Konstruktion
Wie viele andere Manley Produkte auch, basiert der Manley Core auf einer Röhreneingangstufe, die zusammen mit einem Kompressor, einem Equalizer und einem Limiter einen einkanaligen Channel Strip ergeben, der über die wichtigsten Parameter der Signalaufbereitung verfügt. Verpackt ist der Manley Core in einen 2 HE 19 Zoll Rackeinschub, der zusätzlich über vier kleine Gummifüße verfügt und farblich in ein tiefes Blau getaucht wurde. Das Gehäuse wurde sehr stabil angelegt, insbesondere das Frontblech hinterlässt einen sehr massiven Eindruck.
Linksseitig wurden auf dem Frontpanel die wichtigsten Eingangsregler beziehungsweise Druckschalter angeordnet, die sich wie folgt gestalten:
Input-Regler mit einer Vorverstärkung von bis zu 60 dB
Eingangsimpedanzwahlschalter Mikrofon- oder Linesignal
ein recht hoch angesetztes Trittschallfilter von 120 Hertz
ein High oder Low Gain Wahlschalter (High: bis zu +40 dB, Low: bis zu +20 dB)
Phantomspeisung 40V
Alle Druckschalter sind mit weißer Hintergrundbeleuchtung ausgestattet. Zudem befindet sich unterhalb der Druckschalter der Eingang für hochohmige Signale.
Sowohl der Input-Regler als auch alle anderen noch folgenden Potentiometer laufen extrem schwergängig und feinfühlig, so dass man die gewünschten Einstellungen präzise anfahren kann. Im Gegensatz zu vielen anderen Preamps, die als klassische Aufholverstärker ausgelegt sind, arbeitet der Manley Core Input-Regler mit zwei Doppeltrioden der Typen 12AX7 und 6922 in Zusammenarbeit mit fest eingestellten Vorverstärkungen als Pegelabsenker.
Als nächste Stufe liegt die Kompressorsektion an, die über nur drei Regler verfügt. Neben dem Kompressionsgrad kann die Attackgeschwindigkeit von 5 – 60 Millisekunden und eine Releasegeschwindigkeit von 100 – 1500 Millisekunden eingestellt werden. Die beliebten Input- oder Makeup-Regler befinden sich nicht im Konzept des Manley Core. Schaltungstechnisch setzt Manley einmal mehr auf das firmeninterne ELOP-System, das auf der Verwendung eines optischen Regelelements basiert und auch für die fehlenden Angaben im Attack und Release Bereich verantwortlich zeichnet. Auch der fest eingestellte Ratio Faktor von 3:1 unterstreicht die sehr eigene Herangehensweise von Manley an einen Kompressor.
Meinem ersten Eindruck nach kann dieser ChannelStrip vor allem Vocals dienen, weniger Instrumenten, doch wie das für Pop/Rock typische EQing demonstiert, ist im Signalfluss ein weiteres Filtering erforderlich. Die Voxbox hat einen De-Esser integriert.