Sound/Praxis
Im Clean-Mode klingt der Amp schon typisch nach Marshall, drückend in den Mitten und recht durchsetzungskräftig. Obwohl der Stack zwei Boxen mit jeweils einem 10″-Lautsprecher besitzt, vermisst man aber beim Cleansound den gewissen Druck, welcher aber logischerweise auf die relativ geringe Leistung von nur 15 Watt und den damit verbundenen fehlenden Headroom zurückführen ist.
Überzeugender kommt da schon der Crunch-Sound rüber, der typischer nicht nach Marshall klingen kann. Hiermit lassen sich prima Rock/Hardrock-Riffs im klassischen Sinne spielen, auch sind die Gainreserven hier schon auch für das eine oder andere Solo gut zu gebrauchen. Wer noch mehr möchte, schaltet in die Overdrive-Modi, denn dort „steht“ der Ton im wahrsten Sinne des Wortes, wenn auch die Werkspresets nicht unbedingt begeistern können. Also einfach einstöpseln und loslegen geht nicht, man sollte sich schon speziell mit der Klangregelung beschäftigen. Diese arbeitet zufriedenstellend, könnte aber ruhig etwas tiefer in das Soundgeschehen eingreifen. Auch sollte man mit dem Gain-Regler vorsichtig agieren, da der Sound sonst recht schnell matschig, harsch und steril werden kann.
Die Effekte bieten eine gute Auswahl an gängigen Sounds; positiv anzumerken wäre, dass der Hall und auch das Delay bei einem Kanalwechsel ihre Arbeit zu Ende führen, das heißt, es entstehen keine Abbrüche, wenn man von einem Sound mit einem Delay/Reverb in einen Kanal ohne geschaltete Effekte wechselt.
Die Gesamtlautstärke des MG15FXMS ist sicherlich laut genug, um im heimischen Wohnzimmer für Randale zu sorgen, im Proberaum oder auf der Bühne allerdings dürfte die Lautstärke des „Bonsai-Marshalls“ wohl kaum reichen.