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Test: Mackie DL16S Stagebox Mischpult

(ID: 254543)

Mackie DL16S – EQ

Feld Nummer 2 führt uns zum EQ und zeigt eine Miniatur der jeweiligen EQ-Kurve. Wie bereits erwähnt ist der EQ ein parametrischer Vierband-EQ plus Highpass-Filter. Band 1 und Band 4 dürfen wahlweise als Glocken- oder Kuhschwanz-Filter (Bell/Shelve) agieren, die Mittenbänder sind fest der Glockencharakteristik zugeordnet. Alle Glocken-Filter sind regelbar in Gain, Frequenz und Q-Faktor (Filtergüte).

Mackie-DL16S-Stagebox-Mischpult-EQ

Jeder Kanal besitzt einen vierbandigen EQ samt RTA

Der EQ kann ein- und ausgeschaltet werden, die Arbeitsweise „modern“ oder „vintage“ haben oder mit Presets arbeiten. Eigene Presets können selbstverständlich für die Ewigkeit gesichert werden. Im Vintage-Modus sind wir etwas eingeschränkter, die Darstellung ändert sich und wir haben nur noch drei Filter mit einigen wählbaren Frequenz-Presets sowie ein Highpass-Filter.

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Mackie-DL16S-Stagebox-Mischpult-EQ_Vintage

Der Vintage-EQ in Master Fader

Zur Bedienung im „Modern“-Modus: Entweder zeichnet man mit dem Finger seine persönliche EQ-Kurve oder nutzt die Regler darunter.

Eine Anmerkung zur Werteingabe: Am oberen Bildschirmrand gibt es ein Status-Feld. Hier wird der Status des jeweiligen Bedienelements angezeigt oder sein entsprechender Wert. Tippt man nach der Wahl des Parameters mit dem Finger dort hinein, öffnet sich die Bildschirm-Tastatur und eine direkte Werteingabe ist möglich. Das ist auch dringend erforderlich, wenn man zum Beispiel mit verlinkten Kanälen arbeitet und auf beiden Kanälen die gleichen Werte benötigt. Doch dazu später mehr.

Wer sich nicht auf sein Gehör verlassen möchte, findet neben einem EQ hier auch einen RTA oder Spektrum-Analyzer. Der Spektrum-Analyzer ist immer dann vorteilhaft, wenn man nicht nur eine Momentaufnahme möchte, sondern die Entwicklung eines Signals im zeitlichen Verlauf begutachten will.

Kompressor und Gate

Das unterste Feld zeigt den Threshold des Gates sowie die Gain-Reduction des Kompressors. Tippt man darauf, kommt man zur Detailseite und kann beides konfigurieren.

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Mackie-DL16S-Stagebox-Mischpult-Comp_Gate

Jeder Kanal verfügt über ein Gate und einen Kompressor

Erneut gibt es die Einstellungen „Modern“ und „Vintage“. Beim Gate stehen als Parameter Threshold, Range, Attack, Hold und Release zur Verfügung. Beim Kompressor sind das Threshold, Ratio, Attack, Release und Gain sowie die Umschaltung zwischen Soft-Knee und Hard-Knee. Auch hier darf gerne die Kennlinie direkt mit dem Finger gezeichnet werden.

Mackie-DL16S-Stagebox-Mischpult-Comp_Gate_Vintage

Der Vintage-Modus für Kompressor und Gate

Effekthascherei

Die vier FX-Slots des Mackie DL16S Stagebox Mischpults wollen zunächst einmal mit passenden Algorithmen gefüttert werden. Das geht recht einfach: FX-Slot auswählen, per FX-Select einen Algorithmus wählen und nun munter die Parameter anpassen, bis es eben passt. Eine Alternative ist das Auswählen eines Presets aus einem Drop-Down-Menü. Es gibt die üblichen Effekte wie Plate, Hall, Ambience, Room, Spring Reverb, Gated Reverb, Mono Delay, Tape Delay, Stereo Delay, Ping Pong, Multitap, Chorus, Phaser, Tremolo, Rotary, Flanger, Mod Delay, Sweep Filter (auto, manual, LFO). Damit kommt man aus. Die häufigsten Effekte am FoH-Pult bleiben eben Hall und Delay. Wer mehr braucht, ist Gitarrist und hat ein Floor-Board. Die Qualität ist durchweg gut, bei den Reverbs gefallen mir die großen Räume allerdings besser als die kleinen, die dann doch manchmal ein leichtes Flatterecho erzeugen.

Mackie-DL16S-Stagebox-Mischpult-FX

Vier FX-Slots stehen zur Verfügung, die nach dem Start zunächst einmal gefüllt werden müssen

Damit die Effekte auch genutzt werden können, ist zunächst der Send Pegel einzustellen und auch der Return-Pegel. Dies geschieht entweder für einen einzelnen Kanalzug, indem man das oberste Feld im Kanalzug (Gain) antippt, oder für mehrere Kanäle, indem rechts neben dem Master Fader auf „Main“ getippt wird und aus der sich dann öffnenden Liste der entsprechende FX-Weg ausgewählt. Nun färben sich alle Kanalzüge lila, um darzustellen, dass nicht mehr die Lautstärke reguliert wird, sondern der Send-Pegel der Kanäle. Wir haben es hier also mit einer „Sends on Fader“-Funktion zu tun. Gleiches gilt auch für die acht Aux-Wege, die Subgruppen und die VCA-Gruppen. Wichtig ist, dass auch die Master Sends aufgezogen sind. Zu diesen gelangt man, indem man links unten auf das Feld mit der vertikalen Beschriftung „LR AUX FX SUB VCA“ tippt und dort FX auswählt. Zu den FX Returns gelangen wir, wenn in dem Feld unter „Main“ der Punkt „All“ ausgewählt ist. Scrollt man nun horizontal an den Eingangskanälen vorbei, kommt man zu den FX-Returns, den Subgruppen und den VCA Gruppen.

Subgruppen, VCAs und Mute-Gruppen

Alle Signale können auf Subgruppen und VCA-Gruppen zusammengefasst werden. Der Unterschied besteht darin, dass eine VCA-Gruppe nur die Lautstärke der betreffenden Kanäle gemeinsam regelt, während die Subgruppe ein richtiger Bus ist mit eigenem EQ und Kompressor. So könnte ich zum Beispiel die Drums auf eine Subgruppe legen und dort noch einmal gemeinsam mit EQ und Kompressor bearbeiten. Die Instrumente der Band lege ich gemeinsam auf eine VCA Gruppe, den Background-Gesang auf eine VCA-Gruppe und den Lead-Gesang auf eine weitere. So kann ich nun alle drei Ebenen schnell in der Lautstärke anpassen, ohne jeden Kanal einzeln anfassen zu müssen. Die Lautstärkeverhältnisse untereinander bleiben bestehen. Mute-Gruppen sind ebenfalls praktisch. Möchte man schnell alle Mikrofone stummschalten, geschieht das, indem wir alle Mikrofonkanäle einer Mute-Gruppe zuweisen. Nun muss ich nur noch einen „Mute“-Button bedienen und nicht mehrere.

Mackie-DL16S-Stagebox-Mischpult-Routing

Was kommt wo rein und wo geht es hin, die Routing-Seite

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Forum
  1. Profilbild
    vssmnn AHU

    Man kann es drehen und wenden wie man will. so schön WLAN auch ist, wenn es funktioniert, so dramatisch ist es auch, wenn man ausschliesslich davon abhängig ist.
    Gerade in Hotels oder in Städten ist die WLAN-Dichte derartig hoch, dass man oft Probleme hat.
    Da finde ich das Konzept des UI24R von Soudcraft deutlich flexibler, da man auch per LAN ohne App, sondern mittels stinknormalem Browser oder per HDMI-Screen genauso performant auf die Kiste kommt.

    • Profilbild
      camarillo

      @vssmnn Was hat jetzt die Frage „Web-Applikation per Browser oder eigenständige App für verschiedene Plattformen“ mit dem WLAN zu tun? Alle mir bekannten ähnlichen Stagebox-Mixer können auch eine Netzwerkverbindung sich per Ethernetkabel nutzen

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @vssmnn Ich gehe davon aus, dass es beim DL16S auch möglich sein wird, direkt per LAN-Kabel auf das Pult zuzugreifen, sobald die Software für PC und Mac Anfang 2019 fertig ist. Es würde mich jedenfalls stark wundern, wenn dem nicht so wäre. Ich sehe es aber im Prinzip genau wie Du. Gestern hatten wir eine große Veranstaltung und mehrere Musiker/Sängerinnen sollten sich ihren IEM-Mix selbst erstellen und mussten dazu per WLAN und APP auf das Mischpult zugreifen, welches über einen externen Router verfügte. Bei einigen Sängerinnen klappte das erst nach einigen Versuchen. Deshalb auch meine Kritik am fehlenden 5 GHz-Bereich, denn gerade im 2,4 GHz-Bereich tummelt sich wirklich alles und da ist es noch kritischer. Aber man kann ja auf einen externen Router, der auch 5 GHz erlaubt, ausweichen.

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        camarillo

        @Markus Galla Die internen Router aller mir bekannten Stagebox-Mixer sind im Vergleich zu selbst einfachen aktuellen ~30 EUR Dualband-Routern hoffnungslos veraltet. Sowas würde man im Haus nicht mehr verwenden, und sollte das auch live nicht tun. Die Mixer sollten live also allesamt immer per Ethernet an einem externen Router betrieben werden!
        Da kann man Behringer fast ein Kompliment machen, dass sie in der XR Reihe von allen Herstellern den wohl schlechtesten Router gewählt haben: Der ist so grottig, dass man fast mit der Nase drauf gestoßen wird, dass er für live Einsätze ungeeignet ist. Manche probieren es dennoch…

        5GHz ist nach meiner Erfahrung auch nicht *die* Lösung. Da reicht oft schon eine Person in der Sichtverbindung zwischen Tablet und Router, um massive Probleme zu verursachen. Sofern es keine Probleme gibt, sollte man in der Regel eher im 2,4 GHz Bereich bleiben. Wenn man ein 5 GHz Netz parallel laufen lässt kann man im Notfall schnell wechseln.

        Dass die Mixer trotzdem einen internen Router mitbringen, halte ich ungeachtet der Mängel für gut und richtig: Das ist zum Einen noch einmal eine letzte Fallback-Lösung und vereinfacht die erste Inbetriebnahme.

        • Profilbild
          Markus Galla RED

          @camarillo Das mit den 5 GHz würde ich jetzt nicht bestätigen wollen. Bei mir im Haus laufen die meisten Geräte auf 5 GHz und es sind mehrere dicke Wände dazwischen. Ich bin immer froh, wenn ich beides habe, da der 2,4 GHz Bereich einfach voll ist. Ich sitze hier im Ruhrgebiet und wenn ich die 2,4 GHz nach Netzwerken abscanne, bekomme ich eine extrem lange Liste. Da aktuelle Router wie die Fritz-Teile, die überall stehen, extrem stark senden, stärker als die Teile, die in XR18 und DL16S verbaut sind, bekommt man hier schnell Probleme. Mit dem XR18 hatte ich aber erheblich weniger Probleme als mit dem DL16S. So schlecht scheint der integrierte Router dann nicht zu sein. Allerdings war da bei fünf bis sechs Teilnehmern auch Schluss. Beim Mackie wäre ich froh gewesen, eine einzige über Minuten stabile Verbindung hin zu bekommen. Funktioniert hat das letztendlich nur mit einem externen Router. Das ist Mist. So taugt der interne Router nämlich noch nicht einmal als Fallback-Lösung. Doch wie gesagt: Ruhrgebiet – gefühlte 100 WLANs mit voller Leistung pro Quadratmeter. Aber auch da sollte so ein Teil eigentlich funktionieren, wenn man sich mit dem iPad im Umfeld aufhält. Ging beim XR18 ja auch. Mit dem externen Router (Mini-Router von TP-Link für 35 Euro, also auch kein High-End) war die Verbindung über Stunden stabil. Den sollte man beim Kauf also gleich mit einrechnen.

  2. Profilbild
    Mackoid

    Hallo und vielen Dank für den Test.
    Als Mackie Produkt Spezialist würde ich gerne ein paar Sachen ergänzen:

    View Groups: ein sehr wichtiges Feature, dass leider nicht näher erläutert wurde. Mit den View Groups kann man ganz einfach eigene Ansichtsgruppen erzeugen, um die schon sehr übersichtliche Software noch übersichtlicher zu machen. zB kann man sich einfach alle Vocal Kanäle anzeigen lassen, inkl. Subs, VCA´s oder Effektkanäle

    Monitoring/In Ear, Acces Limits: Die Master Fader App gibt es für iOS und Android, einmal für Tablets, aber auch für Smartphones (abgespeckt). Hierüber kann zuverlässig und bequem jeder Musiker seinen eigenen Monitor Mix mit einer bestehenden Monitoranlage oder In Ears steuern. Es besteht kein Bedarf an zusätzlicher Hardware. Und mit den Access Limits kann jedes der 20 steuernden Geräte auf bestimmte Funktionen eingeschränkt werden

  3. Profilbild
    Mackoid

    DSP EQ/Dynamics: ich halte es für einen Vorteil, dass die EQ´s, Dynamics etc. schon aktiviert sind. Es ist ja noch nichts voreingestellt. Dies erleichtert und beschleunigt die Arbeit, da man im Normalfall ja meistens sowieso die EQ´s und Dynamics braucht. Für die DSP ist das kein Problem. Alle DSP-Funktionen (EQ, Dynamics, Graphische EQ´s, Filter, Send Effekte, Delay Lines) können immer auf allen Eingangskanälen und Bussen aktivert sein, auch die Latenz wird dadurch nicht betroffen. Und für die graphischen EQ´s müssen keine Send Effekte geopfert werden!

    Viele kleine Features fehlen mir, aber das hätte den Test auch sehr lang gemacht ;-) Sachen wie Copy/Paste Channel oder Mix, die Icons und Kamerafunktionen etc.

    Die WLAN Abbrüche kann ich nicht bestätigen – das hätte ich mir gerne in diesem Fall mal selber angeschaut. Auf iPads/Tablets ist normalerweise die automatische Einwahl in bestehende WLAN Netze aktiviert. Das könnte evtl. ein Problem sein, wenn man in der Nähe ein anderes, kräftiges WLAN hat und sich das Pad dann dort einwählt.

    Mit unserem 5.01 Update und dem Windows und Mac Support wird man auch direkt über das Ethernet Port das Pult steuern können.

    Bei größeren Events und größerem Abstand zum Gerät mit viel Publikum empfehle ich persönlich einen externen Router.

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @Mackoid Hallo,
      natürlich hätte man auf jedes einzelne Feature der Master Fader Software eingehen können, doch wer will das alles lesen? Da diese Software bei allen Mackie-Pulten zum Einsatz kommt und sich hier nur in erster Linie die Hardware unterscheidet, lag der Fokus klar auf der neuen Hardware und den Grundfunktionen der Software. Das ist im Test ja auch erwähnt, dass nicht alle Funktionen vorgestellt wurden. Es steht jedem frei, sich die Software selbst zum Ausprobieren herunterzuladen. Das geht meines Wissens auch bei den meisten Digitalpulten, bei denen man von Software abhängig ist. So kann am Ende jeder selbst entscheiden, welches Produkt ihm mehr liegt.

  4. Profilbild
    Mackoid

    – Neben dem internen und einem externen Router bieten wir auch die Möglichkeit, ein bestehendes Netzwerk für die DL Pulte zu verwenden

    – Wenn man die Wahl zwischen einer eigenen App und einer broswerbasierten App hat, überwiegen meiner Meinung nach die Vorteile einer eigenen App in pucto Funktionalität, Geschwindigkeit und Stabilität

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