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Test: Magnetic 96, Metal & Ice für Steinbergs HALion Sonic

Experimentelle Sample-Library

8. Dezember 2021

Metal & Ice ist eine brandneue Sample-Library für Steinbergs HALion und HALion Sonic Software-Sampler. Die Library wurde von Magnetic 96 aus Deutschland in Zusammenarbeit mit Steinbergs HALion Team entwickelt. Hinter Magnetic 96 verbergen sich die beiden Sound Designer Tobias Menguser und Stephan Lembke, die beide in der Vergangenheit unter anderem für Native Instruments oder auch Heavyocity arbeiteten.

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Wie der Name verheißungsvoll verspricht, wurde beim Erstellen der 6,5 GB großen Library mit metallischen Instrumenten und Gegenständen in Kombination mit Eis herumexperimentiert und gesampelt, was das Zeug hält. Herausgekommen ist laut Steinberg eine Sample-Library, die weit von dem entfernt ist, was man je gehört hat. Klingt also im Kern erst mal sehr interessant für Komponisten und Sound-Designer unterschiedlicher Genres.

Download

Kaufen kann man die Sample-Library auf der Steinberg Website. Heruntergeladen und installiert werden muss die Library dann jedoch über den Steinberg Download Assistant. Einfach Seriennummer eingeben und schon wird das Produkt angezeigt und kann über den entsprechenden Button heruntergeladen und installiert werden.

Steinberg Download Assistant

Über den Steinberg Download Assistant kann die Sample-Library Metal & Ice heruntergeladen und installiert werden

User-Interface

Auf den ersten Blick wirkt die Ansicht in Halion Sonic SE3 etwas betagt und kleinteilig. HALion 6 steht mir leider im Rahmen des Tests nicht zur Verfügung.

Halion Sonic SE3

Beim ersten Öffnen der Sample-Library „Metal & Ice“ in Halion Sonic SE3, erscheint diese in klassischer Halion Sonic SE3 Ansicht

Durch Auswahl des „Edit“-Menüs erstrahlt Metal & Ice dann aber zum Glück in einem modernen, ansprechenden User-Interface. Dieses ist intuitiv aufgebaut, so dass sich im ersten Viewport alle Einstellungen, die sich auf das Gesamtinstrument beziehen, auf einen Blick erschließen und bei Bedarf direkt einstellen lassen. So lässt sich mit dem Volume-Regler die Lautstärke regeln, mit dem Panorama-Regler daneben das Panorama einstellen und rechts außen kann man noch ein Cutoff-Filter betätigen oder dem Gesamtsignal Distortion hinzufügen. Ungewöhnlich ist oben das kleine Invert-Icon, das bei Betätigen die Einstellungen invertiert. Links außen an der Seite versteckt findet sich noch eine Visualisierung für das Modulationsrad, das man auch durch Klick auf den „Auto“-Button automatisieren kann, um noch mehr Lebendigkeit in die Sounds zu bekommen.

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Metal And Ice Edit Ansicht

In der Edit-Ansicht präsentiert sich Metal & Ice von Magnet 96 in einem modernen und übersichtlichen User-Interface

Klickt man dann auf den Pfeil rechts unten, scrollt der Viewport nach unten. Dort offenbaren sich die bis zu vier Sample-Layer, aus denen sich ein Gesamtinstrument jeweils maximal zusammensetzen kann. Auch hier finden sich die gleichen Soundparameter wie oben, nur dass sich diese nun auf jeden einzelnen Sample-Layer anwenden lassen. Interessant wird es an dieser Stelle schon, wenn man die einzelnen Layer ausschaltet. Denn dadurch lassen sich zum Beispiel die Sounddesign-Texturen solo schalten, was gerade für Sound-Designer interessant ist, die nach reinen Texturen Ausschau halten.

Metal And Ice Parameter

Durch Klick auf den Pfeil rechts gelangt man zu den wichtigsten Einstellungsparametern pro Layer

Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, noch weitere Feineinstellungen für jedes Sample vorzunehmen. Unterteilt sind die Soundparameter hierbei in die vier Oberkategorien: Control, Filter, FX und Motion. Jedes Menü ist dabei sehr übersichtlich gestaltet und es macht Spaß, selbst rumzutüfteln und an den Sounds zu schrauben.

Metal & Ice Instrument

Metal & Ice erlaubt es, für jeden der vier Sample-Layer Feineinstellungen vorzunehmen. So lassen sich aus den mitgelieferten Samples feine individuelle Nuancen ausarbeiten oder gar eigenständige Klangwelten entwickeln.

Damit sind die mitgelieferten Presets als erste Grundlage zu verstehen, um selbst kreativ zu werden. Gut gefallen hat mir an dieser Stelle auch der Sound-Browser. Die Icons erleichtern das Zurechtfinden und man kann hier über die Menüleiste oben rechts direkt von einem Layer in den nächsten springen.

Metal & Ice - Soundbrowser

Der Sound-Browser ist sehr übersichtlich gestaltet und erleichtert das Auffinden von Samples, die man bis zu vier Layern zuweisen kann

Zu guter Letzt gibt es auch eine Master-Sektion, die in die zwei Kategorien Send FX und Post FX unterteilt ist. Unter Send FX finden sich Reverb, Delay und Transform, wobei sich alle Effekte individuell auf die vier Layer anwenden lassen. Unter Post FX finden sich ein Equalizer, Compressor, Saturator und Optimizer. Mittels Output-Regler kann man das Ausgangsignal in der Lautstärke einstellen.

Metal & Ice Post FX

Metal & Ice verfügt auch über eine Master-Sektion, in der sich sowohl Send, als auch Post FX finden.

Sounds

Ein wenig erinnern mich die Sounds von Metal & Ice and Native Instruments Kinetic Metal. Wobei man bei Kinetic Metal viel weniger Möglichkeiten hat, in die Sounds einzugreifen. Erfreulich an Metal & Ice ist die Bandbreite der Sounds, die von Brass, über atmosphärische Pad-Sounds bis hin zu einer großen Auswahl an Keys reichen. Zudem multiplizieren sich die Sounds, wenn man bedenkt, dass man die unterschiedlichen Sounds und Samples nach freiem Belieben in bis zu vier Sample-Layern miteinander kombinieren kann.

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Fazit

Als Ergänzung zu anderen Orchester- und Filmscore-Librarys oder um Kompositionen mit ungewöhnlich klingenden Sounds und Sound-Design zu veredeln, eignet sich Metal & Ice von Magnetic 96 bestens. Die Bedienung ist durchdacht und intuitiv und die Anzahl an Bearbeitungsmöglichkeiten enorm.

Plus

  • intuitives Bedienkonzept
  • Vielseitigkeit der Sounds
  • Umfang der einstellbaren Soundparameter

Minus

  • Steinbergs Halion SE3 User Interface & Bedienung

Preis

  • 149.- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Filterpad AHU

    Gefällt mir klanglich sehr gut! Atmosphärisch und extravagant. Schade dass das Userinterface in Hallion etwas versteckt ist und erst mit dem Edit-Button zur Ansicht kommt. Diesen Button habe ich meines Wissens nach noch nie benutzt. Sind laut Bild die Presets wenigstens in der üblichen Hallion-Sparte? Das wäre doch ein super Instrument für den NI Kontakt Player gewesen. Auch optisch sieht er passend zu der neueren NI Playseries aus (Analog Dreams, Melted Vibes usw.). Bei versteckten Dingen kann man schon mal den Überblick verlieren.

  2. Profilbild
    bluebell AHU

    Da sind sie wieder: Sounds, die alleine eine Geschichte erzählen, aber eben nur alleine nutzbar sind, weil sie in kein Arrangement passen.

    • Profilbild
      Filterpad AHU

      @bluebell Meine Ansicht dazu: Ich kann das Argument vollkommenen Nachvollziehen, weil es mir auch schon so ging. Aber es stimmt nur bedingt. Es ist nämlich eine reine Arrangement,- und vor allem Mixsache. Ich wüsste spontan kein Genre, wo man diese nicht verwenden könnte. Volksmusik vielleicht, aber davon reden wir hoffentlich nicht. Als Break in EDM-Tracks, Ambient, Soundtracks, Minimal-Tech-House, Psy… ist, wenn es wie erwähnt mixtechnisch gut gemacht ist, alles möglich. Gerade soundtechnisch interessante Songs sind doch das Novum in der Musik, als wie das 100 mal gehörte Futter aus der 90er EDM und Trancedose. Ein Goa mit Icecrystal-Sounds, that’s it. :) Mut und Fantasie beim Arrangement ist die Devise.

      • Profilbild
        Flowwater AHU

        @Filterpad Ich würde auch noch schüchtern anmerken wollen, dass selbst im kostenlosen »Halion Sonic SE3«, der ja wohl für diese Bibliothek ausreicht, man durchaus noch etwas ändern kann. Wenn man’s im großen Halion einsetzt, kann man sowieso echt richtig Hand anlegen, um das auf eigene Bedürfnisse anzupassen. Einfach »nur so« mag es oftmals nicht passen … aber nichts hindert einen daran, da selbst Korrekturen vorzunehmen.

        Nicht so schön finde ich auf der Steinberg-Website, dass der »Halion Sonic SE3« echt richtig versteckt ist. Über’s Menü habe ich den nicht gefunden. Nur über Google (bzw. bei mir seit einem Jahr jetzt DuckDuckGo).

        P.S.: Gibt’s echt Leute, die einen Sound einfach so, ohne IRGEND welche Änderungen, im Mix einsetzen? Ist nicht sarkastisch gemeint. Aber man kann doch auch mit EQs und Kompressoren (ich denke da an Fabfilter) echt auch noch richtig Sound-Design betreiben. Mal abgesehen davon, dass ich so gut wie keine Presets einsetze … aber wenn ich eines einsetze, dann wird das meistens noch mal sanft bis heftig verändert.

        • Profilbild
          Filterpad AHU

          @Flowwater Steinberg macht User zu Schatzsuchern. Die denken sich: „Wer suchet der findet“. Ich verwurstle meine Sounds auch noch gerne. Mal eher sounddesigntechnisch extrem, oder mild. Wie es einem bekommt.

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