Etwas umfangreicher gestalten sich die Bedienelemente des Overdrive-Kanals. Hier gibt es ebenso wie im CLEAN-Channel ein VOLUME-Poti und eine Dreiband-Klangregelung mit den bekannten Frequenzen BASS, MIDDLE, TREBLE. Hinzu gesellen sich allerdings ein GAIN-Poti zur Anpassung des Verzerrungsgrades, sowie ein Regler mit der Bezeichnung CRUNCH BALANCE. Dieser beeinflusst laut Marshall den Grundsound für den Leadkanal noch mehr als der eigentliche Gainregler; mit ihm wird die Differenz von Gain und Volume zwischen dem nicht-geboosteten Overdrive (Crunch) und dem Boost-Overdrive justiert. So kann der MA50C bei abgedrehtem CRUNCH BALANCE einen reinen Vintage-Ton oder bei hohen Reglereinstellungen moderne Leadsounds mit kräftigem Gain generieren.
Die MASTER-Sektion des MA50C besteht aus dem Regler für den eingebauten Federhall (REVERB), sowie zwei Potis mit der Bezeichnung RESONANCE und PRESENCE, die direkt auf die von zwei EL84-Röhren befeuerte Endstufe wirken. Durch das Experimentieren mit diesen beiden Reglern lässt sich nochmal zusätzliches Soundpotential bei höher gefahrenen Lautstärken (bei denen die Endstufe in die Sättigung geht) abrufen.
Und last but not least gibt es einen POWER ON/OFF- sowie einen STANDBY-Schalter, der in Spielpausen für die nötige Ruhe sorgt bzw. den Röhren einen unnötigen verschleißfreudigen Kaltstart erspart.
Im Gegensatz zu den UK Marshall-Amps ist die Frontplatte nicht aus gebürstetem Alu, sondern aus einfachem, goldgefärbtem Kunststoff gefertigt, was ja für den Sound nicht wirklich wichtig ist, aber nicht weniger wertig rüberkommt, als bei den Amps von der Insel. Ein weiteres Indiz für den Sparkurs stellt der Power-Schalter dar, der beim „klassischen Marshall“ normalerweise beleuchtet ist. Hier muss ein einfacher schwarzer Kippschalter reichen.