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Test: Madrona Labs, Aalto, Software-Synthesizer

(ID: 549)
Beamtensektion - Stimmenverwaltung

Beamtensektion – Stimmenverwaltung

Klang und praktische Arbeit

Wer aufmerksam gelesen hat, wird diesen Synthesizer sicher nicht anhand seines Filters bewerten. Es gibt sicher experimentierwillige Musiker unter den typischen Käufern von Aalto. Wer all die vielen seltsam bezeichneten Bewegungen und Richtungen und vertrackten Spielarten der Musik liebt, wird diesen Synthesizer lieben. Aber auch jene, die einfach schneller aus jedem Klischee herauswachsen möchten. Sollte eine Hüllkurve fehlen, so nimmt man einfach eine fallend eingezeichnete „Kurve“ im Sequencer und nutzt diese. Diese „Hüllkurve“ lässt sich einfach über die Rate-Modulation beschleunigen. Der Grundsound ist aufgrund der FM-Basis zumeist direkt und analytisch, kann aber sehr leicht durch sehr eigene Texturen mittels des Delays und geschickter Modulationen erweitert werden. Auch für sehr gerade gesetzte Minimal-Tracks kann das eine Bereicherung sein. Ja, man kann auch „Hipster-Klänge“ wie etwa Dubstep-Bässe damit aufbauen. Die Unison-Funktion macht das sogar noch etwas leichter und mit dem Delay und anderen kleinen Tricks lässt sich der Sound zusätzlich andicken. Mit Aalto hat Langeweile keine Chance.

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Aalto Synthesizer Version 1.26

Aalto Synthesizer Version 1.26

 

Tendenziell klingt er analytisch, jedoch meist viel eher organisch. Natürlich sind kühle und eisige Klänge auch kein Problem, welche durch die FM-Möglichkeiten gegeben sind. Dieser Synthesizer sollte keine Erwartungen in Richtungen Vintage-Analog-Simulation bedeuten, sondern den Wunsch nach frischen Klängen anregen und beflügeln. Diese Klänge dürften auch schnell in Bereichen Zuhause sein, die eher funktional-tanzbar sind und mehr „Frische“ benötigen. Die perfekte Zielgruppe möchte einen kompakten, aber sehr durchdachten bis genial strukturierten und reduzierten Synthesizer für ein paar Experimente. Experimentellere Spielarten und Klänge liegen ihm sehr, ohne jedoch nur für Experimente geeignet sein zu müssen. Er ist keineswegs an einen Stil gebunden oder einer Zeit verhaftet. Innovativ, inspirativ und durchaus auch intuitiv.

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Fazit

Dieser Synthesizer ist noch immer einer der frischesten Konzepte auf dem Softwaremarkt, die sämtliche „VA-Synthesizer“-Konzepte deutlich hinter sich lässt. Er glänzt sicher nicht mit Moog-Ästhetik oder Klang. Auch gibt es keine nervigen oder ablenkenden 3D-Grafik-Basteleien. Auch eine Kopie eines Buchla Modulsystems ist er nicht, jedoch sicher deutlich von diesem beeinflusst, ohne jede Idee schlicht zu übernehmen oder nachzustellen. Es geht hier deutlich um ein intelligentes und zeitloses sowie intuitives Bedienkonzept mit maximaler Entfaltungskraft, welches sich sogar live einstellen lässt. Deshalb hat man auf eine ganz freie modulare Verschaltung verzichtet. In der gebotenen Menge dürfte auch die Umplatzierung von Audiomodulen eher geringfügige Auswirkungen haben. Die Schlichtheit und der extrem gut gewählten Komponenten könnte durchaus auch eine erfolgreiche bis beliebte Synthesizer-App werden oder sogar in Hardware als Stand halten und ein Innovator für andere Hersteller sein. Wer Soft-Synthesizern bisher kritisch gegenüber stand, sollte sich zumindest aber diesen ansehen. Außerdem ist der Spaßfaktor so erschreckend hoch, dass vermutlich Warnhinweise auf der Schachtel stehen müssten, wenn man ihn in einer solchen ausliefern würde. Tatsächlich handelt es sich um einen Download, welcher mit keiner komplizierten Jonglier-Aktion mit Sicherheitshürden die Freude raubt. Auch kein nerviger USB-Dongle oder gar iLok ist notwendig, um diesem Synthesizer habhaft zu werden. Einzig die Vierstimmigkeit könnte man bemängeln. Die Konkurrenz ist erstaunlich gering. Selbst nach Monaten der Nutzung fallen dem Nutzer noch neue frische Klänge ein und es wird einfach nicht langweilig. Wer einen besonderen Synthesizer für wenig Geld mit eher zeitloser und neuartiger Struktur haben möchte, der ist hier genau richtig. Die $99 (knapp 80 Euro zur Zeit) sind mehr als gut angelegt und dem Gebotenen auch angemessen. Ein solches Patch auf einem Modular-Synthesizer nachzubauen, dürfte übrigens für viele ein guter Tipp sein, ihr System auch live sehr effektiv zu machen. Vielleicht baut man sogar ein Patch, welches innerhalb eines Live-Auftritts nicht langweilig werden kann, ohne als Selbstzitat zu verkommen. Begeisterung ist ab heute hellblau!

Hinweis zu den Demos: Diese wurden absichtlich mit extrem einfachen Tönen gebaut und ohne Overdubs oder Effekte erstellt. Der Basslauf enthält verschiedene Velocity-Sprünge und Längen, um die Möglichkeiten zu skizzieren, wie daraus richtige Tracks gebaut werden könnten. Die Unisono-Funktion ist bei richtigem Pegeln nicht zwingend nötig (zweiter Teil der Audiobass Demo).

Plus

  • innovatives Konzept, sehr ausdrucksstark
  • vielseitig
  • minimal
  • sehr viele spannende Details
  • keine nervigen Grafik-Spielereien oder Vintage Anmutungsversuche

Minus

  • max. 4 Stimmen

Preis

  • ca. 80,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Mag ja sein, dass die Software keine Vintage Anleihen usw. hat, aber ich verstehe nicht was an dem Sound besonders sein soll.

    Ich lass mich gerne aufklären, aber wo liegt der Nutzen an Plugins, die doch immer alle gleich klingen.

    Ansonsten schöner Test, aber ich verstehe langsam nicht mehr wo hier noch Innovation sein soll. Das klingt für mich alles gleich und könnte genauso aus Reaktor usw. stammen.

    • Profilbild
      moogulator AHU

      Die Struktur ist so angelegt, dass man sich davon einiges abschauen könnte, die richtigen Kabel gesteckt und du hast ein sehr lebendiges Instrument, obwohl und grade mit wenigen Elementen. DAS ist was auf so manchen Modul-Basteleien mit und ohne Software vergessen werden könnte – Musikalisch zu bleiben, schnell reagieren zu können und das ist meiner Meinung nach der Vorteil an Sachen wie Aalto, nicht die Farbe, die GUI, der Moogaufkleber auf der Rückseite oder Soft vs. Hard oder just another Softsynth, .. das hier ist nicht another XYZ, es hat sich mal einer überlegt, was sinnvoll ist. Dafür gibt es einfach mal dick Punkte.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @moogulator Danke Herr Irmler für die schnelle Antwort.

        Trotzdem bleibt bei mir dir Frage, was sich die letzten Jahre geändert hat und warum es gerade diese Software sein sollte.

        Man kann über Vintage sagen was man will, aber der Moog klingt nach Moog, Roland nach Roland, M1 nach M1 usw.

        Hier aber kann kann ich vom Sound keinen eigenständigen Charakter mehr erkennen. Von der Bedienung meinetwegen. Aber vom Sound kann es auch Plugin XYZ sein.

        Mir persönlich kommt es so vor als wird seit 10 Jahren jetzt immer der gleiche Inhalt in anderer Verpackung serviert.

        Das Teil hinterläßt bei mir jedenfalls ???

        Trotzdem danke für den Test, auch wenn ich Deine (hoffentlich ok) Tests über Vintage-Equipment mehr schätze. Insbesondere die Tests im Synthmagazin zu digitalen Synths der 80er und 90er Jahre (Techno unter 200 EUR) sind klasse.

        • Profilbild
          ariston

          Ich würde dazu nur sagen: Demo ausprobieren. Wenn du dann immer noch denkst, dass Aalto klingt wie jeder andere x-beliebige Synth, dann weiss ich auch nicht.

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @ariston Danke für den Tipp, aber offen gesagt ist mir da die Zeit zu schade nur um festzustellen, dass mich die Software wieder enttäuscht.

            Bleib dann doch lieber bei meiner Hardware. Da gibt es noch genug zu entdecken…

            • Profilbild
              chk

              Sorry, aber die Aussage „Mir ist die Zeit zu schade um die Demo zu testen“ disqualifiziert dich jetzt schon ein wenig. Wenn ich mir nur Soundbeispiele anhören würde, anstatt selbst zu testen, würde ich auch ständig maßlos enttäuscht sein. Oder aber von allem hellauf begeistert, je nach qualität der Presets. :) Es gibt Leute, die holen aus nahezu jedem Synth den absoluten Hammersound raus, und es gibt Leute, meist die, die die Factory-Presets machen, bei denen hört sich’s halt absolut alltäglich und zum Gähnen an. Ich glaube ohne den Synth selbst anzutesten wirst du dir da kein gescheites Urteil bilden können.

              Es sei dir aber natürlich gegönnt weiterhin auf Hardware zu setzen, anstatt auf Software. :) Die Aussage, dass Hadware aber generell besser klingt als Software ist Humbug, meiner Meinung nach ist es eher so, dass die Hardware-Hersteller, seien es Clavia, Access, um jetzt nur mal ein paar Namen im VA-Bereich zu nehmen, einfach eine Historie haben und Erfahrung aufgrund ihres Erfolges, WIE man Kisten baut, die gut klingen. Würden diese Hersteller Software entwickeln (haben sie ja auch teilweise) würde diese ebenfalls sehr gut klingen. :) Ich denke, da haben die reinen Softwareschmieden halt, bis auf ein paar Ausnahmen, ein wenig Nachholbedarf an Erfahrung. Wird aber alles kommen, da bin ich mir sicher.

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                AMAZONA Archiv

                @chk Tut mir leid für mich geht es um den Charakter und um den ersten Eindruck. Von daher würde ich mir sowieso keinen VA kaufen. Ich mag den Klang nicht.

                Und was die Presets anbelangt. Vielen der absoluten Klassiker wurden nur mit Presets gemacht. Ich denke da an D50, Mirage, DX7,M1 usw. Und Charakter erkenne ich bei den Klassikern auch schon an den Presets.

                Genau dies ist aber mein Punkt. Könntest Du den Sound dieses Plugins von anderen Plugins unterscheiden. Ich glaube nicht…?

                • Profilbild
                  chk

                  Ich glaube, der Eindruck, dass man die „Klassiker“ aus früheren Zeiten so gut am Klang erkennen konnte, liegt vielmehr daran, dass heutzutage viel mehr mit Effekten gearbeitet wird. Ich denke, man kann die alten Kisten auch so mit Effekten zuklatschen, dass du überhaupt nicht mehr erkennen kannst, was es denn jetzt eigentlich ist. ;)

                  Mal abgesehen davon, habe schon mehrere „Blindtests“ in Foren gesehen, und in 99% der Fälle waren die Leute nicht einmal in der Lage Plugin von Analogsynth zu unterscheiden, wenn der Patch in die Irre geführt hat. Daher bin ich immer sehr vorsichtig mit der subjektiven Sichtweise… aus meiner eigenen Erfahrung kann ich aber sagen, dass z.B. ein u-he Zebra einen ganz andere Charakter als ein Cakewalk z3ta hat, und Synapse Dune klingt auch wieder sehr viel anders, schon allein aufgrund der verschiedenen Filter-Charakteristika. Ob man den Klang dann mag, oder lieber zu Analogsynths greift sehe ich dann eher als Geschmackssache, oder aber auch eine Frage was für Musik man denn produziert.

                  • Profilbild
                    AMAZONA Archiv

                    @chk Ja, mit den Effekten hast Du recht. Ist eine absolute Katastrophe. Aber hauptsache alles klingt fett und mächtig.

                    Ich habe halt einfach keinen Unterschied zwischen den Plugins wahrnehmen können. Zumindestens keinen wirklich signifikanten Unterschied.

                    Und bzgl. Analog kann ich sagen, dass die beste Mischung die analogen Synths sind zusammen mit den alten digitalen Geräten der 80er Jahre. Der DX7 ist war grausam zu programmieren, aber die Sounds…

                    • Profilbild
                      chk

                      „Ja, mit den Effekten hast Du recht. Ist eine absolute Katastrophe. Aber hauptsache alles klingt fett und mächtig.“

                      Mache stehen drauf, siehe Trance und Dubstep. :) Ich muss auch zugeben, dass ich die Vorzüge moderner VA’s wie Voicestacking bis zum Abwinken, und den „cleanen“ Sound bevorzuge.

                      Ok, ich denke einen Minimoog, oder Roland Synth kann man schon sehr gut raushören, gilt für mich aber auch z.B. für die Novation VA’s, welche sehr eigen klingen. Eventuell nutzen dann wie gesagt, die Puristen wieder weniger Effekte, und man hört einfach was es ist.

    • Profilbild
      Photic

      Ui, lieber Daniel! Wenn Du mir verrätst, mit welchem Synthi so ein Waveguide Noise Sound zu erstellen ist, wäre ich der sehr dankbar… Vielleicht besitze ich ihn ja schon und brauche den Aalto dann nicht mehr zu kaufen… PS: Ich nenne vom Prophet 5/6 bis über Macbeth Elements sowie einen GRP A4 einige gute Stücke mein Eigen, aber so einen Aalto-Sound ist mir noch nicht untergekommen… Klär mich doch bitte mal auf, ja? Liebe Grüsse

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Photic Lieber Photic,

        1 Note-Drone:
        Buchla oder Derivate

        Waveguide + Skandinavigation:
        Beliebiger Klangerzeuger + Div. FX

        Basstest:
        beliebiger FM-Synth oder Derivate

        Und ja ich habe auch genug Synths gehabt und immer noch. Insbesondere habe ich aber auch Ohren. Und diese Sounds sind nicht wirklich neu. Heute gibt es nichts „Neues“ mehr. Die einen suchen verzweifelt neue, individuelle Sounds (siehe Modular-Hype) und die anderen flüchten sich in Vintage-Welten.

        Die Kunst ist das Gesamtpaket, die Komposition und Produktion und nicht ein einzelner geiler Sound (ob neu oder alt).

        Und nein ich werde keine Sound-Demos anfertigen, um Dir zu beweise, dass man den Sound auch alternativ erzeugen kann.

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          Der Synth klingt definitiv interessant und die Soundbeispiele demonstrieren das durchaus. Hat Potential, das Teil. Verstehe die angemahnte, angebliche Charakterlosigkeit nicht. Denke, dass der Aalto Synth gerade in Sachen Drones einiges vereinfachen kann. Da, wo ich sonst ggf. mit ’nem zweiten Synth layern muss und/oder mir was in Sachen Morphing einfallen lassen muss, scheint es recht zackig und intuitiv mit dem Gesellen allein und für sich gut zu klappen. Was mir hier aber nicht so liegt, ist diese „simplifizierte“ GUI. Da hab‘ ich – ästhetisch betrachtet – Probleme mit. Wobei das hier bei diesem Synth schon Sinn macht, diese optische Gestaltung.

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @Wellenstrom

            kein Thema. Hab auch nichts gegen den Synth gesagt. Nur Signature-Sounds sind die Beispiele für mich jetzt nicht. Heutzutage klingt vieles qualitativ gut. Auf der anderen Seite fehlt mir persönlich die Unverwechselbarkeit eines DX7, M1 oder D50 zu ihrer Zeit. Da konnte tlw. ein einziger Sound ein ganzes Stück tragen. Das gibt es heute wohl so leider nicht mehr.

            • Profilbild
              AMAZONA Archiv

              Hmmm, je ne sais pas…. potentiell möglich wäre es vielleicht schon. Z.B. mit ganz speziellen, eigenen Wavetables…..oder mit neuen „Hybriden“ Synthvarianten. Glaube schon, dass es ginge. Müsste da auch mehr Musik in der Nische hören, um beurteilen zu können, ob da nicht schon ganz neue Klangästhetiken in/mit neuen Synths ausgearbeitet wurden. Vielleicht gibbet ja den einen oder anderen, der da aus irgendwelchen Softsynths was eigenes, charakteristisches, rausquetschen kann. Hat ja immer wieder mal Synths, auch auf VSTI Ebene gegeben, die da eigene Wege gegangen sind (Plex Synth von W. Palm, Freeware mittlerweile, oder dieser feinauflösende Additive Spectral von Linplug (wo leider nix mehr entwickelt wird) usw. usf.
              Denke sowieso, dass da die Limits eher in unseren Schädeln liegen als bei den auf dem Markt befindlichen (neuen) Softsynths.

              Letztendlich wird der „Charakter“ eines Synths auch durch bestimmte Songs mit Ohrwurmfaktor geboren. Zum Charakter kann etwas immer dann werden, wenn es zum unverwechselbaren Merkmal eines Hits z.B. wird. Und Jahre später heißtz es dann…. „ah, ja, dieser klassische Synthsound von Synth x war das ja“

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                AMAZONA Archiv

                Ich hoffe Du bist mir nicht böse, aber Du sprichst für mich auch viel zu viel von Technik. Ich glaube die (damals) neue Technologie ist auf musikalische Kreativität gestoßen und diese Kombination hat viele tolle Musik hevorgebracht.

                Hier wird immer von Synthese und Möglichkeiten gesprochen. Vieles sind aber Preset-Sounds, die Künstler inspiriert haben. Ich denke z.B. an den M1, an den D50, an den DX7. Aber auch an die (damals) neuen Möglichkeiten der Sampler (EMU, Mirage, Fairlight, Synclavier) mit unglaublich guten Factory-Patches. Auch die analogen Geräte waren nicht zu komplex und musikalisch einfach gut klingend (808, 909, SH-101, JUNO60, Jupiter 4,6,8, Prophet5, ProOne usw.).
                Zu viel Komplexität fördert die Kreativität nicht unbedingt aus meiner Sicht. Weniger ist manchmal mehr.

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                  AMAZONA Archiv

                  Okay, da sprichst du jetzt konkret die Factory Presets an. Wenn du es so siehst, dann liegt die Verantwortung bei den Presetmachern, die für die Companies arbeiten. Also demnach wäre es kein „Problem“ der Soundengines an sich. Ich z.B. habe mir bestimmt schon vor 10 Jahren oder noch länger komplett abgewöhnt, die Presets von Softsynths (arbeite nur noch mit Softsynths) durchzusteppen (Ausnahme: Drumsamples/sounds in Drum VSTIs) oder gar im Song/Track zu verwenden. Insofern will/könnte ich dazu nichts schreiben, nur spekulieren.
                  Will aber trotzdem noch mal anmerken, dass ja bei analogen Synths älterer Tage überhaupt keine Presetbänke vorhanden waren. Da lag es schon an den Musikern oder an für Tracks engagierte Spezis, charakteristische Sounds für die Aufnahme zu formen.

                • Profilbild
                  AMAZONA Archiv

                  „Zu viel Komplexität fördert die Kreativität nicht unbedingt aus meiner Sicht. Weniger ist manchmal mehr.“

                  Kann man unterstreichen. Allerdings kann so’n Synth wie der hier gute Dienste leisten, wenn man ihn gezielt nur für bestimmte Parts einsetzt. Z.B. für Intros, Outros, maschinenlastige Mittelteile oder eben im Kontext zum Film, Untermalung für Sci FI Sequenzen usw….. ist wie mit der Farbpalette oder mit den unterschiedlich verwendeten Pinseln beim Kunstmaler. Das Dingen da ist kein Allrounder, klar. Für das, was er erledigen kann, braucht es auch keinen speziell ausgewiesenen Soundcharakter m.M. nach. Hier ist die Komplexität im Sound selbst der relevante Faktor.

        • Profilbild
          Photic

          Vielen Dank lieber Daniel; schade Sounddemos wären natürlich toll… Aber man kann ja net Alles haben…PS: Ein Buchla-System habe ich leider noch nicht…

          Liebe Grüsse

  2. Profilbild
    ariston

    Schöner, sehr ausführlicher Test! Aalto ist für mich wie das Klanglabor eines verrückten Professors. Die Bedienung ist sehr einfach und intuitiv, die Möglichkeiten schier unendlich. Abseits der ermüdenden „ist es eine naturgetreue Emulation?“ Diskussionen ist Aalto eine der wenigen Softsynths, die ein echtes Eigenleben besitzen und im besten Sinne „organisch“ klingen – und auch noch unglaublich viel Spaß machen! Ich hoffe nur noch, dass die 4-Stimmen-Beschränkung aufgehoben wird, denn der CPU-Verbrauch ist auf einem modernen System kein großes Problem.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Danke für diesen schönen Test! Benutze Aalto schon seit der vorvorletzten Version und kann mich der Euphorie und dem Fazit nur anschließen. Vom abgedeckten Klangspektrum, der Bedienung und der (erweckten) Experimentierfreude ist Aalto einzigartig.

    Die leidige Diskussion Plugin vs Hardware bzw. Analog vs Digital finde ich ermüdend. Bei mir hat Aalto einen Platz neben Moog und Shruthi-1 (bald wohl auch Analog Four) und ich sehe nichts, was ihm diesen Platz so schnell streitig machen könnte – übrigens finden sich unter den Aalto-Nutzern eine Reihe von Leuten (wie Richard Devine), die Aalto neben ihrem Buchla oder Serge oder xxx schätzen…

    • Profilbild
      moogulator AHU

      so isses, Makina
      Wobei Herr Divine gefühlt alles in den Händen hat oder hatte, was es je gab und für alles auch Sounds baut. Was aber keinesfalls als Wertung zu verstehen ist.

      Das Ideologische ist mir egal, denke man kann herauslesen, ob und für wen das Teil was ist und wer Soft per se eigentlich eher nicht akzeptabel findet, der fühlt sich halt einfach mit was anderem besser. Auch ok. Aber ich würde allen, die was Besonderes suchen diese Idee an sich heran zu lassen und ein bisschen zu drehen und hören. Das kann schon was, genau so wie es ist. Wäre ggf. ne coole Kombi mit dem QuNeo oder sowas.

  4. Profilbild
    moogulator AHU

    Ich glaube du weisst schon was du magst, es ist schon richtig seinem Ur-Ruf zu folgen und vielleicht kommst einfach besser darauf klar.

    Meinen Namen aber bitte nochmal Suchmaschinieren, ma‘ sagen ;)

    Ja, Techno für 200€ – wird bei Vintage was schwerer, aber es gibt ne Menge Digitale, die immernoch sehr nett sind. FM Synths zB. Kostet alles fast nix und kann viel.

    Aber ein gutes Konzept, das muss man echt würdigen und würde unbedingt dafür eine Lanze brechen wollen. Grade für die Softophobe Gesellschaft. Vielleicht baut ja jemand das Ding mal in Hardware, denn das wäre zumindest technisch machbar. Schnappi-Faktor (Hüllkurven) und so stimmen aber.

    Alles was drin ist, Herr KaLeu™

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    AMAZONA Archiv

    Man kann sich Zeit nehmen, um einen Synthesizer zu erkunden, oder aber man nimmt sich die selbe Zeit um seitenweise zu erklären, dass man keine Zeit dafür hat. Der Aalto bietet nicht erst seit Version 1.3 fantastische Möglichkeiten! Wer nicht die Zeit dafür aufbringen möchte, diese zu erkunden, sollte vielleicht diese Zeit mit seinen aktuellen Synthesizern verwenden, anstatt immer wieder zu nörgeln, dass es keine Innovationen mehr gibt. Innovationen gibt es immer, wenn man sich nur die Zeit nimmt sie selbst erschaffen!

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      AMAZONA Archiv

      Es gibt Menschen, die zielen mit ihren Kommentaren nicht auf eine Sache (mal ganz egal, ob die dann emotional ausgetragen wird), sondern sie benutzen subtile kommunikative Tricks, um andere in ihrem Selbstbewusstsein zu beschädigen. Und so verkommt das Internet immer mehr zu einer kommunikativen Kloake. Das ist ekelhaft!

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        AMAZONA Archiv

        Lieber Andreas1303, wenn Du meine Kommentare gemeint hast, dann gewöhne Dich doch einfach an die Tatsache, dass wir in einer Demokratie mit freier Meinungsäußerung leben.

        Und in einer Demokratie gehören positive, negative oder auch kritische Gedanken bzw. Meinungen einfach dazu.

        Dies nennt man dann Pluralismus. Und denn gibt es in der Poliktik, im Sport und halt auch in der Kultur/Musik.

        Wenn alle gleich denken würden, wäre das Leben auch irgendwie fade, gell

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          AMAZONA Archiv

          Lieber DanielT, nein, ich habe ganz klar NICHT Deine Kommentare gemeint, sondern die von PlanetDingsbums. Und zwischen freien Meinungsäußerungen und verletzenden Äußerungen bzw. Äußerungen die das Ziel haben zu verletzen oder zurückzusetzen, empfinde ich persönlich einen klaren Unterschied. Dass das Argument der freien Meinungsäußerung allerdings benutzt wird, um andere mit Dreck zu bewerfen, ist im Internet inzwischen genaus akzeptiert wie weit verbreitet. Ich persönlich bin gespannt, wo diese Entwicklung am Ende hinführt. Zu einem Fortschritt – gleich welcher Art – ganz sicher nicht.

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            Dann ziehe ich meine Kritik zurück. Ich gebe Dir ja Recht, wie man an meiner Antwort zu Planetjumpin sieht.

            Ich finde es jedoch nicht ganz so dramatisch, wie Du (hoffe Du ist ok) dies ausgedrückt hast. Solange es jetzt keine persönlichen Beleidigungen sind habe ich auch kein Problem damit.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Ja, man kann sich die Zeit nehmen, man kann es aber auch lassen. Wir leben in einer freien Welt.

      Ebenso leben Foren wie diese von der freien Meinungsäußerung. Und kritische Gedanken finde ich persönlich wertvoll, denn Lemminge hat der Planet schon genug (Siehe früher Myspace, heute Soundcloud usw.)

      Und wenn Moogulator von der Software so begeistert ist, dann möchte man wissen warum, denn durch den Klang erschließt sich keine große Innovation. Allerdings halte ich Ihn für nen klasse Tester (siehe Synth-Magazin) und daher ist glaube ich eine Nachfrage erlaubt.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        „PlanetDingsbums“ lässt anmerken, dass es sowohl das Delay (als fester Bestandteil der Klangerzeugung), sowie auch das, an Modular-Systemen erinnernde, aber wesentlich Übersichtliche Bedienkonzept, als auch der Vielfältige und „rohe“ Klang ist, der dieses Plug-In von den üblichen Trance-Schleudern abhebt. All das kann man herausfinden, wenn man sich die Demo runterlädt und mal eine Woche jeden Tag damit arbeitet. Man kann sowohl Klänge erzeugen, die wie Saiteninstrumente klingen, als auch ziemlich rotzige Acid-Sounds, ultragestörte Soundscapes, Doepfer-esque Schweinereien, aber auch sanfteres. Man muss sich nur die Zeit nehmen. Ich mach jetzt Musik, und ihr?

        • Profilbild
          itsme

          also erst mal vielen Dank für DIESEN Post zum Teil, weil nun interessiert mich dieses Plugin auch, denn ich such auch schon ne Weile nach etwas, dass eben mal was anderes macht, wie der Rest und nun probier ich dieses Plug hier auch mal aus. Auch weil diese Delay Sache mal sehr interessant klingt.

          Zu Deiner Zeit Meinung usw. Da muss ich mich ein paar anderen schon auch ein bisschen anschließen denn:

          1.
          Würde jeder nur Musik machen und nichts mehr schreiben, dann gäb es bloß noch Hype und keine Informationen mehr online zu finden. Und das ein regelmäßiger Informationsinhalt nicht nur von ein paar „Doofen“ erstellt wird, während die „Klugen“ mit Popcorn nur als Leser davon profitieren, wäre es natürlich sinnvoll wenn jeder auch mal das Musik machen unterbrechen tät und seine Meinungen und Erfahrungen in die Onlinewelt schreibt oder? Und zwar so realistisch wie möglich, damit das auch was nützt!

          2.
          Zeit nehmen, sich auf ein Produkt einlassen … Das ist ein neumoderner Spruch der erst mal klug wirkt aber nen ganz großen Haken hat! Zeig mir ein Plugin oder ein neues Hardware Gerät, dass ehrlich von vorne herein damit wirbt, nur Standard zu können oder gleich von vorne herein zugibt was es nicht kann? Ich kenn nur ganz wenige Produkte, die so ehrlich werben! Und viele, zum Teil noch so kleine Popel Plugins tun in der Werbung so, als wären sie die ultimative Kreativ Granate. Von den bestimmt geschätzt 200 Plugins die ich schon getestet hab, war das vielleicht bei 10 auch wirklich dann der Fall. Der Rest waren Blender, teils unfertig oder der xfach gleiche Aufguß wieder usw. usw. …

          So, also wenn man da bei den Millionen an Plugins so rangehen würde, wie Du das hier forderst, würde man mit dem Testen nicht mehr fertig werden! Und ehrlich gesagt, noch mal 200 Plugins teste ich auch nicht mehr, jetzt müssen sich die Hersteller mal was neues einfallen lassen, ich will nämlich Musik machen und nicht den Rest meines Lebens Produkttester spielen!

          Und da das bei diesem Plugin ja scheinbar der Fall zu sein scheint, werde ich dieses nun auch mal testen.

          Das allgemeine Problem in unserer Online Welt ist, dass oft mehr karschiert anstatt realisiert wird und sich die User, die eigentlich zusammen halten sollten, gegenseitig oft nur versuchen zu beweisen, wer der Klügere ist.

          Wem bringt das bitte was ??

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @itsme Es ist ein Unterschied, ob man das Teil wirklich mal ausprobiert hat, oder man nur deshalb hier schreibt, weil man von vornherein nix von diesem Teil hält.

            Wenn jemand nach dem lesen des Testberichts denkt, das könnte interessant sein und derjenige dann auch mal für ein paar Abende ausprobiert, was man denn wirklich damit machen kann (und damit meine ich nicht Presets durchsteppen), dann ist es natürlich toll wenn diese Person dann auch ihre Erfahrungen hier teilt. Egal ob postiv oder negativ. Aber ich hab den Eindruck, dass ebendies nur noch selten passiert.

            Anstatt 1 bis 2 Stunden lang mehrere Beiträge zu schreiben, warum man eben keine Zeit hat, hätte man genau die gleiche Zeit auch benutzen können, um an Sounds rumzuschrauben.

            Ich hab, in den letzten 8 Jahren, auch gut 40 oder 50 VSTi’s ausprobiert und auf Werbeversprechen höre ich schon lange nicht mehr. Aber, wie oben bereits angedeutet, kann man ja, nach dem lesen eines Testberichts, schon erkennen, ob es überhaupt etwas neues und interessantes ist, oder eben nicht.

            Ich fordere übrigens gar nichts ;)

  6. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    ich hab ihn mir gestern geholt und bin sehr positiv überrascht….der sound ist geil. Allerdings hab ich ein Problem mit dem MIDI-Mapping….(DAW=Ableton).
    Nachdem ich ein paar Regler gemappt habe (Abholmodus) wird jedesmal wenn ich die Knöpfe am Controller bestätige das „neu errechnet“. Sowas hab ich noch nie erlebt.
    Das kostet Nerven…ich werde da mal Madrona Labs kontaktieren.

  7. Profilbild
    zerfranzt

    Also langsam denke ich, das die Elektroniker von „Heute“Konservativer sind als die Musiker in den 60ern, (ich war damals schon dabei) damals wurde viel verteufelt und heute wird alles was nicht Analog oder zumindest Hardware ist , meistens für Müll gehalten, ich würde mir wünschen das weniger über Musik gesprochen wird Leute.

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