Verarbeitung
Das ProDX8 macht einen rundum hochwertigen Eindruck. Das Gehäuse ist stabil und sauber gearbeitet, das Gewicht vermittelt zusätzlich Wertigkeit. Taster und Poti lassen sich angenehm bedienen, die Anschlussbuchsen sind fest verschraubt. Vier große Gummifüße verhindern das Rutschen. Insgesamt also gewohnt gute Mackie Qualität.
Software
Obwohl sich Mackie hier von der reinen App-Bedienung gelöst hat, sind wesentliche Funktionen auch weiterhin über die Software mit passendem Gerät zu bewerkstelligen.
So bietet die MixerConnect App pro Eingangskanal einen Mute-Taster, eine Aussteuerungsanzeige und den Kanalfader, der für Main oder die Aux-Wege umgeschaltet werden kann.
Weiterhin ist über das Anwahlfeld unten die Seite für weitere Kanalfunktionen aufrufbar. Hier finden wir eine Dreiband-Klangregelung mit durchstimmbaren Mitten und LowCut und Pegelsteller für den Effekt und einen 1-Knob Compressor. Weiterhin können hier zwei Eingangskanäle gelinkt werden.
Für den Effektweg stehen hier übrigens nicht nur die zwei Hall- und zwei Delayprogramme der Hardware bereit, sondern hier kann aus 16 Festprogrammen aus den Bereichen Reverb, Delay und Chorus, inklusive zwei Kombiprogrammen, ausgewählt werden.
Doch damit nicht genug, in den Ausgangswegen ist noch je ein 7-Band EQ implementiert. Unter den Einstellungen lassen sich noch drei Presets anwählen, sichern und benennen und das Pult in den Auslieferungszustand zurück versetzen. Hier finden sich auch die Kopfhörerlautstärke und Infos zum Gerät mit den wichtigsten Links zum Produkt.
Arbeiten
Sehr erfreulich, dass uns Mackie bei dem ProDX ermöglicht, auch ohne App zu arbeiten. Schauen wir also, wie weit wir damit kommen. Dazu wird das ProDX8 mit meinen Monitoren verbunden. An einen Inputkanal stecke ich ein Mikro an, an die Miniklinkenbuchse einen Zuspieler. Direkt am Gerät lassen sich nun die Pegel zuteilen. Main und die Aux-Wege bekommen ihre eigene Mischung, der Kopfhörer ist separat in der Lautstärke zu regeln. Auf die Summe lässt sich noch ein Effektsignal justieren. Die beiden Reverbs sind definitiv keine Lexicons, passen aber von der Größe, kleiner und mittlerer Raum und sind bei dezenter Zugabe durchaus brauchbar. Die beiden Echos, Slap und Feedback ca. 30% hören sich gut an, müssen von den Einstellungen her aber passen, zu editieren gibt es nichts.
Gain kennt das ProDX8 nicht, so ist es einfach, sich seinen Mix zu schaffen. Für simple Aufgaben, Zuspieler und ein paar Sprachmikros ist das kleine Mischpult tatsächlich ohne App zu bedienen. Ein Punkt ist noch zu beachten: Die Mikrofoneingänge bieten keine Phantomspeisung, es können also nur dynamische Mikros oder Exemplare mit Batteriespeisung verwendet werden.
So lässt sich der Leistungsumfang des Mixers natürlich nicht ausschöpfen, ich lade die MixerConnect auf mein iPad mini. Da ist sie nun als Demo zu öffnen und ich kann mir einen Überblick verschaffen. Scharf geschaltet wird die App mit der Bluetooth-Verbindung. Dazu aktiviere ich den Blauzahn am iPad, drücke für einige Sekunden den entsprechenden Button am ProDX8, der Mixer wird erkannt und kann nun am iPad angewählt werden, das inzwischen an seinem vorgesehenen Platz steht. Die Schiene ist übrigens breit genug, dass ich das iPad nicht von seiner Hülle befreien muss – Pluspunkt.
Wenn der Sound nicht stimmt (Rauschen, Effektqualität), dann scheinen die Behringer X Air Produkte deutlich mehr zu bieten.
@tubeheat Hi tubeheat,
das Behringer X Air XR18 hatte ich ja auch schon im Test und war positiv überrascht.
Beim ProDX handelt es sich aber meiner Meinung nach um ein anderes Produkt. Mackie hat hier versucht die Bedienung so einfach wie möglich zu gestalten und ein Arbeiten direkt am Gerät zu ermöglichen. Das ist hervorragend geglückt.
Zugegeben, die Effekte sind nicht Hi-End, sind sie aber in analogen Kleinpulten auch nicht.
Das Rauschen habe ich bei voll hochgezogenen 8 und 12,5 kHz getestet, da fügt der Kompressor am Vollanschlag deutlich Rauschen zu. Im Normalbetrieb ist das unproblematisch, Mackie kann ja Preamps bauen.
Also bitte den Test nicht so verstehen, das Pult wurde schlecht klingen.
Merkwürdiges Gerät ohne Phantomspeisung, ohne Habenwollen-Faktor.
@smile Dem stimme ich zu.
Bei aller Innovation – Basics wie Phantomspeisung, saubere Gain-Regelung, rauschfreier Sound sind Pflicht.
Auch finde ich es unverständlich, warum der Hersteller den Vorteil eines Digitalmixers nicht auch in Features investiert, die bei anderen Standard sind, z.B schaltbare Stereo-Paare nicht nur auf 7/8 und vollparametrische EQ.
Eine Menge Einschränkungen für eine 3-Sterne Bewertung….
Gruß, Carsten
@ctrotzkowski Ich denke dafür hat Mackie die DL-Pulte im Programm. Hier sollte wohl einfachste Bedienung (kann auch der Hausmeister…) mit den nötigen Features zusammen geführt werden. Dafür braucht´s eben kein stereo und erst recht keine Vollparametrik.
Auch das Gain wurde wohl aus diesem Grund weg gelassen. Die Selbstaussteuerung hat bei allen meinen Signalen gut funktioniert. Der Knackpunkt ist eben dann, bei voll aktiviertem Kompressor zieht die Maschine das Gain hoch. Deshalb schrieb ich, Comp bei max. 50% und alles ist gut.