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Test: Mad Professor, Deep Blue Delay, Gitarren-Effektgerät

(ID: 1136)

Obwohl man vielleicht auf die Idee kommen könnte, das Deep Blue Delay liefere seinen Sound durch eine Analogschaltung, besitzt das Gerät doch ein digitales Innenleben. Als Grund hierfür nennt Mad Professor zum einen die Kosten, welche beim Einsatz von analogen Komponenten (wie die zum Betrieb benötigten BBD-Chips) und zum anderen das hierfür notwendige größere Gehäuse erforderlich machen würde. Also hat man die digitale Schaltung eben auf einen typisch analogen Delaysound im Stile der klassischen Bandschleifen-Echos getrimmt – im Bypass-Mode durchläuft das Signal aber unbeeinflusst auf dem kürzesten Weg die Schaltung.

Sound/Praxis

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Am besten macht sich ein Delay natürlich im Einschleifweg eines Verstärkers. Und so wurde das Deep Blue Delay zum Soundcheck in den Effektweg eines Ampeg Röhrencombos eingeschleift. Die Bedienung ist aufgrund der lediglich drei Regler natürlich kinderleicht und führt schnell zu brauchbaren Ergebnissen. Der Sound des Gerätes ist, trotz des digitalen Innenlebens, wunderbar organisch und liefert eine Menge sehr sauberer und warm klingender Echos. Angefangen von kurzen Slapback-Wiederholungen im Stile eines gekachelten, kleinen Raumes, bis hin zu der maximalen Verzögerungszeit von einer knappen halben Sekunde zeigt das Deep Blue Delay einen breiten Einsatzbereich, der bedingt durch den zunehmenden Höhencut jeder einzelnen Wiederholung, wahrhaftig den Charme der alten Bandschleifen-Echos wiederbelebt. Ohne allerdings mit deren Schwächen, wie Eiern oder Rauschen, zu stören. Das Signal ist faktisch frei von jeglicher Art Nebengeräusch und das auch beim Nutzen von verstärktem Signalpegel, wie dies ja beim Zuschalten eines  Overdrive oder Boosters am Amp zwangsläufig auftaucht.

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Eine Möglichkeit zum Abspeichern von Settings gibt es ja, trotz der digitalen Funktionsweise des Deep Blue Delay nicht, obwohl dies rein technisch ja zu realisieren gewesen wäre. Und auch eine Tap-Funktion zur manuellen Eingabe der Delay-Geschwindigkeit ist nicht vorgesehen. Hier muss man also alles in Echtzeit regeln und sich bei Bedarf beim Live-Gig dann doch runterbeugen, um die gewünschte Geschwindigkeit dem Songtempo anzupassen. Das alles hätte aber sicher nach einem größeren Gehäuse verlangt, was sich faktisch auch in einem höheren Abgabepreis niedergeschlagen hätte. Und dieser ist für ein einfaches Delay schon recht stolz, aber aufgrund der gebotenen Signalqualität durchaus gerechtfertigt!

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Fazit

Das Deep Blue Delay des finnischen Herstellers Mad Professor liefert genau das, was man sich unter einem Vintage-Delay vorstellt. Reduziert auf das Nötigste, erhält der Käufer dieses robust und hübsch gefertigten Pedals nämlich einen zuverlässigen und charmanten Echo-Effekt, welcher die Tradition der unvergesslichen Analog- und Bandschleifen-Echos wiederbelebt, ohne allerdings mit deren Schwächen, wie etwa die Wartungsanfälligkeit und unerwünschte Nebengeräusche, zu kämpfen. Die Delayzeit ist mit ihrer maximalen Verzögerung von 425 ms zwar limitiert, dürfte aber für die meisten Anwendungen ausreichen.

Wünschen würde man sich vielleicht noch die Möglichkeit, die eingestellten Settings in einem Speicher ablegen zu können. Das digitale Layout des Deep Blue Delay würde sich ja dafür anbieten und man wäre im Live-Gefecht nicht gezwungen, den Delaysound am Song anzupassen. Oder man besorgt sich eben noch ein weiteres Deep Blue Delay!

 

Klangbeispiele: Fender Blacktop Strat, Ampeg GVT52-112, Shure SM57 in Logic Audio.

Plus

  • Sound
  • Verarbeitung
  • schnelle, intuitive Bedienung
  • Optik

Minus

  • keine Speicherung der Settings

Preis

  • UVP: 295,- Euro
  • Straßenpreis: 265,- Euro
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Klangbeispiele
Forum

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