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Test: Mackie MC-50BT, geschlossener Bluetooth-Kopfhörer

Neuer Bluetooth-Kopfhörer von Mackie

13. Februar 2023
Mackie MC50BT test

Mackie MC-50BT, geschlossener Bluetooth-Kopfhörer

Vor etwa einem Jahr brachte Mackie mit dem MC-40BT seinen ersten drahtlosen On-Ear-Bluetooth-Kopfhörer der MC-Serie auf den Markt. Die bisherigen MC-Modelle (MC-100, 150, 250, 350 und 450) sind allesamt kabelgebunden. Nun hat Mackie mit dem MC-50BT – den ich hier zum Testen habe – und den MC-60BT das Angebot an Bluetooth-Kopfhörern um zwei weitere Modelle vergrößert. Die sind nicht für das Studio gedacht, sondern sollen bei Filmen, Games, Podcasts oder beim Musikhören den richtigen Klang auf die Ohren bringen. Ob das gelingt? Und was unterscheidet den Mackie MC-50BT vom MC-40BT? Finden wir es heraus.

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Mackie MC-50BT

Intermezzo: Die MC-BT-Familie

Die MC-Kopfhörer mit Bluetooth gibt es in drei Versionen: MC-40BT (149,- €), MC-50BT (199,- €) und MC-60BT (229,- €). Das kleinste Modell, der MC-40BT, verzichtet auf HD-Audio, Noise Cancelling, Touch Control und Wireless Charging, hat nur ein Mikrofon und verbindet sich noch über das alte Bluetooth 4.2-Protokoll von 2014. Der MC-50BT setzt da bereits auf das schnellere und noch verbindungssicherere Bluetooth 5.0, liefert den Touch-Control-Komfort sowie das MIS Wide-Band ANC (Active Noise Cancelling). Das Topmodell MC-60BT hat all das natürlich auch im Gepäck, setzt aber mit HD-Audio, Wireless Charging und einem zweiten Mikrofon noch einen drauf. Außerdem bieten der 40er und der 60er die Möglichkeit, sich optional auch per Kabel mit der Soundquelle zu verbinden, was beim 50er nicht angeboten wird. Warum auch immer, ist eine Verbindung per Kabel doch gerade bei Gamern aufgrund der geringeren Latenz deutlich beliebter als eine Bluetooth-Verbindung.

Mackie MC-50BT

Informationen zum Mackie MC-50BT

„Great for Music, Chat, Travel” prangt auf dem kleinen Karton in den typischen Mackie-Farben Grün, Weiß, Lila, Schwarz, der mit zahlreichen kleinen Bildchen und kurzen Texten die Vorzüge des MC50-BT anpreist. Noise Cancelling, Bluetooth 5.0, IPX4 Water Resistance sowie „Voice Mics + Touch Control”. Wobei bei Letzterem dann dem Marketing wohl die Pferde durchgegangen sind, denn zwei „Mics“ hat eigentlich nur der MC60-BT, während der MC-50BT (und der kleinere MC-40BT) mit nur einem Mikrofon auskommen müssen. Richtig wäre da also „Voice Mic + Touch Control“. Und ja, ich bin ein Pedant.

In dem bunten Karton steckt ein weiterer, schlicht schwarzer Karton und in dem das Transportcase, in dem wiederum der Kopfhörer liegt. Matroschka lässt grüßen, so macht das Auspacken Spaß. Das 15 x 20 cm große Case ist recht stabil – nicht unbedingt „Nimm ruhig das Kopfhörer-Case als Bremsklotz für das Wohnmobil“-stabil, aber doch so, dass man es samt Inhalt beruhigt im Koffer oder Rucksack unterbringen kann, ohne Angst davor zu haben, dass der MC-50BT unterwegs gequetscht wird. Oben drauf das Running-Man-Logo, der rundum laufende Reißverschluss mit einem Zipper in Mackie-grün – sieht auch nett aus.

Im Inneren dann wie gesagt der MC-50BT selber sowie – in einem Netzfach im Deckel – das USB-Ladekabel (USB-A auf USB-C), das mit knapp 90 cm aber nicht übermäßig lang und zudem mehrfach geknickt ist. Und schließlich darf auch das mehrsprachige Quickstart-Faltblatt mit den obligatorischen Sicherheitshinweisen nicht fehlen. Mein Favorit: „Nicht beim Schlafen tragen, um Unfälle zu vermeiden“ – wer denkt sich so etwas aus? Ein umfassenderes, englischsprachiges (und mitunter erstaunlich unterhaltsam geschriebenes) Handbuch gibt es auf der Produktseite bei Mackie als PDF.

Mackie MC-50BT

Technische Daten zum Bluetooth-Kopfhörer

Bei allen drei BT-Modellen der MC-Serie setzt Mackie auf die neuen dynamischen 40 mm Treiber. Der Frequenzgang reicht von 20 bis 20.000 Hz, die Empfindlichkeit wird mit 97 dB angegeben, der Widerstand/Impedanz mit 32 Ohm. Bluetooth hat die Version 5.0, unterstützte Codecs sind AAC und SBC. Geladen wird der Mackie MC-50BT ausschließlich über USB-Kabel (MC-60BT auch drahtlos), eine Tankfüllung soll laut Hersteller – je nach Lautstärke beim Hören und zugeschaltetem ANC – bis zu 40 Stunden reichen. Da aber gerade mit Kopfhörern Zahlen meist recht wenig über die Klangqualität aussagen, sollte man das alles hier nicht überbewerten. So kann beispielsweise ja ein Kopfhörer mit relativ schmalem Frequenzband deutlich präziser klingen als einer, der den Bogen doppelt so weit spannt, dafür aber im Bass labbrig und in den Höhen schrill klingt. Deshalb schnell wieder zurück zur Praxis.

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Mackie MC-50BT

Optischer Eindruck des Mackie MC-50BT

Mit seinen anthrazitfarbenen Schalen, den schwarzen Polstern und dem teils schwarzen, teils ebenfalls wieder anthrazitfarbenen Bügeln macht der Mackie MC-50BT einen durchaus gediegenen Eindruck. Damit darf man sich dann ruhigen Gewissens auch in der Lufthansa Business Lounge sehen lassen, ohne mitleidige Blicke zu kassieren. Die Schalen lassen sich um 90 Grad drehen und auch einklappen, so dass sie problemlos in das kleine Case passen. Warum Mackie nun an derart sensibler Stelle auf Kunststoffgelenke/-scharniere setzt, ist mir nicht ganz klar. Sicher, solange man da beim Auf- und Absetzen vorsichtig agiert, dürfte das kein Problem sein, doch wenn der MC-50BT dabei öfter mal weit unvorsichtigerweise auseinandergezogen wird, könnte das eventuell irgendwann mal einmal zu viel gewesen sein.

Überhaupt wird beim MC-50BT mit Metall recht sparsam umgegangen: Rahmen, Aufhängung – alles Kunststoff. Lediglich im Bügel ist auf der Oberseite findet sich dann ein Federstahlbügel. Aufgefallen ist mir am Gelenk auch, dass ein Kabel in der Gelenkführung auf der einen Seite eine leichte Knickstelle aufweist – wie auch immer die dahin gekommen ist. Vielleicht eine Montagsproduktion.

Mackie MC-50BT

Die Ohrmuschel und der Kopfbügel sind ausreichend gepolstert. Zum verwendeten Material macht Mackie keine Angaben, auch nicht zum Bezug. Ich würde mal auf Kunstleder tippen; wäre es Echtleder, hätte Mackie das vermutlich mitgeteilt – so wie beim MC-450, wo von „memory foam“ und „premium leather headband“ die Rede ist. Auf Nachfrage in den USA bekam ich die Info, dass Austausch/Ersatz-Pads demnächst beim Vertrieb bestellt werden können, dann auch wahlweise in Stoff oder Velours. Was ja nicht ganz unwichtig ist, da es sich beim MC-50BT ja um geschlossene Over-Ears handelt und unter denen neigt man nun mal zum Schwitzen, was wiederum das Material früher oder später angreift.

Die Schalen sind innen mit „L“ und „R“ beschriftet, was aber wohl eher eine Hilfe bei der Suche nach den Touch-Bedienelementen ist (die sich auf der rechten Schale befinden – dazu gleich mehr). Denn von der Passform macht es – anders als zum Beispiel beim RODE NTH-100 mit den einseitig trapezförmigen Muscheln – keinen Unterschied, wie herum ich den aufsetze, der passt immer. Apropos passen: Die Bügel lassen sich so weit herausziehen, dass der MC-50BT auf meinem Kopf bequem sitzt und sogar noch etwas Luft nach oben hat und der auch bei längerer Tragezeit nicht drückt oder zwickt, was aber auch an seinem relativ geringen Gewicht von etwa 235 g liegt.

Sämtliche Bedienungen werden an der rechten Schale vorgenommen. Dort befindet sich nicht nur der Power-Button (der gleichzeitig die BT-Kopplung einleitet) und der Schalter für das Noise Cancelling (ANC), auch die Touch-Bedienung erfolgt auf der berührungsempfindlichen Oberseite der Schale. Was wir uns jetzt mal genauer anschauen.

Mackie MC-50BT

Die Bedienung erfolgt auf der rechten Seite

Touch-Bedienung, Ambient Sound und Noise Cancelling

Alle Aktionen wie lauter/leiser, Play/Pause oder Track vor/zurück wird durch Wischgesten oder Berührungen auf der rechten Schale vorgenommen. Wobei ich mich zugegebenermaßen erst einmal einarbeiten musste, bis der MC-50BT dann zumeist, aber nicht immer das machte, was ich von ihm verlangte. Theoretisch ist das recht simpel, um die verschiedenen Gesten zu lernen, braucht man keinen Hochschulabschluss: „Nach oben wischen“ heißt lauter, nach unten leiser, wische ich nach vorn, springt der Player auf den nächsten Track, wische ich zurück, geht es eben einen Track zurück. So weit, so einfach. Tippe ich zweimal auf die Schale, stoppt die Musik, bzw. startet sie wieder. Was mitunter schon mal problematisch sein kann, wenn ich beim Swipen z. B. zwei Mal ansetze, aber gut – sollte man vermeiden. Gestört hat mich anfangs aber, dass ich mit „1x tippen und dann 3 Sekunden halten“ im Smartphone den Voice Assistant aufrufe. Was mir anfangs ständig und später ab und zu mal passiert ist, denn – setze ich beim Swipen zu heftig auf und lasse dann den Finger zu lange auf der Schale (nämlich 3 Sekunden), wird nichts lauter oder leiser, sondern mein Voice Assistant startet. Und ändere ich beispielsweise die Lautstärke zu schnell nacheinander, wird das auch schon mal als Doppelklick ausgelegt und die Musik pausiert plötzlich. Hat man das alles erst einmal verinnerlicht und kennt die Fallstricke, klappt es mit der Touchbedienung meist recht zuverlässig. Also – Geduld, wenn es anfangs nicht gleich so läuft wie gewünscht, das wird schon.

Zwischengedanke: Vielleicht liegt es ja daran, dass ich da etwas oldschool bin, aber was ist eigentlich generell verkehrt an den guten alten Schaltern? Die haben sich doch lange Zeit bewährt, warum muss es jetzt eine Touchbedienung sein? Wie seht ihr das? Touch oder Schalter? Gern unten in die Kommentare.

Richtig praktisch ist die Möglichkeit, durch komplettes Handauflegen auf die rechte Schale die Kopfhörer in einen „momentary ambient sound“ zu schicken, die Lautstärke also schnell mal eben zu dimmen und das Mikrofon einzuschalten, um zum Beispiel eine Durchsage zu hören oder zu checken, ob tatsächlich das Festnetztelefon gerade klingelt.

Der Ambient Mode (der das integrierte Mikrofon einschaltet, um Außengeräusche besser zu hören) lässt sich auch dauerhaft zuschalten und zwar durch einen Doppelklick auf die Power-Taste. Auf diese Weise erfahre ich auch mittels Ansage einer Digital-Stimme den Ladestand des Akkus und ob Noise Cancelling (ANC) gerade aktiv ist. Letzteres wird über einen Schiebeschalter über der Power-Taste aktiviert und führt sofort zu einer recht deutlichen Reduzierung der Umgebungsgeräusche, funktioniert also recht effektiv und zufriedenstellen. Inwieweit sich ANC auch auf den Klang auswirkt und wie der Mackie MC-50BT überhaupt klingt, das kläre ich im nächsten Abschnitt.

Mackie MC-50BT

Wie klingt der Mackie MC-50BT?

Das Klangbild des MC-50BT gibt sich recht ausgewogen, heißt – keine Überbetonung einzelner Frequenzbereiche. Der Bass ist ordentlich druckvoll, ohne sich aber in den Vordergrund zu schieben, die Mitten sind zurückhaltend und verkleben nicht, die Höhen versuchen nicht, den Rest zu übertönen. Das ist nicht aufregend und will es auch gar nicht sein, sondern sehr angenehm beim Hören, auch für längere Zeit. Damit halte ich auch einen zweistündiges Workout oder eine länger Games-Session vor der Konsole durch, ohne dass die Ohren ermüden. Schalte ich das Noise Cancelling ein, ändert sich der Sound recht deutlich.

Es hört sich so an, als ob sich die Frequenzen Richtung Randbereiche bewegen: Höhen und Bässe werden stärker betont, während die Mitte ausdünnt. So sind bei den Drums beispielsweise HiHat und Bass-Drum wesentlich präsenter als ohne Noise Cancelling. Das muss nicht immer schlecht sein – manche Tracks klingen durch die Aktivierung des ANC etwas besser, andere wiederum leiden ein wenig unter dann zu schrillen Höhen. Das Noise Cancelling selber aber funktioniert – wie schon erwähnt – zuverlässig und gut. Da kann man den MC-50BT auch ohne Musik mal aufsetzen, um den Straßenlärm oder ähnliches zu minimieren.

Ach ja, telefonieren kann man mit dem Mackie MC-50BT natürlich auch. Wie bei allen Freisprechgeräten sind Klang und Verständlichkeit einen Ticken geringer, als wenn man das Smartphone direkt am Ohr/vor dem Mund hat, aber das ist a) ganz normal und b) immer noch recht gut.

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Fazit

Der Mackie MC-50BT gefällt mir durch seinen hohen Tragekomfort, dem schön ausgewogenen Klang und die Möglichkeit, ihn sehr kompakt in dem stabilen Case zu verstauen. Dazu das gute Noise Cancelling und der Ambient Mode: Passt alles. Fast. Die Kunststoff-Scharniere bereiten mir ein wenig Kopfschmerzen, die Touch-Bedienung funktioniert meist, aber nicht immer perfekt und über eine Miniklinkenbuchse für eine Kabelverbindung hätte ich mich auch nicht geärgert. Es ist ein Kopfhörer, den man immer in der Tasche haben kann, um ihn beim Training, unterwegs oder am Schreibtisch rauszukramen. Ein guter Allrounder-Gebrauchsgegenstand für den Alltag eben. Was ja wahrhaftig nicht das Schlechteste ist. An den Mackie MC-50BT könnte ich mich gewöhnen.

Plus

  • hoher Tragekomfort, auch für längere Zeit
  • Ambient-Mode permanent oder kurzzeitig möglich
  • gutes Noise Cancelling
  • recht neutraler, ausgewogener Klang
  • stabiles Case gehört zum Lieferumfang
  • lässt sich kompakt falten, gut für die Reise/unterwegs
  • lange Akkulaufzeit

Minus

  • Touch-Bedienung nicht ganz perfekt
  • Gelenke/Scharniere aus Kunststoff
  • Anders als beim MC-40BT und dem MC-60BT keine Kabelverbindung möglich

Preis

  • 199,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    rio AHU

    „Was ja nicht ganz unwichtig ist, da es sich beim MC-50BT ja um geschlossene Over-Ears handelt und unter denen neigt man nun mal zum Schwitzen, was wiederum das Material früher oder später angreift.“

    Mach dir darum gar keinen Kopf. Soweit wird es bei Diesen bestimmt nicht kommen, denn die machen sicher genauso wie die MC-150 usw. viel früher die Biege. Materialermüdung, da komplett aus Plastik.

    Meine MC-150 halten bei gelegentlichen Gebrauch – halt dich fest – unter einem Jahr. Dann bricht die Halterung – aber so richtig.

    Natürlich ist das kein direkter Vergleich jetzt zu diesem Model, aber das ist meine Erfahrung mit Mackie. Nix hochwertig, ausser tatsächlich der Sound… aber was nützt es.

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