Kompakte Speaker fürs Homestudio?
Mit den Mackie CR5 BT Studiomonitoren bietet der Hersteller dank umfangreicher Anschlussmöglichkeiten ein interessantes Werkzeug für Ton- und Homestudios sowie des Gamings.
Mackie bietet ein breites Portfolio an kleinen und großen Helferlein für Studio, Stage und Multimedia. Der kleine passive Big Knob steht seit Langem auf meinem Schreibtisch und verwaltet unauffällig und klangneutral meine Monitore und die Audioquellen. Das Schöne daran ist, dass die Produkte von Mackie niemals den Preisrahmen sprengen und im Vergleich zu ähnlichen Konkurrenzprodukten sogar oftmals deutlich günstiger zu haben sind.
Inhaltsverzeichnis
Mackie CR5 BT Studiomonitore – Facts & Features
Direkt beim Auspacken ist der Herr Steiger schon wieder glücklich, denn die Verpackung der Mackie CR5 BT Studiomonitore verzichtet auf unnötiges Plastik und das sollte eine Erwähnung wert sein. Stabile Formpappe (in die in meiner Kindheit sogar schon Eier für den Transport verpackt wurden) sichert die Boxen gegen Erschütterungen, eine Vlieshülle schützt vor Kratzern und es gibt lediglich eine dünne Plastikfolie um jeden Lautsprecher, der vor eindringender Feuchtigkeit schützt.
Knapp 7 kg wiegen die Mackie CR5 BT und haben Außenmaße von ca. 260 × 175 × 235 mm. Die Anschlüsse befinden sich an einem der beiden Monitore, der Zweite wird nur per mitgeliefertem Kabel durchgeschleift. Da sich diese Boxen auch für Gamer oder einfach fürs heimische Wohnzimmer empfehlen möchten, ergibt das auch absoluten Sinn, denn eine Konsole stellt meistens nur einen 3,5 mm Klinkenausgang zur Verfügung.
Bestückt sind die Mackie CR5 BT Studiomonitore mit einem, wie der Name schon vermuten lässt, 5,25 “ Gewebetieftöner. Der Hochtöner verfügt über eine Seidenkalotte mit Schutzgitter. Der Frequenzbereich ist von 52 Hz bis 20.000 Hz angegeben, die integrierte Class-D-Endstufe leistet 80 W Peak. Das integrierte Netzteil kann 100 bis 240 V Spannung bei 50 oder 60 Hz verarbeiten. Soweit, so normal, schauen wir uns mal die Anschluss- und Regelmöglichkeiten an.
Die Front der Mackie CR5 BT Studiomonitore
Die Frontseite beherbergt schon einige Überraschungen. Das Mackie-Logo zwischen Hoch- und Tieftöner erweist sich als Button, der das Bluetooth-Modul zum Leben erweckt. Wohl gemerkt nur am Master-Monitor, der Slave hat an dieser Stelle ein normales Logo. Unterhalb des 5,25″ Tieftöners finden wir einen Kopfhörerausgang im 3,5 mm Klinkenformat, das ist besonders interessant, wenn die Mackie CR5 BT auf dem Schreibtisch oder beim Gaming eingesetzt werden.
Leider kann hier kein Headset angeschlossen werden, aber dazu müssten die Boxen die Funktion eines Audiointerfaces übernehmen, das kann man nun wirklich nicht erwarten. Eine interessante Option wäre es aber allemal. Direkt neben der Headphone-Buchse befindet sich der Power- und Lautstärkeregler, der beim Einschalten einen deutlichen Rasterpunkt überschreiten muss.
Links unten an der Vorderseite des Gehäuses ist ein Regler mit Mittenrasterung eingebaut, der stufenlos zwischen den beiden Modi Work und Play wechselt. Technisch gesehen handelt es sich um einen Equalizer, der in Linksanschlag neutral agiert und, je weiter er nach rechts gedreht wird, mehr Bässe und Höhen hinzufügt. In der Praxis bedeutet das, dass im Work Mode die Sprache verständlicher und die Wiedergabe neutraler ist, während im Play Mode Gamer angesprochen werden, die etwas mehr Ooomph auf den Ohren mögen.
Anschlüsse der Mackie CR5 BT
Während wir bei der Slave-Box nur zwei Federklemmen finden, wie man sie von HiFi-Boxen her kennt, ist die Master-Box deutlich potenter bestückt. Aber zunächst fällt die Bassreflex Öffnung ins Auge, die sich natürlich an beiden Gehäusen befindet. Am Master-Monitor ist die Federklemme natürlich auch zu finden, das entsprechende Kabel liegt bei und dürfte mit etwa 2 m Länge für die meisten Anwendungen ausreichend bemessen sein.
Am unteren Ende des Gehäuses finden Netzanschluss und der Main-Power-Schalter ihren Platz, die linke Seite ist den Anschlüssen vorbehalten, die das Audiosignal an unsere Ohren bringen wollen. Zwei TRS-Klinkenbuchsen machen den Anfang, ob die Klinken symmetrisch oder unsymmetrisch sind, ist den Boxen egal. Direkt darunter gibt es die unsymmetrischen Cinch-Buchsen. Ganz unten wohnt die 3,5 mm Eingangsbuchse, die sich anbietet, etwaige Geräte mit Kopfhöreranschluss zu Gehör zu bringen. Ein TRS-Miniklinkenkabel auf Cinch liegt dem Paket bei, dem Kabel ist es ja grundsätzlich egal, in welcher Richtung das Signal hindurchläuft. Das mitgelieferte Netzkabel ist mit seinen ca. 1,8 m Länge wie immer zu kurz, aber das ist wohl anscheinend eine Standardlänge, daran werden wir nie etwas ändern.
Netterweise kann man dem Master-Monitor sagen, auf welcher Seite er steht, dazu gibt’s einen Schiebeschalter, der ihn wahlweise nach links oder rechts verfrachtet. Ein weiterer Schiebeschalter sagt den Mackie CR5 BT Studiomonitoren, ob sie im Regal oder auf dem Schreibtisch wohnen dürfen. Das ist durchaus sinnvoll, denn aus den unterschiedlichen Standorten ergeben sich verschiedene Anforderungen an die Wiedergabe.
Auf dem Desktop stehen die Boxen nah an den Ohren, im Regal stehen sie weiter weg, was einen komplett anderen Höreindruck vermittelt. Hier ist es also sinnvoll, die Frequenzen aktiv zu beeinflussen. Wie genau das passiert, dazu schweigt sich die Homepage aus, die Formulierung: „Der Desktop-Modus empfiehlt sich für das Hören im Nahfeld (z. B. im Studio), während der Modus als Regal-Lautsprecher für das Hören in größerer Entfernung (z. B. vom Sofa aus) gedacht ist“, hilft uns hier nicht wirklich weiter.
Die Mackie CR5 BT Studiomonitore in der Praxis
Auf dem Studiodesk
Wollen wir mal hören, was die Mackie CR5 BT Studiomonitore so drauf haben. Zum ersten Test stelle ich sie auf meinen Schreibtisch, hier bilden Boxen und Ohren ein möglichst gleichschenkliges Dreieck. Zum besseren Vergleich schließe ich per Mackie Big Knob die Mackie CR5 BT parallel zu meinen Presonus Eris Pro 6 an, angetrieben wird der erste Test von einem Audiofile vom iMac, der seine Signale über ein Volt 476 Audiointerface verteilt.
Der Schieberegler auf der Rückseite steht im Desktop-Mode, der Klangregler an der Front ist in Linksanschlag, weil er da neutral agiert. Ein erster Check mit Totos I Will Remember mit seinem markanten Tom-Groove und der außergewöhnlich sauberen Produktion lässt mich aufhorchen. Alle Frequenzen sind da, obwohl die Mackies im oberen Mittenbereich etwas zur Überbetonung neigen. Zieht man hier im EQ eine breite Nase von 1 bis 2 kHz von etwa -2 dB, wird es gleich richtig angenehm und rund.
Dreht man den Equalizer Richtung Play Mode, kann man den EQ gleich wieder deaktivieren. Jetzt werden Bässe und Höhen leicht geboostet und das gleicht das Zuviel an hohen Mitten wunderbar aus. So ist es auch gedacht, ich will ja nicht telefonieren oder irgendwelchen Werbefuzzis ihre Anlagestrategie klauen, sondern Musik hören. Dafür ist der Play Mode gedacht. Der klingt aufgeräumt, tiefe Bässe erwarte ich gar nicht, dafür gibt’s den Subwoofer extra.
Mit dem Smartphone im Regal
Da die Mackie CR5 BT über Bluetooth-Konnektivität verfügen, machen wir mal den Wohnzimmer-Test. Die Boxen stehen im Regal und sollen mich im Alltag mit Radio und meinen bevorzugten Playlists erfreuen. Hierzu koppele ich die Boxen mit meinem iPhone, was mit langem Druck auf das Logo des Master-Monitors problemlos gelingt.
Dazu muss man jetzt anmerken, dass die Wiedergabe per Kabelverbindung nicht automatisch abgeschaltet ist. Hier laufen also BT und Audio per Kabel zunächst mal parallel, was für Verwirrung sorgen könnte. Der Pegel, den ich per Bluetooth erzeugen kann, ist allerdings deutlich höher als der, den das kabelgebundene Audio liefert. Hier ist also Vorsicht geboten, Ohren verzeihen grundsätzlich nur bis zum 35. Lebensjahr …
Grundsätzlich gilt aber, dass die Wiedergabe des Audiomaterials, ob per Kabel oder per Bluetooth, angenehm ausgewogen an die Ohren dringt. Schalten wir den Regalmodus dazu und entfernen uns etwas von den Boxen. Tatsächlich erscheint die Wiedergabe etwas breiter, nicht mehr so klar ortbar. Was da für technische Hexereien am Werk sind, kann ich nicht genau beurteilen, es wirkt so, als wäre der komplette Bassbereich „aufgeweicht“.
In der Praxis ist es nun tatsächlich so, dass ich mich nicht mehr im idealen Dreieck befinden muss, um einen überzeugenden Sound zu bekommen, sondern ich kann mich im Raum frei bewegen und habe niemals das Gefühl, dass ich mich aus dem „Sweetspot“ herausbewege. Das ist großartig und empfiehlt die Mackie CR5 BT sicherlich auch für „normale“ Audioanwendungen.
Mit Konsole oder TV auf der Kommode
Jetzt kommt die Königsklasse der zukünftigen User an die Reihe. Die Boxen stehen unter dem 75 Zoll Smart TV und die Nintendo Switch verfügt über eine Headphone-Buchse. Also das mitgelieferte Adapterkabel in Switch und Mackie CR5 BT gesteckt und Mario Kart kann beginnen. Im Vergleich zu meiner Blaupunkt Soundbar ist der Klang wesentlich direkter. Der fehlende Subwoofer macht sich kaum bemerkbar, da die Mackies einen ausgesprochen sauberen Bass wiedergeben.
Hier würde ich die Tiefbässe lediglich bei der Wiedergabe von Filmen vermissen, es ist schon schön, wenn bei Explosionen das Sofa vibriert. Hier wäre der optional erhältliche Subwoofer sicherlich eine lohnende Investition. Aber auch ohne liefern die Mackie CR5 BT Studiomonitore einen ausgesprochen guten, sauberen Job ab.
klingt gut.
Bluetooth sehr praktisch bei meinen 120€ presonus eris 3.5 bt.
brauche aber was größeres. .Werde wohl die focal Alpha neo 65 kaufen.
hatte Mal die Yamaha hs 80. waren aber eh zu groß.
leider sind die hs8 aber schlechter. weniger Einstellungen..