Die MK2 ist klanglich mit der MK1 eng verwandt. Da wir leider keine MK1 zum direkten Vergleich hier haben, müssen wir uns auf unser Gedächtnis verlassen, wenn wir vergleichen wollen. Die Box klingt sehr ausgewogen und ‚linear'. Der Bassbereich ist wegen der recht geringen Größe natürlich weniger ausgeprägt und reicht aber bis rund 55 Hz linear herunter, wobei die Box dort schon Mühe hat, die Frequenzen ordentlich abzubilden. Dies ist jedoch keine Schwäche der HR624 MK2 alleine, sondern bildet sich bei allen Boxen dieser Größe aus, da irgendwo die Physik eben nicht mehr zulässt. Für mehr Bass benötigt man also einfach eine größere Box. Es handelt sich ja auch nicht um eine Fullrange-Abhöre, sondern einen kleinen kompakten Monitor zum qualitativen Vorhören.
Auch für Homestudios gehobeneren Niveaus eignet sich die HR624 MK2 hervorragend zum Abmischen und zur generellen Kontrolle von Audiomaterial aller Art.
Der Sweet-Spot hat sich meiner Meinung nach etwas verbessert, auch wenn dieser in vertikaler Richtung immer noch relativ klein ist. Solange die Boxen allerdings hochkant stehen und man sich auf einem Stuhl hin und her bewegt, ist alles im grünen Bereich!
Das Klangbild ist sehr detailliert und klar, mit einer sehr guten Tiefenstaffelung und einem nicht so weichen Höhenbild wie wir es von Bändchenhochtönern gewohnt sind. Die Box klingt auch in Neutralstellung sehr ausgewogen und kann auch ordentlich Dampf machen, wenn man keine ultratiefen Bässe haben möchte.
Besonders gefällt mir das komplett fehlende Luftgeräusch der Mitbewerber, welches durch die Passivmembran effektiv vermieden wird. Die Box ist dadurch zwar etwas teurer, aber ein solches System lohnt sich definitiv.
Mitbewerber
Im Bereich der HR624 MK2 gibt es wohl die meisten Mitbewerber. Punkten können vor allem auch die Samson Rubicon R6a, die ebenfalls sehr ausgewogen klingt und durch den Bändchenhochtöner sehr weich in den Höhen klingt, im Bassbereich jedoch leicht schwammig ist. Die inzwischen ältere ADAM P11a ist immer noch teurer, kann aber durch den hochqualitativen Bändchenhochtöner sehr lange Sessions betreuen, ohne Ermüdungserscheinungen des Gehörs hervorzurufen. Der große Schwachpunkt der P11a ist der ‚flatterhafte' Bassbereich. Wer nun doch nach Bass giert, sollte ein Auge auf die HR824 MK2 haben, die später im Jahr erscheinen werden.
Fazit
Mackie bringt mit der HR624 MK2 einen würdigen Nachfolger der HR624 auf den Markt, der optisch und technisch voll überzeugen kann. Auch wenn die Box preislich etwas höher liegt, so ist dies doch aufgrund der gebotenen Qualität durchweg gerechtfertigt.
"Besonders gefällt mir das komplett fehlende Luftgeräusch der Mitbewerber"
Hier ist das Wort Mitbewerber wohl in den falschen Satz gerutscht?