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Test: Marshall DSL1CR, Gitarrenverstärker

(ID: 223576)

Der erste Eindruck des Marshall DSL1CR

Neben seinem niedlichen Erscheinungsbild hinterlässt der DSL1CR durchaus einen sehr wertigen Eindruck. Die Verarbeitung ist tadellos, keine Naht, die unsauber geklebt wäre, keine Schraube, die übersteht, kein Bauteil, das wackelt. Oberhalb des berühmten Schriftzuges hat sich die Farbe der Reglerköpfe vom allseits bekannten Messing des Frontpanels hin zum Gold verschoben. Bei seitlichem Einblick erscheinen beide Farben annähernd gleich, bei frontaler Ansicht beißen sich die beiden Farben schon ganz ordentlich. OK, sagen wir, es ist eine Geschmacksfrage.

Die Regler sind im Gehäuse nach hinten versetzt, sodass im Transportfall bei einer flächigen Einwirkung von vorne kein Poti beschädigt wird. Die obere Seite des Gehäuses ist im Bereich der Regler ebenfalls nach hinten abgesetzt, sodass man die Regler von oben besser erreichen kann. Ein kleines Detail, aber hier wurde wieder mal einen Tick weiter gedacht, was den Praxisbereich angeht. Sehr schön!

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Trotz der offenen Bauweise des DSL1CR ist das Innenleben des Combos gut geschützt. Um die Röhren vor Außeneinwirkungen zu schützen, wurde der obere Schlitz mit einem Metallgitter verschlossen, welches zwar die Abwärme nach außen führt, aber keine Gegenstände nach innen. Warum der Combo auf der Rückseite allerdings im unteren Bereich noch mal eine Öffnung besitzt, erschließt sich mir nicht ganz. Ob es der Luftzirkulation dient? Immerhin ist er schmal genug, auf dass unsere grobmotorischen Zeitgenossen daran gehindert werden, ihre Netzkabel in den Combo zu werfen. Allerdings ist der Schlitz groß genug, um ein reguläres Klinkenkabel durchzulassen, welches während des Transportes dann auch wieder Röhren, Trafos und den Lautsprecher beschädigen kann.

Marshall DSL1CR Zubehör

— Marshall DSL1CR Zubehör —

Der Klang des Marshall DSL1CR

So, kommen wir nun zu dem Bereich, auf den alle gewartet haben. Schafft es der Marshall DSL1CR, den Klang eines Vollröhren-Combo in den Bedroom-Amp-Bereich zu transportieren? Die Antwort lautet ja und nein!

  • Green Channel Clean:

Ja: Im Gegensatz zu vielen Bedroom-Amps, die mit allerlei Digitalkrempel versuchen, den Klang eines Vollröhrenverstärkers zu emulieren, braucht der Marshall DSL1CR durch seine Bauweise nichts zu simulieren. Er ist das, was andere mit Algorithmen nachzubauen versuchen und das hört man. Der Amp arbeitet gerade im angezerrten Bereich sehr dynamisch, hängt sehr schön am Volume-Poti der Gitarre (siehe Soundbeispiel 02) und vermeidet den muffig-schlabbrigen Grundsound vieler Konkurrenten.

  • Green Channel Crunch Volume-Regler Gitarre:

 

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Nein: Was sich bereits im Vorfeld angedeutet hat, wird in der Praxis offen gelegt. Für den ausgewogenen Sound eines großen Combo ist der verbaute Lautsprecher einfach zu klein. Zwar gibt sich Celestion alle Mühe, den höhenlastigen Sound eines 8-Zoll-Lautsprechers zu kompensieren und auch der Tone-Shift-Regler im Ultra-Gain-Kanal in gedrückter Stellung nimmt ordentlich Höhen aus dem Signal, aber das fehlende Volumen in den Tiefmitten, respektive Bässen lässt sich nicht kompensieren. Hätte man die Regler der Verstärkersektion evtl. auf dem Gehäuse nach oben verlegt und dafür einen 10 Zöller verbaut, würde das Ganze schon ganz anders klingen.

  • Red Channel Lead Tone 1:
  • Red Channel Lead Tone 2:
  • Red Channel High Gain Tone 1:
  • Red Channel High Gain Tone 2:

 

Ich habe mir jedoch einmal die Mühe gemacht und den Amp an ein 4×12 Cabinet angeschlossen. In diesem Fall geht wahrlich die Sonne auf. Natürlich hat die Single-Ended-Endstufe keine echten Reserven in Sachen Headroom am Start, aber einen amtlichen AC/DC Rhythmussound hat man auf jeden Fall zur Hand und das auch noch in einer amtlichen Lautstärke. Einen knüppelnden Drummer kann das eine Watt natürlich nicht in seine Schranken weisen, aber in einer diszipliniert spielenden Band wird man schon die eine oder andere Probe abhalten, ja sogar einen kleinen Clubgig spielen können.

Bei 0,1 Watt ist dann aber endgültig Feierabend mit Band. Im Übrigen verändert sich der Grundton des Verstärkers in dieser Einstellung nochmals dramatisch, ein weiteres Zeichen dafür, wie stark die Interaktion des Lautsprechers in Sachen Rückstrom etc. für den Klang eines Vollröhrenverstärkers verantwortlich zeichnet.

Alles in allem hinterlässt der Amp einen sehr guten Eindruck, welcher mit einigen physikalisch bedingten Einschränkungen leben muss.

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Fazit

Mit dem Marshall DSL1CR zielt das berühmteste Trademark der Rockmusik auf den immer beliebter werdenden Bereich des Bedroom-Amps ab. Der kleine Verstärker besticht durch eine breite Palette von guten bis sehr guten Grundsounds, die sich in moderater Lautstärke erzeugen lassen. Eine tadellose Verarbeitung und ein knuffiges Äußeres lassen dabei den recht hohen Ladenpreis in den Hintergrund rücken.

Test-Setup: Framus Panthera II Axel Ritt Custom, Golden Age Project R2 Bändchenmikrofon, Golden Age Project Pre-73 MKIII Preamp, Mackie 32-8-8 Konsole. Es wurden keine weiteren Filter oder Effekte verwendet.

Plus

  • Klang
  • Verarbeitung
  • Handling
  • Konzept

Minus

  • Miniklinke als Emulated-Out
  • Größe des Lautsprechers

Preis

  • Ladenpreis: 339,- Euro
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Klangbeispiele
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