „to 2-Track“ und „to Cue“ bestimmen, wohin das Signal des Talkback-Mikrofons geleitet werden soll.

Zwei Kopfhörer lassen sich am Big Knob Studio Plus anschließen, die beiden Klinkenbuchsen hierfür hat Mackie auf der Vorderseite des Gehäuses untergebracht. Beide Ausgänge lassen sich individuell in der Lautstärke regeln, dazu gibt es die Möglichkeit, hierauf die gerade erwähnten Signale „Cue“ und „2-Track“ zu legen. Lobenswert ist, dass man den „Cue“-Weg wiederum mit drei Signalen belegen kann, faktisch lässt sich über die Kopfhörer also eines von vier Signalen (3x Cue Source, abhängig von der Stellung des Reglers und 2-Track) abhören, sehr gut.

mackie big knob studio plus

Über den direkt daneben liegenden Cue-Source-Schalter lässt sich dies näher bestimmen. Zur Auswahl stehen die drei Stellungen Aux Mix, Sources und USB 3/4:

  • Aux Mix: separater Mix, den man dem Big Knob Studio Plus über den gleichnamigen Stereoeingang auf der Rückseite zuführen kann
  • Sources: ein Mix aus Aux Mix, USB-Signal und Eingang 3/4
  • USB 3/4: nur das über USB zurückkommende Signal wieder abgehört

Direkt unterhalb des Cue-Source-Schalters befindet sich der Direct-Monitoring-Regler. Hierüber lässt sich das Verhältnis zwischen den Eingangskanälen 1/2 (latenzfrei) und dem Cue-Source-Signal anpassen.

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LED-Meter

Der „Studio Outs“-Regler steuert den Ausgang „Studio/Phones Amp“ und schaltet ihn an bzw. aus. Gedacht ist dieser für einen Kopfhörerverstärker, der die aufzunehmenden Musiker/Sänger mit Signalen versorgt oder eine separate Abhöranlage im Aufnahmeraum, die somit unabhängig von den Studiomonitoren in der Lautstärke angepasst werden kann. Schade ist nur, dass man die Quelle für die Studio Outs nicht wählen kann. Ungeachtet dessen erkannt man aber bereits, dass sich mit dem Big Knob Studio Plus eine Vielzahl an potenziellen Einsatzgebieten abdecken lassen, die weit über das hinausgehen, was die meisten Monitorcontroller leisten können.

Interface und Preamps des Mackie Big Knob Studio Plus

Neben dem Einsatz als Monitorcontroller bietet der Big Knob Studio Plus auch die Möglichkeit, ihn als Audiointerface samt Preamps zu nutzen. Rechnet man den Preis auf die Doppelfunktion als Monitorcontroller und Interface herunter, ist das schon ein ganz schön interessantes Paket, das Mackie hier anbietet.

mackie big knob studio plus

Verbunden wird der Big Knob Studio Plus über USB. Unter OSX kann es direkt losgehen, Windows User müssen einen Treiber installieren, der sich von der Mackie Website herunterladen lässt. Dies trifft auch auf die englischsprachige Bedienungsanleitung zu, die Mackie-typisch mit einigen amüsanten Kommentaren versehen ist. Das Lesen der Bedienungsanleitung wird so richtig unterhaltsam.

Die Wandler des Big Knob Studio Plus erlauben Abtastraten von bis zu 192 kHz bei 24 Bit (ab 01/2022 nur noch 96 kHz und 24 Bit, siehe Vorwort), das sollte für die meisten User ausreichen. Der Big Knob Studio Plus ist im Prinzip ein 2 In/4 Out-Audiointerface, alle Ein- und Ausgänge lassen sich entsprechend separat über die DAW ansprechen. Die beiden Eingänge 1/2 gehen zur DAW, vier DAW-Ausgänge lassen sich von der DAW zum Big Knob Studio Plus schicken.

Die Eingangskanäle 1 und 2 sind mit XLR-/TRS-Combobuchsen ausgestattet. Als Vorverstärker kommen hier die bekannten Onyx-Preamps zum Einsatz, die Mackie u. a. auch in den Onyx Artist/Producer Audiointerfaces einsetzt. Bis zu 60 dB Verstärkung sind möglich, damit lässt sich also einiges aufholen. +48 Volt Phantomspeisung ist für beide Eingangskanäle gleichzeitig aktivierbar, zusätzlich bietet der Big Knob Studio Plus die Möglichkeit, über den „Stereo Pan“-Button die Kanäle 1/2 als Monosignal zum Main-Mix hinzuzufügen oder ob diese links/rechts gepannt als Stereosignal geroutet werden sollen.

mackie big knob studio plus

Die Eingangskanäle 3/4 und 5/6 sind jeweils als Stereokanal ausgelegt und bieten für den Anschluss jeweils ein symmetrisch ausgelegtes Stereopärchen Klinkenbuchsen. Der Eingangspegel dieser Kanäle lässt sich ebenfalls einstellen, im Bereich von minus bis plus 12 dB lässt sich das anliegende Signal einstellen. Kanal 5/6 bietet dazu eine Umschaltung zwischen -10 dB und +4 dB. Wer auf Kanal 5/6 beispielsweise ein Smartphone oder anderen Zuspieler nutzen möchte, kann dieses über den Miniklinkenanschluss bewerkstelligen, der neben den beiden Kopfhörerausgängen zu finden ist. Dieser hat im Übrigen immer Priorität vor dem rückseitigen Eingang 5/6. Beide können parallel gesteckt sein, Vorzug hat in diesem Fall aber der Miniklinkenanschluss.

Alle Kanäle 1-6 lassen sich paarweise (1/2, 3/4, 5/6) an- bzw. ausschalten, zusätzlich kann man über den USB-Button das vom Computer kommende Signal, also den DAW-Ausgang 1/2, auf den Big Knob routen.

mackie big knob studio plus

Seinen Anschluss zum Computer findet der Big Knob Studio Plus über einen USB-Port, ein Kabel liegt bei, ebenso wie das zum Betrieb notwendige Netzteil. Abgeschlossen wird die Rückseite entsprechend mit der Netzteilbuchse, einem Power-On/Off sowie einem unauffällig wirkenden Schalter, der mit „Rec Src Select“ beschriftet ist. Dieser hat aber eine große Auswirkung auf die Arbeit mit dem Computer/USB-Signal. Je nach Stellung des Schalters lässt sich hiermit bestimmen, ob nur die Eingangskanäle 1/2 an den Computer ausgegeben werden sollen oder ob die Eingänge des Big Knobs plus das DAW-Ausgangssignal zusammen aufgenommen werden soll, auch besser bekannt als Loopback-Aufnahme. Letztere dient beispielsweise dazu, um Videos, Podcasts, Games, Social Media Content etc. zu kommentieren und den gesamten Ton (Original plus Kommentare) zusammen aufzuzeichnen.

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Praxiseinsatz des Mackie Big Knob Studio Plus

Gegenüber meinem CMC2 von Drawmer benötigt der Big Knob Studio Plus schon etwas mehr Platz und macht einen etwas „bulligeren“ Eindruck. Hervorragend ist es, dass Mackie die Bedienoberfläche des Studio Plus nach vorne geneigt hat, somit lässt er sich besser bedienen als der CMC2. Die Verarbeitungsqualität ist wie im Test bereits beschrieben sehr gut, von seinem Platz bewegt sich der Controller erstmal nicht weg, schon gar nicht, wenn alle möglichen Kabel gesteckt sind. Die nach vorne ausgehenden Kopfhörerausgänge sind Geschmacksache, mir persönlich macht es nicht aus, man muss eben nur etwas mehr Platz vor dem Monitorcontroller einplanen. Auch der Miniklinkenanschluss isz vorne sinnvoll, denn Smartphone oder MP3-Player werden hier in der Regel wohl nur kurzzeitig angeschlossen werden.

mackie big knob studio plus

Die Klangqualität des Big Knob Studio Plus ist kurz gesagt einfach hervorragend. Aufnahme- und Wiedergabeeigenschaften sind sehr gut, alle Funktionen arbeiten tadellos und ohne jegliche Störgeräusche, der Controller ist einfach ein gutes Arbeitstier, was in Anbetracht der Doppelfunktion als Monitorcontroller und Interface vornehmlich für den Homerecording-Bereich geeignet ist. Aber auch die fortgeschrittenen Social-Media-Producer, die YouTube, Facebook, Instagram und sonstige Medienkanäle bedienen, werden hiermit sicherlich glücklich werden.

Die Onyx-Preamps sind rauscharm, lediglich ab einer Aufholung von 45-50 dB tritt das Rauschen deutlich hervor. Im Vergleich mit meiner RME HDSP Karte klingen Aufnahmen etwas unruhiger und spitzer, allerdings ist es erstaunlich, wie klein die Unterschiede mittlerweile ausfallen. Das war vor 5-10 Jahren noch deutlich hörbarer.

 

 

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Die gesamte Big Knob Familie

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Fazit

Mit dem Big Knob Studio Plus zeigt Mackie wieder einmal, dass gute Audioqualität und praxisnahe Funktionen nicht zwingend teuer sein müssen. Der Unterschied zwischen Oberklasse-Recording-Equipment und Budget-Klasse ist heute kleiner denn je, was der Big Knob auch in seiner größten von drei Varianten zeigt. Die Verarbeitung, die Anzahl der Funktionen und die Klangqualität sind sehr gut, so dass man den Big Knob Studio Plus zu seinem aktuellen Preis von 269,- Euro nur empfehlen kann. Als kleinere Alternativen bietet Mackie dazu die Passive-Variante und den Big Knob Studio (ohne Plus) an.

Plus

  • Verarbeitung
  • Klangqualität
  • Kombination aus Monitorcontroller und Audiointerface
  • Funktionsumfang

Preis

  • Ladenpreis: 269, Euro
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Forum

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