Mackie MDB-2P, MDB-1P und MDB-1A
Zu erkennen am P oder A sind die DI-Boxen jeweils passiv oder aktiv ausgeführt. Die mir vorliegende MDB-2P ist die passive Variante, an die sich unsymmetrische Stereo-Signale wie vom Keyboard oder Synthesizer anschließen lassen. An zwei der vier 6,3 mm Klinkenbuchsen wird ein Stereosignal angeschlossen, die beiden anderen Thru-Buchsen schleifen das Signal durch.
Je ein Pad-Schalter für den linken und rechten Kanal können starke Pegel um 15 dB absenken. Das ist praktisch, denn so lässt sich das Gerät auch für zwei unterschiedliche Mono-Signale einsetzen. Die diskrete Analogschaltung arbeitet ebenfalls rauschfrei und ohne Verzerrungen, so dass die Klangqualität nicht beeinträchtigt wird. Die kleinere, passive MDB-1P verfügt über einen Hochkapazitätseingang für Gitarren oder Bässe mit Thru-Buchse und rückseitig entsprechend nur einen XLR-Ausgang. Das Eingangssignal lässt sich auch hier um 15 dB absenken.
Das mir nicht vorliegende aktive Modell MDB-1A ist für extrem leise Signale mit großem Dynamikumfang vorgesehen, beispielsweise Mikrofone oder Tonabnehmer. Hier wurde ebenfalls auf eine sehr rauscharme Schaltung Wert gelegt. Rückseitig befindet sich auch hier nur ein XLR-Ausgang mit Ground-Lift, auf der Frontseite die 6,3 mm Klinkenbuchsen für Eingang und Thru. Eine Besonderheit ist der Merge-Schalter, der aus der Thru-Buchse eine zweite Eingangsbuchse macht. Hierdurch ist es möglich, ein Stereo-Signal in Mono zu konvertieren, das Eingangssignal lässt sich über den Pad-Schalter auch um 20 dB absenken. Die Energie wird durch Phantomspeisung zugeführt.
Mackie M48
Der Speiseadapter wird benötigt, um beispielsweise das MDB-1A mit Energie zu versorgen oder wenn man ein Kondensatormikrofon an einem passiven Mikrofoneingang betreiben muss. Wahlweise per mitgeliefertem Netzadapter oder optionaler 9V-Blockbatterie wird Energie geliefert. Vorne befindet sich ein runder Power-Taster, der die Spannung elektronisch zuschaltet. Eine LED informiert über den Betriebszustand, während die zweite auf den Akkustand und die Stromversorgung hinweist.
Ein Handbuch braucht man demnach nicht, das Gerät wird einfach in den Signalweg eingeschleift und zugeschaltet. Ein Rauschen oder Klangveränderungen in negativer Hinsicht konnte ich nicht feststellen. Das schmale Schaltnetzteil wird über einen Hohlstecker rückseitig mit der Box verbunden. Der Batteriebetrieb erweitert den Einsatzbereich auf die mobile Nutzung, die Batterielaufzeit gibt Mackie vermutlich aufgrund verschiedener Batterietypen nicht an.
Mackie MTest-1
Der Kabeltester fällt vom Format her aus dem Rahmen. Er ist zwar ähnlich groß wie die anderen Geräte, jedoch fehlen ihm die Schutzbügel und vierquadratische Gummifüße lassen ihn sicher stehen. Die Funktionsweise ist sehr einfach, wenn man sie verstanden hat.
Ein Blick in die englische Anleitung erklärt das Gerät verständlich, diese ist im Übrigen recht witzig geschrieben. Alles gut, denn Musiker sind schließlich humorvolle Menschen und das ist viel besser als ein nüchternes Informationsblatt. Hat man die Anleitung nicht zur Hand, findet sich auf der Hinterseite eine englische Kurzbeschreibung. Das erleichtert die Arbeit für jene, die das Gerät spontan im Alltag nutzen müssen und noch nicht kennen.
Links und rechts befinden sich die soliden Ein- und Ausgangsbuchsen, von oben nach unten betrachtet sind dies 6,35 mm Klinke, DIN, RCA-Cinch, XLR und der Neutrik Speakon-Lautsprecheranschluss. Die Belegung, beispielsweise ob symmetrisch oder unsymmetrisch, spielt dabei keine Rolle. Auf der Oberseite gibt es zusätzlich vier Buchsen für 3,5 mm Klinke und Bananenstecker, hier lassen sich die beiden mitgelieferten Messspitzen anschließen. Im digitalen Zeitalter wäre vielleicht auch RJ45 sinnvoll gewesen, notfalls helfen hier die beiden Messelektroden aus. Dass der Durchgangsprüfer zusätzlich eine akustische Rückmeldung in Form eines hohen, gut hörbaren Pieptons liefert, ist sehr praktisch, wenn man konzentriert die einzelnen Adern eines Kabels prüfen möchte. Zusätzlich leuchtet bei Kontakt eine zwischen den Bananenbuchsen platzierte LED.
Um den MTest-1 nutzen zu können, wird vorne in einen Träger ein 9V-Block eingeschoben, der dem Gerät nicht beiliegt. Diesen zu entnehmen, ist etwas tückisch, weil er ohne Batterie nicht aus dem Gehäuse fährt, bei eingelegter Batterie drückt ihn eine Feder heraus und erlaubt das schnelle Wechseln. Einschalten muss man den MTest-1 nicht, weil im Ruhezustand mit Ausnahme des Batterietestmodus kein elektrischer Kontakt besteht. Schließt man an beiden Seiten ein Kabelende an, wird der Kontakt geschlossen und mit dem 6-Wege-Schalter kann man die jeweilige Pinbelegung abrufen. Der Batterietester auf Stellung 6 ist tückisch, weil er durch dauerhaftes Leuchten der Test-LED die Batterie entlädt. Beim Lagern sollte man daher den Schalter sicherheitshalber auf Stellung 1 bringen und nie vergessen, die zu testenden Kabel auch wieder abzuziehen. Bei voller Batterie leuchten übrigens die LEDs gleißend hell, für mich ist das etwas zuviel des Guten.
Kurz und knapp für den, der des Englischen mächtig ist
Zwei spannende Punkte fallen mir beim MTest-1 auf. Zum einen werden Belegungsfehler angezeigt, hierzu gibt es für die Pins 1 bis 5 zwei LED-Reihen übereinander. Die obere Reihe zeigt die Belegung für die rechte, die untere für die linke Seite an. Leuchten beide LEDs übereinander, ist alles gut. Ansonsten wird die LED zum verbundenen Pin angezeigt. Zum anderen lassen sich auch Adapterkabel prüfen, beispielsweise von XLR auf 6,3 mm Klinke oder Cinch auf Mini-Klinke, bei vorhandenem Masseleiter leuchtet eine zusätzliche LED bei Pin 1. Es werden übrigens alle Steckertypen erkannt, so auch symmetrische und unsymmetrische Kabelverbindungen. Weil auch explizit auf Phono-Kabel hingewiesen wird, wäre an dieser Stelle eine Anzeige für den Leitungswiderstand hilfreich gewesen, um Plattenspieler an Phono-Vorstufen anzupassen.
Die Kabelprüfung mit dem MTest-1 gelingt deutlich schneller als mit einem Multimeter oder Durchgangsprüfer. Wer Kabel selbst konfektioniert, kann diese ebenfalls im Handumdrehen überprüfen, um mögliche Schäden am Equipment durch Belegungsfehler zu vermeiden. Hilfreich ist auch die auf der Oberseite angedruckte Pinbelegung für einige Steckertypen. Aufgrund fehlender Funkstrecke ist er für fest verlegte Kabel natürlich ungeeignet, wobei die 1 in der Produktbezeichnung darauf schließen lässt, dass Mackie uns möglicherweise noch mit einigen Produkten überraschen könnte. Verwundern würde mich das nicht, so hat der Hersteller sein Angebot im letzten Jahr deutlich ausgebaut und das mit durchweg hochwertigen und zugleich preiswerten Produkten.
Der Kabeltester scheint ein OEM-Produkt zu sein.
Ihn gibt es auch als »Palmer Cable Tester« und als »Millenium MCT-10« deutlich günstiger.
Wer eine größeren Funktionsumfang benötigt, findet im Modell »Millenium MCT-20« einen geeigneten Tester in ähnlicher Bauform.
Da alle Geräte ohne roadtauglicher Verpackung geliefert werden, habe ich für meinem »MCT- 20« ein «Thomann Mix Case 2118A« angeschafft.
@Franz Walsch Danke für den wertvollen Hinweis, in der Tat scheint der MCT-20 bis auf die mir nicht so zusagende Farbgebung baugleich zu sein und wenn ich das richtig sehe, bietet er auch RJ45 an. Den Mackie finde ich optisch aber schöner und sieht nicht so nach Werkstatt aus, obgleich das der Funktion natürlich keinen Abbruch tut.