Volle Kopfhörersause mit Mackie
Nachdem der Hersteller Mackie mit den drei Modellen MP-110, MP-220 und MP-240 in den In-Ear-Monitoring Markt eingestiegen ist, folgt nun ein neuer Kopfhörerverstärker. Dieser wurde anlässlich der NAMM SHOW 2018 vorgestellt, zusammen mit den zwei kleineren Modellen HM-4 und HM-400. Was das Größte der drei Produkte zu bieten hat, für wen es geeignet ist und wie es sich klanglich schlägt, erfahrt ihr im Test des Mackie HM-800.
Wuchtiger Auftritt des Mackie HM-800
Der Auftritt des HM-800 ist ziemlich wuchtig, denn er bringt satte 3,6 kg auf die Waage. Er gehört also mit Sicherheit nicht zu den Leichtgewichten seiner Zunft. Platzsparend nimmt der HM-800 dafür seine Position im Rack ein, hierfür benötigt das 19 Zoll Gerät eine Höheneinheit. Ganz in Schwarz ist er gehalten, letztlich soll ein Kopfhörerverstärker mit diesen technischen Features ja vor allem eins tun: arbeiten und dabei möglichst gut klingen.
Die Vorderseite des Mackie HM-800 macht einen aufgeräumten Eindruck, die einzelnen Sektionen 1-8 sind optisch klar unterteilt. Ganz links befindet sich die Eingangssektion mit einem siebenstelligen LED-Meter sowie zwei Potis, die den Gain der beiden Eingänge MAIN IN 1 und MAIN IN 2 regeln.
Wandert man auf der Bedienoberfläche weiter nach rechts, folgen die acht identisch aufgebauten Kopfhörersektionen. Wie die Eingangssektion bieten diese ebenfalls ein siebenstelliges LED-Meter mit den Abstufungen -30, -24, -18, -12, -6, 0 und OL für Overload. Alles unterhalb von 0 dB besitzt eine grüne LED, die 0 dB Markierung leuchtet gelb, OL im klassischen Rot. Zwei Buttons entscheiden darüber, ob ein angeschlossener Kopfhörer das Signal von MAIN IN 1 oder MAIN IN 2 zugespielt bekommt sowie ob das Signal mono oder stereo weitergeleitet wird. Direkt unterhalb der Potis lässt sich ein Kopfhörer anschließen, daneben der Regler für die Lautstärke. Abgeschlossen wird die Vorderseite des Mackie HM-800 von einem Power-On/Off.
Das Gehäuse des Kopfhörerverstärkers fällt sehr solide aus, besteht aus Metall und sollte so manchen harten Proberaum- und Studioalltag ohne Probleme überstehen. Alle Buchsen sind fest im Gehäuse verankert, die Buttons lösen sauber und mit einem hörbaren Klick aus und schalten die gewünschten Funktionen störungsfrei um. Anders sieht es dagegen bei den Kunststoffpotis aus. Diese laufen zwar sauber in ihren Bahnen, lassen sich aber ein gutes Stück zur Seite drücken. In wiefern das im Dauerbetrieb und nach einigen Monaten/Jahren zu Problemen führen kann, könnte nur ein Langzeittest zeigen. Sehr vertrauenswürdig ist es aber definitiv nicht, hier hat Mackie klar am falschen Ende gespart.
Neben der Möglichkeit, einen Kopfhörer direkt in der jeweiligen Sektion 1-8 anzuschließen, bietet der Mackie HM-800 eine parallele bzw. alternative Ausführung auf der Rückseite. Hier finden sich acht weitere Klinkenbuchsen, die stets das gleiche Signal wie ihre Pendants auf der Vorderseite ausführen. Im Grunde lassen sich so auch bis zu 16 Kopfhörer am HM-800 betreiben.
Ansonsten bietet die Rückseite des Kopfhörerverstärkers die Möglichkeit, pro Sektion ein Aux-Signal einzuschleifen. Dies kann nicht geregelt werden, wird somit 1:1 an die jeweilige Sektion weitergeleitet.
Die beiden Eingänge MAIN IN 1/IN 2 sind beide mit jeweils symmetrischen 2x 6,3 mm Klinkenbuchsen ausgelegt. Nachdem das Signal den HM-800 durchlaufen hat, lässt es sich mit Hilfe der beiden Ausgänge MAIN OUT 1/OUT 2 weiter nutzen, beispielsweise um weitere Kopfhörerverstärker anzuschließen. Den zum Betrieb notwendigen Strom bezieht der HM-800 über ein klassisches Kaltgerätekabel.