Die Möglichkeiten, die der Marshall 2525C Mini Jubilee Combo im unverzerrten Bereich bietet, sind jetzt nicht gerade die Creme de la Creme – da gibt es etliche Amps, die das besser machen. Aber schließlich kauft sich kein Mensch einen Marshall Amp, um damit Cleansounds zu spielen. Die Domäne der Verstärker aus Milton Keynes war immer schon der verzerrte Bereich und da zeigt auch unser Silberling seine wahren Stärken, ohne dabei jedoch seine Tradition im Klang zu verstecken. Die Overdrivesounds klingen so bekannt und vertraut und schon nach wenigen ersten Riffs tauchen Bilder von AC/DC, Black Sabbath, Gary Moore und all den anderen Helden des Classicrock vor den Augen bzw. in den Ohren des Betrachters bzw. Zuhörers auf.
Das Klangbeispiel 4 zeigt den 2525C mit einem Classicrock-Riff, der EQ befindet sich dabei mit allen vier Reglern in der 12-Uhr-Stellung.
In Klangbeispiel 5 hört man eine Sololinie, hier wurden die Mitten wieder kräftig hinzugeregelt, was den Ton ganz easy zum Singen bringt!
In Klangbeispiel 6 nun ein „Scooped“ Riff mit vollständig abgesenkten Mitten und komplett aufgeregeltem Bass- und Treblepoti. Das Presence-Poti befindet sich dabei in Mittelstellung.
Die erreichbare Verzerrung kann man als ausreichend bezeichnen, auch die Original 1987er Jubilee Serie hatte nicht mehr Gain zu bieten. Mit aktiven Pickups sind natürlich noch einmal bessere Ergebnisse zu erzielen, für alle anderen „Zerrsüchtigen“ bietet der Markt eine große Anzahl von klangneutralen Boostern, die das letzte Quäntchen Overdrive herauskitzeln können.
Endlich sagt einer hier die Wahrheit, keiner kauft sich einen Marshall wegen seinem clean sound! So war das schon immer, ich finde das auch okay.
A ja, so isses doch :)
Sehr guter Artikel, Stephan, wie immer!
Ich weiß zwar nicht, wie man eine Gitarre hält, lese Deine Beiträge aber immer, weil sie so gut gegliedert, geschrieben und stets sehr informativ sind. Und immer sehr gute Audiobeispiele. Über die Jahre habe ich nun schon einiges hinzugelernt…;)
@falconi Wow, vielen dank! Wenn jemand noch nicht mal vom Fach ist und sich mein Gekritzel dennoch durchliest, dann lohnt sich ja die Mühe :)
@falconi Dem möchte ich mich unbedingt anschließen. Ausgewogen, leserlich und gut strukturiert, und dennoch mit eigener Note und Meinung!
@OscSync Absolut! Überhaupt ist Amazona im Gitarrenbereich fachlich nur schwer zu toppen, da kann man auch die anderen Autoren nicht von ausnehmen!!
Ich verwende den 2525H mit einer Palmer PGA04-16 Loadbox/Speakeremulation/DI-Box und das Ergebnis ist wirklich überzeugend. Es klingt ein bisschen fertiger und „durchproduzierter“ als mit Mikro, aber auf keinen Fall schlechter sondern tatsächliche ebenbürtig. Es sind aber auch sehr mäßige Einstellungen möglich, also durchprobieren…