Um die Röhrenstufe unter allen Umständen nicht versehentlich ins Clipping zu fahren, wurde die Kompressorstufe vor der eigentlichen Röhrenstufe platziert, was eine garantierte Sicherung bei aktiviertem Kompressor für den Signalfluss bedeutet. Diese greift aber nur bei aktiviertem Kompressor, welcher sich durch einen Kippschalter deaktivieren lässt.
Eine weitere Besonderheit findet sich in der Equalizer Sektion. Zwei Shelfing Filter plus ein Bandpass entzerren das Signal nach Belieben. Die 90 Hz des Low Filters entsprechen weitgehend noch dem breiten Geschmack, das High Filter hingegen arbeitet trotz seines Centers bei 12 kHz hinunter bis 3 kHz, was eher eine Ausnahme darstellt. Die maximale Verstärkung beträgt hierbei +/-12 dB. Der Bandpass hingegen ist sehr flexibel einsetzbar, kann die Frequenz doch wahlweise zwischen 100 – 1000 Hz, oder von 1 kHz – 10 kHz gewählt werden, beides wahlweise +/-10 dB.
Das letzte Glied in der Kette bildet ein FET-Limiter, der mittels Threshold und einer festen Attackzeit von 115 Mikrosekunden arbeitet. Der Release-Bereich kann kann hingegen von 2,3 bis 300 Millisekunden geregelt werden. Als letzte Regeleinheit kommt eine aktive Verstärkerstufe zum Einsatz, die zwischen -6 dBu bis hinaus zu +4 dBu regelbar ist.
Rückseitig befinden sich alle symmetrischen Ein- und Ausgänge in Form eines Mikrofon- und Line-Inputs (XLR Ausführung) sowie eines Direct Outs beziehungsweise Main Outs. Der Direct Out greift das Signal hinter der Eingangs- und Kompressorsektion ab, während der Main Out die komplette Signalkette durchläuft. Zusätzlich gibt es noch einen Einschleifpunkt in Form eines unsymmetrischen Y-TSR Steckers, um weitere Signalprozessoren im Signalweg zu platzieren.
Letztendlich wird die Vorderseite des Gehäuses des Manley Core noch von einem großzügigem VU-Meter beherrscht, das mittels Kippschalter die Pegel des Direct Outs, des Main Outs oder die Gain Reduktion des Kompressors anzeigt. Getaucht wird die Anzeige im Gegensatz zum klassisch dunklen Gelb in ein gediegenes Blau.
Gänzlich neu ist das Schaltnetzteil des Manley Core, das nicht nur die nötigen 300 Volt für die Röhrenspannung produziert, sondern sich auch mit allen internationalen Stromnetzen von 100 bis 240 Volt bei 50/60 Hertz verträgt.
Meinem ersten Eindruck nach kann dieser ChannelStrip vor allem Vocals dienen, weniger Instrumenten, doch wie das für Pop/Rock typische EQing demonstiert, ist im Signalfluss ein weiteres Filtering erforderlich. Die Voxbox hat einen De-Esser integriert.