Das Topteil
Im Gegensatz zum „klassischen“ Marshall mit seiner goldgebürsteten Metall-Blende besteht das Frontpanel des MG15FX-Tops nur aus goldgefärbtem Kunststoff. Es macht dennoch einen gut verarbeiteten, robusten Eindruck, was auch für die acht Potis gilt. Sie laufen sauber, wenn auch etwas unrund auf ihren Achsen. Vier Taster mit der Bezeichnung CLEAN/CRUNCH, OVERDRIVE, TAP und STORE dienen zur Anwahl der Grundsounds, dem Justieren der Delay-Verzögerung und zum Abspeichern der erstellten Sounds. Ein gleichzeitiges Drücken der TAP- und STORE-Taster aktiviert das integrierte Stimmgerät. Das macht aber nur Sinn, wenn man den (leider nur optional erhältlichen) Fußschalter angeschlossen hat, denn nur dort lässt sich dann der Stimmvorgang optisch auch überwachen. Anschluss findet der Footswitch auf der Rückseite des Tops in Form einer Klinkenbuchse, dort befinden sich auch die Anschlüsse für die Boxen, natürlich ebenfalls im Klinken-Format. Weitere Buchsen, wie z.B. für einen Effektweg, gibt es leider nicht. Das fest montierte Netzkabel erscheint mit seiner Länge von ca. drei Metern zudem praxistauglich.
Abschließend findet sich auf der Frontplatte des Amps noch ein Anschluss für eine externe Soundquelle wie CD- oder MP3-Player, sowie ein Kopfhöreranschluss, beides im 3,4mm Klinkenformat. Und natürlich der Netzschalter, der den MG15FXMS-Stack zum Leben erweckt.
— Bedienpanel —
Der Amp bietet vier Grundsounds (CLEAN, CRUNCH, OVERDRIVE 1 und OVERDRIVE 2), die sich also mit Hilfe der zwei Taster per Knopfdruck anwählen lassen. Im CLEAN-Mode leuchtet der Taster grün, bei nochmaligem Drücken wechselt die Farbe zu rot und der CRUNCH-Modus wird aktiviert. Ebenso verhält es sich mit dem OVERDRIVE-Taster. Im OVERDRIVE 1-Mode zeigt ein grünes Licht dessen Aktivität an, ein weiteres Drücken auf den Taster lässt diesen rot werden, und man erhält noch mal ein sattes Pfund mehr Gain auf die Ohren bzw. Klampfe. Eine Dreiband-Klangregelung mit BASS, MIDDLE und TREBLE sorgt für frequenzmäßige Korrekturen, und mit dem GAIN-Regler lässt sich innerhalb der gewählten Modi der gewünschte Verzerrungsgrad regeln. Für die Anpassung der Lautstärke der vier Grundsounds dient ein VOLUME-Regler, ein MASTER-Poti sorgt für die Justierung der Gesamtlautstärke des Stacks. Und hat man dann seinen Sound gefunden, genügt ein Druck auf den STORE-Button, um diesen dauerhaft abzuspeichern.
— Der optional erhältliche Footswitch für die Marshall MG-Serie —
FX
Die digitale Effektsektion des MG15FXMS besitzt neben einem Halleffekt und dem dazugehörigen REVERB-Regler ein eigenes FX-Poti, dem die vier „populärsten“ Gitarreneffekte zugewiesen wurden. Mit den Effekten Chorus, Phaser, Flanger und Delay ist man für das Gröbste gut vorbereitet. Es gibt allerdings keine tiefreichenden Editiermöglichkeiten wie z.B. das Einstellen von Chorus Rate oder Depth, mal abgesehen vom Justieren der Delayzeit (durch Drücken des TAP-Buttons) für die gewünschte Verzögerung. Man muss sich also auf den Geschmack der Programmierer der Effektsektion des Amps und auf deren voreingestellte Parameter verlassen.
Leider ist es auch nicht möglich, beispielsweise den Phaser-Effekt und das Delay gleichzeitig zu nutzen. Positiv ist aber, dass der Hall immer unabhängig vom gewählten Effekt jederzeit (und mit einem eigenen Regler versehen) zur Verfügung steht. Und er klingt zudem noch recht ordentlich, auch wenn man keine Studioqualität erwarten sollte. Aber besser als eine Hallspirale ist sein Sound allemal und zudem konstruktionsbedingt nicht so erschütterungsempfindlich.