Klanglich unterscheiden sich die drei Modelle Mackie MP-120, MP-220 und MP-240 teils sehr deutlich. Der MP-120 klingt im direkten Vergleich mit seinen zwei Brüdern recht einfach gestrickt, der Grund ist natürlich das Prinzip des einfachen Treibers, der somit alleine für den gesamten Frequenzbereich zuständig ist. Die Höhen stechen hier etwas ungewohnt hervor, das Bassfundament fehlt leider bzw. ist nur schwer und unsauber auszumachen. Das klangliche Augenmerk liegt hier im mittleren Frequenzbereich. Zum einfachen Musikhören ist der MP-120 zwar geeignet, denn er bietet doch ein deutlich besseres Klangbild als die gängigen Apple- und Samsung-Hörer und damit geht der Preis von 92,- Euro auch voll in Ordnung. Für den Einsatz als In Ear auf der Bühne oder zum Gegenchecken des Mixes im Studio kann man den MP-120 jedoch leider nicht empfehlen.
Deutlich besser gestaltet sich da der Höreindruck des mittleren Modells, dem Mackie MP-220. Hier ist der tieffrequente Bassbereich deutlich präsenter und akkurater. Auch die Höhen fallen bei diesem Modell nicht unangenehm auf, wenn auch das Klangbild im Gesamten dem Hi-Fi-typischen Badewannen-Effekt gleichkommt. Die Nutzung von zwei getrennten Treibern für Bässe und Mitten-/Höhenbereich zahlt sich auf ganzer Linie aus, den Aufpreis von 57,- Euro gegenüber dem MP-120 sollte man bereit sein zu investieren, um einen deutlich besseren Sound aufs Ohr zu bekommen. Probleme bekommt der MP-220 hin und wieder, wenn er dazu aufgefordert wird, frequenztechnisch dichte Arrangement wiederzugeben, hier klingt er dann schnell unsauber bzw. es lassen sich frequenznahe Instrumente nur schwer auseinander halten.
Nochmals eine deutliche Stufe höher angesiedelt ist der Dritte im Bunde, das Modell Mackie MP-240. Auch dieses setzt auf eine 2-Treiber Konzeption, wobei der Treiber für die Mitten/Höhen hierbei als Balanced-Armature-Treiber ausgelegt sind, der Basstreiber ist dynamisch. Die Balanced-Armature-Treiber findet man in der Regel nur in höherpreisigen In Ears. Dabei befindet sich ein kleiner Metallanker zentral in einem Magnetfeld, läuft Strom durch die Spule des Ankers, bewegt er sich leicht. Die Membran ist dabei über einen kleinen Antrieb mit dem Anker verbunden, bewegt sich der Anker, werden Schallwellen erzeugt. Das Prinzip sorgt für eine recht kleine Impedanz und kann kompakt in In Ears eingebaut werden. Letztlich soll sich hierdurch natürlich ein sauberes Klangbild ergeben.
Beim MP-240 gelingt dies auch wunderbar, das Klangbild ist gegenüber den anderen beiden Modellen deutlich differenzierter und klarer. Einzelne Bestandteile des Signals können besser auseinander gehalten werden, auch die Stereoortung gelingt besser als bei den Brüdern. Etwas weniger ausgeprägt fällt der Bassbereich aus, es ist aber noch ausreichend Fundament vorhanden um Bassdrums und Bassläufe ordentlich wahrzunehmen. Die Höhen sind beim MP-240 nicht scharf, s-Laute werden nicht unangenehm hervorgebracht. Insgesamt bietet der Mackie MP-240 somit das homogenste Klangbild der MP-Serie, wodurch man ihn sehr wohl auch mal als alternative Abhöre im Studio einsetzen kann.
Hinsichtlich der Lautstärke haben alle drei Modelle genügend Power, um sich auch direkt vor Schlagzeug und Gitarren-Amp bemerkbar zu machen. Der MP-240 hat in diesem Zusammenhang aber wieder die Nase vorn, denn er ist zwar nicht der Lauteste der Serie, dafür bleibt sein Klangcharakter unabhängig von der Lautstärke nahezu gleich, während MP-120 und MP-220 bei sehr lauten Signalen etwas unangenehm werden können.